Freitag, 12. Juni 2015

~ Wellenreiche FREUnDE ~

Erinnert ihr Euch noch an  ~ Eine wellenreiche Begegnung ~ ?
so geht es weiter:

Ein bisschen mulmig war mir schon, auf dem Weg ins Café.
So viele Jahre, so viel gelebtes Leben lag zwischen unseren Begegnungen.
Die Frage, ob Olli mich erkennen würde erübrigte sich von selbst,
da er ja meine Profilbilder gesehen hatte.
Inzwischen hatte ich mir natürlich auch sein Profil angesehen und
mein erster Gedanke dabei war, dass mich immer noch
dieses Leuchten in seinen Augen erreichte, der Blick,
die Tiefe darin und die Lebensfreude.
Aber sah ich das wirklich, oder war es möglicherweise meine Erinnerung,
die sich in den stillen Wunsch mischte, dass er diese Eigenschaften,
die mich schon damals angezogen hatten nicht verloren hatte.
'Du denkst einfach schon wieder zu viel, schalt mich meine innere Stimme.'
Genau im richtigen Augenblick, um noch rechtzeitig den Bus an der richtigen
Haltestelle zu verlassen.
Ich hatte mein LieblingsCafé am Fluss gewählt für unsere Begegnung,
zuversichtlich, dass es an diesem Tag trocken bleiben würde,
so dass wir unter den Efeubewachsenen Bäumen sitzen und
den Fluss im Blick haben würden.
Ausserdem gab es in diesem Café den besten Latte Macchiato außerhalb
Italiens, zumindest empfand ich es so, seit dieser Ort zu einem
meiner Lieblingsorte wurde, wenn ich einfach mal für mich sein
wollte, mir für ein paar Stunden Ruhe gönnen wollte,
mit einem Buch, oder dem Notebook und manchmal einfach
allein und ohne für irgendwen erreichbar zu sein.
Hier treffe ich mich regelmäßig mit meiner Herzensfreundin
und sonst gab es nur einen Menschen mit dem ich
diesen Ort noch geteilt habe und der nun gedanklich
mit diesem Ort verbunden ist und es in meinem Herzen immer
sein wird.
Ob ich Olli davon erzählen würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch
nicht, auch nicht, warum ich gerade ihn dort treffen wollte.
Ich hatte es einfach aus einem Gefühl heraus vorgeschlagen,
und erst hinterher war mir bewusst geworden, dass ich diesen
Ort nun mit neuen "Augenblicken" Erinnerungen füllen würde,
was mir zunächst einen Anflug von Panik bescherte.
Den Telefonhörer hatte ich bereits in der Hand, um das Treffen
an einen anderen, weniger emotionalen Ort zu verlegen,
als sich eine Stimme meldete und mich daran erinnerte meinem
ersten Gefühl zu vertrauen, dem leisen Hauch, dem der mich
diese Entscheidung treffen ließ, dem, der mir seit einigen
Jahren  immer deutlicher erscheint und mir den Weg weisst,
durch die kompliziertesten Denkmuster und Lebenssituationen
hindurch und mich immer ein ganzes Stück weiter bringt auf meinem
Weg.
Mir fiel auf, dass ich nur noch um die Ecke biegen musste,
um den Treffpunkt zu erreichen, schon wieder war der Weg
komplett an mir vorbei gegangen, den ich in meinen Gedanken
verloren automatisch  zurücklegte.
Ich hielt einen Augenblick an, sah in den Himmel und wurde
prompt geblendet, von der Sonne, die mir an diesem Tag wie ein
riesiger, wärmender Feuerball erschien und mir mit voller
Strahlkraft in die Augen schien.
Ich atmete einmal tief durch und bog um die Ecke,
wo Toni, der Cafébesitzer mich freundlich mit einem
Augenzwinkern empfing und mit der Hand auf meinen Lieblingsplatz
deutete während er mir in gewohnt humorvoll galanter Weise
eröffnete: "Signora, sie werden bereits erwartet."

... man könnte auch sagen ...

Fortsetzung folgt ...  ;-)

HERZlich ~ Daniela






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