Freitag, 8. Juli 2016

~ Spuren ~

Schreibt sie noch? Wird es weiterhin Blogs von ihr geben?
Das mag sich der Eine oder die Andere von Euch in den letzten Wochen
möglicherweise gefragt haben. Ehrlich gesagt habe ich es mich selbst sehr
ausgiebig gefragt, während ich mich andererseits mal auf etwas ganz anderes
konzentriert habe, nämlich mein Leben ausserhalb des Internets.
Dazu gehörte auch eine sehr geringe Facebookaktivität, und geschrieben
habe ich größtenteils mit einem Stift auf Papier, was auch mal wieder
eine interessante Erfahrung war.
Also, sie schreibt noch und zumindest gibt es nun einen neuen Blog,
und zwar diesen. Bewegt dazu hat mich ein Satz, den ich vor ein paar Tagen zu einem sehr
besonderen Menschen gesagt habe, ohne vorher darüber nachzudenken.
Dem zugrunde lag ein Gefühl, das sich seit mehreren Wochen ziemlich unbestimmt
in mir regte. "Ich habe das Gefühl einen Lebensabschnitt beendet zu haben,
der neue hat längst begonnen und so wirklich realisiere ich das eigentlich erst
jetzt. Zum ersten Mal in meinem Leben weiss ich genau, was ich will. Ich kenne
meine Werte, ich weiss was ich brauche und ich fühle mich frei. Unabhängig
von den Erwartungen anderer Menschen. Ich weiss, was mich glücklich macht
und bin in der Lage mein Leben so zu gestalten, dass diese glücklichen Augenblicke
viel Platz darin finden. Wenn es mir mal nicht gelingt, weiss ich, dass auch
diese Momente oder Phasen zu dem Leben gehören, das ich so liebe,
mein Leben." So fühlt es sich gerade für mich an.
Irgendwie so, als wäre ich in einen alten VW-Bus gestiegen und losgefahren,
mit dem Ziel irgendwann am Meer anzukommen und dabei den Weg
zu geniessen, mit all seinen unterschiedlichen Landschaften, Begegnungen
und Herausforderungen. Dabei ist mir allerdings auch aufgefallen, dass ich in
den vergangenen Jahren bei aller Selbstreflexion, bei all den Gedankenloopings,
und der Verhaltensanalyse nicht ganz in meine Lebensspur gefunden habe
und ich glaube, dass auch das wichtig war um genau jetzt eine Ahnung davon
zu bekommen, wo ich eigentlich hingehöre. Welches Tempo das Richtige für mich
ist und mich von den Kamikazefahrten in den vorgegebenen Spuren zu verabschieden.
Meine Spur ist irgendwo dazwischen und mein eigenes Tempo, passt nicht mehr so richtig
auf die Autobahn, aber auch nicht in die 30er Zone.
In Zukunft fahre ich wohl Landstraße auf meinem Weg zum mehr,
lasse mich ganz gelassen von den Supereiligen überholen und von den Schleichern
nicht aufhalten. Ein ungewöhnliches, weil für mich recht neues Lebensgefühl
und für einen strukturierten Menschen wie mich nicht immer so ganz leicht umsetzbar,
wie es sich hier vielleicht liest. Aber ich habe gemerkt ein bisschen Chaos,
bereichert mein Leben ungemein, auch oder vielleicht gerade weil es mich
immer wieder herausfordert Ordnung zu schaffen, weiterzugehen und
dem Chaos wieder Raum zu geben. Manchmal ist es die Begegnung mit einem einzigen
Menschen, der ganz anders tickt als wir selbst und damit etwas in unser Leben bringt,
das uns zu entdecken alleine nicht gelungen ist.
Dankbar für die vielen lebendigen Augenblicke der letzten Monate
und Eure kontinuierlichen Besuche des Wellentanz - Blogs obwohl es mal
keine neuen Inhalte gab, wünsche ich Euch ein herrliches Wochenende,
bestenfalls in Eurer eigenen Spur, die manchmal weit neben der, der Anderen
liegen kann. ;-)


Alles Liebe ~ Daniela





Montag, 23. Mai 2016

~ Schreiben, Leben & weitere Wellen ~

Wenn Du schreiben musst, dann musst Du eben schreiben.
Logisch, oder?
Ich meine, so leicht kann´s gehen. Zumindest dann, wenn wir für uns selbst
schreiben, wenn wir das Schreiben als Ausdrucksmöglichkeit erkennen,
und glaubt mir, ein jeder Mensch tut gut daran sich auszudrücken
- wie auch immer - es ihm möglich sein mag.
Manche Menschen spüren darüberhinaus den Drang das öffentlich zu tun.
Ich gehöre dazu, wie ihr unschwer erkennen könnt auch wenn es mir
immer unwichtiger wird, nein, nicht das Schreiben an sich, sondern die
Kommunikation mit einer relativ anonymen Masse. Klar, die Eine oder
den Anderen von Euch habe ich im Laufe der Zeit kennen gelernt,
anhand Eurer Kommentare und Zuschriften ein wenig über Euch erfahren
dürfen und doch kommuniziere ich mit meinem Blog in eine anonyme
Masse. Immer wieder werde ich gefragt, wie persönlich meine Blogs sind
und ich könnte nun antworten, dass sie nichts mit mir zu tun haben oder,
dass es immer nur um mich als Person geht. Beides wäre allerdings falsch.
Meine Worte, sind ein Teil von mir. Mein Blick auf die Welt mit ihren Menschen
ist ein sehr persönlicher, meine Eindrücke sind natürlich geprägt von meinem
persönlichen Erleben. Deshalb tue ich mich auch schwer mit verallgemeinernden
Schreibstilen. Das ist nicht mein Blickwinkel. Ebenso sehe ich die Welt
nicht getönt durch eine rosarote Brille oder schwarz weiss, sondern
versuche Nuancen einzufangen, Feinheiten & Details zu erfassen und
nach meinen Möglichkeiten darzustellen. Eine weitere Frage, die mir immer
mal wieder gestellt wird ist, ob ich mit diesem Blog Geld verdiene.
Meine Antwort: Nein, das tue ich nicht.
Ich schreibe, weil ich muss und wenn ich muss, aus einer inneren Notwendigkeit
heraus und ich habe besonders in den letzten Monaten gelernt, dass nicht
jeder Text den ich schreibe, nicht jedes Wort, das durch meine Gedanken geht
für eine Veröffentlichung in einen mehr oder weniger anonymen Raum bestimmt ist.
Ich habe in den letzten Jahren, durch das kontinuierliche Schreiben eine Menge
über mich und die Menschen gelernt mit denen ich es zu tun habe.
Ich habe Euch teilhaben lassen an meinen persönlichen Wellentänzen
und denen, die um mich herum geschahen, welche einen Einfluss auf meinen
eigenen Tanz haben. Häufig kam die Frage auf, ob ich auch mal ein Buch
schreibe und ehrlich gesagt, schreibe ich immer an einem Buch, also
ich schreibe und habe keine Ahnung, ob jemals ein Buch daraus wird.
Einfach weil es mir Freude macht und ich es eben tun muss.
Ich stolpere derweil über Bezeichnungen wie "Autorin" oder "Bloggerin"
nicht etwa, weil sie nicht aussagen, was ich hier tue, sondern und
das herauszufinden war echt eine heikle Angelegenheit, weil das Schreiben,
die Möglichkeit diese Ausdrucksform zu nutzen, mir einfach mehr bedeutet
als irgendwas zu bloggen oder verfassen. Der Beginn dieses Blogs und
der weitere Verlauf war für mich so etwas wie eine Reise, ein mich ausprobieren,
eine Entwicklung meiner Fähigkeit mich in dieser schriftlichen Form auszudrücken,
kreativ zu sein und weiter zu werden. Auf dieser Reise hatte ich so einige Ideen,
und wirklich bereichernde Begleiter, die mich ermutigt haben zu tun, was ich eben tun muss und kann. Es entstand eine WellenTanz - Facebook - Gruppe,
die über ein Jahr lang die verschiedensten Menschen miteinander verband.
Es gibt den WellenRaum eine FacebookSeite, in Kooperation mit Menschen, die ebenfalls Freude am
Schreiben & Worten haben und es gab die Montags - Doppelblogs mit Ben.
Für all diese Erfahrungen bin ich mehr als dankbar und doch komme ich
am Ende dieses Blogbeitrags genau dahin, wo ich vor einigen Jahren gestartet
bin, "back to the roots" sozusagen.
Ich kann über Themen schreiben, die mich nicht betreffen.
Ich kann Geschichten schreiben.
Ich kann Sachtexte verfassen.
Ich habe den Mut aufgebracht immer wieder öffentlich zu schreiben.
Ich habe versucht mit Worten eine Brücke zu bauen, zwischen Menschen
und hin und wieder ist mir das gelungen.
Ich war immer wieder kurz davor zu verzweifeln, weil ich scheinbar nicht
transportieren konnte, worum es mir in Wahrheit geht,
bis ich irgendwann kapierte, dass das auch nicht wichtig ist,
solange mir klar ist wozu ich tue was ich tue.
Ich tue es für mich. Für meine Freude & genau so lange,
so häufig oder selten, wie es sich für mich richtig anfühlt.
Denn diese Verpflichtung ist eine, die ich mit mir selbst eingegangen
bin. Eine Entscheidung FÜR meine Freude und damit auch für´s
weiterreisen in diesem WellenTanz des Lebens zu dem in meinem
Fall eben das Schreiben in dieser Form gehört.

Alles Liebe ~ Daniela






Montag, 16. Mai 2016

~ Liegen lassen!? ~

Wir müssen nicht alles aufheben, was direkt vor unseren Füßen landet.
Schon gar nicht dann, wenn es uns von anderen Menschen achtlos dorthin
geworfen wird. Wie irrwitzig, dass es meistens die Menschen sind,
die sich selbst für unfassbar reflektiert halten, die anderen Menschen
ihren seelischen Müll ungefiltert (oder ist das vielleicht schon die gefilterte Variante?)
zumuten. Nein, mir geht es nicht um einen erhobenen Fingerzeig. Den finde
ich nämlich mittlerweile erstaunlich lachhaft angesichts der Tatsache,
dass es mir einfach nicht (mehr) liegt, Menschen zu belehren, bekehren,
oder ihnen meine Wahrheit aufzudrängen, dazu scheint nämlich der in der Esoterikszene so viel zitierte "Adlerblick" geradezu einzuladen.
Der beobachtende Blick - erhoben - abgehoben - immer leicht über den Dingen schwebend und im Augenblick des totalen Abflugs scheint sich dann so etwas wie ein Guru - Lehrer - Führer Mechanismus einzustellen, der gleich auch die Patentrezepte zur totalen Weltrettung mitliefert. 
Unter Beobachten verstehe ich etwas anderes. Sich selbst für einen Augenblick
in diese Position zu bringen, um sich einen umfassenderen Überblick zu verschaffen,
einen Moment innehalten und sich ein um die neuen Informationen ergänztes Bild
zu machen, das verstehe ich unter dieser Adlerposition.
Wenn sie allerdings dazu führt, dass wir jedem ganz ungefragt unser Weltbild
vor die Füße knallen, unseren Frust über das, was wir möglicherweise erkannt haben,
anderen Menschen (der Menschheit - klingt gleich ein wenig kollektiver, gell?)
in die Schuhe zu schieben, dann geht es in meinem Verständnis um etwas ganz
anderes, als "Beobachtung!" Wie bereits im Eingangssatz erwähnt, haben wir - zum Glück -
die Wahl, ob wir uns tatsächlich auf diese Art von Manipulation, beziehungsweise
ist es vielleicht eher (weichgespült für all jene, die der eigenen Wahrheit halt doch nicht so
ganz verpflichtet sind) ein Spiel einlassen. Um uns selbst in die Lage zu versetzen
unter diesen Umständen eine Wahl zu erkennen müssen wir zunächst eines sein
und zwar: eigenverantwortlich. Dann bringen wir uns viel seltener in eine Situation,
die uns scheinbar dazu verpflichtet, den Frust, die Aufforderung, den Ball aufzuheben,
der da eben gerade vor unseren Füßen landet und werden möglicherweise sogar
resistent gegen etwaige versteckte Versuche, uns in Spiele verwickeln zu lassen, die
mit Sicherheit nicht unsere sind. Also, einfach mal den Mut haben, Menschen und ihre
Bälle sich selbst zu überlassen, das kann sehr heilsam sein - für beide Seiten! ;-)


