Sonntag, 29. November 2015

~ Wellenadvent ~


 Haus und Hof sind dekoriert, die ersten Plätzchen Gebacken,
der Adventskranz gesteckt, die Adventskalender befüllt und
der weihnachtliche Geruch erfüllt die Räume.
"Ich bin nicht in Weihnschtsstimmung" oder
"Ich mag Weihnachten nicht" höre ich in den vergangenen Tagen
sehr häufig und denke mir dann so: Gut, dass ich mit Kindern
lebe, denn irgendwie springt die (Vor)Freude so auf mich über.
Die Freude auf Weihnschtskonszerte meiner Töchter,
auf gemütliche Nachmittage, adventliche Spaziergänge, Schlittschuhlaufen,
und ja sogar den Weihnachtsmarkt.
Ob ich das alles ebenso genießen würde, ohne die Begleitung
dieser zwei funkelnden Augenpaare die dem heiligen Abend
entgegenfiebern? Ich weiss es nicht.
Was ich allerdings weiss ist, dass es für uns in den letzten
Jahren tatsächlich eine besinnliche Zeit geworden ist,
die nicht mehr in Stress ausartet und wir uns auch nicht
mehr vom Stress der Menschen um uns herum anstecken lassen.
Und weil ich auch die Winternächte so sehr liebe, mag
ich noch ein Gedicht mit Euch teilen:


Es gibt so wunderweiße Nächte

Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem neuen Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Demantstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut. 


~ Rainer Maria Rilke ~ 

Ich wünsche Euch eine besinnliche Adventszeit!

Alles Liebe ~ Daniela




Samstag, 28. November 2015

~ Vorfreude ~

Vorfreude

Ein so schönes Wort. Mir jedenfalls zaubert es gleich ein
Lächeln ins Gesicht, wann immer ich es lese, höre, sage.
Genau in diesem Geist habe ich beschlossen, die restliche
Zeit des Jahres zu verbringen.
Wozu?
Weil es mir gut tut.
Weil ich mich viel zu lange selbst aufgehalten habe
mit Rückblicken & Reflexionen, dass ich immer
wieder im Selbstzweifel lande. Nicht, dass Zweifel
per se schlecht wären, aber in diesem Fall führen sie
zu nichts, sie lähmen, quälen und bremsen mich in dem
was mir Freude macht und gern umgesetzt werden will,
so sehr, dass ich selbst gar nicht mehr mitbekomme, wie sehr
ich mich von mir selbst, von den Dingen, die mir wirklich
wichtig sind entferne. Zum Glück gibt es Menschen die mich
kennen und mich im Notfall auch mal unsanft darauf hinweisen,
dass mir weder die Schneckenhausstrategie, noch das ewige Widerkäuen
eventueller Hindernisse oder Stolpersteine dienen.
Man, eigentlich weiss ich das alles ja auch und dennoch
kommt halt von Zeit zu Zeit ne Welle, die mich genau dahin spült,
wo ich eigentlich nicht mehr hinwollte.
Und wenn ich dann nicht höllisch aufpasse oder himmlisch
Aufmerksam bin, finde auch ich mich ganz schnell
in einer Dauerschleife aus unproduktiven bis destruktiven
Gedankengängen wieder, die mir auch gleich mal auf´s Gemüt
schlagen, denn irgendwie ist Schwere nicht mehr meine Richtung,
aber vielleicht muss ich mich manchmal einfach überheben,
um zu merken, dass es hier eben nicht lang geht.
In diesem Sinne einfach mal zurück zu Freude,
auf die ich mich jetzt schon wie verrückt freue
und weiter auf dem WellenWeg, der endlich mal
wieder einige Sonnenstrahlen am Horizont erstrahlen lässt.

Danke für´s daran erinnern!

Nach der FREUDE ist VOR der FREUDE!

Alles LIEBE ~ Daniela








Freitag, 27. November 2015

~ Mein Blick auf die ESC - Frage ~

ESC und/oder die wirklichen Probleme dieser Welt ...!

Bens Wunschthema und gerne mag ich mich auch noch einmal 
im Blog dazu äussern, denn meines Erachtens spiegelt 
es auch hier im "Kleinen" (medial Großen) unseren Zeitgeist wieder. 
Man könnte sich an der Stelle natürlich den Verschwörungsansinnen 
hingeben und davon ausgehen, dass es ein rein medial inszeniertes Thema ist, 
möglich ist ja alles, allerdings gibt es wieder eine Menge zu lernen 
von und über uns Menschen in diesem Thema, deshalb blicken 
sehen wir doch einfach mal gemeinsam hin, wenn ihr mögt. 
Was haben die Gemüter sich erhitzt, die Menschen echauffiert über den 
Herrn Kümmert, der im letzten Jahr (meines Erachtens) verdient den 
Vorentscheid zum ESC gewann, die Teilnahme absagte, 
weil ihm der mediale Hype zu groß wurde. Ich fand es ziemlich 
mutig von ihm, auch wenn ich der Ansicht bin, dass einem das 
ja klar sein muss, wenn man an einem solchen Wettbewerb teilnimmt, 
aber oft lernen wir ja erst dann, wenn´s wirklich passiert 
und dann find ich´s halt gut zu sagen, wie es ist. 
Das fanden aber bei weitem nicht alle, denn schliesslich wissen 
wir immer ganz genau, wie wir´s machen würden, gell? 
Nur blöd, dass die meisten von uns niemals in diese Situation 
kommen werden und die Vorstellungskraft es mal umzuwandeln 
in Situationen, denen wir uns in unserem Leben mal nicht gewachsen 
fühlen, die fehlt uns offenbar auch. Ist halt immer alles ganz leicht, 
wenn´s uns nicht oder nur am Rande betrifft. 
Letztlich fuhr die zweitplatzierte Dame und scheint keinen 
nennenswerten Erfolg gehabt zu haben, denn daran könnte ich mich wohl 
erinnern. 
Zurück zu den Vorentscheiden, was haben die ESC - Fans in den letzten 
Jahren entschieden, gevotet, in die Tasten gehauen, um ihren 
Liebling zum Wettbewerb zu schicken. Nix nennenswertes dabei 
herumgekommen, mal ganz abgesehen von Herrn Raabs Entdeckung 
dem schlafenden Satelliten der Lena, von der man auch hin und wieder 
mal etwas hört, ein paar Worte halt, in der Fernsehwerbung, 
aber sie hat gewonnen, WIR haben gewonnen, klar, oder? 
Schliesslich waren WIR auch Papst und Weltmeister sowieso. 
Dabei haben wir für den Papst gar nicht voten dürfen und 
das Mitspracherecht, der Entscheidung über Nationalspieler scheint 
irgendwie auch an mir vorbeigegangen zu sein. 
Nun hatte sich aber tatsächlich die ARD dazu entschieden, 
den Herrn Naidoo zum ESC zu schicken, ohne UNS zu fragen,
Himmel, welch` eine Dramatik, einen Sänger zu schicken, der´s 
kann. Singen meine ich, sich den Medien stellen ohne sich 
den Mund verbieten zu lassen, der einen Standpunkt hat und 
scheinbar auch so etwas wie eine Mission, für die er mit seiner 
Musik steht. Aber der Mensch, den wir nun alle in und auswendig 
kennen, der polarisiert eben. Erfolgreicher ist er, kritisch ist er 
und er spricht mit und vor Menschen, das hätte er besser nicht 
getan, und was er da gesagt hat interessiert auch eigentlich nicht, 
es reicht ja, dass er es getan hat. Und: Schande über sein Haupt, 
er hat einen Glauben, den er offenbar stellenweise in seine 
Musik einfliessen lässt, ebenso wie seine politische Haltung. 
Das geht gar nicht. Homophob ist er ausserdem, sagen zumindest 
die Menschen, die ihn eben in und auswendig kennen nachdem 
sie ausgiebigst die Suchmaschinen bemüht haben und den 
letzten Winkel auf mögliche Verfehlungen durchsucht haben. 
Und ein Nazi, ein Nazi mit indisch afrikanischen Wurzeln, 
der sich zu jeder sich bietenden Gelegenheit für Toleranz, 
Menschlichkeit und Liebe einsetzt. 
Eine Anti - Naidoo Petition wird ins Leben gerufen, 
und schwupps* knicken die "Entscheider" ein und Herr Naidoo 
fährt nicht zum ESC. Eine hitzige Diskussion entbrennt, 
der im Übrigen auch ich mich als bekennende Musikliebhaberin, 
Naidoo Sympathisantin und Mensch nicht entziehen will. 
Das Ende vom Lied? ... es wird wohl jemand singen, 
jemand der von UNS gewählt wurde, jemand, der mit 
einem wahrscheinlich ziemlich ambivalenten Gefühl 
zu diesem Wettbewerb fährt und ein Land vertritt, 
das nicht einmal zu seinen Künstlern stehen kann. 
Ist das nun ein wirkliches Problem in der Welt? 
Im Vergleich zum Terror, zum Hunger, zum Krieg,
wohl eher klein. 
Doch scheinbar genügt ein Musiker als Projektionsfläche
für die eigenen unerkannten Widersprüche, die eigenen 
Unzulänglichkeiten, die eigenen Scheinheiligkeiten
um sich moralisch erhaben über jede mögliche Fehlbarkeit 
eines Künstlers zu stellen und ihn damit in der Luft 
zu zerreissen. Sehr menschlich, tolerant und natürlich 
im Sinne der "freien" Entscheidung und die Medien machen 
da mit. Das so finde ich schreit zum Himmel und 
ist, ein sehr deutlicher Hinweis auf die "echten" Probleme 
dieser Welt!
Meines Erachtens wäre diese übrigens eine bessere, wenn 
wir Menschen nur halb so leidenschaftlich unserer Freude folgen 
würden, wie der Herr Naidoo, dann hätten wir nebenbei bemerkt 
auch viel weniger Zeit und keinen Grund uns mit den Verfehlungen 
eines Menschen auseinanderzusetzen, der genau eines tun sollte 
beim ESC, nämlich das was er richtig gut kann - Musik machen & singen! 
 

