Donnerstag, 26. Dezember 2013

~ BEGEGNUNG ~

Es ist der 2. Weihnachtstag, ich betrete nach dem alljährlichen Familienessen eine Tankstelle, 
um mir Zigaretten zu kaufen, meine Kinder schauen sich inzwischen nach Sammelbildern um, während ich an der Kasse anstehe. 
Vor mir ein Kunde, der offensichtlich bekannt ist, mit dem Verkäufer.
Der Verkäufer wirkt leicht unsicher, während er seinen Bekannten bedient, 
er ist vielleicht so alt wie ich, vielleicht etwas jünger, 
aus großen braunen Augen schaut er seinen Bekannten an und antwortet auf dessen Frage, 
die ich nicht hörte: „Nein, die Chemo hat nichts gebracht, im Januar muss ich zurück in die Klinik, Tumor im Magen, sieht nicht gut aus.“ 
Betreten antwortet der Bekannte, „Oh Scheiße, im Januar sagst Du? Welche Klinik? 
Ich komm dann mal vorbei.“ 
Noch bevor der Verkäufer antworten kann, dreht sich sein Bekannter mit den Worten , 
„Ich muss dann jetzt auch mal weiter“ um und verlässt die Tankstelle fluchtartig.
Nun stehe ich, deutlich verunsichert und mit einem Kloß im Hals vor dem Verkäufer, 
der nun mich aus seinen großen braunen Augen ansieht, die mir vielleicht noch deutlicher auffallen, weil keine einzige Wimper, keine Augenbrauen und keine Haare den Blick stören.
Ich bestelle mit wackliger Stimme eine Schachtel Zigaretten, bezahle und wünsche dem Verkäufer alles Gute & viel Kraft für die bevorstehende Zeit.
Während ich mich umdrehe antwortet er: „Wissen Sie, schlimmer kann es nicht mehr werden. Die Hoffnung gebe ich erst auf, wenn es vorbei ist.“
Ich drehe mich nochmal um, lächle ihn an und verabschiede mich.

Als ich vor meiner Wohnung aus dem Auto steige, schaue ich in den Himmel, der mir mit einem traumhaft schönen Sonnenuntergang ein spektakuläres Farbenspiel bietet.
Ich spüre tiefe Dankbarkeit für alle Augenblicke LEBEN, die ich bewusst WAHRnehmen darf, 
dafür dass ich mit meinen Kindern SEIN darf & für all die großartigen Geschenke, die mir viel zu selten bewusst sind.

Meine Gedanken & mein Mitgefühl sind bei diesem Menschen, dem Verkäufer & seiner Hoffnung!

Unzählige Augenblicke erfüllt von LIEBE & LICHT wünsche ich allen Menschen & heute besonders diesem Menschen, der mich im Herzen berührte.

Frohe Weihnachten!




Montag, 23. Dezember 2013

~ HERZlichkeit ~

In den letzten Tagen begegnet mir immer wieder das Wort Herzlichkeit, 
eine gute Gelegenheit für mich einmal zu hinterfragen, 
was genau das für mich bedeutet und inwieweit ich sie lebe, diese Herzlichkeit, 
die für mich eine Art Lebenseinstellung ist. 
Irgendwann einmal entschied ich für mich meine Wege aus dem Herzen heraus zu wählen und Menschen so freundlich und herzlich zu begegnen , wie mir eben möglich. 
Vor wenigen Tagen noch schrieb ich in einem bewegenden Austausch mit einer Freundin, 
dass es mir durchaus möglich ist auch herzlich wütend zu sein und besonders herzlich zu fluchen.

Herzliche Klarheit finde ich super & einen achtsamen Umgang miteinander. 
Nun sind Menschen sehr verschieden und von Zeit zu Zeit, begegnen mir welche, 
die halt nicht so herzlich sind, was ja dann auch ok ist, 
allerdings erscheint mir, lösen freundliche Worte, ein Lächeln, oder ein in der virtuellen Welt gepostetes Herz (in meiner Welt ein Zeichen der Wertschätzung für etwas, das mich genau dort berührt, nämlich im Herzen) merkwürdige Reaktionen aus, von Anfeindungen, bis zu den interessantesten Beurteilungen lässt sich da so ziemlich alles finden.

„Kannst Du auch mal etwas dazu schreiben und nicht immer nur diese blöden Herzen posten?“

Könnte ich, wenn ich wollte, will ich aber nicht und falls doch, schreibe ich.

Welchen Sinn könnte es machen Inhalte zu kommentieren, zu denen man NICHTs zu sagen hat?

„Dieses Herzchengeposte ist oberflächlich!“ … interessante Frage, finde ich, auch oder gerade im Vergleich zu möglichen Worten, die an Stelle eines Herzens gepostet werden oder der unHERZlichkeit mancher Zeitgenossen im täglichen Leben,
die dann im Umkehrschluss als Tiefe gedeutet werden würden?

Vielleicht mag mir das jemand bei Gelegenheit beantworten.

„Ich würde ja gern anders, kann ich aber nicht, demnach bleibt's herzlich bei mir!“ … sind im Übrigen Worte, die ich kommentierte und die in der Rückbetrachtung nicht ganz wahr sind, 
denn ich würde nicht einmal gern anders.

Ich finde Herzlichkeit fantastisch, ich mag freundliche Worte, ich liebe Harmonie & klare Wahrheit mag ich am allermeisten und wenn´s gelingt diese herzlich zu transportieren, ist es ein Freudenfest für mich.

Es gab mal einen Menschen, der folgendes als kryptischen Wahnsinn bezeichnete: [:-)] … diese Zeichenfolge entstand als Bild für einen Satz, der mich begleitet : „Protect your joy!“ … mir erschien es eingängiger, weniger aufwendig und freundlicher, dieses Zeichen zu benutzen und witzigerweise gab es einige Menschen, die das Zeichen auf Anhieb verstanden. Ich könnte mir vorstellen, so oder so ähnlich entstand einmal die Symbolsprache.

Für den einen ist es kryptischer Wahnsinn, für den anderen ein Lächeln und wieder andere erkennen darin ein bedeutungsvolles Bild.

Wie auch immer, Menschen sind unterschiedlich, das macht dieses wundervolle Leben gerade so spannend und ich schließe mit dem Satz: „Bei mir bleibt´s HERZlich!“

Ich wünsche UNS allen ein gesegnetes Weihnachtsfest in HERZenswarmer Atmosphäre & FREUE mich den heiligen Abend mit meinen unterschiedlichsten Lieblingsmenschen zu verbringen! ♥

[:-)]



Montag, 16. Dezember 2013

~ Merkwürdige Begegnungen ~

Manchmal begegnet man nach ewiger Zeit Menschen wieder.
Menschen, denen man sich einmal sehr verbunden fühlte.
Menschen mit denen man Zeit, Gefühl und einen Teil seines Lebens verbrachte.
Nun kommt es vor, dass man sich aus den unterschiedlichsten Gründen,
nach einer solchen Verbindung aus den Augen verliert.
In diesem hier beschriebenen Fall, geschah dies ganz bewusst und in dem Wissen,
dass man sich gegenseitig einfach nicht mehr gut tut.
Was bleibt sind Erinnerungen, bestenfalls Reflexionen und wenn´s richtig gut läuft,
ein Platz im Herzen des jeweils anderen.
So vergehen die Jahre, ein jeder lebt sein Leben und nach einer gefühlten Ewigkeit
trifft man sich "zufällig" wieder. Unter Umständen passiert so etwas an einem Sonntag Nachmittag beim Familienausflug zum Weihnachtsmarkt mit Kindern & Großeltern.
So, dass dann auch keine Ausweichmöglichkeit besteht.
Nun kann es vorkommen, dass man sich nun frontal gegenübersteht und gezwungen ist etwas zu tun oder es eben zu lassen.
Merkwürdig um nicht zu sagen paradox gestaltet sich eine solche Situation,
wenn dieser Mensch, dem man da begegnet sich in ein Gespräch mit den großelterlichen Begleitern vertieft und man selbst daneben steht und ein herzliches Lachen unterdrückt, um diese Situation nicht vollends in einem Drama enden zu lassen.
Wie reagiert man nun in einem solchen Augenblick, indem die gemeinsam verbrachte Zeit wie ein Film an einem vorbeirauscht und man sich vorkommt, wie in einer schlecht inszenierten Komödie?

Ich dachte einige Sekunden darüber nach, einfach weiter zu gehen &
dieser Situation keine weitere Bedeutung zu geben.
Entschied mich dann allerdings naturgemäß dazu, diesem Menschen NEU zu begegnen.

Es waren nur Sekunden, die wir uns ansahen und begrüßten.
Sekunden die mir ermöglichten alles was da noch ungeklärt war, seit mehr als 10 Jahren für mich
in Ruhe abzuschliessen.

Dafür bin ich dankbar & für einen weiteren Desillusionierungsaugenblick in meinem Leben!

UNS allen wünsche ich eine HERZliche Vorweihnachtswoche & FREUDE an der BEGEGNUNG mit MENSCHen.  ~♥~


Thomas D. - Uns trennt das LEBEN ♥


Samstag, 7. Dezember 2013

~ Ein Päckchen voller LIEBE ~

Gestern erreichte mich ein besonderes Geschenk 
und mit ihm eine Welle der tief empfundenen Freude.

Antoine de Saint-Exupéry schrieb einmal:

"Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet.“


Ich fand sie nach einem eher stürmisch bewegten Tagesbeginn in meinem Briefkasten.
Ein Päckchen gefüllt mit LIEBE von einem Menschen, dem ich noch nie persönlich begegnet bin.
Ein Mensch, der sich wie so viele Menschen hinter einem Profil einer Social – Media Plattform befindet.
Ein Mensch, der mich von Beginn an inspirierte, mit seinen Worten, seiner Energie und dessen persönlicher Ausdruck mich nachhaltig beeindruckte.
Aus dieser Kontaktbestätigung bei Facebook wurde im weiteren Verlauf eine herzliche Begegnung, ein behutsames (er)spüren des Gegenübers, ein wahrhaftiges öffnen, ein wertvoller Austausch bis hin zu einer HERZensfreundschaft. Ein wenig erinnert mich diese Art der Begegnung an Brieffreundschaften, die ich in meiner Kindheit und Jugend pflegte. Über den energetischen Austausch, der mir so gut tut, mit meiner Herzendfreundin hinaus, gibt es viele tiefe, geschriebene und gesprochene Worte.

Auch so etwas „besonderes“ kann entstehen, mit Hilfe eines Mediums wie Facebook, das auf so unterschiedliche Weise genutzt wird, wenn 2 Menschen sich offen begegnen.
Ich bin von Herzen d a n k b a r für diese einzigartige Begegnung und freue mich über die gemeinsame Entwicklung.

Es ist soooo schön, dass es DICH & UNS gibt, KRISTINA!

D A N K E für DICH & DEINE LIEBE! 



Ein Päckchen voller LIEBE!

Dienstag, 3. Dezember 2013

~ vorweihnachtliche Sturmflut ~

Als ich vorhin zu schreiben begann, 
dachte ich es wäre schön etwas über die Vorweihnachtszeit zu schreiben, 
die angenehme Atmosphäre, die sich in den Herzen ausbreitet, 
den Duft von Zimt und Anis, der mir beim Gedanken an diese Zeit in den Sinn kommt, 
die Nachmittage bei Kerzenschein mit meinen Kindern und Weihnachtsgeschichten. 
Ich liebe diese Zeit und genieße sie, so gut es geht.