Alles Liebe ~ Daniela



Samstag, 7. Mai 2016

~ Leichter als gedacht ~

Intensiver denn je, lerne ich mich in den letzten Tagen und Wochen kennen.
Ich begegne mir selbst im Umgang mit bestimmten Menschen und in vielen
scheinbar belanglosen Augenblicken, geht mir so etwas wie ein Licht auf.
Eines der hellsten Lichter ist vielleicht die Tatsache, dass wir NIE auslernen,
zumindest dann nicht, wenn wir lernbereit bleiben. Auch über uns selbst lernen
wir nicht aus und so erscheint es mir, als sei all das theoretische Wissen,
dass ich mir in den letzten Jahren angeeignet habe, all die vielen Analysen,
Gedanken, Definitionen und Ausrichtungen eine Vorbereitung
gewesen auf das, was ich gerade erLEBE, eine sehr intensive Zeit,
in der sich gerade zeigt, was von dem Erlernten tatsächlich auch
im Erlebnis bestand hat. Vieles von dem was ich mir vorgestellt habe
in dieser Zeit, erlebe ich nun, anders als es meinen Gedanken & Gefühlswelten
irgendwie ja auch wieder nur begrenzt vorstellbar war, und doch ganz
nah an dem, wie ich es mir gewünscht habe. Das Leben ist ein stetiger Prozess,
wir bewegen uns ständig und manchmal leben wir in Situationen hinein,
die SO einfach noch nie da waren. Selbst, wenn wir es uns genauso
oder ähnlich vorgestellt haben, zeigt sich erst genau dann, wenn wir es
erleben, wieviel von dem, was wir uns ausgemalt haben, wir auch tatsächlich
bereit sind zu leben. Ich meine damit nicht so sehr solche illusionären Sätze
wie: "Es wird alles anders, weil ich ein anderer Mensch geworden bin."
Wir alle werden keine anderen, keine "neuen" Menschen, sondern ich meine
konkrete Situationen wie zum Beispiel, einen neuen Wohnort, eine Berufung,
der wir folgen oder aber auch zwischenmenschliche Beziehungen.
Plötzlich finden wir uns in solchen veränderten Lebenssituationen und stellen
fest, dass neben unseren Vorstellungsbildern davon wie etwas sein sollte,
oder eben nicht (denn den meisten Menschen fällt es sehr leicht zu definieren,
was sie NICHT wollen, fragt man sie hingegen, was sie wollen, kommt bestenfalls
eine wenig konkrete Antwort, wie zum Beispiel: Glück.) diese neue Situation,
der Ort, der Mensch auf uns wirkt. Was einen völlig neuen KONKRETEN Aspekt
hinzufügt zu unserem eigenen gedanklichen & emotionalen Erleben und
genau hier wird es meines Erachtens spannend, denn an dieser Stelle
entscheidet sich, entscheiden wir, ob wir uns einlassen auf, die neue Komponente,
und hier gestaltend tätig werden, oder ob wir eben in unseren Vorstellungsbildern,
Gedankenkonstrukten hängen bleiben und "auf Teufel komm raus" versuchen
diese umzusetzen und der Situation aufzudrücken. Ich für meinen Teil habe
mich entschieden weiter zu lernen, mich selbst auch in der neuen Umgebung
gut zu beobachten und mich einzulassen, auf mich und meine Wünsche
und auf die neue Situation. Aufmerksam zu sein für die inneren und äusseren
Faktoren, die da auf mich einwirken und mich einfach mal daran zu orientieren,
was ich konkret will, anstatt mich ständig mit Gedanken aufzuhalten, was ich
nicht will, weil´s in der Vergangenheit nicht funktioniert hat.
Gar nicht so leicht, wie es klingt und dennoch viel leichter, als ich es mir
vorgestellt habe! ;-) Manchmal genügt es einfach offen zu bleiben und
in die Verbindung zu vertrauen.


Alles Liebe ~ Daniela



Samstag, 30. April 2016

~ Special Friend(s) ~

Befreundet seit Dezember 2013, sagt Facebook. Ich erinnere nicht mehr
so genau, wer von uns beiden die Kontaktanfrage versendete, ich weiss
aber noch ziemlich genau, dass ich ein gutes Gefühl dabei hatte mich
mit ihr zu befreunden. Begegnet sind wir uns in einer besonderen FB-Gruppe,
in der Anhand der dort geposteten Musik und den dazu geschriebenen Aussagen,
Kommentaren und Selbstdarstellungsneurosen ziemlich schnell klar war,
mit wem man gut kann und mit wem eben nicht so.
Was mich an diesem Menschen, dieser Frau faszinierte?
Sie war einfach "echt"! So nahm ich sie wahr, in ihrer klaren Abgrenzung
von den meisten Schubladen, in die man sie gern hineinmanövrieren wollte,
aufgrund ihres Musikgeschmacks, ihrer Profilbilder, ihrer manchmal recht
frech anmutenden Kommentare oder ihrer gefühlvollen Art, die für die meisten
scheinbar nicht so recht ins Bild (die Schublade) passten. Ich fand sie interessant,
genau deshalb. Sie hatte auch ein Bild von mir, wie ich ein wenig später
erfahren durfte und zwar eines, das mir schon sehr häufig begegnet ist in meinem
Leben, das der (ich muss mal nachdenken, ob ich es noch hinbekomme)
"schönen, intelektuellen Edeltussi ". Ich muss immernoch ein wenig Lachen,
wenn ich daran denke, wie cool und selbstverständlich sie mir dieses Bild vor die
Füße geknallt hat. Ich glaube, das war der Augenblick, als ich das erste Mal
dachte, die könnte meine Freundin werden. "Aber Du bist gar nicht so, wie
Du auf den ersten Blick wirkst!" Nö, das bin ich wahscheinlich nicht,
aber wer sich natürlich von Oberflächlichkeiten leiten lässt und aufgrunddessen
kategorisierende Bilder entwirft, der wird entweder überrascht sein, tief enttäuscht,
oder sich die Mühe machen mich als Mensch kennenzulernen, in all meinen Facetten.
Das hat sie gemacht und zwar auf eine sehr bereichernde Weise.
Wir haben viel geschrieben, telefoniert, zusammen gelacht, auch mal geweint,
waren (edel)zickig und wütend & wir waren füreinander da, haben einander
zugehört und unsere ganz andere Sichtweise miteinander geteilt. Das hat
mir sehr oft sehr gut getan. Nun wollten wir uns treffen, mehr als 2 Jahre
nach unserem ersten Kontakt und ich wurde schon ein wenig nervös.
Mittlerweile ist mir ja klar, dass wir alle uns Bilder von Menschen machen
und da kann so eine Begegnung hin und wieder schon mal desillusionieren.
Was mich besonders nervös werden liess, war der Gedanke daran, dass meine
Freundin mir immer wieder mal mitteilte, dass ich für sie "perfekt" sei.
Da ich aber Welten entfernt bin von perfekt und mich solche Fremdbilder
gern mal aus der Ruhe bringen, dachte ich, es könnte für sie ein wenig
enttäuschend werden. Ich selbst rechnete mit einer lebendigen, lustigen,
und offenen Person und war super gespannt, ob mein Bild von ihr,
dem entsprach, wie sie wirklich ist. Unsere erste Begegnung war so herzlich
& unfassbar unkompliziert. Wir verbrachten ein paar herrliche Tage miteinander,
lachten, ich weinte auch mal und wir (das überraschte mich wirklich) konnten auch
wunderbar mal einen Augenblick gemeinsam schweigen. Diese Seite an ihr, die Ruhige,
hatte ich nicht auf dem Schirm, weil sie über unsere bisherigen Kommunikationskanäle
irgendwie unterging. Ich hätte mir vorher nicht vorstellen können,
dass wir gemeinsam eine so unbeschwerte Zeit verbringen würden,
dass es sich so anfühlen könnte, als würden wir uns schon sehr lange kennen.
Wir mögen die gleiche Musik, wir haben ein ähnliches Empfinden für Menschen
und Situationen und jede von uns lebt ihr Leben auf ihre eigene Art & Weise,
so unabhängig wie möglich und immer mehr so wie es UNS gut tut,
das und die damit verbundenen Erfahrungen mag dazu beitragen, dass wir
uns verstehen. Aber wir geben uns noch etwas und zwar die Möglichkeit
zu sein, wer wir sind, zu sehen wer wir sind, und wertgeschätzt zu sein,
für wer wir sind. Das ist weder alltäglich noch selbstverständlich,
auch nicht die Fähigkeit unbequeme Wahrheiten zu äussern
und der Freundin auch mal den "Kopf zu waschen."

Das, liebe Freundin (ich spreche sie ab jetzt mal persönlich an) hast Du drauf,
besonders in Situationen, die mir impulsiver Weise auch mal entgleiten
könnten. Danke Dir von Herzen dafür und für so vieles mehr.
Bevor wir uns trafen, fand ich Dich super, ich hatte Lust (Du weisst, das kommt
äusserst selten bis nie vor) einen Menschen zu treffen, der mir im Internet begegnet ist,
und jetzt hab ich Dich in mein Herz geschlossen. Ich bin nicht perfekt, das weisst
Du jetzt, umso schöner, dass ich es auch nicht sein muss, weil Du mich magst,
wie ich bin, mit runden Ecken & scharfen Kanten! ;-) So manche Welle
haben wir mittlerweile gemeinsam getanzt. Für die nachbarschaftliche Völkerverständigung
haben wir auch so einiges getan. Mit Dir macht das Freude! Du bist ein ganz
besonderer Mensch, eine wunderbare Mutter, eine interessante Frau, mit
Dir mag ich Pferde stehlen, mal wieder ungeschminkt und übernächtigt am
Küchentisch sitzen und Pläne schmieden und am allerliebsten mag ich
Dich umarmen & Dir dafür danken, dass Du meine Freundin bist.

Ich freue mich wie verrückt auf unsere nächste Begegnung und
wünsche UNS, dass wir uns noch viele Jahre begleiten.

Ein herzliches HÜÜÜPF* für Dich!