Alles Liebe ~ Daniela  








Donnerstag, 26. November 2015

~ Manche wissen's eben ganz genau ~

Folgendes Gedicht ist mir heute wieder einmal
begegnet und möchte unbedingt hier geteilt werden.
Viel Freude damit: 


Menschenkenntnis

Ich zog einen Sommerrock an,
eine adrette Bluse,
lockte mir die Haare
und schminkte mich dezent.
Da war ich eine junge Dame
– vielversprechend und angenehm.

Ich zog Lederhose an,
T-Shirt und Weste,
ließ die Haare
verwuschelt im Wind.
Da war ich eine Rockerbraut
– eine von den "Verlorenen".

Ich zog einen Schlitzrock an
und ein tiefes Dekolletee,
hochhackige Schuhe und
schminkte mich grell.
Da war ich eine Prostituierte
– eine von denen.

Ich zog einen langen Rock an,
eine weite Bluse darüber,
steckte mir eine Blume
in mein wildes Haar.
Da war ich ein Hippiemädchen
– eine die nicht arbeitet.

Ich zog ein Sommerkleid an,
nach der neuesten Mode,
trug die Haare nett frisiert
und nahm einen Kinderwagen mit.
Da war ich eine junge Mutter

Manche wissen's eben ganz genau!

~ Kristiane Allert-Wybranietz~


Mittwoch, 25. November 2015

~ Kontrollierte Wellen? ~


Nachdem ich nun etwa zehn Mal mit diesem Blog begonnen
habe und meine Worte wieder gelöscht habe,
schreibe ich nun durch, ehrlich gesagt habe ich keine
Ahnung, was ich schreiben will, denn mir ist gerade überhaupt nicht
danach ein Thema zu konstruieren, eine Geschichte zu erzählen
oder eine Welle zu tanzen, die nichts mit mir und meinem derzeitigen
Erleben zu tun hat.
Sie ist kühl geworden und rauh, die Umgebung, die ich gerade wahrnehme.
Die Wellen tanzen, wie sie kommen, das schreibe ich so oft
und die Freude im Fokus halten, sie beschützen und sich beharrlich
in ihre Richtung zu bewegen, das ist es, was mir am Herzen liegt.
Ehrlich zu mir zu sein und auch zu Euch, meinen Lesern,
Wegbegleitern, Mittänzern.
Vor ein paar Tagen erreichte mich eine Welle, die mich für einen
Augenblick den Halt verlieren lässt, mich mit sich nimmt
und mich die Kontrolle verlieren lässt,
was mich wieder einmal an einen sehr klugen Satz eines Freundes
erinnert: Stop trying to control the uncontrollable!
Gar nicht so einfach zu unterscheiden, was denn nun kontrollierbar
ist und was nicht. Gefühle sind es schon einmal nicht, zumindest
dann nicht, wenn ich mir erlaube zu fühlen und zwar das was da ist,
in diesem Augenblick und was ich sehr doll spüre derzeit ist Angst.
Ich nehme Angst als Antrieb der meisten Menschen wahr
und da mich solche Wahrnehmungen immer zunächst auf mich selbst
zurückwerfen, habe ich derzeit eine interessante Zeit mit meinen eigenen
Ängsten, zum Beispiel der Angst die Kontrolle zu verlieren,
die ich hin und wieder mal ganz abgeklärt für überwunden halte.
Nun ist sie aber wieder da und hat sich ganz ungefragt und völlig
grundlos (auf den ersten Blick) mit einer Panikattacke ihren Weg
zu mir geebnet. Da sind mir so wahnsinnig viele Techniken bekannt,
die mir helfen können in solchen Situationen und sie helfen wirklich.
Die Angst hat keine Macht mehr über mich, zumindest steuert sie mich
nicht mehr über größere Zeiträume, aber sie ist da.
Das nehme ich zunächst mal als gegeben hin und schau mir an,
wozu gerade jetzt, wie äussert sie sich und was will das Leben gerade
von mir.
Ganz bestimmt will es nicht, dass ich mich ergebe,
mich verstecke hinter diesen Ängsten und mich unbeteiligt
in mich selbst zurückziehe, weil gerade einfach mal niemandem
aufzufallen scheint, was da gerade für ein Fim spielt in meinem
Kopf und da kommen wir auch schon zum Kernthema dieser
Angst, die mich irgendwie überfiel, nachts, als alles schlief.
Nun habe ich all diese Techniken, ich weiss wie ich atmen muss,
ich weiss wie ich entspannen kann, ich kann mir selbst helfen,
das habe ich gelernt und bin froh und dankbar dafür.
Was ich allerdings offenbar nicht so gut kann, ist mich
in dieser verletzlichen, verwundbaren Situation einem Menschen
anzuvertrauen, um Hilfe bitten, aktiv einen Menschen "beanspruchen",
das Wort allein sagt so viel über das antreibende Gefühl dahinter.
Es ist noch nicht so lange her, da schrieb ich über nächtliche Telefonanrufe,
darüber für wen und was ich aufstehen würde in der Nacht,
was ich so tue, weil ich es einfach bin, die das tut.
Offenbar bin ich aber immer noch nicht die, die mal ganz
locker und cool die Kontrolle verliert, den Hörer in die
Hand nimmt und sagt: Mir geht´s gerade gar nicht gut,
hast Du mal einen Augenblick für mich?
Obwohl es nicht den geringsten Zweifel für mich daran gibt,
dass es Menschen in meinem Umfeld gibt,
die gerade in diesen Augenblicken für mich da sind und
es sein möchten.
Und genau da, gilt es für mich gerade hinzuschauen.

 Alles Liebe ~ Daniela




Dienstag, 24. November 2015

~ Unbestimmbare Angst ~

Aufgebäumt, riesig stand sie vor ihr, diese Angst.
Die ihr die Luft zum atmen nahm, sie zu erdrücken schien.
Diese unbestimmbare Angst, die sie kannte so irreal und
dennoch wirklich im Augenblick, dass sie schreien wollte,
doch sie konnte nicht. Überhaupt konnte sie gerade gar nichts.
Ihr Körper zitterte, sie biss sich auf die Lippen, jetzt nur nicht
ergeben. Um sie herum Menschen, die auf sie einredeten.
Sie verstand kein Wort von dem, hörte die Stimmen,
aber nicht was sie sagten.
Sie war noch ein Kind, zehn Jahre alt, als sie diese Angst zum
ersten Mal überfiel.
Im überfüllten Fahrstuhl eines Einkaufszentrums in der Vorweihnachtszeit,
Menschen um sie herum, deren Anwesenheit lärmte,
Gerüche die sie würgen liessen.
Ihre Kehle schnürte sich zu, sie konnte nicht mehr schlucken,
nicht mehr atmen und begann dann doch zu weinen.
Die Beruhigungsversuche der Großeltern und Tanten, die sie begleiteten
schlugen fehl, sie machten es nur noch schlimmer, weil  keiner
die Ruhe behielt und alle gleichzeitig auf sie einredeten,
sie wahnsinnig machten mit ihren Belehrungen und der Überforderung
mit dieser Situation.
Sie wollte weg, nach Hause.
Das war so nicht geplant für den Rest.
Sie solle das Theater sein lassen, es gäb schliesslich keinen
Grund für ein solches Verhalten.
Nur Fragmente dieser Worte drangen zu ihr durch,
stand sie doch frontal dieser übermächtigen Angst gegenüber,
die sie zu überwältigen drohte.
Nachdem alle Versuche gescheitert waren, sie zu beruhigen,
machten sie sich auf den Weg zurück zum Auto.
'Nein, nicht wieder in diesen Fahrstuhl, dieses Parkhaus.' dachte
sie, während sie nach Luft rang.
Sie wehrte sich mit Händen und Füßen dagegen.
So dass irgendwann ihr Großvater das Auto allein holte,
und die anderen bis zum vereinbarten Treffpunkt weiter vorwurfsvoll
auf sie einwirkten.
Die Autofahrt machte alles noch schlimmer, sie bekam
Weinkrämpfe, Atemnot und schlucken konnte sie immer noch
nicht, zumindest hatte sie das Gefühl.
In ihrem Gefühl dauerte es eine Ewigkeit, bis sie endlich bei
ihrer Mutter ankamen. Die nahm sie liebevoll in den Arm,
und versuchte ganz ruhig zu ihr durchzudringen, doch es gelang
ihr nur schwer. Sie atmete ganz ruhig mit ihr gemeinsam,
aber immer wieder brach das Mädchen in Tränen aus, atmete schnell
und schwer, sodass sie mit ihr eine Kinderärztin aufsuchte,
die an diesem Samstagnachmittag Notdienst hatte.
Bereits als sie in der Praxis ankamen, die dunkel,
farblos und so gar nicht kindgerecht gestaltet war,
wurden die Attacken wieder schlimmer.
Eine halbe Stunde später im Behandlungsraum,
nachdem die Ärztin sie abgehört und ihre Reflexe getestet
hatte, hörte sie die Ärztin zu ihrer Mutter sagen:
"Die hat nichts, die simuliert."
Nachdem ihre Mutter ihr in die Jacke geholfen hatte,
sie an die Hand nahm und sie gemeinsam die Praxis
verliessen, sah ihre Mutter die Ärztin an:
"Sie haben offenbar ihren Beruf verfehlt, oder
glauben sie tatsächlich, dass irgendeine Mutter
einen kinderärztlichen Notdienst aufsucht mit einem
Kind, das seit Stunden hyperventiliert, weil es NICHTS hat?"