So gut es eben geht, weil sie auch bedeutet sich in überfüllten Konsumtempeln, 
Zügen oder stundenlang im Stau aufzuhalten. 
Der Besuch eines Weihnachtsmarktes entwickelt sich zu einem Geschiebe von einem Glühweinstand zur nächsten Würstchenbude. 
Hier riecht irgendwie nichts nach Weihnachten, 
wie ich es verstehe und BeSINNlichkeit kann ich nicht spüren.

Das mag auch an meiner eigenen derzeitigen Stimmung liegen, 
die mir zum Ende des Jahres noch einmal eine richtig bewegte Sturmflut schickt.
Ehrlich gesagt fühle ich mich ein wenig am Ende meiner Kräfte angelangt 
und könnte BeSINNung gut gebrauchen. 
Immer wieder geht es um mein Gleichgewicht, um Stabilisierung 
und darum eigene ungelebte Anteile zu erkennen, anzunehmen und letztlich darum sie auszudrücken, ohne sie zu bewerten oder gar zu richten. Es geht um unterdrückte Gefühle, um unbestimmte Sehnsucht und es geht immer wieder auch um Tod, um Verlust, um Angst und darum auch diese anzunehmen.

Es geht um innere Kämpfe und darum sie loszulassen. 
Mir wird immer bewusster, wie überlebenswichtig es für mich war, 
bestimmte Gefühle abzuspalten, die es jetzt noch einmal neu zu durchleben gilt. 
Es fällt mir nicht immer leicht, nicht aktiv in diese Prozesse einzugreifen. 
Jedoch stellen sich bei jedem Versuch mich selbst zu überholen körperliche Schmerzsymptome ein, oder die scheinbar unbedeutendste Handlung meines äußeren Umfeldes triggert mich zu emotionalen Sturmfluten, deren Intensität mich sehr schnell daran erinnert in mich zu gehen um zu schauen, was da wirklich passiert in mir.

Ich erlebe Momente der tiefen Traurigkeit und Verzweiflung, ebenso wie Augenblicke der puren Freude und Dankbarkeit, für jeden weiteren Schritt hinaus aus einem Konstrukt, welches mich schützen und halten sollte, dessen Strukturen mich aber gleichermaßen begrenzen.

In dieser Zeit wird mir wieder einmal bewusst, wie gut es tut, dass da Menschen sind, die in Liebe mit mir sind, mich immer mal wieder daran erinnern, dass es sich bei meinem Weg nicht um Hochleistungssport handelt.

Bei aller LIEBE & allen LICHTvollen Augenblicken, die mir in dieser Intensität wahrzunehmen geschenkt werden, bei allem Vertrauen in mich und meinen Weg, bleiben eben auch diese Momente und bei allem annehmen was ist und wie es ist, bleiben eben auch Verhaltensweisen, Einstellungen, Bewertungen, Menschen, die in meiner Welt keinen Platz haben.

Mein Wegweiser in dieser Zeit und eigentlich immer, ein Zitat von Richard Bach aus seinem großartigen Buch Illusionen.

"Your only obligation in any lifetime is to be true to yourself."



wenn es mir dazu noch gelingt einen liebevollen Blick auf meine Wahrheit zu behalten, bin ich mir sicher auch aus dieser Sturmflut wohlbehalten und gereift aufzutauchen.


Uns allen wünsche ich eine beSINNliche, friedvolle & wahrhaftige Vorweihnachtszeit! ♥



Montag, 25. November 2013

~ Verlieren und FINDEN im Wellentanz des Lebens ~

Wer sich in den Ozean des Lebens wagt, begibt sich auf eine heldenhafte Reise so scheint mir.
Ein jeder von uns, der sich an einem Punkt seines Lebens bewusst entscheidet (entscheiden musste),
ob und wie er leben will, hat erst einmal eines - einen nicht zu unterschätzenden MUT.
Mir persönlich war es erst einmal gar nicht bewusst, wie mutig es ist,
diesen Weg zu gehen und mir scheint so geht es den meisten Menschen,
die sich einmal entschieden haben sich in die Fluten zu stürzen.
Noch ein Gefühl erscheint mir, welches ich mir gern einmal selbst abspreche,
das aber eine Voraussetzung ist für dieses Wagnis:
grenzenloses VERTRAUEN in etwas unkontrollierbares, nämlich das L E B E N.
Es ist ein Urvertrauen, das in jedem von uns schlummert, ungeachtet dessen,
was ein Mensch bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hat.
Nun höre ich häufig den Satz: „Ich hatte ja keine andere Wahl!“
Meines Erachtens hat der Mensch immer eine Wahl.
Nein, ich halte mich nicht für Gott, aber ich bin der Schöpfer meines Lebens
und ich habe mich entschieden, meine Wellen zu surfen,
wenn ich auch in so mancher Sturmflut ans aufgeben denke,
wenn ich mich auch oft frage, wozu das alles.
Es gibt kein zurück.
Im offenen Ozean stellt sich diese Frage nicht, Du hast die Möglichkeit,
die Wellen zu surfen oder zu ertrinken.
Du lernst die Gezeiten besser kennen, nimmst Deine Umwelt feiner wahr und bewegst Dich immer sicherer, aber kontrollieren oder beherrschen wirst Du den Ozean nie und das macht diese Art zu leben aus.


Der Wellentanz ist zuweilen anstrengend, er erfordert eine intensive Art der Wahrnehmung,
eine Bereitschaft tief zu fühlen, sich hinzugeben, sich selbst zu verlieren,
wieder und wieder in die Tiefen zu stürzen und er beschenkt Dich mit Augenblicken der FREUDE und DANKBARKEIT, die zu fühlen, meiner Vorstellung von Paradies sehr nahe kommen.
Er beschenkt Dich mit Begegnungen, die Dich tief in Deiner SEELE berühren und er schenkt Dir die Fähigkeit SCHÖNHEIT zu erkennen, die Dir für Momente den Atem raubt.
Er schenkt Dir die Möglichkeit DICH in LIEBE zu entfalten WAHRHAFT und GRENZENLOS.






Dienstag, 12. November 2013

~ Achtsamkeit & Entschleunigung ~

Ich bin des Suchens müde,
ich bin des Lösens müde
ich bin des Verbindens müde
ich bin des Ausgleichs müde


Ich bin der Illusionen müde
ich bin der Bewertung müde
ich bin des Erklärens müde
ich bin des Nebels müde


HEUTE!


Ausgeknocked so fühle ich mich – heute und bereits in den letzten Tagen.
Es ist Zeit mich zurück zu ziehen, in mich hinein zu spüren, zu beobachten,
was da geschieht in mir.
Derzeit gibt es keinen einzigen Tag,
der mich nicht an die Grenzen meiner Geduld bringt.
Ich wünsche mir Seelenruhe, für einen Augenblick in der Zeit.
In gleichem Maße spüre ich immer wieder den Anspruch an mich,
daran zu arbeiten, schneller zu erkennen.
Je mehr Druck dadurch entsteht, desto intensiver antwortet mir das Leben mit Umständen,
die mich zur Ruhe auffordern.


Mich nervt das und je tiefer ich hinein spüre,
desto deutlicher wird erkennbar, dass es sich hier um eines dieser Programme handelt,
die sich automatisch einschalten, in einem kurzen Augenblick der Unachtsamkeit mit mir selbst.
Dieses Achtsamkeitsding treibt mich schier in die Verzweiflung,
weil sie mein Leben entschleunigt und mir in jedem Augenblick meine eigene Ungeduld aufzeigt.


Achtsamkeit im Umgang mit Mitmenschen, gelingt mir.
Ebenso wie immer wieder ausgleichend, verbindend und lösend zu wirken.
Offensichtlich steckt da aber bisher noch etwas anderes drin, nämlich das verlieren im Gegenüber,
in dem Augenblick in dem ich nicht achtsam und aufmerksam mit mir selbst bin.
Wer sich ständig in anderen verliert muss sich auch ständig wiederfinden,
so scheint mir und das ist anstrengend.


Ich bleibe im Augenblick einfach mal in LIEBE & ACHTSAMKEIT bei mir und vertraue wie immer auf´s LEBEN, das es sicher gut mit mir meint, indem es mir zum gefühlten 867sten Mal die Entschleunigungslektion schickt, bis ich lerne, dass es wenig Sinn macht, ständig das Tempo zu erhöhen um letztlich die Kontrolle über´s Fahrzeug zu verlieren und im Graben zu landen.


Eine liebevolle & herzenswarme Zeit für EUCH! ♥






Dienstag, 5. November 2013

~ LIEBE und immer wieder LIEBE ~

Wohin ich auch schaue es geht um Liebe.
Nun gibt es unfassbar herzenskluge Menschen, die über Liebe geschrieben haben,
es gibt begnadete Musiker, denen es gelingt Liebe durch ihre Musik zum Ausdruck zu bringen,
es gibt Künstler, deren Werke Liebe in ihrer tiefsten Form spürbar machen.
Die Natur zeigt uns auf so eindrucksvolle Weise täglich wie Liebe sich anfühlen kann.
Es gibt Gurus, Lehrer, Therapeuten, Techniken, die alle darauf ausgerichtet sind,
den Menschen Liebe zu lehren.
In Wahrheit lernt man sich selbst, ausgehend davon, dass jedes Leben auf diesem Planeten Liebe ist.


In Wahrheit haben wir verlernt einfach zu SEIN.
Wir denken und handeln und blockieren unsere Gefühle aus Angst vor tiefem Schmerz.


Ich erinnere mich an ein Unwetter vor ca. 2 Jahren, ich machte einen Spaziergang mit meinen Kindern
und plötzlich stürmte es heftig, vom Himmel fielen tennisballgroße Hagelkörner und es regnete in Strömen.
Wir waren auf dem Heimweg und es kostete mich alle Kraft, meine Kinder in meinem Mantel zu schützen. Meine kleinste Tochter, hielt sich krampfhaft an meinem Bein fest, aus Angst, weggeweht zu werden.
Meine größere Tochter hatte panische Angst von den Hagelkörnern erschlagen zu werden.
Wir mussten die Straßenseite wechseln, um einen sicheren Unterstellplatz zu finden.
Ich erinnere mich, dass wir mit geballter Kraft gegen den Wind angekämpften.
Schliesslich kamen wir heil in einem Hauseingang an.
Dort befanden sich eine Arztpraxis und ein Blumenladen.
Aus der Arztpraxis stürmten gleich zwei Damen, die uns mit Handtüchern versorgten,
die Besitzerin des Blumenladens bat uns hinein und versorgte uns mit heißem Tee.
Die Kinder beruhigten sich langsam und irgendwann hörte es auf zu hageln und zu stürmen.
Ich bedankte mich herzlich bei unseren Helfern und wir gingen nach Hause.


Dort angekommen, entledigten wir uns der durchnässten Kleidung.
Ich setzte die Kinder in eine heiße Badewanne.
Ich war in diesem Augenblick erfüllt von einem Gefühl,
das mir in einem solchen Zusammenhang noch nie auf dieses intensive Weise erschien.


Ich schrieb dazu: „Beinah erschlagen vom Hagel, völlig unterkühlt und nass bis auf die Haut auch so kann sich LEBEN anfühlen.“


Auch so kann sich Liebe anfühlen, ausgeliefert, erschlagen, nackt und in ihrer reinen Energie wunderschön.


