Freitag, 26. Juni 2015

~ Einfach mal nachgefragt! ~

"Du warst doch früher bestimmt einmal so ´ne Arschlochfrau?"

:-) ... ich möchte hüpfen vor Lachen, erstens aufgrund der ehrlichen Wortwahl,
zweitens weil ich mich kurz sammeln muss, und drittens weil es
höchste Zeit war mir diese Frage einmal zu stellen und mich
an genau diesen Teil meiner Persönlichkeit zu erinnern.
Wisst ihr was, ich glaube, wenn ein Mensch ehrlich zu sich selbst
ist, gesteht er sich den Arschlochanteil irgendwann einfach auch ein.
Ich habe keine Ahnung, was eine "Arschlochfrau" in den Augen meines
Gegenübers nun genau ist, aber ich kenne diesen Anteil in mir
und jetzt werde ich Euch noch etwas erzählen,
der geht nicht weg, ich BIN es also noch.
Also ich muss ihn nicht zwingend entertainen
und ich muss auch nicht rücksichtslos um mich schlagen,
aber und das macht vielleicht einen großen Unterschied,
ich bin mir dessen bewusst, dass ich von Zeit zu Zeit in diesem
Modus agiere. Das war natürlich nicht immer so,
es gab auch eine Zeit, da war ich nah dran, mich selber heilig zu sprechen,
und mit genügend Abstand frage ich mich, ob das nicht vielleicht genau
die Zeit war, in der ich erstens komplett an mir vorbei gelebt habe
und zweitens ob ich nicht vielleicht sogar zu dieser Zeit mehr Arschloch
war, als zu jeder anderen in meinem Leben, schliesslich war ich stets
reinen Herzens, reinen Gewissens und damit auch herrlich unschuldig.
Alle anderen um mich herum waren selbstvertsändlich höchst fehlbar,
aber ich gab schliesslich mein Bestes so rein wie möglich zu sein.
Welch ein Bullshit, denke ich mir in der Rückbetrachtung,
unterdrückt habe ich den Teil in mir.
Dem Himmel sei Dank, bin ich dann auch mal irgendwann wieder
gelandet. Ziemlich unsanft übrigens, was zuweilen ganz schön heilsam
sein kann.
Seitdem bin ich mir dem Arschlochanteil in mir ziemlich bewusst,
also ich weiss, dass es ihn gibt und dass er in mir und aus mir heraus wirkt
von Zeit zu Zeit. Ich wähle also, ob ich ihn lieber verschleiere und mir selbst
in die Tasche lüge, dass ich sowas nicht habe und auch immer ganz brav
und umsichtig mit allen Menschen umgehe, Betroffenheit heuchle zum Beispiel,
wenn mir eine Thematik völlig egal ist, oder ob ich halt tue wonach mir
ist, nämlich vielleicht auch mal einen unpassenden Satz sage.
Oder einfach mal äussere, dass es mich nicht interessiert!
(Das alleine kann einen schon zum Arschloch machen, fürchte ich.)
Der Niels Koschoreck hat mal die Kleine Philosophie des Arschloch-Seins
verfasst, die mir nach meiner unsanften Landung ganz gut tat,
denn letztlich sind wir doch alle ein wenig Arschloch, ODER? 

Einen heiteren FREItag wünsche ich Euch!

HERZlich ~ Daniela




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