Keine Antwort, die Tür fiel ins Schloss.
Die Mutter machte einen ausgedehnten Spaziergang
mit ihrer Tochter und es dauerte noch bis in die
Nacht, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte.
Es dauerte noch einige Wochen, bis sie sich von dem
Vorfall erholt hatten und sie langsam Schritt für Schritt wieder
begannen sich Menschenmengen, Fahrstühlen,
Parkhäusern oder Einkaufszentren zu nähern,
bis sie sich wieder frei bewegen konnte,
die Angst allerdings und die Angst vor dieser Angst
sollten sie viele Jahre später als erwachsene Frau
noch einmal einholen.

~ Daniela Buchholz, Nov. 2015 ~



Montag, 23. November 2015

~ Freunde ~

Können wir uns Freundschaft verdienen?

Hin und wieder stolpere ich mal über Aussagen wie:
Meine Freundschaft muss man sich erstmal verdienen
und ehrlich gesagt ist mein erster Gedanken dann immer:
Huch* da hat wohl jemand ein Problem mit Vertrauen.
Oder aber er hat enttäuschende Erfahrungen gemacht,
wie wir alle wahrscheinlich.
Freundschaft verdienen, wie soll das gehen?
Sind wir nicht einfach Freunde?
Also ich meine nicht uns alle, denn bei aller
Liebe, ich kann, will und werde mich in diesem Leben
mit einigen Menschen ganz bestimmt nicht befreunden.
Ganz im Gegenteil, der Kreis der Menschen, die ich als
"Freund" bezeichne, ist sehr überschaubar.
Haben sich diese Menschen nun meine Freundschaft verdient?
Sie sind es einfach.
Keiner dieser Menschen ist perfekt, genauso wenig
wie ich es bin.
Keine meiner tiefen Freundschaften war oder ist konfliktfrei,
und doch macht eben diese Freundschaften aus, dass sie
nicht an diesen Konflikten zerbrechen. Ganz im Gegenteil
wir wachsen aneinander, nebenbeinander, phasenweise
auch ohneeinander und dann wieder miteinander.
Diese besonderen Menschen mussten sich meine Freundschaft
nicht verdienen, sondern ich BIN ein Freund der Menschen,
denen ich es sein will. Ob diese Freundschaft für mich empfinden,
oder ob ich mir ihre Freundschaft verdienen muss/te, das weiss ich
nicht, wage ich aber irgendwie zu bezweifeln, denn in meinem
Empfinden darf & durfte ich mit diesen Menschen einfach ich selbst
sein. Meine Freunde liebe ich besonders auch dafür, dass sie einfach sie
selbst sind, mit all ihren Launen. Der eine bringt mich manchmal
an den Rande des Wahnsinns, mit seinen Ideen und Ansichten,
die er mir, sofern sie ihm wichtig sind wie ein Maschinengewehr entgegen -
schleudert, aber gerade das zeichnet ihn auch als Mensch aus,
dass er einfach brennt für Themen, die ihn bewegen.
Meine Freundschaft zu meiner längsten Herzensfreundin
ist ruhiger geworden, erdig, sicher und unglaublich warm.
Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob und womit ich
diese besonderen Menschen in meinem Umfeld verdient
habe und antworte mir dann selbst: Menschen können wir
zum Glück nicht verdienen, wie Geld oder materielle Werte,
denen begegnen wir und wählen dann ob wir ihnen ein Freund sein
wollen. Manchmal begegnen wir eben Menschen, die ebenfalls
wählen und zwar immer wieder über viele Jahre hinweg.
Meines Erachtens können wir uns Freundschaft also nicht
verdienen, wir können nur Freunde SEIN füreinander
oder eben nicht.


Alles Liebe ~ Daniela





Sonntag, 22. November 2015

~ Wie eine Welle ~

Wellensonntag mit Hermann Hesse,
viel Freude damit:


Wie eine Welle Wie eine Welle, die vom Schaum gekränzt
Aus blauer Flut sich voll Verlangen reckt
Und müd und schön im großen Meer verglänzt -

Wie eine Wolke, die im leisen Wind
Hinsegelnd aller Pilger Sehnsucht weckt
Und blaß und silbern in den Tag verrinnt -

Und wie ein Lied am heißen Staßenrand
Fremdtönig klingt mit wunderlichen Reim
Und dir das Herz entführt weit über Land -

So weht mein Leben flüchtig durch die Zeit,
Ist bald vertönt und mündet doch geheim
Ins Reich der Sehnsucht und der Ewigkeit.


Alles Liebe ~ Daniela 

Samstag, 21. November 2015

~ Eigenverantwortung ~

Das mit der Eigenverantwortung ist echt nicht jedermanns Sache,
immer wieder stolpere ich (bei erwachsenen Menschen) über Sätze
wie: "Du hast doch gesagt, ich soll das so machen!"
Sagt mal, geht´s noch?
Mal abgesehen von der Tatsache, dass Menschen Menschen
erklären, was sie zu tun oder zu lassen haben,
stelle ich mir die Frage, ob diese Menschen wirklich keine Ahnung von
dem haben, was sie wirklich wollen, ob ihnen nicht nur die Denkfähigkeit,
sondern auch der Wille dazu verloren gegangen ist,
oder ob es echt nur Bequemlichkeit ist, sich nach den RatSchlägen
anderer zu richten.
Es geht ja mit Kleinigkeiten los.
"Ich kann mich nicht entscheiden, welches Kleid ich anziehen soll!"
Einige Zeit später: "Hätte ich das mal lieber nicht angezogen, ich
fühle mich überhaupt nicht wohl, hätte ich mal nicht auf Dich gehört."
Ich pflege übrigens erwachsenen Menschen zu antworten,
sie mögen bitte anziehen was ihnen beliebt und in dem sie sich
unabhängig von Anlass und Umgebung wohlfühlen.
Für mich gibt es nämlich nichts alberneres als unsichere Menschen
in Verkleidungen.
Richtig alarmierend finde ich solche Sätze allerdings,
wenn es um bedeutende Lebensentscheidungen geht.
Wie bitte kann ich denn mein Leben freiwillig abhängig machen,
von den Meinungen, oder Lebensweisen anderer Menschen?
"Du hast gesagt, ich soll den Job nicht annehmen!"
"Du hast gesagt, ich soll für meine Rechte kämpfen!"
Wie wäre es denn mal, sich vorab die Frage zu stellen,
ob DU mit den Konsequenzen Deiner Entscheidungen
oder Nicht - Entscheidungen leben kannst?
Angenommen, Du triffst Deine eigene Entscheidung,
unabhägig davon, ob andere die gut finden, oder nicht,
Dich unterstützen in dem was Du tust, oder nicht,
und Du scheiterst? Im schlimmsten Fall lernst Du
dann, dass wir im Leben auch mal scheitern,
vielleicht lernst Du auch, dass die Entscheidung die richtige war,
aber die Umsetzung einige Veränderungen braucht.
Möglicherweise lernst Du auch, dass dieser Weg nicht der richtige
war für Dich und kannst ab jetzt einen anderen wählen.
Vorausgesetzt es geht Dir nicht in Wahrheit nur darum,
andere Menschen verantwortlich machen zu können,
wenn etwas nicht klappt, dann nämlich mach einfach
weiter so, lass Dich fremdsteuern und jammere am Ende
herum, dass es die Schuld der anderen war,
dass DU Dein Leben ständig gegen die Wand fährst.


Alles Liebe ~ Daniela




Donnerstag, 19. November 2015

~ Die weise Frau ~

In meinem Leben begegnen mir Phasenweise immer sogenannte
Sinngeschichten. Gestern begegnete mir folgende,
die ich gern heute mit Euch teilen mag:




Die weise Frau:

Es war einmal ein Mann, welcher eine Reise unternahm.
Er kam im Verlauf selbiger Reise zu einer alten, weisen Frau,
welche ihm Obdach in ihrer Hütte bot.
Er wollte ihr danken und fragte sie nach ihrem Namen.
Sie antwortete: "Namen? Brauche ich denn einen?
Ich hatte so viele Namen"
und in jenem Moment erschrak er,
denn in ihren Augen sah er hunderte Personen.
Eine Mutter, eine Kriegerin, eine Hebamme, eine Hexe, eine Köchin,
eine Geliebte, eine Magd, eine Königin, eine Heilige etc.