Genau darum geht es, offen zu sein für alle Ereignisse des Lebens,
uns nicht zu sehr zu schützen oder Tore zu blockieren, durch die Liebe ein und austreten kann.
LIEBE ist immer da.
Wir sind es, die zuweilen nicht DA sind.
Weil wir viel zu oft damit beschäftigt sind, Liebe als Gefühl definieren zu wollen, eine Form zu finden für etwas, dass sich dem Verstand entzieht, wir wollen verstehen, erfinden reproduzierte Liebe.
Wir versuchen Vergleiche zu finden, wir mischen so ziemlich jede ungute Empfindung in die Liebe hinein
und am Ende suchen wir Wege um Sehnsüchte zu stillen, dem „Schmerz“ der Liebe zu entrinnen.
Die Sehnsucht bleibt.
LIEBE als die Urkraft des Seins bleibt in ihrer Reinheit davon völlig unbeeindruckt.
Sie lässt sich nicht benutzen, ist unbestechlich und unterdrücken lässt sie sich auch nicht.
Sie findet Wege sich auszudrücken und wundert sich zuweilen möglicherweise wie sehr sie herbei gesehnt wird, wo sie doch immer einfach DA ist, in jedem von uns.
Wir hingegen suchen sie überall, in einem Partner vorzugsweise und es ist sogar möglich sie dort zu finden.


Nur halten lässt sie sich nicht und auch hier nicht benutzen, nicht auf Dauer jedenfalls.


Wenn DU LIEBE FÜHLEN willst, SEI LIEBE, GIB LIEBE und ÖFFNE DICH der LIEBE!





 

Mittwoch, 30. Oktober 2013

~ (m)ein WEG ~

Oft ist es eine winzige Handlung, die eine große Veränderung bewirkt.
Eine beinah unbemerkte Bewegung, die den Blickwinkel verändert.
In meinem Erleben sind es meistens die leisesten Augenblicke, die am längsten in uns wirken.


Ich fühle mich angekommen – heute.
An einem Etappenziel.
Nachdem mich die letzten Wochen sehr herausgefordert haben zu hinterfragen,
ob der Weg, der mir leicht fällt, das was ich aus tiefstem Herzen tue tatsächlich der richtige Weg für mich ist.
Von den existenziellsten Fragen, wie z.B. : „Wie kann (darf) ich leben von etwas, das sich für mich nicht nach arbeit anfühlt?“ bis „Die Menschen halten mich eh schon für verrückt, was werden sie wohl denken von mir und meiner Entscheidung?“
Bis hin zu den Fragen: „Kann ich wirklich, was ich tue?“
Wie heisst dieser Beruf, wenn man es so nennen kann und was ist meine Qualifikation das zu tun.


Letztlich komme ich immer wieder zurück zu einer einzigen Antwort.
Mir fällt nichts auf dieser Welt leichter, als Menschen zu inspirieren,
ihnen Augenblicke der Freude zu schenken, in Kontakt zu sein mit ihnen.
Mich auszutauschen und dabei geht es nicht darum, andere Wahrheiten zu bewerten
oder Menschen „DEN“ Weg aufzuzeigen,
sondern mit ihnen gemeinsam ihren eigenen Weg zu finden
und zu ermutigen diesen dann auch zu gehen,
es gehört nicht zu meiner Aufgabe Menschen zu zwingen irgendwo hinzuschauen,
wo sie nicht hinschauen wollen.
Es gibt unzählige Wege Menschen zu Begleiten und ich halte es für wertvoll aus einem vielseitigen Methodenpool wählen zu können,
letztlich beginnt und endet in der Begleitung von Menschen alles mit der Intuition.
Inwieweit ist es mir möglich mich in Menschen einzufühlen,
wie gelingt es mir einen Zugang zu diesen Menschen zu finden,
es ist immer auch eine Frage des Vertrauens.
Ist der Mensch bereit sich mir zu öffnen, was ist sein Anliegen und ist er bereit sich sein bisheriges Lebenskonzept anzuschauen und zu hinterfragen.
Meiner Erfahrung nach passiert das von Selbst im Laufe der Begleitung und durch gezielte Fragestellung des Coachs/ Therapeuten/ Beraters.
Eine weitere Frage, die ich mir seit Wochen stelle ist, welchen Sinn macht mein Studium zur Heilpraktikerin für Psychotherapie, wenn mir immer bewusster wird, dass ich nicht therapeutisch wirken möchte.
Für mich persönlich ist und war das Studium eine wichtige Selbsterfahrung,
ich durfte unfassbar viel über mich selbst lernen und mein psychologisches Wissen vertiefen,
einen Pool an Grundwissen über verschiedene Therapiemethoden erlangen
und wundervollen Menschen begegnen.
Ich habe gelernt, wie gut es tut offen zu sein und aus dem Herzen zu sprechen,
vor einer Gruppe von Menschen.
Ich habe gelernt, dass jeder einzelne von uns seine eigene Geschichte in einem Rucksack mit sich herum trägt und wir entscheiden können, wie schwer dieser Rucksack ist.
Ich habe gelernt mir selbst einen Wert zu geben und zu mir zu stehen,
für mich selbst einzustehen, ohne Vorwände zu finden.
Ich habe gelernt gezielte Verletzungen nicht persönlich zu nehmen,
da diese Handlungens meist mehr über den Menschen aussagen, der da handelt, als über mich.
Ich habe meine dunklen Seiten gesehen und diese anzunehmen, war alles andere als leicht.
Die eigenen destruktiven Anteile zu erkennen und zu schauen, was die so angerichtet haben in der Vergangenheit, ist schmerzvoll.
Zu erkennen, dass was auf den ersten Blick so wundervoll unschuldig wirkt,
letztlich alles andere als selbstlos ist und andere Menschen unnötig verletzt,
sowie in einer Endlosschleife aus Selbstbetrug endet.
Ich hab´s gesehen, ich hab´s gefühlt, ich habe es losgelassen und mir verziehen.
Ich habe den Menschen verzeihen können, von denen ich mich verletzt fühlte
und ich habe Frieden gefunden, in und mit mir.
Ich bin von Herzen dankbar, für all diese Erfahrungen, die mir ein weiteres Stück Freiheit schenken.
Ich schenke sie mir.


Auch hier fällt mir ein sehr kluger Satz eines ganz besonderen Menschen ein:
„Leben darf sich leicht anfühlen, Daniela.“


Du hast gekämpft, sagen mir viele Menschen.
Das Wort „kämpfen“ fühlt sich für mich immer noch schwer an.
Es stimmt, ich kämpfe.
Ich kämpfe zum ersten Mal in meinem Leben FÜR etwas und nicht GEGEN etwas an.
Ich STEHE und ich GEHE FÜR etwas.
FÜR mich, FÜR meine KINDER, für meinen WEG, den Weg der LIEBE,
der sich leicht anfühlen darf und mir eine Richtung gibt,
immer wieder, wenn ich vertraue.
Ich gehe MIT und FÜR Menschen, die dieser, mein Weg inspiriert,
unabhängig davon, ob sie mich bezahlen können oder nicht.
Herauszufinden wie uns das in Zukunft ernährt,
wird dann  mein nächstes Etappenziel. 

Ich gehe wohin mein Herz mich trägt und ich weiss,
dieser Weg ist der Einzige, den ich gehen kann und will,
ohne mich selbst zu verleugnen.

 






Montag, 28. Oktober 2013

~ Abschiedsgefühl ~

Draußen wütet ein Sturm, Blätter wehen durch die Luft,
Äste brechen von den Bäumen und fallen zu Boden.


Wieder spüre ich Abschied in mir.
Wohin ich auch schaue, in den vergangenen Tagen,
erinnert mich alles daran, wie vergänglich Augenblicke sind,
Berührungen, Begegnungen.
Einige von ihnen leben ewig in uns und zaubern mir immer wieder
ein freudiges Lächeln ins Gesicht, an den meisten Tagen.
Heute ist nicht so ein Tag.
Heute machen diese Erinnerungen mich traurig.
Ich denke an Menschen, von denen ich mich verabschiedete,
weil ich es wollte, oder weil ich es musste
und ich denke an Menschen,
von denen ich mich gern persönlich verabschiedet hätte,
dazu jedoch keine Gelegenheit hatte.
Ich denke daran, wie viele Abschiede es bereits gab in meinem Leben,
dass jeder Abschied auch der Beginn von etwas Neuem ist.
Mir wird klar, dass mein Herz sich oft bereits lange vor einem wirklichen Abschied verabschiedete,
von Momenten und besonders von Illusionen, die aufrecht zu erhalten dennoch einen Sinn machten,
in meinen Gedanken.
Alles Neue wird nur unter Schmerzen geboren, las ich vorhin in einer Facebookchronik.
Der Chronik eines Menschen, der mein Seele tief berührte,
eines Menschen, der nicht mehr hier ist.
Seine Chronik ist es und in Ihr seine Worte,
die mich in ihrer Wahrhaftigkeit immer wieder bis ins Mark erschüttern.
Ich lese von Visionen und Lebensträumen,
von Dankbarkeit und Liebe,
und zwischen den Zeilen
lese ich von Aufbruch und Abschied.
In der Rückbetrachtung, hörte ich es auch in vielen Gesprächen,
zwischen den Worten.


Wie oft verabschiede ich mich von Teilen in mir,
die ein Mensch mitnimmt wenn er geht und wie oft freue ich mich über den Teil,
der mit diesem Menschen neu in mir geboren wurde.
Oft unter Schmerzen, ja.


Mir erscheint der Schmerz des Abschieds als ein sehr heilsamer Schmerz,
dem es gilt Raum zu geben für die Geburt des Neuen Teils in uns.
Jede Träne des Abschieds ist in gleichem Maße auch eine Träne der Freude
für einen kostbaren Augenblick in der Zeit.


"Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde."

(Hermann Hesse, Stufen)






Montag, 21. Oktober 2013

~ Seelenbalsam Natur & gefühltes Vertrauen ~

Ich spüre immer wieder wie gut es mir tut in der Natur zu sein.
Wenn nichts mehr geht und der alltägliche Wahnsinn mich zu verschlingen droht,
wenn ich mich verliere in Routine und Verpflichtungen.
Wenn es mir absolut nicht gelingen will, meine innere Ruhe zu finden,
zieht es mich hinaus.
Am liebsten ans Wasser.


Ich spaziere am Fluss entlang, sehe in den Himmel und bin berührt von den Farben und Formen der Natur. Eine einzige Blume, die aus einer alten Mauer wächst, beeindruckt mich für Minuten.
Meine Tochter fragt: „ Mama, was ist denn so spannend an der Mauer?“
Während ich ihr erkläre,
warum mich diese gelbe Blume so fasziniert,
entdeckt sie Bilder in der Mauerstruktur und erzählt mir eine Geschichte von Feen, die im Efeu wohnen.



 Wir gehen weiter mit geöffneten Augen und wachen Sinnen.
Uns begegnen Eichhörnchen, Enten, Bussarde, ein Fischreiher, Möwen, Schwäne und ein Rabe.
Wir schauen dem Schiff hinterher, das an uns vorüberfährt und winken den Menschen,
die an Deck die Sonne genießen.
Wir setzen uns ans Flußufer und machen ein Picknick.
Es sind Stunden der Ruhe, des liebevollen Miteinanders und Balsam für meine Seele.


Die Herbstsonne und die milden Temperaturen tun ihr Übriges.
Mir wird bewusst wie wertvoll diese Zeit ist,
jeder Augenblick erfüllt von Leben.
Jede Bewegung in diesem Universum hat einen Sinn und
jedes Sandkorn gerade so viel Bedeutung, wie ich ihm zu geben vermag.