Alles Liebe ~ Daniela


... und weil´s die Musik war, die uns von Beginn an verbunden hat,
ist das hier FÜR Dich & UNS ...  irgendwie!
https://www.youtube.com/watch?v=KqHRbbrvuoM




Montag, 25. April 2016

~ Angst vor Widersprüchlichkeit? ~

Manchmal kommt es mir so vor, als wäre das einzige wovor wir
Menschen wirklich Angst haben, die Angst vor uns selbst.
Vor unseren Abgründen und viel schlimmer, sogar vor dem was
wir zu tun oder zu leben im Stande wären, wenn wir uns alle großartigen,
selbstverständlichen und einzigartigen Fähigkeiten zu leben
und auszudrücken erlauben würden. Mir erscheint es häufig, als
würden einige von uns sich immer wieder selbst im Wege stehen.
Wir flüchten. Konsumieren Gedanken und Gefühle, um auch bloß
nicht in Kontakt zu kommen mit den Gedanken und Gefühlen, die uns
wirklich antreiben. Wir halten uns zurück in zwischenmenschlichen
Begegnungen, machen unser Verhalten abhängig davon, mit wem wir gerade
zu tun haben, begrenzen uns selbst. Nehmen uns die Möglichkeit,
einfach auch mal widersprüchlich zu sein, widersprüchlich zu leben, weil es
so unbequem ist, nicht irgendwelche Normen zu bedienen.
Ich mach da nicht mehr mit. Und nein, ich schreibe das nicht zum ersten Mal.
Ich werde solche Themen immer wieder beschreiben, solange es mir nötig
erscheint zu differenzieren. Gegensätze sind nur dann widersprüchlich,
solange ich sie gelten lasse und mir persönlich fiel es schon immer eher schwer
zu verstehen, dass es nur eine Wahrheit geben soll, die gut ist und das Gegenteil
davon gleich schlecht sein soll, nur weil es vielleicht nicht meiner Wahrheit entspricht.
Ebenso wenig leuchtet mir ein warum bestimmte Dinge (Berufe, Gruppen,
Freizeitbeschäftigungen,Menschen) automatisch andere ausschliessen sollten,
einfach, weil es scheinbar nicht dazupasst im allgemeinen Verständnis.
Wir alle sind doch höchst individuelle Wesen, und
ich wage zu behaupten, dass wir alle widersprüchlich sind und leben, besonders
übrigens die Menschen, die das ständig kategorisch ausschliessen.
Lieber scheinen wir im verborgenen davon zu träumen ein Leben
zu gestalten, wie es uns wirklich gefällt, als tatsächlich auch mal den Mut
zu haben, die widersprüchlichen Facetten unserer Persönlichkeit zu leben.
Nur weil ich ein relativ unangepasstes Leben lebe, heisst es doch nicht automatisch,
dass ich alle Dinge, die andere Menschen für angepasst halten aus meinem Leben
ausschliessen muss, oder umgekehrt. Es gibt unzählige Möglichkeiten unser
Leben zu gestalten, alle Facetten unserer Persönlichkeit in unser Leben zu
integrieren. Das einzige was mir mittlerweile große Angst macht, ist die Bereitschaft
der meisten Menschen ständig in entweder oder Kategorien zu denken,
sich selbst zu begrenzen, um bloss nicht aufzufallen in einer Gesellschaft,
oder eben genau das umgekehrte Extrem, nämlich zwanghaft "anders" sein zu wollen.
Wozu soll das gut sein?
Ich frage mich immer häufiger, wie wir Menschen eigentlich auch
nur daran denken können, friedvoll nebeneinander oder gar miteinander
zu existieren, wenn wir nicht einmal in der Lage sind uns selbst in all
unseren Facetten anzunehmen, wie wir sind, inklusive der Widersprüche,
die wir alle in uns vereinen und der neurotischen Angst davor, falsch
gesehen, falsch verstanden und falsch wahrgenommen zu werden,
darauf haben wir alle nämlich nicht den geringsten Einfluss, wie andere
Menschen uns wahrnehmen (wollen oder können).

Alles Liebe ~ Daniela ~



Dienstag, 19. April 2016

~ Multitasking - Segen oder Fluch? ~

Danke, wem auch immer, dass er mir die Fähigkeit des Multitaskings geschenkt hat,
wahrscheinlich bin ich´s selbst Schuld, demnach lasse ich das mit dem Fluch
lieber mal, wobei sich selbst verfluchen wäre ja auch mal eine interessante
Möglichkeit.
Wie sich aus dem ersten Satz lesen lässt, ist es wohl beides.
Segen, weil es mir erlaubt mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, nebenbei noch
das wichtigste im Kopf zu behalten und den Terminplan zum Beispiel meiner
Kinder zu organisieren, neben dem eigenen und unter Umständen auch dem einiger
anderer Menschen in meinem Umfeld.
Kurz einen Blog zu schreiben, während das Brot im Ofen backt, welches in
30 Minuten fertig sein muss, weil dann das Kind darauf wartet abgeholt zu werden,
und weitere 30 Minuten später ein Telefontermin ansteht, der Hund wird kurzerhand
mitgenommen und die Salate für´s spätere Grillen sollten auch noch einmal
abgeschmeckt werden.
Völlig unspektakulär, ODER?
Unspektakulär ist es und mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich
mich hin und wieder mal daran erinnern muss, dass es gut ist, all diesen
vermeintlich alltäglichen (ups* es ist ja Sonntag) Aufgaben meine volle
Aufmerksamkeit zu schenken, denn sonst und nun kommen wir mal zum
Fluch, passiert es leicht, dass ich noch schnell `nen Botengang für den gebrechlichen
Nachbarn, ein Anschreiben für die Bekannte oder die Beaufsichtigung eines Nachbarkindes
dazwischenschiebe. All das macht mir nämlich überhaupt keine Umstände.
Nicht einmal, nachdem ich gelernt habe, dass ein bestimmtes "Nein!" an der richtigen
Stelle unabdingbar ist, um nicht ständig unter Strom zu stehen.
Wie häufig passiert es Euch, dass ihr unzählige Dinge gleichzeitig tut
und am Ende des Tages feststellt, dass die wie automatisch so nebenbei
gelaufen sind? Diesen Blog übrigens habe ich nun zwei Tage halbfertig
gelassen und mich heute, nachdem ich wirklich Zeit habe, mich ausschliesslich darauf zu
konzentrieren  wieder aufgenommen.
Multitasking, ein Segen, der es mir ermöglicht in dieser rasanten Zeit zu agieren,
und all die Dinge, die ein jeder von uns so täglich zu regeln hat, schnell
zu erledigen und ein Fluch, weil es mir häufig nicht gelingt der Tätigkeit,
den Augenblicken, die gerade passieren meine volle Aufmerksamkeit zu widmen.
Erinnern wir uns hin und wieder daran, dass LEBEN auch bedeutet sich
einmal herauszunehmen, aus dem turbulenten Alltagsgeschehen und uns
den Augenblicken, den Menschen, den Handlungen ganz bewusst zu widmen,
die gerade dran sind.

Alles Liebe ~ Daniela



Mittwoch, 13. April 2016

~ Bestimmt unbestimmbar! ~

Manchmal braucht es ja einen Anstoß, eine Inspiration, um sich mit Themen
zu befassen, die wir entweder bereits abgehandelt hatten, oder bis jetzt
eben noch gar nicht bedacht hatten. Bei mir war es in den letzten Tagen,
ein Film, (ja tatsächlich, sogar die können hin und wieder Fragen aufwerfen bei
mir).
Die erste Frage, die ich mir diesbezüglich stellte, war nämlich die Frage
nach der Kategorie. Ein "Science Fiction" Film, der sich mir neben einigen
überzeichneten und effektvollen Bildern in seiner Handlung als ziemlich
nah an der Realität darstellte. Meiner Realität, so wie ich sie erlebe.
Wie eigentlich immer, wenn mich etwas sehr erreicht, ging es um Menschen,
um Systeme, in denen wir leben, denen wir uns zugehörig fühlen, und
vor allen Dingen um die Frage, wer diese Menschen sind, nach welchen
Beweggründen sie ihre Entscheidungen treffen.

Zunächst einmal habe ich noch nie einen Menschen getroffen, der sich nicht
einem System anschließt. Was ich allerdings ernüchternderweise feststelle
ist, dass es meistens die selbsternannten "Systemgegner" sind, die in
einem Subsystem dieses Systems gegen das sie sich auflehnen komplett aufgehen.
Ungeachtet dessen, dass auch dieses Subsystem abhängig ist von dem System,
dass sie zu bekämpfen versuchen, denn wogegen sollten sie sich auflehnen,
wenn es das System nicht geben würde? Wohin würden sie ihre Energien dann
leiten? In das Subsystem, das dann zum neuen System würde, das Menschen
vorgaukelt die einzige Wahrheit zu sein???

Wir alle gehören automatisch einem System an, wir werden hineingeboren
in Familien, in eine Gesellschaft, in ein soziales Gefüge, das uns gleichermaßen
prägt und  konditioniert. Offensichtlich können sich aber nicht alle an dieses
System anpassen, sich einfügen und diese Systeme mittragen. Wie auch,
wenn wir Menschen sind, die fühlen können, die des Denkens mächtig sind
und deren innerer Motor Selbstentwicklung ist?

Nun beginnen wir vielleicht innerhalb dieses Systems nach
Systemen zu suchen, denen wir uns zugehörig fühlen können,
bilden Interessengemeinschaften, die zum Beispiel auf Einstellungen,
Musik oder Ideologien beruhen. Hier findet so mancher ein System,
dem er sich zugehörig fühlen kann, in dem er die Rolle bekleidet,
die ihm gefällt oder zugewiesen wurde. Damit könnte ja dann alles gut sein,
oder? Happy Ends, das ist doch wonach wir uns alle sehnen, oder?

Das Leben bleibt nur nicht stehen, Menschen entwickeln sich weiter,
die meisten zumindest und werden sich im Laufe der Zeit bewusst
darüber, dass sie sich wieder in einem System befinden, welches irgendwelchen
Regeln und Normen folgt. Welches sich über bestimmte innere oder äußere
Erkennungszeichen definiert und letztlich bestimmte Teile unseres Wesens
begrenzt oder negiert. Anpassung ist hier gefragt und das tun wir dann
auch ganz bereitwillig, oder? Schliesslich haben wir ja jetzt hier
einen Platz gefunden, möglicherweise sind wir sogar wer, innerhalb
dieses Gefüges, da kann man dann ja auch schonmal verdrängen,
dass man eigentlich tut, was man an anderen, denen da oben,
oder denen da unten so hasst, denn WIR machen das schliesslich
ganz anders, unter anderen Bedingungen, mit anderen Beweggründen und
die sind natürlich lupenrein und glasklar, zumindest solange wir uns
selbst weismachen wollen, dass es so ist.

Was aber, wenn das nicht geht? Was wenn wir immer wieder feststellen,
dass wir im Laufe der Zeit an den gleichen Begrenzungen landen?
Was wenn uns bewusst ist, dass wir alle automatisch Teil eines Systems sind,
und das alle Bemühungen neue Systeme zu erschaffen, einzig dem Ziel
folgen uns ein soziales Gefüge zu bauen, das uns dient bis es uns begrenzt?

Was wenn wir begreifen, dass jeder Mensch ein eigenes System ist,
das bestimmten Regeln und Normen folgt, was wenn wir beginnen,
zunächst einmal genau diese zu hinterfragen und dabei feststellen,
dass wir häufig von Automatismen gesteuert, von längst überholten
Denkmustern geleitet REAGIEREN. Was wenn wir unser Wertesystem
hin und wieder mal hinterfragen und erneuern und beginnen danach
zu HANDELN?

Auch dann sind wir automatisch ein eigenes System, Teil übergeordneter 
Systeme. Nur sind wir uns darüber bewusst, dass wir es sind.
Möglicherweise wird uns dabei auch klar, dass es unsere Bestimmung
ist unbestimmbar zu sein und dennoch Persönlichkeitsanteile zu
bestimmen und integrieren.
Ausgehend davon, dass wir alle in unterschiedlichem Maße alle
Wesenszüge in uns tragen, wozu begrenzen wir uns nur
auf ein Minimum, auf die Seiten, die von dem System in
dem wir uns gerade befinden gewünscht werden, oder vorausgesetzt,
um ein Teil davon zu sein?

