Freitag, 14. März 2014

~ Frühlingserwachen ~

Es ist Frühling, die Sonne scheint,
ich werde morgens von fröhlichem Vogelgezwitscher geweckt,
alles riecht neu, schmeckt neu, erwacht aus dem langen Winterschlaf.
Nach den ersten Knospen, die sich an Bäumen und Sträuchern zeigten,
blühen nun die ersten Blumen.
Die Welt wird wieder bunt und ich spüre den Zauber des Anfangs.
Dennoch mischt sich auch eine zarte Melancholie in dieses Erwachen,
so ist die Natur mir gerade auch wieder ein wunderbarer Spiegel für mein Innenleben.
Es geht gerade um die Wahrehmung dessen, was da ist,
dessen was schon immer irgendwie da war und einen ebenso langen Winterschlaf gehalten hat
und darum wahrzunehmen, was hinzu kommt, sich neu enfaltet, zu blühen beginnt.
Es geht darum, zu sein wer ich bin, mir die Erlaubnis zu geben,
all die Gefühle zu leben, die ich spüre, auch und besonders die,
die ich selbst sehr lange als "negative Gefühle" bewertet
und damit lieber in tiefen Schubladen vergraben habe.
"Kannst Du auch wütend sein?" wurde ich einmal gefragt,
und prompt schossen mir Erinnerungen in den Kopf von Augenblicken,
in denen ich sehr wütend war.
Wie viele Jahre ist es wohl her, als ich mir erlaubte,
meine Wut auszuleben, in Worte zu fassen.
Beim Gedanken daran legte sich ein Stein in meinen Magen.
Was war mit meiner Wut passiert,
fragte ich mich und kam zu dem Schluss,
dass ich sie nach langer Zeit des selbst quälens in mir verschlossen hatte
und sich jeder Anflug von Wut, den ich unterdrückte, in Bitterkeit wandelte.
Dabei fiel mir ein, dass Wut in meinem Empfinden eine herrliche Energie hat,
wenn sie in Antrieb verwandelt werden kann, das gelang mir immer recht gut, damals,
vor Urzeiten, als ich mir Wut noch erlaubte.
Ähnlich ging es mir mit vielen anderen Gefühlen, wie Freude, Traurigkeit,
und eigentlich alljenen Gefühlen, die verletzbar, berührbar machen.
Die Alternative, dazu war ein Gefühl der unerträglichen Taubheit,
eine selbstzerstörerische Bitterkeit.
Ich wurde mir fremd, so fremd, dass ich lieber nichts mit mir zu tun gehabt hätte,
wenn ich mir begegnet wäre.
Vor einigen Wochen beschrieb ich in einem Gespräch mit einem sehr aussergewöhnlichen Menschen mein Leben in Phasen, ich lebte diese Phasen, verschiedene Leben und es gab immer einen Augenblick des erwachens, manchmal nach Augenblicken und oft nach Monaten oder Jahren.
In der Erinnerung daran finde ich mich in Situationen wieder, in denen mir bewusst wird,
was ich da tue und immer wieder diese Fragen:
"Was ist passiert? Wie bin ich hierher gekommen und was hat dieses Leben mit mir zu tun?" Meistens war es kein sanftes Erwachen, sondern eher so etwas wie ein Schockmoment, Desillusionierung pur und immer war es der Beginn einer neuen Reise,
einen Schritt näher zu mir.
Wie oft habe ich mich verloren?
Wie oft habe ich mich gefunden?
Wie oft war das, was ich gefunden habe nur ein Bruchteil dessen, was wirklich da ist, in mir?
Ich glaube, was ich wirklich gesucht habe und immer noch irgendwie suche ist die Verbindung,
von all dem was da in mir ist und gelebt werden will.
Sehr langsam und immer sicherer, bekomme ich ein Gefühl zu meiner Ahnung,
dass ich die Verbindung bin.
Dieses zarte Gefühl erinnert mich an den eingangs beschriebenen Frühling.
Ich freue mich aus tiefstem Herzen & bin dankbar immer & immer wieder für diese,
MEINE LEBENSREISE und für alle Menschen, Begegnungen, Begleitungen, die Teil dieser Reise sind, waren und werden.
Ich danke meiner LIEBE, die unabhängig von Menschen, Raum & Zeit,
mir immer ein Wegweiser war, auch und besonders,
wenn ich sie für Augenblicke, Monate, Jahre eingesperrt und betäubt habe.

Danke Euch allen, die ihr hier lest.

Ich wünsche UNS einen herzenssonnigen Frühling und einen achtsamen,
von Liebe geleiteten Weg in einen wunderbaren Sommer! ♥


Moses Pelham - Ich liebe sie