Er beschloss, eine Weile bei dieser Frau zu bleiben,
die so viele Personen verkörperte und sie nutzte die Zeit um ihn zu lehren.
Schliesslich kam der Tag, an dem sie ihm drei Steine in die Hand drückte.
Sie sagte: "Der Baum dort hinten, der grosse in zwanzig Metern Entfernung.
Siehst du ihn?"
"Ja."
"Du hast drei Würfe - mit einem davon musst du den Baum treffen,
sonst ist unsere gemeinsame Reise zu Ende."
Nervös warf der Mann und verfehlte.
Sie sprach: "Du warfst zu weit links.
Wenn du deine innere Mitte finden willst,
musst du jetzt bewusst um soviel nach rechts werfen,
wie du zuvor nach links geworfen hast."
Er warf - die Richtung stimmte, aber der Wurf war zu schwach.
Zitternd hob er an, den letzten Stein mit aller Kraft zu werfen.
Lächelnd nahm sie seine Hand, führte ihn direkt vor den Baum und sagte:
"Ich habe nie von dir verlangt, dass du es dir so schwer machen musst."




~ Verfasser unbekannt ~

Alles Liebe ~ Daniela













Mittwoch, 18. November 2015

~ Kinder, Knöpfe und 'ne bessere Welt ~

Wenn Kinder Deine Knöpfe drücken, oder im Spiegelkabinett der Gefühle!

Ich bin gesegnet, mit zwei wunderbaren Töchtern, den besten, den einzigartigsten
und den wundervollsten, versteht sich von selbst.
Undifferenziert findet ihr das, ich auch, macht aber NIX, es sind eben
meine Kinder und ich liebe sie wie verrückt
und verrückt ist auch gleich das Stichwort,
oder besser gesagt verrückend, denn nichts
auf der Welt hat mich jemals so gefordert und gefördert
wie das "Muttersein", damit beginnt es nämlich schon,
ich bin es einfach, ab dem Augenblick, in dem diese Wunderwesen
in uns heranwachsen sind wir es einfach.
Gott wie habe ich mir gewünscht, mir ausgemalt immer besonnen,
erwachsen und klug zu reagieren, Liebe zu geben,
mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und Himmel,
wie ist es mir in einigen Situationen schwer gefallen oder
auch einfach nicht geglückt.
Welch eine Lektion des Scheiterns für eine vormals Perfektionistin.
Da will ich ihnen das Beste geben, sie drücken völlig unwissend
und natürlich unbeabsichtigt meine Knöpfe, und ich möchte explodieren.
Reagiere genervt, oder lasse mich auch mal zu einem energischen Schrei verleiten,
flüchte in ein anderes Zimmer, klopf mir an die Stirn und fühl mich wie
ein trotziger Gegenpart ihres Alters. Huiuiui ... durchfährt es mich
und erscheint mir unwillkürlich ein Bild meiner eigenen Kindheit.
Zum Glück, kann ich mich jetzt besinnen, aber was passiert ist,
ist eben passiert und lässt sich nicht rückgängig machen,
also erkläre ich ihnen, was ich eben erklären kann und
denk mir: Scheisse, vollends gegen die Wand gefahren,
diese Situation, während ich mich daran erinnere, dass das ganze
Leben ein Lernproszess ist und ich auch keinen Orden bekommen
werde für meinen Pseudo - Perfektionismus, der zwischen Menschen
zu rein gar nichts führt, ausser eben zu dem Wissen immer wieder
zu scheitern.
Ich kann´s ihnen leider nicht immer passend geben,
und sie werden immer wieder auch meine Knöpfe drücken.
Was ich kann und immer mehr lerne ist aufmerksamer zu werden,
ehrlich zu sein zu mir und meinen Töchtern.
Ich kam übrigens auf dieses Thema, weil ich da bei FB über ein Bild
gestolpert bin, welches fordert der Welt "bessere Kinder" zu hinterlassen,
was ja auch immer irgendwie auf die Eltern zurückreflektiert
und ganz besonders lustig ist, wenn´s von Menschen gefordert
wird, die halt nicht Eltern sind.
Seid ihr doch einfach "bessere Menschen" schliesslich gibt es
ja auch so etwas, wie gesellschaftliche Vorbilder, oder?
Unsere Kinder sind gut so wie sie sind, insofern sie das sein
und weiter werden dürfen.
Geben wir als Menschen unser Bestes und seien wir doch einfach so authentisch,
wie es eben geht.


Alles Liebe ~ Daniela




Dienstag, 17. November 2015

~ UmgangsLÄRM ~

Was für eine merkwürdige Zeit.
Vor meinem Fenster toben Herbststürme.
Ich sitze hier mit einer Tasse Kaffee und denke nach,
darüber wie Menschen mit Menschen umgehen,
in einem pseudo - anonymisierten Raum des Internets,
wo es neben dem Mitgefühl, dass es auch gibt,
und das jeder auf seine Weise auszudrücken vermag,
der eine mit einem einheitlichen Profilbild,
der andere mit Worten und wieder andere geben
postwendend ihre Weltverbesserungsvorschläge zum
Besten oder nerven mit zum Himmel schreienden Verschwörungstheorien.
Was auch immer das ist, was da gerade unterschwellig durch
die sozialen Medien geht, mir macht das ein ganz ungutes Gefühl.
Traurig bin ich wohl darüber,
dass Menschen Menschen so begegnen.
Ist es nicht möglich seinen Standpunkt zu äussern
und zu vertreten, ohne Menschen grundlos zu beleidigen?
Ich verstehe das nicht.
Da ich aber auch nicht zwingend alles verstehen muss,
konzentriere ich mich jetzt mal wieder auf
die Menschen, für die ich konkret etwas tun kann
und zwar ganz ohne verbale Gewalt, die scheinbar
nun unter den "hoch gebildeten" Menschen zum gängigen
Umgangston silisiert wird. Ich halte es da ausnahmsweise
mal mit der Weisheit meiner Mutter: Höflich & bestimmt,
ausfallend werden wir nur in äussersten Notfällen! ;-)
Ob so ein herzliches "Fuck" wohl schon ausfallend wäre?
Ich wünsche uns allen eine ruhige & freudvolle
Zeit mit mehr EINfällen als Ausfällen
und einem herzlich klaren Umgangston!

Alles Liebe ~ Daniela ~





Sonntag, 15. November 2015

~ Frieden ~

Eine Geschichte habe ich Euch heute mitgebracht:


Das Bild vom Frieden

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus:
Er lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein,
den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.

Alle Malerinnen und Maler im Land machten sich eifrig an die Arbeit
und brachten dem König ihre Bilder.
Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei am besten.
Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.

Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees.
Im See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten
und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden.
Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden.

Das zweite Bild war ganz anders.
Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl.
Am düsteren grauen Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge
und man konnte den Regen fallen sehen,
den Blitz aufzucken und auch fast schon den Donner krachen hören.
An einem der Berge stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe,
der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss.
Keiner, der dieses Bild sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen sollte.

Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch,
der auf der zerklüfteten Felswand wuchs.
In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut.
Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort
saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden.

Welches Bild gewann den Preis?

Der König wählte das zweite Bild und begründete das so:
„Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen:
Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt.
Wirklicher Frieden bringt Hoffnung, und heißt vor allem,
auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen,
ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben."

Alles LIEBE ~ Daniela ~


Samstag, 14. November 2015

~ Fassungslos! Und nun? ~

Gestern Nachmittag schrieb ich einen Blog zu meinem Bedürfnis
das Jahr in Ruhe ausklingen zu lassen,
mich auch in dieser Jahreszeit nach der Natur zu richten,
zur Ruhe zu kommen, das Gewesene zu reflektieren,
davon gab es in diesem Jahr genug.
Genug Herausforderungen, denen wir uns - im persönlichen -
und als Gesellschaft stellen müssen.
Manchmal gibt uns das Leben nicht was wir brauchen,
wonach wir uns sehnen, sondern
stellt - UNS - allen gemeinsam schreckliche Aufgaben.
Die Antwort auf Hass ist Liebe ... so einfach ist das ... ODER?
Und schon wieder werden 2 Gegenpole geschaffen, 

die sich gegenseitig zu übertönen, bekämpfen und auzurotten versuchen,
wie schnell sich - Liebe - oder das, was die meisten Menschen dafür halten, 

in Hass verwandeln oder ausdrücken kann, haben wir alle 
heute Nacht auf die schrecklichste Weise erfahren müssen. 
Menschen zu töten - im Namen von was auch immer -
ist keine Liebe. Krieg ist kein Mittel um Frieden herzustellen
und gegenseitige Schuldzuweisungen erzeugen keine Eigenverantwortung. 

Die so scheinbar banal zu beantwortenden
Fragen, nach LIEBE, FRIEDEN, FREIHEIT sind - zum Leidwesen
der meisten Menschen - eben komplexer, als sie zunächst erscheinen
und mit Schuldzuweisungen, Machtspielen, Liebesbekundungen,
Krieg an allen Fronten & abgedroschenen Plattitüden 

kommen wir an dieser Stelle offenbar nicht weiter. 
Bündeln wir unsere Energien, denken wir weiter,
stehen wir auf und bauen eine Welt in der ein jeder Mensch
seinen Platz findet, HAND in HAND, 

nachdem wir diesen Schock überwunden haben.