Meines Erachtens steckt dahinter eine basale Angst, nämlich
die nicht mehr Teil eines sozialen Gefüges zu sein, oder Teil eines
Systems zu sein, das man ablehnt, dessen Mitglied man automatisch
ist, einfach weil man lebt. So schaffen wir uns Alternativsysteme
und leben glücklich & angstfrei bis ans Ende ... ODER?


Alles Liebe ~ Daniela ~ 




 

Montag, 11. April 2016

~ Wenn es nicht befreit, ist es keine Liebe!? ~

Wenn es nicht befreit ist es keine Liebe!
Einer dieser Sätze, die für mich beinah schon so etwas wie ein Wegweiser
geworden sind, eine Überzeugung, ein Gedanke, ein Gefühl,
das es mir zu jeder Zeit erlaubt, mich zu orientieren.
Wer seiner Freude folgt, sein Leben ausrichtet auf Entfaltung,
persönliches Wachstum und dessen Wunsch es ist, dass jeder Mensch,
in sich die Fähigkeit entwickelt, Schöpfer seiner eigenen Welt zu sein,
sich ebenfalls zu entfalten und sich einen Weg der Freude, ein Leben
im Bewusstsein der eigenen Wünsche und Ziele zu schaffen,
der kommt einfach nicht drumrum sich irgendwann mit der "Liebe"
zu beschäftigen, als sich zu fragen, was Liebe ist, wie sie sich für
mich anfühlt und letztlich ob sie sich tatsächlich definieren lässt,
begrenzen in Worten oder Gedankenkonstrukten.
Ich habe vor ein paar Tagen gelesen, dass es gar nicht so wenige
Menschen gibt, die Gefühle denken. Geht denn sowas? Ein Gefühl
ist doch ein Gefühl, war mein erster Gedanke dazu, der mich auch gleich
ein wenig schmunzeln liess. Klar, lassen sich Gefühle denken, das weiss ich
ziemlich genau, aus eigener Erfahrung, aber auch durch meine tägliche
Beobachtung der Menschen um mich herum. Sie lassen sich sogar
wunderbar herbeidenken, wegdenken, zerdenken. Ich kann mir also
ein Gefühl denken, und dann werde ich es spüren, ich kann es in Beziehung
setzen zu meiner Lebenssituation und daran glauben, dass es wirklich damit zu
tun hat. Das kann ich mitunter Jahrzehnte tun und mich damit in eine Situation
bringen, die alles andere als befreiend ist, mich mit Menschen umgeben,
deren Anwesenheit in meinem Leben auf vielem gründet, aber sicher
nicht auf einem Gefühl. Nun ist Liebe für mich mehr als ein Gefühl,
es ist eine Lebenseinstellung, um mal all die mehr oder weniger mystifizierenden,
romantisierenden und begrenzenden Vorstellungen von dem was Liebe zu sein
habe unbeachtet zu lassen. "Um einen anderen Menschen zu lieben, musst Du erstmal
Dich selbst lieben." Kennt ihr auch alle, diesen Satz, oder? Ich finde er ist quatsch.
Ich kann einen Menschen, ein Tier, die Natur, mein Leben auch lieben, wenn ich
mich nicht vollumfänglich selbst lieben kann. Oder andersherum, vielleicht lerne
ich durch diese Liebe ja sogar einen weiteren Teil von mir zu lieben und wenn nicht,
dann kann ich vielleicht auch einfach mal annehmen, dass es mir nicht gelingt,
schliesslich befinde ich mich während ich lebe in einem ständigen Prozess des
Werdens. Was ich allerdings brauche, ist meine Liebesfähigkeit, die Bereitschaft,
mich auf ein Leben einzulassen, dass diesem Weg der Freude, des Wachstums,
der Entfaltung folgt. Das wird mir allerdings nicht oder nur mäßig gelingen,
wenn ich permanent Gefühle herbei oder wegdenke.
Wir alle tragen die Fähigkeit in uns zu lieben, viele von uns spüren den
"Wind" des Werdens, fühlen sich angezogen durch die Freiheit, das "gute Gefühl"
der Bewegung, doch nicht jeder traut sich diesen Weg in voller Konsequenz zu gehen.
"Kein Mensch, der spürt, dass sein Leben vom "sich entfalten" "sich ausdehnen" handelt,
wird es an einem Ort mit Menschen aushalten, der/die ihn am wachsen hindert/n."
Ich weiss nicht, ob es jemals einen Satz gegeben hat, der mich so sehr erreicht hat,
wie dieser. Ich weiss auch nicht, ob ihr dieses unbestimmte Gefühl der Beklemmung kennt,
dass sich psychisch wie physisch auf so viele unterschiedliche Weisen zeigt,
aber ich weiss, dass es wahr ist: Wir alle sind nicht auf dieser Welt um zu leiden,
um begrenzt zu werden oder uns selbst und andere zu begrenzen. Wir alle sind aber
in unterschiedlichem Maße leidensfähig, sogar leidenswillig und einigen von
uns ist genau dieses Leid, im Umkehrschluss der Motor, dem eigenen Leben
in der Konsequenz die Richtung zu geben, in die es naturgemäß geht.
Ein ewiges Werden und Vergehen. Und wieder kommt mir als erstes
das Bild der Wellen in den Sinn, ich kann sie lieben, die Wellen, die manchmal
fast ruhige See, die Sturmfluten, den Ozean so wie er ist, oder ich kann versuchen
dagegen anzukämpfen, die Wellen zu stoppen, die ruhige See zu bewegen,
ob mir das allerdings gelingen wird, wage ich stark zu bezweifeln und wozu
auch die Natur in ihren Bewegungsabläufen manipulieren?
Wenn ich das Leben liebe, liebe ich es in allen Facetten, wenn ich die Natur liebe,
liebe ich auch das Vergehen und das Werden und wenn ich Menschen liebe,
dann liebe ich den Menschen in seiner Ganzheit, die Einzelheiten mögen sein,
wie sie wollen. Liebe ist demnach auch immer eine Entscheidung!
Eine Entscheidung die befreit, sowohl von Sicherheits, und Kontrollillusionen,
als auch von Allmachtsphantasien.
Liebe zwischen Menschen begrenzt nicht, ganz im Gegenteil, sie bereichert
und befreit, wenn wir sie lassen.


Alles LIEBE ~ Daniela ~




Montag, 4. April 2016

~ Definitionen, Werte & Haltungen ~

Sich selbst klar zu positionieren, ist nicht gerade die leichteste Übung.
Das weiss ich aus eigener Erfahrung und lerne ich immer wieder
auch an und mit Menschen.
Zunächst einmal könnte es daran liegen, dass wir um eine
klare Haltung zu etwas/jemandem haben zu können zunächst
einmal wissen müssten, was uns wirklich wichtig ist.
Wir müssten in Kontakt sein, mit unseren Werten, unseren Bedürfnissen
und ziemlich genau wissen, was wir wollen.
Besonders in Bezug auf Menschen ist das scheinbar schwierig, haben
viele von uns doch scheinbar die Illusion der Bewertungs/Urteilsfreiheit,
scheinbar aufgesogen. "Wir müssen doch die Menschen so nehmen wie
sie sind." Stimmt. Jedoch gilt das auch und erster Linie für uns selbst.
Um andere Menschen nehmen oder besser lassen zu können,
wie sie sind, macht es Sinn zunächst einmal uns selbst zu lassen
wie und wer wir sind, schnellstens einmal herauszufinden, was uns
wirklich ausmacht und auch so zu bleiben, wenn etwas anderes von uns
erwartet wird. Auf diesem Wege werden wir dann früher oder später
feststellen, dass einen Menschen zu lassen wie er ist, auch bedeuten
kann, dass sich Wege unter Umständen trennen müssen, weil Menschen
eben verschieden sind, weil Werte miteinander kollidieren, weil die Freiheit
eines anderen Menschen meine eigene Freiheit einschränkt.
Man kann sich auch mal aus dem Weg gehen, oder?
Wir sind nicht gezwungen mit jedem Menschen auf dieser Welt auszukommen,
es sei denn wir nötigen uns selbst dazu, es wird uns aber paradoxerweise leichter
gelingen mit anderen Menschen auszukommen, wenn wir sie einfach lassen.
Wir alle sind soziale Wesen und damit automatisch geneigt uns mit anderen
Menschen zu verbinden. Wir alle bringen ein bestimmtes Maß an Anpassungsfähigkeit
mit, die wir alle auch brauchen zum leben in dieser Welt, aber wenn wir die
meiste Zeit damit beschäftigt sind uns zu fragen, was welcher Mensch von
uns erwartet und versuchen ihm genau das zu geben, tun wir eines mit
ziemlicher Sicherheit, nämlich uns selbst verbiegen.
Es wird keinen Menschen geben, der unser Wertesystem in vollem
Umfang teilt, der haargenau das gleiche will, vom Leben, von einer
zwischenmenschlichen Beziehung und dann auch gleich noch unsere
Bedürfnisse erfüllt, ohne sich selbst einschränken zu müssen
und genau hier liegt doch auch die Herausforderung, die Bereicherung,
das MITEINANDER sein, herauszufinden, zu lernen und ein gutes Maß
zu finden zwischen Geben und Nehmen, Nähe und Distanz, Freiheit und
Verbindlichkeit. "Es darf doch auch leicht gehen!" höre ich immer wieder
in diesem Zusammenhang. Ja, das darf es und alles geht leicht, nachdem
es schwierig war. Oder anders, jeder Kontakt zwischen Menschen,
die sich begegnen, wie sie sind ist auch ein gemeinsames lernen,
ein ausloten und bestenfalls eben ein aneinander und temporär miteinander
wachsen. Das gilt für jede zwischenmenschliche Beziehung unabhängig
davon, ob sie freundschaftlicher, beruflicher Natur ist, oder aber auch
für Liebesbeziehungen. "Umgebe Dich mit Menschen, die eine
ähnliche Definition von "normal" haben, das macht den Umgang miteinander
erheblich leichter!" riet mir vor ein paar Jahren ein sehr guter Freund.
Damals erschien mir dieser Satz irgendwie komisch, erstens konnte
ich nicht einmal genau erkennen, was für mich eigentlich "normal" bedeutet,
und zweitens sah ich mich mit meiner Definition von "normal", als ich sie
dann tatsächlich einmal ausformuliert hatte auf einer einsamen Insel
irgendwo zwischen den Ozeanen. Die Zeit hat mir allerdings sehr deutlich
gemacht, dass von dem Zeitpunkt an, als mir klar wurde, was ich will,
was ich brauche und welche Werte zu mir und meinem Leben gehören,
Schritt für Schritt auch mein Umfeld veränderte. Einige Menschen kollidierten
plötzlich ganz offensichtlich mit meinem Wertesystem, was bei manchen dazu
beitrug, dass sie sich durch mich irgendwie provoziert fühlten, von denen
verabschiedete ich mich über kurz oder lang, andere kollidierten ebenfalls,
liessen mich aber einfach. Diese konnte auch ich lassen, mit ihren Werten und
Bedürfnissen, die zu erfüllen eben nicht meine Aufgabe ist, und ihre umgekehrt
auch nicht. Einige meiner Verbindungen, wurden dadurch tiefer, weil scheinbar
etwas, das schon immer da war mit meiner eigenen und klaren Positionierung
greifbarer wurde. Und immer wieder begegnen mir neue Menschen,
entfaltet sich mein System, das ich nun immer wieder und viel bewusster
hinterfrage. Begegnungen finden auf anderen Ebenen statt und haben eine
ganz andere Qualität. Ich muss nicht jedem Menschen gefallen und nicht jeder
Mensch muss mir gefallen. Ich muss nicht zwingend zu  - was auch immer -
dazugehören oder hineinpassen und doch spüre ich eine viel deutlichere
Verbundenheit zu den Menschen, die mir begegnen auf meinem Weg,
weil ich viel weniger abhängig von den Bedürfnissen und Erwartungen
anderer Menschen bin.
Was mir persönlich wiederum eine immense Freiheit gibt im Umgang
mit mir selbst & den Menschen!