Es erdet mich und veranschaulicht mir auf wunderbare, sanfte Weise wie unbedeutend die meisten Kämpfe sind, die wir gegen uns selbst führen und das tun wir immer dann, wenn wir uns verbiegen für ein Leben, einen Menschen oder eine Situation, die uns nicht entspricht.


Ich mache da nicht mehr mit,
das entscheide ich für mich und es ist wie alles im Leben ein Weg,
ein Lernprozess und bedeutet in keinster Weise,
dass ich mir dieser Entscheidung in jeder Sekunde bewusst bin.
Ich kämpfe wieder, ich begegne mir neu und ich treffe diese Entscheidung erneut.


Ebenso nehme ich mir die Freiheit in jedem Augenblick neu zu entscheiden,
in welche Richtung ich sehen will.


Ich entscheide, wem ich mein Vertrauen schenke,
nun passiert es,
manchmal durch einen recht bitteren Schlag,
das Vertrauensverhältnisse sich ändern.
Das ist Leben, so wie ich es verstehe.
Vertrauen ist in meinem Verständnis nichts,
das sich einfordern lässt, oder künstlich erzeugen ließe.
Mich begleitet dazu ein wunderbares Zitat von Khalil Gibran:


„Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird.“


(Khalil Gibran)


Wenn ich es also aus dem Herzen schenke - mein Vertrauen - bleibt kein Raum für Bitterkeit oder
Enttäuschung, denn es ist mein Vertrauen und ich danke dem Himmel dafür, dass ich es spüren darf.





Freitag, 18. Oktober 2013

~ Mondklänge ~

VollMOND


tief
bewegt
schwingt
der
Klang
des
Mondes
mit
der
Stimme
des
Meeres




S E H n S U C H t


träumende
Lieder
in
dunkler
Nacht
die
hohe
Stelle
hinter
den
Worten
Bilder
des
Lichts









Mittwoch, 16. Oktober 2013

~ AUGENBLICKsGLÜCK ~

Wach geküsst von einer nebligen Umhüllung, fliege ich traumtanzend durch den Tag ...




Es ist Herbst.
Berührende Farbvielfalt.
Bunte Blätter schweben zu Boden.
Grau in Grau verbindet sich das Stadtbild mit dem Himmel.
Menschen eilen gedankenverloren aneinander vorüber.


Ein Hauch von Abschied liegt in der kühlen Luft.


Wärme spüre ich in mir.
Worte wirbeln ziellos in meinem Kopf herum.
Vertraute Melodien erklingen im Hintergrund.
Kaffee, eine Zigarette, Kerzenschein.
Kastanien zieren den Raum und geben ihm in Verbindung
mit dem Duft von Vanilleräucherstäbchen
eine wundervolle Atmosphäre.


Ich genieße diese ruhige Zeit des Tages.


Ein Rabe wohnt auf dem Dach und hüpft von Zeit zu Zeit über mein Dachfenster.
Was für ein wunderschönes Geschöpf, denke ich
und dass es sich für mich nicht bedrohlich anfühlt.
Eher aufmerksam und erhaben.
Dieser Rabe ist ein Bote des LICHTs, erSCHEINt mir.


So sitze ich hier mit Freude erfüllt,
in Dankbarkeit an diese geschenkten Augenblicke des Lebens!






Samstag, 12. Oktober 2013

~ STURMFLUT ~

Eine Woche voller Überraschungen neigt sich dem Ende.
Mir kommen die Worte eines Freundes in den Sinn:
„Stop trying to control the uncontrolable.
Let´s train the individual perception for the HIDDEN tries.“
Über die versteckten Versuche könnte ich Dir eine Menge erzählen, in dieser Woche,
sowohl über meine eigenen, als auch über die
strategisch freundlich getarnten Versuche meiner Mitmenschen.
Viel lieber schreibe ich von meiner Begegnung mit mir selbst in dieser Sturmflut,
die mich nicht einmal Worte finden ließ für mein Gefühl.


Ich kann nicht genau erkennen, wie sie diesmal einsetzte,
ich weiss nur, ich war mitten drin und hatte absolut keine Kontrolle über das, was dort passierte.
Intensive Wellen des Gefühls allein und verlassen zu sein, unverbunden irgendwie.
Dabei wurde ich so liebevoll gehalten und begleitet von einer Freundin,
die parallel ähnliche Wellen erlebte.
Ein ewiges Auf und Ab der Gefühle, neblige Bilder eines Films,
der sich vor meinem inneren Auge abspielte
und mich immer wieder mit voller Kraft auf den Tiefengrund schleuderte.


Mein Leben explodiert, dachte ich.
Oder bin ich es?
Zwischen Alltag und äusseren Umständen, die Kampfplätzen glichen,
welche natürlich in Wahrheit in mir selbst existieren, war das nichts mit meiner friedvollen Mitte.
Hin und Her gerissen zwischen Vertrauen und Kontrolle, ein ewiger Kampf zwischen Licht und Schatten.
Die krassesten Begegnungen mit Selbstverurteilungen und keinen blassen Schimmer,
aus welcher Richtung der kalte Wind mir entgegen bläst.
Durchblick und klare Gedanken sind in diesem Zustand nicht möglich.
Ruhe war mein Wunsch, die ich nicht einmal in der Nacht finden konnte.
Schlaflos durch die Woche mit Bildern vergangener Tage
den dazu passenden Gefühlen des Verlustes, Versagens
und die Frage woher das nun wieder kommt.
Schuldgefühle, Ungeduld, tiefe Sehnsucht und die Erkenntnis,
dass ich meine Liebe verraten habe.
Ich verriet meine Liebe an Rollen, die ich spielte, die ich lernte zu spielen,
um etwas zu bekommen, was niemand mir zu geben in der Lage war, weil ich es nicht fühlen konnte.
Rollen, die sich ewig wiederholten.
Ich habe sie nicht mal bewusst gewählt, dennoch habe ich sie gespielt, meistens wirkten sie unschuldig.

Damit war Liebe nicht mehr rein, sondern ein Tauschgeschäft.
Das wusste mein Unterbewusstsein und entschied einfach mal nicht zu fühlen,
was da ankommt an Liebe, weil ich nicht echt war.


Einer Freundin schrieb ich kürzlich, mein Drama beginnt immer da,
wo Märchen glücklich enden.
Mit dem schillernden Helden, der seine Prinzessin zum Leben erweckt.
Damit geht es dann los, ich bin keine Prinzessin.
Den Helden und seinen Auftrag erkenne ich auch erst in der Reflexion.
Offensichtlich fühlen sich Helden berufen mich zu retten,
so drängt sich mir die Frage auf wozu und was ist es,
das ich aussende, das in Männern diesen Wunsch des Rettens auslöst?
Meine Sehnsucht?
Ich glaube, das Menschen, die dieses Gefühl kennen ziemlich schnell andocken an meinen leicht melancholischen Ausdruck, mystisch fällt mir ein, so drückte es der Vater meiner Kinder aus.


Dunkel empfand es der Mensch, der mir nach vielen Jahren,
in der Trennungszeit meiner Ehe wieder begegnete.
Eine Zeit, in der ich langsam begann mich wieder zu spüren
und die ich vernünftigerweise lieber dazu genutzt hätte,
mich ausschliesslich mit mir und meinem neuen Leben zu beschäftigen.
Es war so schön, so intensiv und zu Beginn recht abenteuerlich.
Wir kannten einander, dachten wir, zumindest hatten wir ein Bild aus vergangener Zeit,
das keiner von uns so recht vergessen konnte.
Ein Augenblick in einem Sommer vor 12 Jahren.
Wir begegneten uns auf einem Seminar. Professionell verkleidet.
Etwas in den Augen des anderen, das sehr schnell und heftig reagierte.
So sehe ich uns in einem kleinen Dorfcafe, in der Nähe des Seminarhotels sitzen
und in der Lebensgeschichte des anderen versinken.
Ich werde das Blitzen in Deinen Augen nie vergessen,
als Du von Amsterdam und Deinem Plan auszusteigen erzähltest.
Ich glaube, das war der Moment in dem wir uns irgendwie verbunden haben,
wir begegneten uns damals sehr heftig und so leidenschaftlich wie es begann,
so abrupt endete es auch in der Tatsache, das wir uns zum „falschen“ Zeitpunkt trafen.
Jeder von uns war irgendwie unglücklich und dennoch verwurzelt in seinem Leben.
Als wir uns dann Jahre später erneut begegneten,
standen wir beide vor den Trümmern eines geplatzten Familientraumes
und hofften im anderen die Erfüllung des eigenen Traumes zu finden.
Heute muss ich darüber lachen, weil unsere Träume so unglaublich verschieden sind,
sie klangen nur gleich. Sehnsucht hat uns verbunden und Sehnsucht hat uns voneinander getrennt.
Meine Sehnsucht mich zu finden, meinen Weg zu gehen,
den Rucksack der Vergangenheit zu leeren,
um befreit von diesem Ballast ein Leben zu leben, das mich erfüllt.
Deine Sehnsucht anzukommen.
Unsere gemeinsame Sehnsucht nach Freiheit,
dabei hat mein Freiheitsverständnis nichts mit dem Deinen gemein.
Da wo meine Freiheit begann, wurde sie für Dich zur Begrenzung.
Da wo Du Dir Nähe wünschtest, war meine Distanz, eine Fernbeziehung,
die ausserhalb des Alltags mit meinen Kindern stattfinden sollte.
Verständnisvoll warst Du, sensibel und unglücklich.
Du bautest Mauern um Dich zu schützen, die ich mit aller Macht einreissen wollte.
Dein Freiheitsbegriff, ließ mich allein fühlen und nicht wertgeschätzt.
So begannen wir uns gegenseitig zu verletzen.
Wir trennten uns, versuchten erneut uns zu begegnen,
wurden immer gleichgültiger und spielten Schuldzuweisungs – Ping - Pong.
Bis ich es nicht mehr aushalten konnte.
Ich gab auf und die einzige Möglichkeit erschien mir in diesem Augenblick,
den Kontakt zu Dir komplett einzustellen.
Jeden Kontaktversuch zu blockieren und nicht zu reagieren war so schwierig für mich,
dennoch wusste ich - mein Gefühl - und das,
was mich von diesem Zeitpunkt an immer mehr leitete, dass es gut und richtig ist.
Nun haben wir es nach all den gegenseitigen Verletzungen und mit der Zeit geschafft,
uns freundschaftlich verbunden zu fühlen.
Das ist ein großes Geschenk für mich.
Ich danke Dir, für Deine Begleitung durch eine sehr turbulente Zeit
und für Deine Wertschätzung, die über Liebesdramen und verschiedene Sichtweisen hinaus geht.
Wenn ich zurückblicke, waren die Momente, in denen wir ausschließlich Freunde waren,
die ehrlichsten in unserer gemeinsamen Zeit.
Vielleicht, weil Du kein Held sein musstest und ich keine Prinzessin!?