Alles LIEBE
~ Daniela ~


~ Entschleunigt ~

Irgendwann schrieb ich bereits einmal, dass es häufig
die leisesten Momente sind, die sich am tiefsten eindrücken.
Es sind manchmal die Pausen zwischen den Worten,
welche dem Gesagten Kraft geben.
Die Phasen zwischen den Ereignissen, die uns reifen
lassen und ihre Bedeutung zumessen.
In unserer Welt geht es so oft darum lauter zu sein,
als die anderen, schneller zu leben,
dass ich manchmal den Eindruck habe,
wir leben mit dieser Schnelligkeit an den
wertvollen Augenblicken vorbei und damit
nebenbei bemerkt auch an der Bedeutung vieler Ereignisse.
Wir überhören im Alltagslärm die leisen Töne
der Natur, übersehen im grellen Licht,
die bezaubernden Schattierungen im Zwischenraum.
Mich überkommt dieser Eindruck wiederholend
zum Ende des Jahres, in der Zeit, in der sogar
die Natur langsam augzuklingen scheint, stiller
wird. Das krächzen der Raben auf meinem Dach
wechselt, das bunte Pfeifkonzert der Vögel ab.
Das Geräusch der raschelnden Blätter unter
meinen Fußsohlen weicht den lautlosen Schritten
auf gefrorenem Boden.
Spätherbstabende bei Kerzenschein,
verheissen die baldige Adventszeit und die spärlichen
Sonnenstrahlen des Tages schenken hin und wieder
den Gedanken an warme Sommertage.
Ich freue mich und werde auch dieses Jahr
wieder sanft ausklingen lassen, so sanft es mir
eben möglich ist und mich aus dem dröhnenden Lärm,
der Hektik der Menschen, die das Gefühl haben,
alles was sie bisher nicht geschafft haben noch zwanghaft
in dieses Jahr packen zu müssen, bevor sie endgültig
dem Weihnachtsstress (was immer das sein mag)
erliegen.
Ich entschleunige! Zumindest dann, wenn es mir gelingt
und genieße die Zeit bewusst.
Alles hat seine Zeit, wofür sonst hätte die Natur wohl
Jahreszeiten eingerichtet?


Alles LIEBE
~ Daniela ~



Freitag, 13. November 2015

~ Stalker ~

Menschen sind echt wunderbar, einige von ihnen sind merkwürdig,
andere sonderbar und dann gibt es da noch welche und die
sind - zumindest aus meiner Perspektive - krank.
Was ihnen zunächst einmal mein Mitgefühl beschert,
aber spätestens ab einer bestimmten Grenze, die jeder Mensch
deutlich spüren könnte, wenn er wollte, mein völliges Unverständnis
auslöst und darüberhinaus einen natürlichen Schutzmechanismus
auslöst, der dann auch zur strafrechtlichen Verfolgung führt.
Noch vor ein paar Tagen sprach ich mit einem Freund darüber,
wozu Menschen Social - Media Profile haben, ob die automatisch
zu Personen des öffentlichen Interesses werden, und ob dieses Interesse
auch begrenzt werden darf.
Ich hatte mir bisher übrigens keinerlei Gedanken darüber gemacht,
ob ich nun, weil ich Blogs schreibe und diese über mein Social - Media
Profil veröffentliche, zur Person des öffentlichen Interesses werde
und ob ich es überhaupt will.
Von Belang ist das für das primäre Thema allerdings auch eher nebensächlich.
Zurück zu den Menschen, die ich für krank halte.
Diese Menschen sehen ein Bild, lesen Zeilen, erhalten dadurch
einen sehr begrenzten Einblick von einer Person,
nähern sich dieser dann auf unverschämte und grenzüberschreitende Art und
Weise, kommentieren zunächst beinahe jeden Beitrag, senden PNs unabhängig
davon, ob diese beantwortet werden oder nicht, wenn man sie freundlich bittet,
das zu unterlassen, ignorieren sie diese Bitte vehement, eine Entkontaktierung,
sofern überhaupt ein Kontakt über diesen Kanal stattgefunden hat,
wird ebenfalls ignoriert. Diese Menschen finden Wege, sowohl ihre
Neugier zu befriedigen (beispielsweise durch die Kontaktierung und Befragung
anderer Menschen zu dieser Person), oder sie beschaffen sich die für sie relevanten
Informationen allein durch die Verknüfung der wahnwitzigsten Vorstellungen,
die sie sich von dem "Objekt ihrer Begierde" machen.
Woher die kommen, oder was sie dazu veranlasst, ist und bleibt mir
ein großes Rätsel. Fakeprofile werden erstellt, um der Person ihres Interesses
nah zu sein, im schlimmsten Fall, werden da strafbare Quellen genutzt,
um an private Adressdaten zu kommen. Und irgendwann steht dann nichtsahnend
ein solcher "Irrer" vor der Tür und offenbart einem (sofern man zuhört),
was er sich da in seinem kranken Gehirn zusammengesponnen hat.
Von Dualseelen, bishin zur einzigen wahren Liebe, von
"ich habe Deine unbewussten Signale" gedeutet bishin zu,
Du gehörst zu mir und ich werde es Dir schon noch beweisen,
gibt es da die interessantesten Schattierungen.
Geschlechtsunabhägig passiert es und manchmal unter dem "Deckmantel"
einer Freundschaft, so als kenne derjenige einen in und auswendig
und tatsächlich ist man hin und wieder erstaunt darüber, mit welcher
Hingabe Menschen Detail für Detail ein Leben erforschen und
deuten, natürlich immer ganz so, dass es in ihr Bild passt.
Man hat förmlich sein ganzes Leben damit verbracht einizig auf sie zu warten.
In den extremsten Fällen beginnt nun der echte Psychoterror und die persönliche
Höllenfahrt, wenn man nämlich aus dem Haus tritt, den Blick schweifen
lässt und diese(n) Irre(n) einen ständig verfolgt.
Soetwas lässt sich (nicht immer, wie die Statistiken zeigen) jedoch
häufig, besonders dann, wenn dieses "stalking" (besonders im Internet)
beginnt, im Keim ersticken, indem man einfach nicht lange fackelt,
sondern sofort & ab jetzt bei jedem Kontaktversuch kosequent reagiert,
den Sachverhalt EINmal veröffentlicht, den Kontakt umgehend entfernt,
meldet, blockiert. In möglichen Gruppen sperren lässt oder andernfalls
diese umgehend verlässt. Beim nächsten Kontaktversuch sofort Strafanzeige
stellt. Und falls es ein Mensch ist, der in Eurem Privatleben
auftaucht, sofort und IMMER die Polizei verständigen, wenn er sich Euch
nähern will. Ich weiss, diese Menschen scheinen auf den ersten Blick
resistent gegenüber solchen Verhaltensweisen, vielleicht auch, weil
sie dahinter zunächst Angst vermuten und sie das in ihrem Anliegen
bestärkt eine "mächtige" Rolle im Leben des Menschen zu spielen.
Kann man Angst bekommen, ja kann man,
mich macht es allerdings eher wütend, wenn Menschen
sich mir auf diese Art nähern, alle Grenzen ignorieren und
sich einbilden so Einfluss auf mein Leben nehmen zu können.

Ich wünsche Euch, dass ihr von solchen Begegnungen verschont
bleibt und wenn nicht, seid & bleibt konsequent. Kein Mitleid,
keine Nachlässigkeiten im Umgang mit Meldungen, Strafanzeigen,
Blockierungen!