Alles Liebe ~ Daniela ~


Sonntag, 3. April 2016

~ Plötzlich war es still ... ~

...
Plötzlich war es still.
Nach all den Beileidsbekundungen, den sensationsgierigen Nachfragen,
der Betroffenheit. Sie fragte sich, ob die Menschen aufgehört hatten an ihn
zu denken, ob dieses alte Sprichwort, das sie schon immer für unwahr gehalten
hatte doch auf die meisten Menschen zutraf? "Aus den Augen aus dem Sinn!"
Andererseits, was blieb noch zu sagen? Zu tun? Er war tot.
Dieses beklemmende Gefühl, das ihr fast den Brustkorb zu erdrücken schien,
wann immer sie es realisierte - tot - gestorben, einfach so.
Es war nicht fair. Aber wer hatte schon gesagt, dass dieses Leben fair ist.
Ihre Gedanken kreisten immer wieder um ihre erste Begegnung,
das Aufeinandertreffen zweier Menschen, die sich weder gesucht hatten,
noch auf eine solche Begegnung vorbereitet waren.
Sie wusste nicht einmal mehr, ob sie sich gewünscht hätte ihm zu
begegnen, wenn sie vorher gewusst hätte, wie abrupt, wie schrecklich,
wie schmerzvoll diese Begegnung enden würde.
Wir alle wissen, dass wir einmal sterben müssen und wir alle haben weniger Einfluss
auf den Todeszeitpunkt, als es uns lieb ist und dennoch, so dachte sie,
überfällt der Tod manche Menschen mit einer so eiskalten Grausamkeit,
dass es sie wieder erschaudern liess. "Hast Du es denn nicht geahnt? Hat
man denn vorher keine Veränderung bemerkt? Es muss doch Anhaltspunkte gegeben
haben." Sie hatte genug von diesen Fragen und Andeutungen.
Natürlich liess sich in der Rückbetrachtung, die eine oder andere Situation
finden, der man jetzt, im Nachhinein eine Bedeutung entnehmen konnte,
die auf einen Abschied hindeuteten. Ja, es waren merkwürdige Dinge geschehen,
in den Tagen vor seinem Tod und ja, sie hatte ein unruhiges Gefühl
bei all den Merkwürdigkeiten, die sich aber auch irgendwie in seine
neue Lebensplanung einordnen liessen. Ja, sie hatte in den letzten
Tagen eine Stimme gehört, die immer kraftloser schien und sie hatte
unzählige Male nachgefragt, ob alles in Ordnung sei bei und mit ihm.
Er sei müde, hatte er gesagt, einfach müde und er freue sich auf
die bevorstehende Zeit, das Abenteuer, das auf ihn warte, ein weiterer
Schritt in Richtung seiner Vision. Hätte sie noch aufmerksamer sein müssen,
und hätte sie irgendetwas verhindern können? Sie zermaterte sich ihr Hirn,
während ihr wieder einmal unvermittelt Tränen über ihre Wangen liefen.
Ja, sie hätte sich gewünscht ihm zu begegnen, trotz und gerade wegen
all dieser Geschehnisse. Sie erinnerte sich an eines ihrer ersten Telefonate,
ein Telefonat, das eine solche Vertrautheit entstehen liess, dass sie sich
später, als das Gespräch beendet war noch fragte, wie es sein konnte,
dass zwei sich fremde Menschen, die ganz offensichtlich lieber kryptisch, in Metaphern
und nicht ganz eindeutig kommunizierten, sich so offen und klar begegnen konnten.
"Ich glaube, wir können etwas füreinander tun, was genau, zeigt sich in der Zeit."

...

~ Daniela Buchholz, 02 April 2016 ~




Donnerstag, 31. März 2016

~ Sich schliessende Kreise ~

Ihr lieben, einige Tage war es ruhig hier im Blog.
Zunächst hoffe ich, dass ihr alle schöne Ostertage erlebt habt.
Ich war ein paar Tage in der Hauptstadt unterwegs, hatte sehr lieben Besuch
und mich bewusst dazu entschieden die besonderen Augenblicke wirken
zu lassen, den Eindrücken ein wenig Raum zu geben, bevor ich eventuell
drüber schreibe. So gab es mal eine Blog - Pause, die ich nun hiermit
offiziell beende. ;-)

Erzählen möchte ich Euch in den nächsten Tagen von all den Überraschungen, die das Leben
für jeden von uns bereit hält. Von den kleinen Veränderungen, die einen
großen Unterschied machen, von vermeintlich unüberwindbaren Hindernissen,
die zwischen Menschen stehen und schlussendlich davon, wie leicht diese
Hindernisse zu überwinden sind, wenn Menschen sich offen begegnen.

Vorab mag ich gern den Satz eines Freundes mit Euch teilen, der sinngemäß
folgenden Inhalt hat: "Ich glaube daran, dass das was Menschen miteinander verbindet
immer stärker ist, als das was sie trennt." Ich finde, das ist ein  schöner und sehr wahrer
Satz, zumindest dann, wenn wir in diese Verbindungen vertrauen & zwar auf beiden
Seiten. Jede qualtitative zwischenmenschliche Beziehung lebt mit und stirbt ohne Vertrauen.
Einem anderen Menschen werde ich aber nur dann vertrauen können, wenn ich
mir selbst, meinem Gefühl, meiner Urteilsfähigkeit vertraue und auch dann
ist es nicht automatisch so, dass mein Gegenüber ebenfalls in diese Verbindung
vertraut. Nicht umsonst trennt sich die Spreu vom Weizen, die Spatzen von den Nachtigallen,
die echten Verbindungen von den Fakes und mit der Zeit löst sich alles, was nicht
zu uns gehört von selbst (zumindest dann, wenn wir diesen Prozess zulassen).
Auf der anderen Seite bleibt eben - oder findet sich, was zusammengehört,
unabhängig irgendwelcher Hindernisse oder widriger Umstände, wenn Menschen
bereit sind sich offen zu begegnen, auch nach vielen Jahren ohne Kontakt.

Was es dazu braucht ist ein wenig Mut, die Bereitschaft sich neu zu begegnen,
viel Raum, um gemeinsam erlebtes Vergangenes zu verarbeiten, und eben die
Offenheit auf beiden Seiten.

Ich bin vor einigen Tagen einem solchen Menschen begegnet, der irgendwie
immer Teil meines Lebens war und doch über weite Strecken wenig bis keinen
Anteil hatte an meinem Leben und ich logischerweise im Rückschluss auch nicht
an seinem. Umso dankbarer bin ich dafür, dass sich jetzt für uns beide die
Möglichkeit bietet Anteil zu haben, aneinander und dem Leben des anderen.
Manchmal, so geht mir seit Tagen durch den Kopf, bereitet man sich
scheinbar ein halbes Leben auf eine solche Begegnung vor, muss vielleicht
die verschiedensten Wellen tanzen, bis sich ein Kreis schliesst.

"Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende."

~ Oscar Wilde ~







Donnerstag, 17. März 2016

~ Lebe Deine Fragen! ~

Angeregt durch die Fragen und Kommentare eines sehr aufmerksamen Lesers,
mag ich heute mal wieder eines meiner Lieblingsthemen aufgreifen und
zwar Fragen & Aussagen.
Wieviel Frage steckt eigentlich in einer Aussage & ist die Antwort nicht
möglicherweise nicht schon in einer Frage enthalten?
Beginnen wir doch einfach mal mit den Aussagen, lapidare Nebensätze,
vermeintliche Antworten, in Worte gekleidete Werte & Normen.
All diese Aussagen eines Gegenübers, aber auch unsere eigenen,
besonders die, die wie automatisiert aus uns herauskommen, so
als seien sie das selbstverständlichste der Welt, sind in der Regel die,
die uns die interessantesten Fragen stellen können. Und zwar jedem Einzelnen
von uns ganz persönlich. Beziehe ich mich auf einen zwischenmenschlichen
Austausch, so sind mir allgemein gehaltene Aussagen, Selbstverständlichkeiten
immer ein Indikator dafür genauer hinzuhören. Diese Aussagen, stellen mir
persönlich Fragen, manchmal Fragen an die Person mit der ich kommuniziere,
oder den verallgemeinerten Sachverhalt und die persönliche Herleitung dessen.
Zumindest dann, wenn ich HINhöre und mich wirklich auf ein Gespräch einlasse.
Diese Aussagen, die mir dann als Fragen erscheinen bergen die Möglichkeit
in sich, mir ein Bild zu machen, von meinem eigenen Standpunkt in diesem
Thema und teilweise auch von dem Menschen, mit dem ich es da gerade zu tun habe.
Viel mehr erfahre ich über eine Person, aus den Fragen, die sie mir
stellt, die sie sich selbst stellt, die sie ans Leben stellt.
Wenn ihr Lust habt, achtet doch mal darauf, wer Euch was fragt,
und stellt Euch selbst mal die Frage, wozu dieser Mensch EUCH fragt,
was hinter der Frage steckt und worum es wirklich geht, in dieser Frage.
Möglicherweise fällt Euch dabei auf, dass es Menschen gibt, die wenig
fragen, oder gegebenenfalls ständig geschlossen fragen.
Ja oder Nein, würde als Antwort genügen, aber wie häufig folgt
unserem Ja oder Nein, eine Lawine aus Erklärungen, Informationen,
Argumenten, Rechtfertigungen für eine Frage, die einfach mit einem
klaren Ja oder Nein zu beantworten gewesen wäre. Und was hat
unsere Antwort in diesem Fall mit der Frage des Gegenübers zu tun,
häufig NICHTS oder viel weniger als sich zunächst vermuten liesse.
Es ist uns selbst wichtig, unsere eigene Notwendigkeit, all diese Informationen
mitzusenden, wozu genau, das kann man sich selbst mal fragen.
Ähnlich verhält es sich mit Menschen, die uns ungefragt ständig etwas
erzählen. Es ist ihnen wichtig uns etwas mitzuteilen, diese Information
zu senden, diese Seite von sich zu zeigen und wahrgenommen zu wissen.
Was das mit uns zu tun hat? Möglicherweise gar nichts. Klar,
unter Umständen vertraut uns dieser Mensch Dinge an, die er nicht mit
jedem bespricht, und dennoch geht es in einem solchen Fall ausschliesslich
darum sich selbst mitzuteilen, in manchen Fällen in einer Art und Weise,
die NULL Raum lässt für uns als Gesprächspartner. Das ist kein Austausch,
sondern ein Entleeren, ein Abladen. Kann man so machen, übrigens auch
im Pseudo - Dialog, der dann wie ein Ping - Pong - Spiel anmutet.
Aussage gegen Aussage. Jeder entleert sich mal, schmettert die Aussagen
des anderen unverarbeitet zurück und am Ende entscheidet die Punktzahl
über den Sieg. Es gibt ja Menschen, die befriedigt so etwas. Hin und wieder
habe ich auch mal Freude daran, weil wir so viel lernen können über den
Menschen, mit dem wir da spielen und natürlich auch über uns selbst,
auf Dauer wird ein solches Spiel langweilig, ermüdend und auch anstrengend.
Zurück zu den Fragen, die uns soviel erzählen können über andere Menschen,
aber auch über uns selbst. Die Schriftstellerin Anais Nin beschreibt in ihren Tagebüchern
ihr Leben als ein "ewiges Fragezeichen" und ehrlich gesagt bewegten mich
diese Worte sehr, denn auch mir kommt mein Leben so vor. Viele Fragen
beantworten sich aus sich selbst und immer wieder stellen diese Antworten neue
Fragen. Das mag in den Ohren der meisten Menschen merkwürdig klingen.
Für mich gehört es zu dem Leben, das mich erfüllt.