… nach dem Happy End im Märchen gestaltet es sich nämlich so,
wenn die Rolle des Helden bemerkt, dass die Rolle der Prinzessin ein Bild ist,
in das die Frau nicht wirklich passt,
weil sie schon vor dem wach geküsst werden ganz gut leben konnte,
das auch weiterhin tut ohne ständig gerettet werden zu müssen
und die Rolle des Helden damit überflüssig wird, müssen neue Rollen her.
Ich werde dann auch gleich aktiv und kümmere mich „mütterlich“,
so wie es überbetonte Weiblichkeit verlangt und der Held, der hat gar keine andere Wahl,
als seine Rolle als gefallener Held zu akzeptieren,
die Kümmererrolle wirkt so unfassbar unschuldig:
„Schatz, geht es Dir auch wirklich gut?“
Die personifizierte Weiblichkeit tut ab jetzt alles,
um ihren gefallenen Helden zu unterstützen, sich an ihrer Seite zu entwickeln,
um ein neues Betätigungsfeld als Held zu finden, weil sie glaubt,
er fühle sich wohl in der Heldenrolle und sie sich schuldig fühlt,
weil sie in Wahrheit weder Prinzessn noch personifizierte Weiblichkeit ist.
Diese Rollen kann sie auf Dauer nicht spielen, weil sie daran zerbricht,
oder die Beziehung tut es bereits vorher.


Ab hier wurde es richtig spannend in meiner Sturmflut.
Ich wurde wütend auf mich selbst und auf diese verdammten Rollen,
die vielleicht Anteile von mir enthalten, aber in dieser gespielten Form nichts mit mir zu tun haben.
Mir wurde schlagartig bewusst, wie viel Porzellan ich zerschlagen musste,
um das alles zu erkennen.
Diese Rollen zeigen sich mir immer wieder in der Begegnung mit Menschen,
die eine Projektionsfläche dafür bieten.


Ich bin nicht unschuldig und ich will auch nicht so wirken.
Ich bin ich, mit allen Anteilen, die ein Mensch so in sich haben kann,
dunklen und leuchtend hellen.
Ich bin wütend und traurig, manchmal verschlossen, dann wieder offen,
ich bin freundlich, meistens höflich, ich leide, ich lache, ich liebe,
ich singe laut, obwohl ich es nicht kann, ich rauche zu viel und gern,
ich verkrieche mich leise in mir und breche dann sehr laut und voller Freude durch meine selbstgebaute Schutzmauer.
Ich habe alle Zeit der Welt und bin dennoch in Eile,
ich hasse Smalltalk und liebe Menschen,
die mir meine hundertachtundsiebzigste Frage nachsehen,
ich bin anstrengend manchmal, auch mir selbst übrigens.
Dann wieder bin ich leicht und fröhlich.
Ich kann Nähe in einer Distanz fühlen und umgekehrt.
Ich brauche Raum und Zwischenraum.
In meinem bunt gibt es viel schwarz und weiss.
Meistens kann ich nicht über Witze lachen,
dafür lache ich als einzige im Kino, wenn kein Mensch die Szene im Film lustig findet.
Es gelingt mir selten zu verbergen, wenn mich etwas langweilt.
Ich liebe Details und kann mich darin verlieren für einen Moment,
um all diese Fragmente zu einem Gesamtbild zu verbinden.
Ich liebe Harmonien, zu viele davon machen mich wahnsinnig.
Ich bin vorsichtig und ich bin mutig.
Ich bin wahrhaftig, wenn ich mich spüren kann.
Ich liebe meine Freiheit und lerne mir Sicherheit zu geben.
Lernen hört nie auf und am allerliebsten lerne ich mit Menschen.
Ich bin dankbar und ich lerne Demut.
Ich friere auch im Sommer und hasse Freibäder.
Ich kann Oberflächlichkeit nicht ertragen, nutze sie aber als Fluchtpunkt,
wenn sich mir jemand sehr schnell und intensiv nähert.
Ich mag Offenheit und stolpere über radikale Direktheit.
Ich mag Stille und muss Musik laut hören.
Mich berühren Menschen tief, die wahrhaftig sind und gegen alle Widerstände für sich selbst einstehen.
Mich bewegen Menschen, die sich aus eigenem Antrieb befreien.
Mich begeistern Projekte, die Menschen verbinden.


… und das alles wirbelt so durch mich hindurch, während meiner Sturmflut, die mich für einen kurzen Augenblick noch einmal zu einem kleinen, traurigen Mädchen gemacht hat, das nachdem es nun wieder HIER und JETZT gelandet ist beruhigt in mir leben darf. Es hat ein Bild losgelassen,
das Bild von einem Menschen, das sie selbst gemalt hat - malen musste - um als Kind diesen Verlust zu ertragen. Heute brauche ich dieses Bild nicht mehr.
Ich kann Dich sehen, fühlen und erkennen.
Ich kann mich fühlen und ich muss nicht mehr projizieren und suchen,
was ich nur in mir selbst finde.
 



Sonntag, 6. Oktober 2013

~ sicher SEIN ~

Sicherheit findet ein jeder Mensch nur in sich selbst und nur dann,
wenn er dieses sicher SEIN wirklich F Ü H L T,
kann er mit anderen Menschen in Sicherheit SEIN.


Diese Worte fühlen sich für mich an wie ein nach Hause kommen,
nach einer sehr langen und nervenaufreibenden Reise.


Danke, Laith al Deen für die inspirierende Fragestellung:


http://www.youtube.com/watch?v=gIAlJ5DX5iw






Freitag, 4. Oktober 2013

~ Spiritualität & Psychologie ~

Spiritualität oder Psychologie


gibt es vielleicht gar kein entweder oder?


Ich denke nach, weil dieses Thema mich umtreibt.
Wenn ich mich umschaue, erkenne ich ewige Ablehnung auf beiden Seiten
und frage mich so oft, ob es nicht eine Seite ist, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
So einfach ist es nicht, schreibt mir eine Freundin und ich frage mich warum nicht?


Bin ich als Mensch nicht die Verbindung und entscheide in jedem Augenblick meines Lebens,
wie ich mit den Herausforderungen, die das Leben an mich stellt umgehe?


Mein Weg, ein Elfenweg – vielleicht!
Für mich war es nicht leicht, diesen - meinen - Weg zu finden.
Psychologie in all ihren Themenbereichen, interessierte mich von jeher.
Ich wollte Menschen verstehen und ich wollte mich verstehen.
Spiritualität oder das, was ich darunter verstehe, war schon immer irgendwie da – bei mir,
in Form von mir unerklärlichen Kräften, Bildern, Magnetismen,
die mir unerklärlich und damit auch unheimlich erschienen.
Irgendwann hörte ich damit auf erklären zu wollen
und beschränkte meine Sichtweise auf den – Zufall.
Ich beschäftigte mich mit mir und meinen Seelenwelten – immer.
Ich grub in mir und vergrub dabei meine Sehnsucht nach dem Licht.
Die Tiefe, das Dunkel können eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft haben
und wenn der Mensch zu lange darin herum gräbt,
lernt er im Dunkel zu sehen und das Tageslicht wirkt bedrohlich.
Lauern dort doch überall Gefahren, neue Erfahrungen zu machen,
andere Erfahrungen, intensive möglicherweise,
die sich mit den bereits gemachten vermischen und neuen Anlass zum graben geben.
So ertrug ich lieber den dumpfen Schmerz der Dunkelheit.
Das macht schwer und taub irgendwann.


An dieser Stelle auf meinem Weg, trat auf Umwegen die Spiritualität in mein Leben.
An einem Punkt, der so dunkel war,
dass ich mich selbst nicht mehr in meinem Körper spüren konnte.
Ein Körper ohne Seele ist tot, Gefühlstot.


Heute weiss ich, dass es für meine Wahrnehmung eine psychologisch fundierte Diagnose gibt.


Es war aber nicht Psychologie, die mir einen Weg heraus zeigen konnte, sondern das LICHT,
mein LICHT … für mich heisst diese Kraft so, weil sie mir so erschien.
Es waren natürliche, ursprüngliche und universelle Kräfte, die mich wieder spüren liessen.
Es war ein atemberaubendes Sonnenlicht, das sich im Meer spiegelte,
es war das Meer in seiner unbändigen und selbstverständlichen Kraft,
es war der Wind, der mich in einer nie zu vor gespürten Intensität meinen Körper spüren liess.
Es war eine karge, stille Vulkanlandschaft, die mich Ursprung spüren liess.
Es war ein überdimensionaler Vollmond, der im Meer versank,
der mir mit seiner Leuchtkraft den Atem nahm und mich in Tränen ausbrechen liess
und es waren die Sterne, die unbeirrbar leuchteten,
jeder auf seine eigene unverwechselbare Art und Weise,
die mich Frieden spüren liessen,
Frieden mit mir und Frieden mit der Welt in der ich lebe.


Dieser Augenblick war ein Schlüsselmoment in meinem Leben
– eine bewusste Entscheidung –
FÜR das LEBEN,
FÜR - die LIEBE - die mein LICHT symbolisiert
und dafür mich diesem WEG hinzugeben,
mit all seinen Stolpersteinen und Fallgruben,
mit seinen Illusionen & Desillusionierungen.
FÜR MICH - FÜR MEINE KINDER,
für OFFENHEIT, VERTRAUEN, VERSTÄNDNIS & BEWEGUNG.


Letztlich führt mich dieser WEG des LICHTS auch wieder hin zur Psychologie,
so wie mir Menschen geschenkt wurden, die mich Begleiten und mir den Weg „leuchten“,
so schickt mir mein Licht Botschaften.
Eine davon war mich zur Heilpraktikerin für Psychotherapie fortzubilden.
Dieses Studium ist ein sehr lehrreiches Geschenk,
das mich immer auch wieder zurück in die Tiefe und das Dunkel befördert,
was wiederum ein großes Maß an Aufmerksamkeit und Energie von meinem LICHT einfordert.


Für mich gibt es kein entweder - oder.
Beides existiert nebeneinander in mir und bereichert sich gegenseitig,
so lerne ich hilfreiche Methoden zur lösungsorientierten Begleitung von Menschen
und lerne gleichzeitig, dass auch diese Methoden an ihre Grenzen stoßen,
wenn keine intuitive Verbindung zum Menschen da ist.
Oft spüre ich mein Licht leuchten, das mir dann genau anzeigt,
ja, DEIN Verstand sagt, die Antwort ist schlüssig,
hör nochmal genau hin, da war doch noch was.


Mein Licht erkennt das Licht in anderen Menschen,
erstaunlicherweise noch bevor es mir mein eigenes sichtbar machen konnte.
So handelt mein Leben, mit einem eher unstrukurierten Lebenslauf von Entwicklung und Veränderung.
Von Kommen & Gehen und von der Unterstützung meiner Mitmenschen.
Es handelt von den Fragen:
„Wer bin ich?“
„Wohin gehe ich?“
„Wie komme ich dort hin?“
„Wie gelingt es mir, mich mit Veränderungen zu entwickeln und mir selbst treu zu bleiben.“


Nun noch einmal zu meiner Verbindung von Spiritualität und Psychologie.
ICH LEBE JETZT,
da ist mein Blick in eine „lichterfüllte“ Zukunft sehr hilfreich,
um mir eine positive und liebende Grundhaltung zu bewahren
und die Schönheit des Augenblicks nicht aus den Augen zu verlieren.
 JETZT begegnen mir auch Situationen, Menschen, Emotionen,
die mich unweigerlich zu meinen Schatten,
und damit zum psychologischen betrachten und verstehen führen.
Wobei ich auch hier die eher lösungsorientierten systemischen & humanistischen Ansätze
der Psychologie für mich bevorzuge, weil sie mir sehr deutlich zeigen,
worum es in Wahrheit geht und mir die Fähigkeit verdeutlichen,
diese Themen zu integrieren und durch Veränderung
bestimmter Muster eine Lösung herbei zu führen.




Während ich schreibe fällt mir auf, dass es ein Impuls eines professionell verrückten Facebook Kontaktes war, der mich Worte für etwas finden lässt - das seit langem in mir herum wirbelt - eine Frage die sich mir mit einem Zitat stellte:

“Wer ein Warum zu Leben hat, erträgt fast jedes Wie”.