Herzlich ~ Daniela



Donnerstag, 12. November 2015

~ Achtung ~

In unregelmäßigen Abständen hörte sie in der Ferne ein Auto vorbeifahren,
während sie mitten in der Nacht durch das dunkle Waldrandgebiet
einer fremden Stadt irrte. Im hellen Licht des Tages mutete dieser
ländliche Ort beinah idyllisch an. Ein Lebenstraum vieler
junger Familien. Rot verklinkerte Hauswände, weisse Gartenzäune,
mit viel Liebe angelegte Vorgärten, in denen hin und wieder
ein liegengebliebenes Spielzeug Kinder vermuten liess.
Ein übersichtlicher Stadtkern, ein Einkaufzentrum, dass in ihrer
Wahrnehmung eher einem Miniaturgebäude der Zentren glich,
die ihr bekannt waren. Haben Städte Identitäten und sagen sie etwas
über ihre Bewohner aus?
Sie blickte auf, vor ihr spiegelte sich auf dem feuchten Gehweg
das Licht der Straßenlaterne. Sie nahm ihr Handy aus der Tasche
und sah auf die Uhr. Der erste Zug fuhr erst in 3 Stunden,
zurück in die Wohnung, wo sich gerade diese unschönen Szenen
abgespielt hatten wollte sie auf keinen Fall.
Wie können Menschen, die sich lieben, so sehr die Achtung
voreinander verlieren? Kann da überaupt Liebe sein,
zwischen Menschen, die einander so gezielt verletzen,
die die Schwächen des Partners innerhlab von Sekunden erfassen
um mit kühler Überlegung exakt den wundesten Punkt zu treffen?
Können zwei Menschen, die einander lieben,
sich so verletzen?
All diese Fragen gingen ihr durch den Kopf.
Sie spürte wie heisse Tränen durch ihr kaltes Gesicht
herunterliefen. Warum nur hatte sie sich an diesem Abend
so spät noch in den Zug gesetzt, um zu ihm zu fahren?
War es die Verzeiflung in seiner Stimme gewesen,
diese Sehnsucht, die ihn an solchen Abenden so traurig
erschienen liess, oder war es der aggressive Unterton,
seine unterschwelligen Vorwürfe, die immer mitschwangen
in dem was er sagte, wie er es sagte.
Es war ihre Schuld, dass sie diese Fernbeziehung führten,
er hatte das nie gewollt.
Doch, verdammt, das hatte er und zwar in dem Augenblick,
als er sich dazu entschloss aus ihrer Begegnung eine Beziehung werden
zu lassen. Sie hatten so häufig darüber gesprochen, dass es für sie
in ihrer Situation, so kurz nach der Trennung von ihrem Mann,
in ihrem neuen Zuhause mit den Kinder einfach zunächst nicht
in Frage käme zusammenzuleben. Ja, auch sie hatte verzweifelte Augenblicke,
in denen die Sehnsucht ihr schier den Verstand raubte, auch sie
wünschte sich insgeheim in seinen Armen einzuschlafen,
neben ihm zu erwachen, an jedem Tag.
Noch mehr wünschte sie sich allerdings Ruhe,
nach den letzten Monaten, Ruhe für sich,
Ruhe für die Kinder, Ruhe für diese schwierige Situation.
Aber diese Ruhe gab er ihr doch, schliesslich liess er sie
am liebsten in den Augenblicken in Ruhe, die sie gemeinsam
verbringen konnten, auf die sie sich in all den Tagen dazwischen
freute, nach denen sie sich sehnte, die ihm aber plötzlich
wie ein Korsett vorkamen, er wollte sie lieben, wann ihm danach
war, er wollte sie sehen, wenn ihm danach war und er wollte
eben weg bleiben, wenn ihm danach war, vielleicht würde ihr das eines
Tages die Augen öffnen, wie wichtig er ihr war und dass sie einen Fehler
machte.
Sie hielt das für unnötige Machtspielereien, die sie immer mehr voneinander
entfernten auf der einen Seite und wann immer sie sich auf seine Art der
Machtspiele einliess, für das Feuer, die Leidenschaft, die
sie auf der anderen Seite miteinander teilten.
Solange Liebe und Leidenschaft einander beflügeln,
in einem mal mehr und mal weniger ausgewogenen
Verhältnis da sind, solange die Basis Vertrauen ist,
das wusste sie heute, kann eine Partnerschaft
das gut vertragen, belebt es sie, auf eine ganz besondere
Art und Weise, wenn jedoch nur noch Leidenschaft regiert,
Vertrauen fehlt, vielleicht nie wirklich da war, sondern
als Wunschvorstellung in Beiden existierte, dann hat die
Liebe keinen Nährboden und irgendwann stirbt sie.
In dieser Nacht war ihre Liebe gestorben, mit jedem Wort,
das sie wie ein Messer im Rücken traf, mit jedem Pfeil,
den sie zurückschoss, in den Kern seiner Wunde, starb
ein weiteres Gefühl, Vertrauen, Achtung, Wertschätzung,
nichts davon überlebte.
Irgendwann hatte sie es nicht mehr ausgehalten, sie hatte ihre
Tasche genommen, ihre Jacke vom Bügel der Garderobe gerissen
und fluchtartig die Wohnung verlassen.
Seitdem lief sie ziellos durch dunkle Nebenstraßen,
mit vom Wind zerzausten Haar, mit Kajal und Mascara getränkten
Tränenspuren in ihrem Gesicht und lauter Fragen in ihrem
Kopf, klärte sich nach und nach, warum sie an diesem
Punkt ihres Lebens gelandet war, was geschehen war,
dass sie sich in dieser Situation wiederfand und es
war ihr nie zuvor so bewusst, wie in diesem Augenblick,
dass sie soetwas NIE wieder erleben wollte.
Nie wieder wollte sie sich in eine Beziehung stürzen um nicht
allein zu sein, weil sie das Gefühl hatte jemanden zu brauchen,
oder gebraucht zu werden.
Langsam machte sie sich auf den Weg zum Bahnhof,
wo sie noch eine Stunde am Bahnsteig stand und
die vergangenen 2 Jahre Revue passieren lies,
bis schliesslich der Zug einfuhr. Sie öffnete
die Zugtür stieg die erste Stufe hinauf drehte sich noch einmal
um und verabschiedete sich gedanklich und emotional
von all den glücklichen und traurigen, leidenschaftlichen
und liebevollen, schrecklichen und berührenden
Augenblicken die sie hier gemeinsam erlebt hatten
und wusste, es würde kein Zurück geben, was
auch immer von jetzt an geschehen würde,
dieser Besuch war der letzte in diesem soeben
beendeten Lebensabschnitt.
Sie nahm die zweite Stufe, bog
links ab, liess sich müde in einen Sitz
des Zugabteils fallen und fuhr nach Hause.


~ Daniela Buchholz, Nov. 2015 ~




Mittwoch, 11. November 2015

~ Herausforderungen ~

Der Mensch wächst ja bekanntlich an und mit seinen Aufgaben.
Ob oder welche Aufgaben ein Mensch als solche erkennt
und wie weit wir uns auf Herausforderungen einlassen,
die diese Aufgabe mit sich bringt,
das herauszufinden erscheint mir immer wieder spannend.
Es gibt Menschen, die sich in immer wiederkehrenden Abläufen,
sich ständig wiederholenden Arbeiten und Routine gut fühlen
und sicher. Mir geht das nicht so. Viele Jahre habe ich
mich gefragt, warum ich nicht einfach auch so wie viele
andere Menschen einfach jahrelang das gleiche tun kann,
einen Job, ein Hobby, die gleiche Strecke, Tag für Tag.
Während das einige Menschen sehr zufrieden macht,
nimmt es mir die Luft zum atmen, langweilt es mich.
Ich möchte mich erfahren, meine Grenzen erweitern,
lernen, mich auf neue Erfahrungen einlassen,
verschiedene Dinge miteinander kombinieren,
mich immer wieder einmal ausprobieren in Dingen,
die ich vorher noch nicht in Betracht gezogen habe.
Auf der anderen Seite liebe ich auch Rituale und Beständigkeit.
Schliesst sich das aus?
Nein, in meiner Wahrnehmung tut es das nicht.
Denn allein in meiner Lebensweise bin ich beständig,
in zwischenmenschlichen Beziehungen, insofern sie
mir wirklich wichtig sind, bin ich beständig.
Ich mag Alltagsrituale, solange sie ehrlich sind.
Spannend finde ich es mich auch immer wieder
mit anderen Lebensentwürfen auseinanderzusetzen,
Menschen dabei zu beobachten wie sie ihr Leben
gestalten, was sie herausfordert und wie sie diesen Herausforderungen
begegnen, welche Strategien sie entwickeln.
Eine neue Aufgabe bringt immer auch neue Eindrücke,
neue Perspektiven und eine große Chance sich weiterzuentwickeln,
wenn ich es denn will, wenn ich bereit bin auch wirklich
etwas anders zu machen und nicht nur an anderer Stelle
unter neuem Namen das gleiche mache und
möglicherweise genau dort lande, wo ich bereits mehrfach gewesen
bin, bevor ich eben an neuer Stelle unter neuem Namen das alte getan
habe.