Nun möchte ich noch auf die weitreichende Fragestellung des Leserkommentars
zum Thema Fragen eingehen:
Jede Frage, die wir uns selbst stellen birgt die Möglichkeit einer Antwort.
Der Antwort, die wir bereits in uns tragen, denn sonst würde sich uns diese Frage
nicht stellen. Wir eröffnen uns also mit jeder Frage eine neue Möglichkeit zu antworten,
eine neue Sichtweise und im weiteren Verlauf eine neue Handlungsmöglichkeit.
Schauen wir uns die Fragen an, die wir uns selbst stellen, besonders auch,
wie wir sie stellen, welche Formulierungen wir wählen. Beispielsweise die Frage:
Kann das funktionieren? Beinhaltet die nicht schon die Möglichkeit, dass es funktionieren
kann? Würde ich mir diese Frage stellen, wenn sich nicht in meiner Vorstellung längst
ein Bild formen würde, welches mir die Erfüllung dieser Möglichkeit zeigt?
Diesem Bild steht ein anderes entgegen, nämlich der Zweifel.
Was wenn es nicht funktioniert?
Nun haben wir diese zwei Bilder, zwei Möglichkeiten und können wählen.
Will ich mit den Konsequenzen leben, wenn es nicht funktioniert?
Will ich damit leben mich möglicherweise ewig zu fragen, ob es nicht
doch vielleicht funktioniert hätte? 
Entscheiden/wählen, welche Antwort sich für uns besser anfühlt,
müssen wir dann am Ende immer selbst, aber die Antworten, sind
bereits da, sofern wir den Mut haben zu fragen! ;-)


Alles Liebe ~ Daniela






Donnerstag, 10. März 2016

~ Menschen, Verbindungen & Veränderungen ~

Dinge ändern sich, Menschen ändern sich, Ansichten ändern sich
und manchmal führen all diese Änderungen dazu, dass wir Abschied
nehmen müssen. Diese Abschiede fallen uns mal mehr und mal weniger leicht
sind aber unumgänglich, wenn wir uns weiterentwickeln möchten.
Besonders bitter ist es, wenn wir uns von Menschen trennen müssen,
die einen sehr intensiven Einfluss auf unsere persönliche Entwicklung hatten,
die uns durch die verschiedensten Phasen unseres Lebens begleitet haben
und uns einmal sehr nah waren. "Vertrauensvehältnisse können sich ändern!"
Ein Satz, der mich durch die letzten Jahre begleitet und ja, das tun sie und zwar
in ganz verschiedene Richtungen, so kann es passieren, dass wir Menschen,
denen wir eben noch sehr selbstverständlich unser Vertrauen geschenkt haben
plötzlich nicht mehr vorbehaltlos vertrauen.  Hingegen kann Vertrauen auch wachsen.
Das gilt für das Selbstvertrauen, als auch das Vertrauen in Menschen und Situationen.
Besonders aber auch für die Verbindung zwischen Menschen, zum Beispiel in
Freundschaften. Wenn sich nun so ein Vertrauensverhältnis ändert,
womöglich Verständigungsschwierigkeiten aufkommen. Wenn plötzlich
alles anders ist, ohne dass es einen trifftigen Grund dazu geben würde,
wenn trotz aller Hinweise darauf, dass irgendetwas schief läuft,
in der Kommunikation, in der Freundschaft keine Klärung möglich ist,
dann so denke ich, sind wir bereits dabei uns innerlich zu verabschieden,
um uns im weiteren Verlauf zu trennen. Manchmal trennen wir uns für
immer und hin und wieder genügt eine Weile Abstand, um den Wert eines Menschen
zu erkennen beziehungsweise der Freundschaft einen neuen Wert zu geben.
Vertraue in die Verbindung! Wenn ich das wirklich tue, dann vertraue ich auch
darauf, dass jede Entwicklung für die "Verbindung" möge es auch nur für die zu
uns selbst sein gut ist.
Dann werde ich mich auch verabschieden, trennen, gehen oder gehen lassen,
wenn ich bemerke, dass die Verbindung zu dem anderen Menschen gerade hakt.
Ich werde keine Angst haben vor der Veränderung, weil ich weiss, dass sie
mir im endeffekt dienen kann und wird, nämlich dann, wenn ich bereit bin
ehrlich zu mir selbst zu sein und damit auch zu den Menschen in meinem Umfeld.
Alles was lebendig ist bewegt sich und alles was in Bewegung ist
verändert/erneuert sich kontinuierlich.  

 Alles Liebe ~ Daniela






Freitag, 4. März 2016

~ Ordnungschaos ~

Neuordnung braucht Chaos, das ist schon länger so meine Theorie,
wenn es um dieses Thema geht. Das ist auch der Grund, warum ich der
Ansicht bin, dass es hin und wieder mal Erschütterungen unseres Lebens,
ein Ausbrechen aus der Routine braucht, um ein zufriedenes Leben
zu führen. Nun kann ich mein Leben schon seit längerer Zeit nicht
mehr unbedingt langweilig oder einseitig nennen, eigentlich
seit ich aus meinem gewohnten Hamsterrad ausgestiegen bin.
Und doch schleicht sich mit der Zeit eine Art Routine unmerklich ein
und ich halte das nicht nur für normal, sondern auch für wichtig,
ebenso wichtig erscheint es mir aber eben auch hin und wieder
einfach mal etwas anders zu machen. Ihr erinnert Euch noch, dass ich
mich zu Beginn des Jahres entschloss nicht mehr täglich zu bloggen?
Das war eine gute Entscheidung für mich, denn mittlerweile bemerke
ich, dass ich nachdem ich eine Weile immer mal wieder über meinen
eigens kreierten Druck gestolpert bin, dass ich tatsächlich nur noch
dann schreibe, wenn mir danach ist, oder ich wirklich etwas zu sagen
habe. Die Zeit, die ich nicht dafür verwende mir Themen aus den Fingern
zu saugen oder nach Worten suche, die weisse Blätter füllen verbringe
ich mit meinen Kindern, mit Freunden und mit neuen Projekten
die mir auf eine sehr interessante Weise begegnen und nicht zuletzt
mit mir selbst. Auch die Reduktion meiner Facebooktätigkeit trägt dazu
bei. Mir tut das richtig gut, wenn ich auch hin und wieder geneigt bin,
doch mal wieder etwas regelmäßiger zu schreiben. Eines ist mir
dabei auch bewusst geworden. Im Laufe der letzten 6 Jahre sind mir
über dieses Medium eine Menge Menschen begegnet. Es haben sich
für mich auch dadurch neue Wege aufgetan. Ich bin mit Menschen in Kontakt
gekommen, denen ich sicher nicht so leicht auf anderem Wege begegnet
wäre und es haben sich hier erneut Wege gekreuzt mit Menschen,
die ich aus den Augen verloren habe. Dafür bin ich echt dankbar.
Es gibt aber auch eine andere Einsicht. Meine private Kontaktliste
bei Facebook besteht aus tausenden Menschen, viele davon kenne ich
persönlich, zu einigen hatte ich online Kontakt und eine riesengroße
Anzahl der Menschen, unabhängig davon, ob ich sie persönlich kenne/kannte
oder nicht, sind mir gänzlich unbekannt. Es scheint wenig bis keine Berührungs-
punkte (mehr) zu geben, was ja ziemlich normal ist, bei den verschiedenen
Lebenswegen und persönlichen Entwicklungen, aber wozu füllen wir unsere
Kontaktlisten mit solchen Menschen?
Einige von den Menschen, die sich dort befinden, begegnen mir hin und wieder
persönlich, auf der Straße, bei Freizeitaktivitäten, diese Menschen lesen vielleicht
meine Beiträge, meine Blogs, aber mehr als ein "Hallo" oder der übliche
"Small Talk" kommt dabei irgendwie nicht heraus. Auch das finde ich nicht schlimm,
ganz im Gegenteil, ich hab´s eh nicht so mit Small Talk und Gespräche
mit Menschen, denen ich nichts zu sagen habe, langweilen mich auch,
aber warum können wir es nicht einfach dabei belassen?
Wozu ist es wichtig uns die Kontaktlisten gerade mit diesen Menschen
zu füllen? Nun höre ich schon wieder die Stimmen derer, die mir
sagen: "Daniela, Du willst doch, dass Deine Blogs gelesen werden."
Stimmt, das will ich wohl, sonst würde es wenig Sinn machen sie zu veröffentlichen,
aber darum geht es gerade gar nicht.
Was treibt Menschen an, oberflächlich an den Leben anderer Menschen
teilzunehmen, ohne wirklich dabei zu sein? Neugier?
Facebook ist nicht das Leben, auch wenn es das immer wieder einmal
vorzugaukeln scheint. Ich kenne keinen Menschen, der sein Profil
nicht auf die eine oder andere Weise gezielt einsetzt um bestimmte
Seiten von sich darzustellen. Also worauf sind wir neugierig?
Was interessiert uns wirklich am virtuellen Leben der anderen?
Ist es vielleicht so, dass wir diese Bilder brauchen, die uns andere Menschen
anbieten, um uns darin zu spiegeln? Um uns selbst zu vergleichen und
uns nebenbei die Aufmerksamkeit zu holen, die uns scheinbar fehlt
im realen Leben?
Ja, ja, ich weiss! Wir alle sind interessiert an Menschen,
wir alle nutzen unsere Profile rein privat um in Kontakt zu sein
mit den Menschen, die eben nicht in der Nähe sind,
oder rein beruflich, um ein Produkt/ eine Dienstleistung zu platzieren & anzubieten
oder unsere Interessen zu teilen.
Fragen darf ich aber trotzdem mal, oder?
Was das jetzt alles mit dem Eingangssatz zu tun hat,
das könnt ihr in den Worten oder zwischen den Zeilen finden,
wenn ihr wollt. ;-)

Alles Liebe ~ Daniela 






 

Mittwoch, 2. März 2016

~ Denken & spielen ~

"Kurz mal nicht nachgedacht, zack* glücklich!"