(Friedrich Nietzsche)


Danke DIR!




Mittwoch, 2. Oktober 2013

~ FREUNDSCHAFT ~

Ich denke, an Verbindungen mit Menschen, die meine Freunde sind.
Ich frage mich, ob Freundschaft etwas mit der Dauer dieser Verbindung zu tun hat und beantworte mir dies mit einem klaren Nein. Ja, es gibt Freunde, die mich bereits mehr als die Hälfte meines Lebens begleiten. Einige sogar bereits mein ganzes Leben und es gibt Freunde die neu dazu kommen. In letzter Zeit treffe ich auf Menschen, die einmal meine Freunde waren, bis man sich aus den Augen verlor, weil jeder von uns verschiedene Lebenswege ging, einige dieser Begegnungen sind wundervoll und fühlen sich an, als sei man nie getrennt gewesen. Andere hingegen fühlen sich fremd an. Eine zu große Distanz ist zwischen zwei Menschenwelten. Da mir Small Talk nicht liegt, dauern diese Begegnungen auch nicht allzu lang.


Freundschaften trägt Vertrauen.
Vertrauen in diese verschiedenen Verbindungen,
die auf so unterschiedlichen Ebenen stattfinden, wie die Menschen,
die meine Freunde sind, unterschiedlicher nicht sein könnten.


Ich erlebe Freundschaften mit einer erstaunlichen Tiefe,
so begleitet mich meine „Herzensfreundin“ seit 21 Jahren und oft schon fragten wir uns,
was den Unterschied macht, zwischen unserer Verbindung und den Freundschaften,
die wir in all den Jahren, zu anderen Menschen hatten und haben,
die nur Augenblicke oder einige Jahre dauerten.
Wir stellten gemeinsam fest, dass es auch hier das unerschütterliche Vertrauen
in dieses Band der Freundschaft ist. Es ist unsichtbar und es ist unglaublich dehnbar.
Die ersten Jahre unserer Freundschaft waren anders.
Wir waren in der Blüte unserer Jugend, als wir uns kennenlernten und meine Freundin sagt mir heute,
wir waren halt so anders, deshalb haben wir uns gefunden.
Ja, wir waren anders und wir waren wunderbar unterschiedlich. Wenn ich an meine Freundin denke, sehe ich ein engelsgleiches Geschöpf, mit Blumen im blondgelockten Haar und das strahlendste Lächeln,
das ich jemals gesehen hatte. Noch heute, wenn sie mich besucht, spüre (und höre) ich sie leuchtend und voller fröhlicher Energie, die Treppen hinaufsteigen und wenn ich sie ansehe, erscheint es mir, als wären zwischen damals und heute nur Wochen vergangen.
Sie sagt, Daniela, wenn ich an unsere ersten Begegnungen denke, sehe ich schwarz und ich sehe es leuchten, ich sehe ein wunderschönes Mädchen, in schwarzer Kleidung,
mit den tiefsten Augen, die mir je begegnet sind.
Es begann eine wundervolle, intensive, turbulente und alles andere als harmonische Zeit.
Wir lernten einander so gut kennen, dass wir beide uns wünschten, diese Facetten der Anderen nie kennengelernt zu haben. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter uns einmal bat,
das Haus zu verlassen und im Wald weiter zu streiten, da man uns einige Straßen weiter schreien höre.
Wir waren Beide für Augenblicke still, entschieden uns dann voller Wut, dass weiter geschrien werden müsse -  im Wald. Also machten wir uns auf den Weg.
Dort angekommen, war die Wut verpufft und wir lachten, bis wir keine Luft mehr bekamen.
Einige Jahre später, bat uns ein Taxifahrer nach einem Discobesuch erst freundlich und später eher bedrohlich unsere Diskussionen doch bitte weiterzuführen, wenn wir angekommen sind.
Ich erinnere mich heute noch genau an den Blick meiner Freundin, der nichts Gutes verhieß.
Im Bruchteil einer Sekunde holte sie Luft und begann den Taxifahrer anzubrüllen, was er sich eigentlich einbilde, sich in die Gespräche seiner Fahrgäste einzumischen.
Mir war nicht sehr wohl dabei, da wir uns in der Pampa befanden und Handys zu dieser Zeit nicht existierten. Mit Engelszungen beschwichtigte ich den Taxifahrer, was die Wut meiner Freundin auf mich ins unermessliche steigerte. Ich erinnere mich daran, dass wir wohlbehalten zu Hause ankamen, jedoch nicht an den Ausgang dieses Konflikts oder weshalb er entstand.


Jahre später, wir waren beide Anfang 20 und jede von uns in einer ersten tiefen Krise, uferte einer unserer Konflikte so aus, dass wir beinahe handgreiflich geworden wären.
Wir wohnten zusammen, in einer der intensivsten Phasen unseres Lebens und nichts könnte Unterschiede deutlicher machen, als so nah beieinander zu sein.
Nach dieser Eskalation trennten sich unsere Wege eine Weile.
Das war wichtig und reinigend, für uns beide.
Bis ich einige Monate später ein so merkwürdiges, ungutes Gefühl spürte, beim Gedanken an meine Freundin, dass ich meine Verletzung für einen Augenblick vergaß und sie anrief.
Sie meldete sich in Tränen aufgelöst und von diesem Tag an, wurde unsere Freundschaft tiefer und freier.
Es gab einfach nichts mehr, dass sich vor der Anderen verbergen ließ.
Die dunkelsten Nächte hatten wir miteinander verbracht, die hellsten und freudvollsten Augenblicke geteilt. Wir waren immer da, wenn wir einander wirklich brauchten und darüber hinaus teilten wir die Freude über verschiedenste Entwicklungen in unseren Leben, die bisweilen so weit auseinander gingen, dass Aussenstehende uns immer wieder fragten, wie wir eigentlich zueinander passen und uns über so viele Jahre - Höhen und Tiefen - hinweg so nah verbunden fühlen können.


Ich denke das können wir, weil wir frei sind, weil es keinen Unterschied macht, wo auf der Welt sich die Andere gerade befindet, oder mit wem.
Weil jeder von uns die Andere so liebt wie sie ist und jede Entscheidung, die sie für ihr Leben trifft vorbehaltlos akzeptiert, obwohl es nicht immer leicht fällt, dabei zuzusehen, wie die Andere sich immer tiefer ins Unglück stürzt. Dabei haben wir beide zugesehen und uns letztlich aufgefangen, weil es das Einzige ist, das wir tun können für einen Freund.
Das heisst nicht, dass wir solche Befürchtungen nicht vorher miteinander besprechen.
Das tun wir und wir schätzen die ehrliche Ansicht des Anderen, entscheiden aber eben für uns allein.
Ehrlichkeit und Offenheit sind ebenfalls tragende Kräfte dieses Bandes, zu jeder Zeit.
Wir schonen uns nicht und können die Wahrheit des Anderen gut aushalten.
Ich glaube, das kann in dieser Weise nur gehen, wenn Menschen sich tief vertrauen.
Loyalität, auch ein wichtiger Bestandteil dieser Verbindung.
Keiner von uns erkennt einen Grund an der Anderen zu zweifeln, auch dann nicht, wenn andere Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen versuchen diese Zweifel zu nähren.
Wir sind offen miteinander und meistens lachen wir, weil es uns einfach schon so oft begegnet ist.
Ich bin tief dankbar für diese Freundschaft, die alle Partnerschaften, meine Ehe und diverse Lebenskrisen überdauert und ich fühle, dass es eben eine dieser Freundschaften ist, die im Himmel geschlossen wurde und ich wünsche uns Beiden, dass das unsichtbare Band uns weiter erhalten bleibt durch viele Augenblicke Leben.


D a n k e für Deine Liebe Alina!


Es gibt weitere Freundschaften, die mir sehr am Herzen liegen, mit Menschen, die so wundervoll sind und alle ein Teil meines Lebens, die mir oft auf eine ungewöhnliche Weise begegnen, fast so, als hätte sie der Himmel geschickt und sie überdauert den Moment, indem der Himmel diesen Menschen zurückholt. Ich freue mich von Herzen darüber, dass aus Freundschaften, die zu einer Liebesbeziehung wurden, wieder echte Freundschaften werden konnten. Ich bin dankbar, mit dem Vater meiner Töchter in Freundschaft verbunden sein zu dürfen, das macht so vieles leicht, wenn der Schmerz vorüber ist.


Ich danke der unkompliziertesten Freundin ever, dafür, dass sie so ist, wie sie ist und mich mit ihrer ehrlichen Direktheit, bis ins Mark trifft, um von dort in schallendes Lachen über meine eigenen komplizierten Gedankenknoten auszubrechen. Die mich schwanger im Urlaub erlebte und sich noch heute fragt, wie mein Mann es mit mir aushielt. Ich knutsch DICH!


Ich danke meiner Freundin mit dem besonderen Draht nach Oben, für die wundervolle Zeit, die wir miteinander verbringen und verbrachten. Dafür, dass sie mich schon als Kind und Teenager mit der allercoolsten Musik berührte und für ihre unerschöpfliche Quelle der Inspiration, ich liebe DEIN Lachen und Deinen Herzblick!


Danke auch Euch ihr Facebook Begegnungen, die ihr mir Freunde geworden seid.
DU energetische Quelle der Liebe, die DU exakt spürst, wann meine Sturmflut einsetzt und mich beschenkst mit Deinem Licht und Deiner unerschütterlichen, grenzenlosen Verbundenheit mit ALLEiNs.


Und DU strahlendes Wesen, die DU mit Deiner Stimme, emotionale Welten in Bewegung setzt und alle Dämme brechen lässt.

Danke DIR, die Du mich immer wieder auch meine Schatten erkennen lässt und mich meine eigene Unsicherheit so stark spüren lässt, die DU mir immer wieder die Möglichkeit gibst mich in mir Selbst zu erkennen und für Deinen Blog, der mich nun seit Jahren begleitet, auch wenn das, was ich da lese sich oft grauenhaft anfühlt für mich. Es bewegt.


Ich bin gesegnet mit EUCH! D a n k e!




… danke auch allen Menschen, die noch FREUNDE werden oder es in der STILLE bereits sind.


Sonntag, 29. September 2013

~ friedvolle Mitte ~

Ich stolperte über ein Wort, ein Gefühlswort, einen Geisteszustand,
der mir einen Augenblick des Friedens schenkte.
Das Wort heisst Mitte und bezog sich in diesem Fall auf die sogenannte „Innere Mitte“.
Ich kenne diesen Ort, ein Gefühl des Friedens, der Ruhe und des LEICHT Seins im Augenblick.
In diesem Zustand kann ich bei mir und gleichzeitig mit anderen Menschen sein,
ohne, mich zu sehr in den Gefühlswelten meiner Mitmenschen zu verlieren.


Es muss also an dem Wort Mitte liegen, welches meine Dämonen zum Tanz auffordert.
Was ist das also mit der Mitte, die mich taumeln lässt?
Meine ersten Assoziationen zu Mitte sind Taubheit, Anpassung und die Bilder zu einer Zeit,
in der ich mich in dieser Mitte befand.


Herzlich Willkommen Mitte!


Sofort schleicht sich der Gedanke ein, dass ich es mir nicht erlaube,
meine Mitte zu finden, aus Angst, dort zu landen, wo ich schon einmal war, in der Gefühlstaubheit.
Das gefällt mir ganz und gar nicht, denn ich mag diesen Zustand des bei mir Seins sehr gern.