Herzlich ~ Daniela





Dienstag, 10. November 2015

~ Aufstehen? ~

Warum ich morgens aufstehe?
Ich stehe auf, weil mein Wecker klingelt,
der klingelt zunächst einmal, weil meine Kinder pünktlich
zur Schule gehen.
Ich stehe also auf, bereite mir einen Kaffee zu und trinke
ihn in Ruhe mit Genuss, bevor ich meine Kinder wecke.
Ich finde, das ist ein guter Grund aufzustehen.
Nun gibt es auch Tage, an denen meine Kinder nicht
da sind, vielleicht ist es auch Wochenende oder
ich habe mal keine wichtigen Verpflichtungen ( Dinge, zu denen
ich mich selbst entschieden habe, oder die aus meinen Entscheidungen
resultieren).
Nun scheinen einige Menschen, die Ansicht zu vertreten, solche
Gründe aufzustehen, seien Missbrauch an Personen und Projekten.
Ich finde, liegen zu bleiben wäre Missbrauch an diesen Personen
oder Projekten und nebenbei bemerkt auch an mir selbst!
Denn, wenn es mir nicht wichtig wäre, würde ich vielleicht liegen
bleiben, was ich auch getan habe, in einer Phase meines Lebens,
als es diese mir "wichtigen" Aufgaben und Personen nicht gab.
Heute stehe ich auch an den Tagen gerne auf, an denen es nichts
zu tun gibt, an denen ich allein bin, mich alleine fühle,
einfach weil ich mir selbst wichtig geworden bin,
weil meine Zeit mir wichtig ist,
weil ich Freude daran habe aufzustehen und meinen Tag zu gestalten.
Mal mehr und mal weniger!
Manchmal bleibe ich eine Stunde länger liegen,
andere Tage verplemmpere ich mit Tätigkeiten, die anderen
Menschen sinnlos erscheinen mögen.
Was ich eigentlich sagen will mit diesen Worten ist,
dass das Leben eben so viel Sinn hat, wie wir ihm zu geben
im Stande sind.
Dass eine Aufgabe, eine Aufgabe ist, wenn wir sie TUN und
nicht, wenn wir drüber nachdenken, ob es nun sinnvoll
ist aufzustehen für etwas, wenn wir uns gerade selbst mal nicht
so wichtig sind. Dann sind es nämlich mitunter
genau solche "unbedeutenden" Aufgaben, solche wichtigen Menschen,
die uns daran erinnern, wofür es sich lohnt aufzustehen,
wie wichtig wir uns sein können, weil wir wichtig sind.
Wie sehr wir uns selbst brauchen um eben diese Menschen
nicht zu missbrauchen, sie nicht auszusaugen,
sondern uns aus uns selbst heraus zu füllen,
mit Liebe, Freude, Leidenschaft und sie fliessen
zu lassen zwischen Dir und mir und ihnen und Euch.
Wenn ich natürlich liegen bleibe, mir meine Aufgaben
nicht wichtig genug, ich mir nicht wichtig
genug bin aufzustehen und auch die Menschen um mich herum
mir nicht wichtig genug sind aufzustehen, dann kann ich das
auch Depression nennen und mir einen Therapeuten/Coach suchen,
der mich anleitet Aufgaben zu finden und mir selbst wichtig zu sein,
Verantwortung zu übernehmen, für mein Leben und meine Zufriedenheit,
insofern der Leidensdruck mir dann "wichtig" genug erscheint,
aufzustehen und mir "Hilfe" zu suchen.
Andernfalls bleibe ich eben liegen und leide
so lange, wie ich es eben aushalte(n) will!







Sonntag, 8. November 2015

~ Wellenberührung mit Rilke ~


Während ich meine handschriftlichen Notizen der
letzten Jahre sortiere, versuche ihnen eine chronologische Form
zu geben, fällt mir ein Rilke Gedicht in die Hände:

Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht

Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht,
dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht.
Aber die Worte, eh jeder beginnt,
diese wolkigen Worte, sind:

Von deinen Sinnen hinausgesandt,
geh bis an deiner Sehnsucht Rand;
gieb mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand,
dass ihre Schatten, ausgespannt,
immer mich ganz bedecken.

Lass dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken.
Man muss nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste.
Lass dich von mir nicht trennen.
Nah ist das Land,
das sie das Leben nennen.

Du wirst es erkennen
an seinem Ernste.

Gieb mir die Hand.


~ Rainer Maria Rilke ~




Samstag, 7. November 2015

~ Momentaufnahme(n) ~

Schon wieder etwas zum wundern, drüber stolpern,
oder wie auch immer wir es nennen mögen, wenn
eine scheinbar belanglose Aussage oder Frage plötzlich an Bedeutung
gewinnt, weil sie im Nachklang zeigt, dass etwas das uns Selbst
völlig normal erscheint, weil es eben irgendwie dazugehört zu uns
als Menschen, einem anderen Menschen auffällt, und nicht
als normal wahrgenommen wird.
Diesmal geht es um meine Blogs, darum, wie ich mich dabei
fühle, wenn ich ältere Blogs lese, ob ich nie den Drang gespürt habe,
den einen oder anderen zu löschen und warum ich mich schwer damit tue
ältere Blogs erneut zu posten.
Ehrlicherweise ist es so, dass ich beim lesen einiger Blogs,
die ich vor mehr als zwei Jahren schrieb schon manchmal
über den Schreibstil, die Thematik oder meine Ansichten
stolpere, aber es würde mich auch sehr wundern, wenn das nicht so
wäre, das würde ja bedeuten, dass keinerlei Entwicklung stattgefunden
hat in den vergangenen Jahren. Andere Blogs würde ich noch
heute genau so, oder vielleicht mit einigen Ergänzungen
wieder schreiben. Aber löschen? Wozu sollte das gut sein?
Es sind Augenblicksaufnahmen, von Themen, Situationen,
Gefühlen, die mich in diesem Moment bewegten und sich
eben auf diese Weise ausdrückten. Ich meine, das wäre das gleiche,
als würde ich Ereignisse, Zeitspannen aus meinem Leben streichen
um so zu tun, als hätten sie nie stattgefunden, irgendwie sinnlos,
denn das haben sie ja, und wozu sollte es gut sein mich selbst zu belügen
zu versuchen?
Im Gegenteil. Diese Blogs, sofern sie mir noch einmal
ins Blickfeld kommen, dienen mir sehr zur Reflexion und zum
Abgleich dessen, was sich seither getan hat in meinem Leben,
meinen Gedanken.
Kein einziges Wort würde ich zurücknehmen wollen,
hinterfragen, ja, aber könnte ich nicht zu dem stehen,
was ich vor zum Beispiel 3 Jahren geschrieben habe,
würde ich das mit dem Schreiben ganz lassen.
Denn "Dinge" werden sich immer ändern, neue Perspektiven werden
sich erschliessen und Meinungen werden sich ändern.
Hin und wieder sogar vielleicht mal Werte hinzugefügt
oder ausgetauscht, aber eines wird sich hoffentlich nie
ändern, dass ich mir selbst treu bleiben kann und
zu den Dingen stehen kann, die ich getan habe in meinem
Leben, unabhängig davon, ob ich sie heute noch einmal so machen
würde, oder nicht.

Herzlich ~ Daniela





Donnerstag, 5. November 2015

~ Einfach komplex ~


Ich bin immer wieder erstaunt, wie bereitwillig Menschen Gefühle
aus ihrem (Er)Leben auszuklammern bereit sind,
und wie einfach es ihnen zu gelingen scheint.
Immer dann, wenn Aussagen mir zu gesetzmäßig erscheinen,
mir Begriffe zu übergestülpt, komplexe Wahrheiten mir
zu einfach „gemacht“ erscheinen,
werde ich hellhörig und was das vielleicht noch einmal
intensiviert, sehr feinfühlig.
Ich versuche genauer hinzuhören, die Zwischenräume
zu erspüren und versuche zu erfassen, wie ein Mensch
darauf kommt, zum Beispiel einer von mir getätigten
Aussage so einen Begriff überzustülpen,
und diesen dann kategorisch aus seinem
persönlichen erleben auszuschliessen.
Es war ja gar nicht mein Begriff und es ist auch nicht
mein erleben. Meines Erachtens gibt es eine Menge auf
dieser Welt, was wir uns selbst und anderen erleichtern
könnten, aber es gibt eben auch Gefühle, Sachverhalte,
oder bestimmte Dinge, die sich komplexer gestalten,
als es den meisten Menschen lieb zu sein scheint.
Während die einfachsten Dinge zwanghaft verkompliziert
werden, werden die komplexesten Dinge, wie zum
Beispiel eine menschliche Persönlichkeit ständig
auf ein Minimum heruntergebrochen.
Woran liegt denn das?
Brauchen wir das um uns einzureden, dass es dann leichter
ist einen Menschen anzunehmen oder so sein zu lassen,
wie er ist, wenn ein möglichst einfacher Begriff vorliegt?
Dann versehen wird den Menschen, auch uns selbst übrigens,
mit solchen Begriffen und sind dann zutiefts betrübt oder
überrascht, wenn wir Facetten an uns entdecken,
die wir ja vorab so bereitwillig ausgeklammert haben aus
unserem Erleben (der Einfachheit halber) und verstehen
nun die Welt nicht mehr, weil wir vor einem so komplexen
Wesen wie dem Menschen stehen.
Für mich offenbart sich die Schönheit des menschlichen
Wesens in genau diesen vielen Facetten.
Mich beeindrucken Menschen, die nicht in Gesetzmäßigkeiten
denken, die viel Raum haben und lassen für anders denkende,
fühlende Menschen.
Menschen, die über sich selbst lachen können,
dabei aber auch nicht die Fähigkeit verlieren sich
selbst einmal ernsthaft zu hinterfragen.