Kennt ihr auch den Spruch, oder?
Analytisch oder differenziert denkenden Menschen kann der schonmal
mächtig auf die Nerven gehen, denn mal ehrlich, wie geht denn bitte
"nicht denken"? Wahrscheinlich fallen Euch an der Stelle unzählige
Beispiele ein, für Menschen, die scheinbar nicht denken, aber ist das
wirklich so? Denken die nicht vielleicht doch? Wenn auch anders, begrenzter,
weniger komplex?
Meines Erachtens geht "nicht denken" nicht.
Man kann nicht nicht denken.
Was wir aber alle können, ist in programmierten Mustern zu denken,
und manche von uns können das sogar ein ganzes Leben lang.
Stellen wir uns doch einfach mal einen geschlossenen Raum vor,
in diesem Raum bewegen sich Gedanken, in Form von Bällen,
die den ganzen lieben, langen Tag nichts anderes tun, als
gegen Wände zu schleudern, wieder abzuprallen, auf den Boden fallen,
bis wir dann irgendwann den nächsten Ball nehmen und ihn gegen die Wand
werfen. Irgendwann haben wir dann alle vorhandenen Bälle mehrfach
vor Wände geschleudert, aufgehoben, im selben Verfahren wieder behandelt,
Tag ein Tag aus. Vielleicht wird uns dann mal langweilig und weil wir ja auch
alle zumindest mal die Anlage haben komplex zu denken, kommen wir tatsächlich
darauf eine Tür zu öffnen und einen Menschen mit seinen Bällen hineinzubitten,
was jetzt passiert ist echt spannend, denn es gibt zwei Möglichkeiten:
Ein neuer Mensch, mit neuen Bällen und die Spiel(denk)möglichkeiten
erweitern sich, laden gerade dazu ein, neue Spiele zu erfinden, miteinander
zu spielen (denken), das wäre Möglichkeit Nummer 1. Klingt nach Bewegung, oder?
Nun gibt es auch noch Möglichkeit Nummer 2: Ein neuer Mensch, mit neuen Bällen
und wieder neue Spiel(denk)möglichkeiten, aber wir spielen einfach so weiter wie vorher,
ich werfe meine Bälle gegen die Wand, sie prallen ab, ich fang sie auf und der
neue Mensch tut das gleiche mit seinen Bällen, hin und wieder bekomme ich
mal einen seiner Bälle zu fangen, die von der Wand abprallen und mache
mit ihnen das gleiche wie mit meinen. Bis ich alle mal gefangen habe und
sie mich langweilen. Möglicherweise fällt mir dann ein, dass ich ja noch die
Option habe, meine Tür erneut zu öffnen und den nächsten Menschen hineinzubitten,
so kann ich es dann mein Leben lang machen und mich wundern, dass ich
mich immer wieder langweile, wenn ich Bälle und Gedanken kenne
und sie ständig auf die gleiche Weise behandle ohne wie bei Möglichkeit 1
wirklich mit den Menschen zu spielen, in einen Gedankenaustausch zu gehen,
mir den einen oder anderen Schmetterball abzuholen und auch mal gegen
die Regeln zu spielen. Denn genau dann, wenn wir uns gegenseitig auch mal
animieren promt und intuitiv zu reagieren, geschieht ganz leicht, was im
Eingangssatz so simple beschrieben und ein wenig missverständlich zum
Ausdruck gebracht wird. Wir hören nicht auf zu denken, für einen kleinen
Augenblick aber, geben wir das analytische Denken zugunsten des intuitiven
Handelns auf, das uns sehr verdeutlichen kann, wozu es gut ist, miteinander zu
spielen statt mit uns selbst in einem Raum mit anderen Menschen.

Alles Liebe ~ Daniela





Samstag, 27. Februar 2016

~ Entscheidend & Intuitiv? ~

Es gibt Augenblicke im Leben, da können wir entscheiden,
wir müssen es sogar, wenn wir unser Leben selbstbestimmt und
glücklich leben wollen und dann wieder gibt es Momente,
in denen es nichts zu entscheiden gibt, auch wenn wir uns
selbst immer wieder vorgaukeln, beziehungsweise ein innerer Druck
uns dazu bewegt JETZT sofort eine Entscheidung zu treffen.
Wenn eine Entscheidung wirklich ansteht, dann werden wir sie treffen
und zwar umgehend, wenn wir nicht gerade zu den chronischen
Entscheidungsmuffeln gehören.
Die Augenblicke oder Phasen in denen wir nicht entscheiden,
können einfach auch mal ein Reifeprozess sein, eine Phase, die
es zu durchleben gilt, bis entweder die Entscheidung sehr klar wird,
oder das Leben uns - wie auch immer - in die Karten spielt.
Nun bin ich sicherlich nicht der geduldigste Mensch, zumindest
nehme ich mich selbst nicht so wahr, aber mit den Jahren habe
ich zumindest gelernt, dass die Entscheidungen, die ich unter Druck
getroffen habe selten die klügsten waren, was in der Rückbetrachtung Sinn
macht, denn wie sonst hätte ich das jemals herausgefunden?
So gelingt es mir immer besser auch einfach mal ganz gelassen
den Druck zu beobachten, den ich mir gegebenenfalls selbst mache,
oder auch mal "tiefengechillt" ins Leben und meine Urteils -
und Entscheidungfähigkeit zu vertrauen und auf den richtigen Zeitpunkt.
Noch ein Aspekt kommt mir dazu in den Sinn, weil ich ihn an jeder Ecke immer
wieder höre, nämlich die Intuition, die meines Erachtens viel zu häufig
lapidar mit "Bauchgefühl" oder gar "Herzensentscheidung" gleichgesetzt wird.
Intuition ist meines Erachtens viel komplexer, als ein "vages" Gefühl oder
eine emotionale Kurzschlussreaktion, sondern so etwas wie ein tieferes Wissen,
das sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt, nämlich aus Gefühlen,
Gedanken und Erfahrungen, die uns ohne groß daran herumanalysieren zu müssen
(dürfen) in ihrere Kombination recht deutlich zeigen, wo es für uns weitergeht
und wo nicht.Und da wo es für uns nicht weitergeht, kann es auch immer mal sein,
dass unsere Intuition, die eben auch Erfahrungen, positive wie negative enthält uns einfach vor etwas schützen will, das einer Situation ähnelt, die wir bereits einmal erlebt haben,
die wir aber aus heutiger Sicht und mit unseren heutigen Lifeskills viel leichter lösen könnten,
beziehungsweise, die keine "Gefahr" mehr für uns darstellt. 
"Hast Du ein klares gutes Gefühl dabei?"
Solche Fragen stellen Menschen mir immer wieder und manchmal habe ich
das tatsächlich. Hin und wieder allerdings, habe ich kein klares, gutes Gefühl
und spüre, dass es auch nicht klarer oder deutlicher werden wird, wenn
ich genau dort bleibe wo ich bin, gedanklich oder physisch, dann bewege
ich mich trotzdem und zwar in die Richtung des Widerstandes, den ich spüre,
denn dort habe ich ziemlich oft etwas gefunden, das mir entweder das Gefühl
klarer gemacht hat oder verdeutlichte, wozu es diesen Widerstand zu überwinden
gilt und das fühlt sich halt nicht immer gut an, zumindest nicht, wenn gut
als ausschliesslich leicht und rosa wattierter Glückstaumel verstanden wird.
Es ist also gar nicht so simpel, wie häufig angenommen
zu wählen, wann es etwas zu entscheiden gibt und wann eher nicht,
wann Geduld gefragt ist und wann handeln nötig ist.
Seien wir achtsam, vor allem auch an dieser Stelle mit unseren
Selbstsaboteuren.

Alles Liebe ~ Daniela



Freitag, 26. Februar 2016

~ Individueller Herdentrieb? ~

Mich bewegt ja echt vieles, zumindest wird mir das hin und wieder mal
ganz ungalant auf´s Butterbrot geschmiert, was mich, wenn´s hoch kommt,
gerade noch zu einem müden Lächeln inspiriert, denn mal ehrlich,
worüber könnte ich schreiben, wenn mich NIX interessiert.
Und wie geht das eigentlich, dass einen nichts interessiert?
Wahrscheinlich gar nicht werdet ihr mir jetzt vielleicht sagen,
aber wie vielseitig sind denn so Eure Interessen?
Wir alle haben bestimmt mindestens ein Thema, das uns immer
wieder interessiert, aber wie langweilig ist bitte ein Leben, in dem
es immer nur um die selben Themen geht? Die selben Menschen,
die gleichen Ansichten? Manche Menschen haben es sich offenbar
ganz gut eingerichtet in ihren Themen und um nicht ganz allein zu sein,
mit diesem Interesse verbünden wir uns auch gleich mal mit Gleichgesinnten.
Im Rudel geht ja vieles leichter, besonders das Abgrenzen und Begrenzen
von Gedanken. Glaubt ihr nicht? Ich wollte das bisher auch nicht so recht glauben,
schliesslich - Schande über mein Haupt - glaube ich an das Gute in jedem Menschen,
und darüberhinaus glaube ich sogar, dass sich dieses Gute potenzieren kann,
meint, wir selbst können besser werden, über uns selbst hinauswachsen und
mit anderen gemeinsam könnten wir sogar uns gegenseitig bereichern,
das Beste von uns Selbst um das Beste der anderen ergänzen.
Klingt gut, oder?
Warum um Himmels Willen tun wir´s dann nicht einfach?
Weil´s offenbar in den meisten Fällen kein gemeinsames Ziel braucht,
sondern Menschen sich versammeln, weil sie ein gemeinsames Feindbild haben,
oder erfinden und damit auch vehement gegen etwas sind.
Um sich von dem erkennbar abzuheben, braucht es dann auch ganz dringend
sowas wie Erkennungszeichen, oder Uniformierungen jeglicher Art,
die ein "Statement" sein sollen.
Da graust es mich schon sehr, wenn eine gemeinsam getragene Klamotte
einen Wert oder eine "Aussage" haben soll. Dein Wert? Deine Aussage,
oder einfach ein weiterer Versuch sich zugehörig zu fühlen, indem man
nachplappert, was andere vorgeben? Ganz besonders witzig finde ich dann
die Aussage von genau diesen Menschen, sie seien Individualisten.
Ich weiss, Wahrnehmungen gehen mitunter sehr weit ausseinander,
aber einen Individualisten in Uniform mit Herdentrieb und einem
übernommenen Weltbild, dafür fehlt selbst mir die Kreativität mir dergleichen
vorzustellen. Manchmal muss & kann ich mich wirklich noch wundern
und häufig frage ich mich, was eigentlich die bessere Wahl wäre, einfach
drüber zu lachen, oder alternativ zu verzweifeln, meistens entscheide ich
mich für die dritte Möglichkeit, ich schreibe drüber.
Vielleicht stolpert ja der Eine oder die Andere von Euch auch hin und
wieder über solche Merkwürdigkeiten und wundert sich ebenfalls drüber.

Alles Liebe ~ Daniela



Mittwoch, 24. Februar 2016

~ Brücken, Begegnungen & andere Fragen ~

Begegnungen mit Menschen, kein wirklich neues Thema hier
im Wellentanz und doch eines der "brennendsten"für mich.
Wir begegnen Menschen und wir begegnen uns selbst
und häufig begegnen wir uns selbst in anderen.
Erstaunlicherweise begegnen wir uns selbst auch in Menschen,
die augenscheinlich ein völlig anderes Leben führen, als wir selbst,
die einen ganz anderen Weg eingeschlagen haben,
verschiedene Chancen genutzt haben und andere ungenutzt an sich
vorbei ziehen liessen. In solchen Begegnungen stellen wir manchmal
fest, dass trotz dieser Unterschiedlichkeiten, der vollkommen voneinander
abweichenden Perspektiven, das gleiche Ergebnis herauskommt,
die gleiche Sichtweise, eine ähnliche Schlussfolgerung.
Und liegt nicht hier ein riesengroßes Potenzial im zwischenmenschlichen
Bereich? Ist es nicht völlig egal, wie ein Mensch zu einer Erkenntnis kommt,
welche Wege er wählt und wie er bestimmte Dinge handelt,
wenn das Ziel das selbe ist?
Macht es nicht vielleicht auch Sinn, einfach mal dahinzuschauen,
wo uns etwas völlig unähnlich ist, wo Menschen auf ganz andere
Weise ihr Leben gestalten, als wir es selbst tun?
Liegt nicht genau da auch Wachstumspotenzial?
Meinen Weg kenne ich, meine Methoden ans Ziel zu kommen auch,
aber wenn ich immer nur diesen Weg gehe und sehe,
mich ständig mit Menschen umgebe, die den selben Weg und
die selbe Gangart wählen, wieviel bekomme ich da eigentlich noch
mit von den anderen Methoden, denen die mir vielleicht auf den ersten
Blick völlig unmöglich erscheinen?
Nein, ich muss nicht plötzlich alles anders machen,
ich kann weiter meinen Weg gehen, aber wenn doch viele
Wege nach Rom führen, wenn verschiedene Menschen,
verschiedene Wege wählen um dort anzukommen,
wieso gelingt es uns eigentlich so selten uns zu ergänzen,
wozu versuchen wir uns ständig gleich zu machen?
Den eigenen Weg für den Königsweg zu halten,
auch wenn er einen anderen Menschen offenbar gar nicht
ans Ziel bringt?