Angst & Begrenzung hingegen machen mich erst mal wütend und wenn ich diese Wut nicht gleich als schöpferische Kraftquelle nutze, werde ich traurig.


Selbstverständlich begegnet mir dieses Wort „MITTE“ nun beinah täglich.
Die damit verbundenen Gefühle kämpfen gegen meine entspannte Vorfreude
und liebende Grundhaltung an.
Sowas nenne ich dann innere Sturmflut und die hat nichts gemeinsam mit der friedvollen Mitte.
Es geht rauf und runter, Welle für Welle und jede sich bietende Welle wird von mir gesurft,
ob es nun meine eigene ist, oder die von anderen Menschen,
das strengt an und ist dem friedvollen Zustand in mir nicht gerade zuträglich.


Nun sagen mir immer wieder Menschen, Du musst Dich abgrenzen, von den Menschen, deren Wellen Du surfst, damit sich Dein Eigenes nicht mit Ihrem Eigenen vermischt. Fühlt sich für mich nicht stimmig an, denn Abgrenzung bedeutet Trennung und damit begrenze ich mich schon wieder Selbst, indem ich mich von anderen Erlebniswelten abschneide und meine eigene Suppe separiere, ich glaube das endet auf Dauer in der Isolation und trennt das Gefühl ab von der Verbundenheit des Ganzen.


Wo befindet sich diese innere Mitte, frage ich mich und wie gelingt es mir, dort zu bleiben,
wenn ich mir erlaube, sie als das zu fühlen, was sie wirklich ist?


Meine Mitte befindet sich dort,
wo ich mir im Augenblick nah bin.

Wenn ich genau fühle, wie ich bei mir sein kann,
wozu entferne ich mich dann von mir?


Weil es unbewusste Programme gibt, die sich gern mal abspielen, wenn es mir auf Dauer „zu gut“ geht.


Etwas in mir schreit z.B. Flugverbot, wenn der Flug gerade am schönsten ist, und warum?


… weil man immer gehen soll, wenn´s am schönsten ist … schallt es aus der Tiefe,
… oder wer hoch fliegt, fällt auch tief.


Etwas in mir schreit: VORSICHT, wenn mir ein Mensch sehr nah kommt, wozu?


… Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser ... höre ich es rufen.

In mir brodelt es.
Wenn´s also nicht schön ist, kann´s auch nicht unschön werden? 
So ein Quatsch, wenn´s nicht schön ist, ist es entweder langweilig,
oder von Beginn an Unschön, und das sollte mich nun davon abhalten zu fliegen?
Oder dass ich abstürzen könnte?
… wenn ich nicht fliege, kann ich nicht abstürzen und lernen kann ich dann auch nicht,
demnach bleibe ich mein Leben lang an der selben Stelle stehen und hoffe,
dass das Leben, welches an mir vorbeizieht mich verschont?

Beklemmungen bekomme ich bei dem Gedanken.


Welche Kontrolle?
Ich glaube nicht im geringsten daran, dass es ausserhalb des eigenen Handelns eine Möglichkeit der Kontrolle gibt, auf diesem Planeten.
Mein Handeln richtet sich am liebsten danach, ob sich etwas stimmig anfühlt für mich.


Könnte es also sein, dass ich in meiner friedvollen, inneren Mitte bin,
wenn ich all das in mir anerkenne. mich einfach nicht mehr auf diese programmierten Abläufe in mir,
oder die freundlichen Hinweise von Aussen einlasse?


Hier fühlt es sich für mich gerade liebevoll mittig und nach innerem Frieden an,
freuderfüllt - alles andere als taub.

Freitag, 27. September 2013

~ hineingespürt ~

Heute fragte mich jemand wie ich mich fühle.


Eine gute Frage, finde ich.
Ich musste mich erst einmal orientieren.
Manchmal ist das so, wenn mir solche Fragen gestellt werden,
weil ich mir einfach nicht ganz sicher bin und es wichtig ist, für mich,
genau in mich hineinzuhören.


Also, wie fühle ich mich – heute?


Ich fühle mich bewegt, ich schwimme ein wenig in tiefen Gewässern,
weil es da etwas gibt, das mich immer mal wieder aus dem Konzept bringen will.


RatSCHLÄGE, getarnt als gut gemeinte Empfehlungen,
wie man sein Leben zu leben hätte,
worauf man zu achten hätte,
die Betriebsanleitung wird dann meist gleich mitgeliefert,
weil´s für einen Selbst so wunderbar funktioniert.
Ich weiss, Menschen meinen es gut und einige sogar ehrlich.
Die meisten so scheint mir, versuchen ihr eigenes Lebenskonzept zu
 – ja, was eigentlich -
beinah bin ich geneigt, "verkaufen" zu schreiben,
dabei verlangen sie – augenscheinlich – keine Gegenleistungen,
auf den ersten Blick.
Schaue ich allerdings genauer hin, ist die Erwartung,
diese Ratschläge dann auch umgesetzt zu wissen,
vielleicht schon der Preis.
Die Frage die sich mir damit stellt ist, wem eigentlich wollen sie es verkaufen?
Mir oder in Wahrheit sich Selbst?
Schaue ich mir nämlich einige dieser Menschen genauer an,
wirken sie auf mich nicht unbedingt zufrieden mit ihrem Leben,
eher erscheint es mir oft so, als sei dieses Leben eben auf´s funktionieren
dieser Betriebsanleitung ausgerichtet.


Ich hab´s nicht so mit Anleitungen, wenn es um Menschen geht
und mit Ratschlägen habe ich´s ganz und gar nicht.
Ich freue mich über jeden Austausch mit Menschen,
denn nach meiner Auffassung gibt es in jeder Begegnung etwas zu lernen,
auch von Menschen mit Ratschlägen.
Ich wähle jedoch gern Selbst aus, was ich lernen mag.
Manchmal ist es sogar ein Ratschlag, wenn er sich gut anfühlt für mich.
Am liebsten lerne ich von Menschen, die mir Fragen stellen,
einige tun das ganz unbewusst,
einfach in dem sie mit mir kommunizieren,
oder ihre Sichtweisen anbieten, z.B. in Form von Texten, Verhalten, Bildern oder Musik.
Hier spüre ich tiefen Dank, denn viele Fragen würden sich mir ohne
diese Menschen und ihre Beiträge möglicherweise nicht stellen.
Ich freue mich über jeden einzelnen.



Darüber hinaus glaube ich an den Menschen und seine Fähigkeit über sich hinaus zu wachsen.
Ich glaube daran, dass Menschen nicht geboren wurden um zu leiden.
Es scheint mir, dass manche Menschen unglaublich viel Leid erfahren müssen,
um dieses Potenzial in sich zu entdecken, einige finden es vielleicht nie.
Ich glaube, dass es ihnen nicht im geringsten hilft,
sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit einem Rat zu (er)SCHLAGEN.
Ich glaube daran, dass Menschen sich bewegen,
wenn es ihnen gelingt den Blickwinkel zu verändern
Es bereitet mir Freude zu sehen, wie und wohin sie sich bewegen,
welche Lösungen sie für sich finden,
um letztlich sich Selbst und ihre eigene Wahrheit zu leben.


Menschen zu begleiten bedeutet in meinem Verständnis NICHT ihnen (m)eine Lösung zu präsentieren, sondern sie dabei zu unterstützen Lösungen in sich Selbst zu finden!


Vorausgesetzt ein Mensch sucht wirklich nach Lösungen!






Mittwoch, 25. September 2013

~ LIEBE IST REIN! ~


Diesen Satz schrieb ich als 14 jähriges Mädchen in mein Tagebuch
und die Frage warum Menschen sich ständig sagen müssen, dass sie sich lieben.


Als ich heute während des Umräumens auf meine alten Tagebücher stieß, war es zu verlockend einen Blick hinein zu werfen.
Ich las die Gedanken einer heranwachsenden, die in meinem empfinden kluge Fragen stellte, an das Leben und die Liebe.


Umso trauriger wurde ich bei dem Gedanken daran,
dass es eine Zeit gab, in der ich dieses Mädchen vergessen hatte.
Ein Mädchen mit Träumen, mit Idealen und mit den besten Voraussetzungen ihren Weg zu gehen.
Ein trauriges Mädchen & ein glückliches Mädchen.
Traurig, weil sie sich immer irgendwie anders fühlte und glücklich, weil es eine so unfassbar intensive Zeit des Erlebens war.
Des sich selbst Spürens und der Entwicklung.


Ich fühlte mich immer wohl mit Menschen, die anders waren,
Menschen, die Fragen stellten, Menschen, die tief fühlen und denken konnten.
Ich fühlte mich wohl in der Nähe von Menschen, die authentisch und ehrlich waren,
egal auf welche Art.
Zu oft verlief ich mich in Kreise, die eben dies nicht konnten.
Dort war ich anders.
Die Unnahbare.
Die Sensible.
Die, die irgendwie nicht ganz von dieser Welt ist.
Mit einem unerschütterlichen Glauben an eine Liebe,
die ich fühlen konnte und leben wollte.
Mit dem immer existenten Wunsch diesen Menschen einen Zugang zu verschaffen,
zu der Welt, in der ich lebte.


Mein Berufswunsch war damals Sozialarbeiterin.
Der Wunsch meiner Mutter war es, dass ich etwas anständiges studiere,
Juristin fand sie gut für mich.
Schon bei dem Gedanken an ein Jura Studium musste ich damals gähnen.


Ich wollte für Menschen da sein und ich wollte darüber schreiben,
ich wollte malen, ich wollte in Kontakt sein,
mit mir und der Welt, in der ich lebe.


Ich weiss nicht genau, wann genau es passierte, aber irgendwann glaubte ich,
alle Menschen um mich herum wissen sicher besser was gut für mich ist und ich hörte mehr und mehr damit auf, mir selbst zu glauben. Bis ich mich Jahre später, gut angepasst und uniformiert im Vertrieb einer Versicherung wiederfand und mit dem Song „Eye of the Tiger“ auf eine Bühne begleitet wurde, um für überragende Verkaufszahlen ausgezeichnet zu werden.


Ich weiss noch, dass ich dort oben stand, mich in Grund und Boden schämte und mich fragte, wie ich dort hin kam und was ich dort tat.


Ich glaube, damals war mir zum ersten Mal für einen kurzen Augenblick bewusst, dass ich mich verloren hatte.


Ich entschied einige Tage später zu kündigen, meinen Freund zu heiraten und Kinder zu bekommen.
Das erschien mir die Erfüllung eines weiteren Traums.
Wir heirateten einige Monate später und ich wurde Mutter von zwei zauberhaften Elfen, ich war glücklich.


Bis ich eines Tages bemerkte, dass ich mir selbst beim leben zusehe.
Ich kannte die Frau nicht, die dort leben spielte und das einzige Gefühl,
das mir zugänglich war,
war die Liebe zu meinen Kindern
und der Wunsch ihnen eine gute Mutter zu sein.


Mir wurde schmerzlich und schlagartig bewusst,
dass ich diesen Wunsch nur dann erfüllen kann,
wenn ich mich wieder finde, mich selbst lebe.
Also nahm ich meine Kinder und verließ sonst alles,
was bis dahin mein Leben ausmachte.


Das ist jetzt 4 Jahre her.
Alles was seitdem passierte, gleicht einer Reise,
die nur darauf wartete endlich angetreten zu werden.