Herzlich ~ Daniela

Mittwoch, 4. November 2015

~ SEIN lassen ~

Ich bin für die ehrlichen Momente zuständig.
So oder so ähnlich würde ich die Frage beantworten,
die mir vor einigen Tagen ein Mensch gestellt hat.
Meines Erachtens war seine Frage wohl eher an sich selbst gerichtet.
Ich habe sie mal für mich aufgegriffen, weil sie
auch mich immer wieder einmal beschäftigt.
Nämlich warum bestimmte Menschen in bestimmten Situationen
meine Nähe suchen und sie in anderen nicht oder nur schwer ertragen.
Ich bin halt kompliziert, war die Antwort, die viele Jahre herhalten
musste, eine Antwort, die sich aus meinem Selbstbild und
der Rückmeldung einiger Menschen zusammensetzte,
die mir so begegnet sind, im Laufe meines Lebens.
Es gibt daneben auch ganz viele andere Bilder von mir,
besonders Bilder der Menschen, die schon viele Jahre
Bestandteil meines Lebens sind und zwar beständig
und situationsunabhängig, aber diese Bilder habe ich lange nicht
wahrnehmen können, weil ich viel zu beschäftigt damit war,
mir selbst zu erklären, wie es sein kann, dass Menschen mich
eben nur dann „brauchen“, wenn sie berührbar sind, wenn
sie nicht weiter wissen, wenn sie sentimental werden,
oder wenn ihnen die Oberflächlichkeit dieser Welt in geballter
Ladung entgegenschlägt. Ich bin scheinbar prädestiniert
für solche Situationen und nebenbei bemerkt auch für die Menschen, die
solche Situationen erleben. Allerdings begegnen mir manche Menschen
nur einmal und das sind meistens die, denen es auch mit meiner Anwesenheit
nicht gelingt die Kraft finden über solche Situationen und über sich selbst
hinauszuwachsen. Andere begegnen mir häufiger und dann irgendwann
nicht mehr. Und wieder andere begegnen mir über Jahre hinweg immer
wieder in solchen „Grenzsituationen“.
Früher einmal habe ich das sehr persönlich genommen und war verletzt
darüber, dass Menschen sich in diesen Situationen an mich erinnern,
bei manchen Menschen ist das heute noch so, allerdings nehme ich
es nicht mehr so ganz persönlich, weil ich mich erstens darauf einstellen,
zweitens damit umgehen und mir drittens durch viele eigene Fragen
und die Fragen einiger sehr wertvoller Freunde und Wegbegleiter
beantwortet habe, dass es nur am Rande mit mir und viel mehr
mit der Person zu tun hat, die eben nur in diesen Phasen seines Lebens
einen Menschen brauchen, der ziemlich viele Fragen hat,
Fragen verkörpert und sich auch selten zufrieden geben kann mit oberflächlichen Betrachtungsweisen, was nicht heisst, dass ich Menschen
verurteile, die das tun, oder so leben möchten, nur bin ich halt,
wie ich nun einmal bin, kompliziert für die einen, einfach zu verstehen
für die anderen und dann gibt es auch noch Menschen, für die ich
beides bin, was vielleicht am ehesten auch dem entspricht wie
ich mich selbst wahrnehme. Ich denke gerne und viel, nicht des denkens
wegen, sondern einfach weil es so viele Fragen gibt, weil ein Gedanke,
weil nichts auf der Welt ja jemals ein Ende hat, sondern Schritt für
Schritt sich entfaltet. So ist eine Antwort von heute die Frage von morgen,
oder so ähnlich. Leicht zu verstehen bin ich für Menschen, die mich einfach
fragen lassen, denken lassen ohne das Gefühl zu haben, sich zwanghaft
auf solche Fragen einlassen zu müssen und das scheinen viele
Menschen automatisch zu tun, sich aufgefordert zu fühlen ebenso viele
Fragen zu haben, ein ähnlich komplexe Denkstruktur entwickeln zu müssen,
nur hat das echt nichts mit mir zu tun.
Klar, freue ich über Menschen, die sich darauf einlassen, mit denen
ich mich diesbezüglich austauschen kann, die mich herausfordern,
mich inspirieren weiter zu denken, nur können es mitunter die simpelsten
Fragestellungen oder Aussagen sein, die mich dazu anregen.
Es können aber auch eben sehr klug und komplex gedachte Sachverhalte
sein, die ich zu erkennen wünsche und mich auch schonmal darin verbeissen
kann sie zu lösen, für MICH.
Also zurück zu den Menschen in bestimmten Situationen,
die sich, oder von denen sich einer dieser Menschen fragte,
warum ich denn auch immer wieder dann da wäre, in eben diesen Situationen,
auch wenn er sich sonst eher bedeckt hielte, weil er einfach nicht
in meine Themen „hineinkäme“.
Die Antwort ist, weil ich´s kann, weil ich Lust dazu habe, und weil
gerade dieser Mensch es mir mit seiner Offenheit zu diesen Themen
so leicht macht zu sagen, genau diese Augenblicke möchte ich mit Dir teilen,
die ehrlichen, die freudvollen, die berührbaren, und die verzweifelten,
der Rest interessiert mich nicht. Smalltalk will ich nicht und bin deshalb
auch nicht unbedingt Spezialistin auf dem Gebiet, und ich muss es auch
nicht mehr werden, denn diese Art von Konversation langweilt mich
und dazu ist mir meine Zeit einfach zu Schade. Da denke ich
lieber eine Runde und habe Freude an meinem inneren Erleben,
oder tausche mich mit Menschen aus, denen es eben auch Freude
macht es zu tun, zu solchen Themen und ich bin auch nicht (mehr)
enttäuscht darüber, dass bestimmte Menschen eben in Themen die mich umtreiben,
nicht für mich da sein können, weil sie eben nicht hineinkommen,
sich nicht einlassen können oder das als kompliziert empfinden.
Sie können´s einfach nicht, manche wollen nicht,
ebenso wenig, wie ich eben über einen längeren Zeitraum
Smalltalk und Oberfläche will und kann!
Dennoch ist es für mich die größte Freude zu erleben,
wie Menschen sich entwickeln, ihre eigenen Wege wählen,
Schritt für Schritt sich befreien aus alten Strukturen
und Denkweisen und sich auf diese Weise selbst immer näher kommen.
Das ist der Grund, warum ich auch (bei ausgewählten) Menschen
Sonntags morgens um kurz nach sechs ans Telefon gehe,
wenn ihre Nummer auf dem Display erscheint,
einfach weil es mir eine Freude ist, sie in den
Wendeaugenblicken, den ehrlichen Augenblicken zu erleben
und zu wissen, Stillstand oder aufgeben ist KEINE Option!



Herzlich ~ Daniela


 

Dienstag, 3. November 2015

~ Das Leben lieben ~

Irgendwie gibt es ja immer mindestens einen guten
Grund, ich habe hier mal einige MEINER persönlichen
GRÜNDE aufgelistet, warum ich mein Leben LIEBE!

Weil ALLES besser ist, als innerlich zu sterben,
weil Schmerz zum LEBEN gehört,
weil die WAHRHEIT immer leuchtet,
weil SEHNSUCHT brennt,
weil LIEBE nicht statisch ist.
Weil gemeinsam WEINEN so viel ECHTer ist,
als ewige LICHTBOTSCHAFTEN
WEIL FREUNDSCHAFT mehr ist,
als schöne Worte.
FREUDE mehr ist als ein LACHEN.
WEIL SCHÖNHEIT auch im Dunkeln sichtbar ist.
WEIL die SEELE rein ist.
WEIL STURMFLUTEN von SCHLAMM & DRECK befreien,
WEIL jeder AUGENBLICK LEBEN kostbar ist.
Weil DANKBARKEIT eine Grundhaltung ist
KEINE VERPFLICHTUNG.
WEIL eine BERÜHRUNG mehr sagt, als 1000 Worte es könnten,
WEIL FREIHEIT nur dann ECHT ist wenn ich sie mir nehme,
WEIL es einfach immer etwas neues zu entdecken, zu lernen gibt.
WEIL ich Menschen mag,
WEIL VERTRAUEN die BASIS ist,
TRÄUME der MOTOR
und das ZIEL der LICHTBLICK!



Sonntag, 1. November 2015

~ Zeit für Zwischenräume ~

Manchmal frage ich mich, ob wir Menschen verlernt haben
uns selbst zu beobachten, in den verschiedensten Lebenssituationen,
im Umgang mit Menschen. Ob wir so versessen darauf
sind allem und jedem sofort einen Namen zu geben,
zu kategorisieren, um uns selbst dann auch gleich die
Sicherheit geben zu können, dass es dann eben auch dieser
Bezeichnung, diesem Bild entspricht. Nur sind wir eben
alle Wesen, die sich entwickeln, die auf bestimmte Gegebenheiten
reagieren, bewusst, oder unbewusst und scheinbar interessiert
es auch nicht jeden, aus welchem Grund ihm irgendetwas
wichtig ist. Für mich sind diese Zwischenräume,
die Räume zwischen ich FÜHLE etwas und ich agiere
so wahnsinnig wichtig, um meine Beweggründe zu erkennen.
Um zu schauen, worum geht es hier wirklich.
Reagiere ich aus einer Emotion heraus und dient mir
das?
Natürlich ist auch das wieder ein Lernprozess und es gelingt
mir nicht immer, doch werde ich immer aufmerksamer für diese
Fragen.
Diese Zwischenräume, das Beobachten, das Wahrnehmen,
der Situation, des Gegenübers und natürlich uns selbst,
ist so wichtig um sich selbst kennen zu lernen,
Automatismen aufzudecken, die uns immer wieder an
den scheinbar selben Punkten ins straucheln bringen.
Haben wir keine Zeit mehr dafür? Nehmen wir sie
uns nicht, oder ist es uns einfach nicht wichtig?
Sind wir eigentlich in Kontakt mit uns,
unserer Umwelt und den Menschen mit denen
wir es zu tun haben, oder geht es uns in Wahrheit
gar nicht darum, sondern schlicht um Spaß,
schnelle Befriedigung eines temporären Bedüfnisses
und damit eben nicht um all die Facetten,
all die Schönheit, den Klang, die Farben und Formen
die es in den Zwischenräumen zu entdecken gibt?


Herzlich ~ Daniela