Je mehr Brücken wir gemeinsam bauen, aus verschiedenen Richtungen
mit gemeinsamer Kraft, desto mehr Menschen werden sich
auch trauen diese Brücken gemeinsam zu nutzen und sich zu begegnen,
unabhängig davon, ob sie sich nun wahnsinnig ähnlich sind,
ähnlich sehen oder ähnlich ticken.

Alles Liebe ~ Daniela





Sonntag, 21. Februar 2016

~ Im Leben landen ~

"Und plötzlich, ganz unbemerkt landen wir im Leben. Nicht, dass wir nicht vorher
bereits gelebt hätten. Oder existierten wir nur? Nein, wir hatten schliesslich Gefühle.
Wir haben uns bewegt von Situation zu Situation. Von Augenblick zu Augenblick,
aber haben wir wirklich wahrgenommen was wir da tun? Habe ich wahrgenommen,
was ich da lebe? Habe ich nicht vielleicht in Traumbildern gelebt? War ich nicht häufig mit meinen
Gedanken bereits in der Zukunft, oder habe mich in Bildern der Vergangenheit  verfangen, ohne
mir jemals die Frage zu stellen, was es mir so schwer macht jetzt zu leben?"
 Paula zündete sich eine Zigarette an, all diese Fragen, die da in ihr umherwirbelten,
all die Bilder der letzten Jahre, die jetzt vor ihrem geistigen Auge vorbeiflogen,
als seien sie aus einer anderen Welt, aus einem anderen Leben, einem Leben
an dem sie zwar beteiligt aber in dem sie nicht aktiv war. Es fühlte sich an, als
würde sie einen Film sehen, indem sie selbst die Hauptrolle spielte,
zumindest spielte diese Rolle eine Person, die ihr bis auf das Haar glich.
 "Wie meinst Du das? Du lebst doch jetzt. Du sitzt mir gegenüber, ich berühre Deine 
Hand, Du bist hier mit mir Paula."
 Nick. Im Eifer ihres Monologs, ihrer Gedanken hatte sie ihn nicht mehr wahrgenommen
Hatte sie nicht ihm diese Fragen stellen wollen? Wollte sie nicht eigentlich seine
Antworten hören? Wann immer sie in diese tiefen Gefilde rutschte, verschwammen
ihre Fragen und Antworten, es ging nicht mehr um ihn, plötzlich war es Paula,
die sich in diesen Gedanken verlor.
"Ja, ich bin hier mit DIR und gleichzeitig schaue ich mir einen Film an,
meinen Lebensfilm, der sich gerade in sehr skuriler Weise vor meinem geistigen
Auge abspielt. Lebe ich also jetzt? Ich spüre Deine Hand in meiner liegen,
ich sehe Dich. Ich stelle DIR Fragen, die dann aber doch scheinbar wieder meine
sind. Du fragst mich, wie ich das meine? Ich meine, dass das genau so
ein Augenblick ist, den ich gerade beschrieben habe. Ich bin hier mit
Dir und bin trotzdem nicht bei Dir. Spürst Du das nicht?"
 Ja, verdammt spürte er das denn nicht? Nick, hob seinen Blick und sah
Paula an. Es gelang ihr nicht zu deuten, was er dachte, einen Funken
Wut, der ihn blinzeln liess, glaubte sie zu erkennen.
"Was willst Du, das ich spüre Paula, dass Du nicht ganz hier sein kannst, 
dass der Film den Du da gerade abspulst uns immer weiter voneinander 
entfernt? Dass mir nicht einleuchten will, dass diese Filme von allein starten? 
Mach ihn aus, halt ihn an oder schau ihn von mir aus zu Ende, aber bitte, 
mach mich nicht dafür verantwortlich, dass Du jetzt nicht hier sein kannst
oder willst. Dieser Augenblick hier macht mich automatisch zu einer Rolle 
in einem Deiner zukünftigen Filme, aber ob ich eine Statistenrolle übernehmen 
will, oder ob ich die Rolle mit Leben fülle, das entscheide ich selbst. Ich lebe
in diesem Augenblick und habe nicht die geringste Veranlassung dazu irgendwelche
Filme laufen zu lassen, dazu ist mir der Augenblick zu wertvoll, verstehst DU das?"
Verstand sie das? Ein Augenblick Leben, der Nick zu wertvoll war, als
ihn mit Filmen zu füllen, die ausserhalb eben dieses Augenblicks und
ausschliesslich vor geistigen Augen stattfanden. Ja, das verstand sie
und jedes seiner Worte traf sie, traf den wunden Punkt in ihr, der ihr genau
das immer zu versagen drohte. Eine Melodie, Textfragmente, ein neues Bild?
https://www.youtube.com/watch?v=i2eoN3-umY8

Und dann ganz AUGENBLICKlich landest Du im Leben ...

Alles Liebe ~ Daniela 










 





 

Mittwoch, 17. Februar 2016

~ Wut ~

Wenn ich mich nicht irre, dann habe ich Euch das schon einmal gefragt,
aber da es mir gerade derzeit mal wieder sehr häufig begegnet,
frage ich einfach nochmal: Seid ihr der Ansicht man könne Wellen anhalten?

Wann immer ich Menschen beim Versuch dabei beobachte, wie sie krampfhaft
gegen ihre eigene Natur ankämpfen, stelle ich mir diese Frage.
Was macht es uns eigentlich so schwer, die Gefühle, die wir in uns tragen
zu leben, oder sie einfach mal zu lassen?
Klar, irgendwann in unserem Leben wird uns allen mal auf mehr
oder weniger freundliche Weise gelehrt, welche Gefühle erwünscht
und für andere Menschen erträglich sind, und welche nicht.
Da wir uns ja auch alle ganz wohl fühlen in der Rolle des Kontrollfreaks,
nehmen wir diese Regeln dann auch gleich mal in unser eigenes Repertoire auf
und tun dann einfach mal so, als gäbe es all diese Gefühle eben nicht mehr.
Zumindest so lange, bis wir wieder mal in Kontakt kommen mit unserer
eigenen zum Beispiel Wut. Und Jetzt?
Einfach mal losschreien? Fluchen? Heulen?
Quatsch, das macht MAN nicht und ausserdem können wir das
ja auch den Menschen um uns herum nicht antun, oder?
Aber wie bekomme ich sie nun weg, die Wut?
Einfach mal durchatmen und entspannen, das ist wohl der erleuchtete
Weg. Ich habe mich gestern mal gefragt, wohin diese Wut eigentlich
dann wirklich geatmet wird, aber da kann mir vielleicht eine Fachfrau
oder ein Fachmann auf dem Gebiet weiterhelfen.
Oder aber wir besetzen einfach mal ein weniger "negativ" behaftetes Gefühl
mit dieser Emotion, wie zum Beispiel Traurigkeit, oder latente Unzufriedenheit,
je nach System und Bedarf. So machen wir das dann eine Weile und
prompt sind wir auf wundersame Weise NIE mehr wütend.
"Wut? Ich? Nein, die kenne ich nicht!"
Einer dieser Sätze, die in mir gleich Alarm schlagen.
Und falls nun jemand genau an dieser Stelle fragen möchte,
was mir denn da gespiegelt wird, oder was es mit mir macht?
Ja, klar kenne ich diese Vermeidungsstrategien und weiss,
dass die sich in Perfektion anwenden und beliebig erweitern lassen,
und zwar so lange und in so umfangreicher Weise, dass am Ende
jede Emotion, die wir so fühlen mindestens doppelt besetzt ist,
mit einigen anderen verschwimmt, und am Ende eine ziemlich unbekömmliche,
bittere Brühe wird, gemischt aus Zutaten die in keinem Zusammenhang
miteinander stehen. Wir spüren, agieren und reagieren aus einem
immer geringer werdenden Repertoire an erwünschten Gefühlen und
wundern uns dann, dass sich irgendwie immer alles gleich entwickelt,
oder aber schlimmer wird als besser.
ODER, wir nehmen uns einfach mal die Brühe vor, zerlegen sie in
ihre einzelnen Bestandteile, spüren mal kurz die "Wellen" hindurch,
ja auch die schmerzhaften, die unerwünschten und fragen uns,
was der Kontrollfreak, das Unschuldslamm, das brave Geschöpf in uns,
das nur gewünschte Gefühle duldet, was WIR uns da eigentlich angetan haben,
und wozu uns das dient oder gedient hat. Auch wieder so ein schmerzlicher Blick
in die eigenen Tiefen, das ist nicht jedermanns Sache und bisweilen
auch ziemlich unschön, aber auf der anderen Seite auch mehr als heilsam.
Dann kann es nämlich plötzlich ganz leicht gelingen, dass ich Verantwortung
übernehme für mein eigenes emotionales Erleben, dass ich mir plötzlich
zugestehe, auch mal im gesellschaftlichen Sinn unerwünscht zu fühlen
und mir eröffnet sich ein ungeahnter Handlungsspielraum, denn plötzlich
bin ich wieder traurig, wenn ich traurig bin, wütend, wenn ich eben wütend
bin, fröhlich wenn ich fröhlich bin und so weiter.
Das heisst auch, dass ich mich viel weniger an diesen Gefühlen aufhalte,
denn es gibt für mich ja nichts mehr zu verdrängen, zu verbergen oder
zwanghaft zurückzuhalten. Zumindest dann nicht, wenn ich meinem Gegenüber
zutraue auch diese Seite an und von mir auszuhalten.
Das scheint aber im Endeffekt das schwierigste an dieser Nummer zu sein.
Vertrauen in die Verbindung, vertrauen genauso gut zu sein, wie wir sind
und eben die Konsequenzen zu ziehen, wenn jemand nicht damit umgehen kann.
Nachdem es auch immer wieder die Assoziationen, der völlig unkontrollierten
und übersteigerten Wut gibt: Zwischen der Emotion WUT und der Handlung
etwas zu zerstören oder jemandem Gewalt anzutun liegt ein riesiger Spielraum
an Handlungsmöglichkeiten. Ein paar Beispiele, für all jene, deren Vorstellungen da
eher begrenzt sind: Einfach mal in den Wald gehen und schreien. Die Wut zu Papier
bringen (bei mir wirkt das Wunder und gibt schreibenergie für Stunden). Wir
können Wut als schöpferische Antriebsenergie nutzen, die uns umgewandelt sehr
hilfreich sein kann bei einer Veränderung, einer Neuorientierung.
Oder wir können uns weiterhin einreden, Wut sei ein destruktives unerwünschtes
Gefühl, eine Emotion die uns zu Affekthandlungen treibt, damit allerdings
nehmen wir dem Kontrollfreak, den wir eben noch so freundlich entertaint haben
mit unseren Verdrängungen und Verschiebungen auch gleich mal seine
eigentliche Kompetenz, nämlich Gefühle & Gedanken in eine Beziehung zu setzen
um dann angemessen zu handeln.
Können wir sicher so machen, wenn wir Lust haben, auf einen latenten inneren
Kampf, der geradezu danach schreit, ihn wild in die Welt und auf Menschen
zu projizieren.
Wir haben wie immer die Wahl!


Alles Liebe ~ Daniela