Jeder Tag ist ein Geschenk,
Jeder Augenblick Magie.
Jede Begegnung eine Bereicherung.
Jede Berührung ein Segen.
Jede Reflexion ein lange verlorenes Teil in meinem Lebenspuzzle.
Jede Projektion eine lehrreiche Erfahrung.
Jede Lüge ein weiterer Schritt zur Wahrheit.
Jede Begrenzung ein weiterer Antrieb in Richtung Freiheit.
Jede Sehnsucht eine Vorfreude auf das was kommen wird.
Jeder Kampf ein weiterer Hinweis auf meinen Frieden.
Jede Verletzung eine Berührung.
Jedes Ende ein neuer Beginn.


Behutsam meldet sich das 14 jährige Mädchen in mir,
ich kann sie wieder fühlen und ich höre ihr zu.


Ein roter Faden zieht sich durch mein Leben, das weiss ich jetzt.


Es ist die unbändige LIEBE zum LEBEN,
der niemals erlöschende WUNSCH mich zu entfalten
die FREUDE an der Begegnung mit MENSCHEN
und das LICHT, das mich immer aus der TIEFE der Dunkelheit leitete,
bevor ich darin ertrank.


Ich fühle mich gesegnet und beschenkt mit all den wundervollen Menschen,
Begegnungen & Ereignissen meines Lebens und ich freue mich auf & über all das L E B E N , das da noch kommt.


Übrigens:


LIEBE IST REIN ,


weiss ich nun auch 21 Jahre später
und danke dem zauberhaften Mädchen,
das ich damals war, für die liebevolle Erinnerung daran.






Montag, 23. September 2013

~ Menschen & Begegnung ~

Ein gewöhnlicher Montag morgen,
ich stehe auf,
ich gehe ins Bad,
ich trinke Kaffee & rauche eine Zigarette,
während ich die neuesten Meldungen bei Facebook lese,
mich inspirieren lasse.


Ich tausche mich aus, mit mir lieben Menschen, teile mit
was mich berührt in diesem Moment und mich inspiriert für den Tag,
vielleicht schenkt es einem Menschen ein Lächeln, denke ich,
und dass das schön wäre.
Etwas ist anders an diesem Montag morgen.
Ich bin aufgeregt.
Meine Freundin fragte mich vor einigen Tagen,
ob ich eine Idee habe, zu einer Geschichte über unsere Stadt,
die sie gerne filmen würde, um damit an einem Wettbewerb teilzunehmen.
Mich persönlich interessieren Menschen, demnach schlug ich vor,
Menschen zu fragen, wie sie hier in dieser Stadt leben.
Menschen, die vielleicht nicht so häufig gefragt werden.
Solche, die entweder übersehen, oder im vorbeigehen gemustert,
mit Pauschalurteilen belegt und gleich aus dem Gedächtnis verbannt werden.
Diese Menschen interessieren mich.
Nachdem wir gestern kurz durchsprachen,
wie wir die Menschen finden könnten und was wir sie fragen würden,
war uns ziemlich schnell bewusst, dass auch wir Berührungsängste haben.
Wir fragten uns, ob sie uns ihre Geschichte wohl erzählen würden,
wir hatten bedenken und dennoch wusste ich,
wir würden diese besonderen Mensche treffen,
die, die etwas zu sagen haben,
jene,die sich sonst nicht gehört fühlen,
die unser Herz berühren würden.
Wir machten uns also auf den Weg in die Innenstadt und liessen uns erst einmal
von Ort zu Ort treiben.
Mit geöffneten Kanälen nimmt man Menschen anders wahr.
So hatte plötzlich jedes vorüberziehende Gesicht seine Geschichte zu erzählen, dachte ich bei mir.
Unser Gefühl war, wir hatten "unsere" Menschen noch nicht gefunden.
Im vorbeischlendern sah ich aus dem Augenwinkel eine junge Frau
(ich nahm sie als Mädchen wahr) lesend auf einer Bank in der Innenstadt sitzen,
aus dem Rucksack, der vor ihr lag,
lugten 2 Tüten Kekse und eine Flasche Apfelschorle hervor.
Sie hob für einen Moment ihren Blick und ich fragte meine Freundin,
ob sie auch das Gefühl habe, dass wir sie einmal fragen könnten,
ob sie uns ihre Geschichte erzählen mag.
Ihr Name sei Celine, sagte die junge Frau und dass sie uns gerne ihre Geschichte erzählen würde,
auch vor der Kamera, dass sie uns aber sagen möchte, dass sie Junkie sei.
Ich sah meine Freundin an, die ebenso fasziniert und zugleich erschrocken aussah, wie ich:
Celine erzählte uns sie sei 20 Jahre alt und habe einen Freund,
der gerade etwas zu essen besorgen würde.
Sie schlafe mal hier und mal da, bei Freunden oder draußen
und wenn das Geld genügt,
auch mal für eine Nacht im Hotel, da sei es immer so gemütlich.
Celine erzählte uns davon, wie sie als Kind ihrer Mutter dabei zu sah,
als diese Heroin spritzte und wie ruhig und glücklich ihre Mutter ihr damals erschien.
Sie erzählte uns von sexuellen Missbräuchen durch einen Onkel,
als sie 4 Jahre alt war.
Sie erzählte uns, dass sie 9 Jahre alt war, als sie zum ersten mal kiffte.
Meine Freundin und ich sahen uns hin und wieder mal an,
mir bleib die Luft weg und ich spürte wie eine unfassbare Wut in mir aufstieg.
Celine erzählte uns gerade davon, dass sie selbst eine Tochter habe,
die sie in eine Pflegefamilie gab, weil sie bisher keinen Entzug geschafft habe,
als ihr Freund an uns vorüber lief und erklärte, er wolle nicht gefilmt werden.
Etwas später, setzte er sich zu uns und während meine Freundin weiter mit Celine sprach,
fragte ich ihren Freund nach seinem Namen,
er sei der Bastian, sagte er und dass er 32 Jahre alt wäre,
aber die letzten 12 Jahre gesessen habe, er habe versucht sich das Leben zu nehmen in Haft,
und dass er das schon öfter versucht habe,
aber jetzt habe er Celine und sie sei der einzige Mensch,
der ihn jemals wirklich geliebt habe.
Wo wir jetzt doch einen Film machen würden,
warum wir nicht darauf hinweisen würden,
dass es in unserer Stadt grausam wäre für Kinder.
Ob wir die alte Dame kennen würden, die immer Pfandflaschen sammelt,
weil sie nicht genug Rente habe, die Dame hätte vier Kinder erzogen und ihren Mann gepflegt,
wo da die Gerechtigkeit wäre?
Alte Menschen brauchen schließlich auch mehr, wirft Celine ein.
Eine Wohnung, Kaffee,genug zu Essen und Anti Falten Creme.
Wie er Drogenabhängig wurde, fragte ich Bastian.
Er antwortete, dass sein Bruder ihm das erste mal Heroin gegeben habe,
damit er die Schmerzen vergesse.
Er sei schon immer psychisch labil gewesen.
Er konnte die Ablehnung seines Vaters nicht ertragen,
dieser hätte zwei mal versucht ihn umzubringen
und hätte immer wieder gesagt er sei ein Unfall.
Ich höre ihm gebannt zu und werde traurig.
Er habe ein paar Monate immer mal wieder etwas genommen
und sein Bruder hatte ihn gewarnt, dass er genau so abhängig würde, wie er selbst,
aber das hatte er nicht geglaubt.
Er sei eines Morgens aufgewacht und habe gedacht er habe eine Magen – Darm Grippe,
diese mutierte Grippe, denn eine solche Grippe hätte er noch nie erlebt.
Er schildert mir genau, was mit seinem Körper passierte.
Mir wird übel.
Er wollte dann zur Apotheke um sich Medikamente zu holen, als sein Bruder ihm sagte,
dass das nicht helfen würde.
Da habe er „ES“ zum ersten Mal geraucht.
Es war wie ein Traum, sein Körper hörte auf zu schmerzen und die „Grippe – Symptome“ waren weg.
Ob ihm in dem Moment klar wurde, dass er abhängig sei, fragte ich ihn.
Er antwortete:
„JA und es war mir egal. Weisst Du, am Anfang ist das so, dass Du nichts mehr fühlst und ich wollte nicht fühlen.“
Jetzt sei es so, dass er es einfach brauche, um keinen „Affen“ zu bekommen,
er bekomme Methadon, seit seiner Haft.
Zum Schluss erzählen beide gemeinsam.
Ich frage sie, woher sie das Geld für die Drogen nehmen,
denn inzwischen ist klar, dass sie neben Methadon, weiter Drogen konsumieren.
Sie gehe anschaffen, sagt Celine, wenn nötig.
Bastian schaut weg.
Was Glück für sie bedeutet fragt meine Freundin.
Celine antwortet:
„Glück bedeutet für mich eines Tages den Entzug zu schaffen,
eine Wohnung zu finden um meine Tochter zu mir holen zu können.
Ein normales Leben zu führen.“
Bastian sagt:
“Ich weiss nicht was Glück ist, vielleicht für immer mit Celine zusammen sein.“
Wenn sie sich etwas wünschen dürften, was sie sich wünschen würden, fragen wir.
„Einen Menschen auf den ich mich verlassen kann,“ antwortet Bastian.
„Ja,“ sagt Celine, „Freunde, die etwas mit uns unternehmen.
Ich würde so gern in den Zirkus und ich interessiere mich für Meeresbiologie.“
Was sie besonders gerne tun, fragen wir.
Celine erzählt uns, dass sie gerne malt, manchmal stundenlang vor den Leinwänden und den Ölfarben im Bastelladen steht.
Bastian fügt hinzu, dass sie von Zeit zu Zeit einfach fremde Leute portraitiere.
Er selbst habe durch Celine begonnen sich für Bücher zu interessieren.
Am liebsten lese er dunkle Gruselgeschichten mit Action.
Das ist nur ein kleiner Auszug dessen,
was diese beiden besonderen Menschen uns innerhalb zwei Stunden erzählten.
Immer wieder betonten sie, wie sehr sie sich wünschen würden,
sich öfter einmal mit anderen Menschen zu unterhalten.
Aber sie werden meistens behandelt wie Dreck.
Ob sie sich selbst als wertvoll empfinden, fragten wir sie.
Hin und wieder, antworten beide, aber erst seit sie sich gegenseitig gefunden haben
und dass sie jetzt wissen, was Liebe sei.
Wir bedanken uns und umarmen die beiden.
Wir fragen nach, ob sie etwas brauchen.
Beide verneinen vehement.
Ich sage ihnen, dass sie wunderbare Menschen sind und ich unglaublich viel lernen durfte,
in dem Gespräch mit ihnen.
Celine wirkt gerührt, sie sagt, dass sie sowas seit mindestens 5 Jahren nicht mehr gehört hat.
Bastian bedankt sich bei uns, weil wir ihnen zugehört haben und uns nicht vor ihnen ekelten.
Sie wünschen uns viel Erfolg für den Wettbewerb und fragen,
ob wir ihnen den Film zeigen würden, wenn er fertig wäre.
Wir versprechen, dass wir wiederkommen,
mit dem Film, Leinwänden und Farbe für Celine.
Auf dem Weg zurück zum Auto haben wir keine Worte, meine Freundin & ich,
und auch während der Fahrt, sind wir weiter berührt, erschrocken, bestürzt
und auch unglaublich d a n k b a r - für unser Leben,
für diese lehrreiche Begegnung
und für das Vertrauen dieser beiden Menschenseelen.

https://www.youtube.com/watch?v=EyJtiLZRxqw