Donnerstag, 31. Dezember 2015

~ Die schönste Zeit ~

2015: Danke für ein Jahr voller Freude, Erkenntnis, zur Ruhe kommen,
für schmerzhafte Augenblicke, krasse Begegnungen mit mir selbst.
Für ein "wach"rütteln zum Ende hin. Für die erste Panikattacke, nach
6 Jahren (fuck, das Ding hatten wir doch eigentlich durch, oder?),
für ganz besonders schöne und tiefe Augenblicke am Meer,
mit einer Begegnung der dritten Art, war´s vielleicht doch die Inkarnation
 Bob Marleys, die da am Strand
"... singing sweet songs of melodies PURE and TRUE,
saying:`This ist my MESSAGE to YOUHUHU ...
Singing' "Don't worry 'bout a thing,
'Cause every little thing gonna be alright."
Singing' "Don't worry (don't worry) 'bout a thing,
'Cause every little thing gonna be alright!"`sang?
Für Luftnot aufgrund von hypnotischen Lachanfällen,
für echt seltsame Konversationen und für Menschen, die da waren,
wenn´s gerade echt NIX zu lachen gab. Für all jene Menschen, die von Herzen
mit mir sind und auch für die, die nur so tun als ob: Hey, ´nen Versuch war´s wert! ;-)
Für die Wellen, die mal wieder für die nötige Bewegung gesorgt haben,
in all dem Ballast, den wir doch immer wieder anhäufen und so schwer loslassen
können und dafür, dass sie so wunderbar die Spreu vom Weizen trennen,
oder anders: Es war nett mit Euch ein Stück zu gehen. Schönes Leben noch!
Für Berührungen in der Tiefe und für Beständigkeit & Wachstum.
Für einige Herausforderungen und auch für die scheinbar vergeudete Zeit,
in irgendwelchen Businessseminaren, die andersherum doch wieder gold wert
sind für die Feinjustierung meiner Richtung.
Für die magischen Augenblicke, meinen Soundtrack des Jahres,
für die Menschen, die in meinem Herzen wohnen und die ich
auch in diesem Jahr in einigen Augenblicken sehr schmerzlich vermisst habe.
Für die Leichtigkeit, die immer mehr Einzug hält in meinem Leben.
Für die wundervolle Zeit mit meinen Kindern, die mir vor allem anderen
immer wieder zeigen, was wirklich wichtig ist in diesem Leben.
Für `nen heissen Sommer bis in den Herbst, einen frühlingshaften Winter bisher
und für die LIEBE die mir in so vielen Facetten begegnet ist.
Für Euch, meine Leser & Begleiter, die ihr mit mir immer wieder
auch mal die eine oder andere Sturmflut durchtanzt
und eben all das, was dieses Jahr zu einem ganz besonderen
gemacht hat.

It was a very good year!!! <3


2016: Ich freue mich auf Dich & die schönste Zeit meines Lebens,
ab JETZT für IMMER!


Euch allen wünsche ich einen richtig schönen Übergang ins neue Jahr,
wie auch immer ihr ihn verbringen mögt!


Alles Liebe ~ Daniela





Mittwoch, 30. Dezember 2015

~ SteinwellenGeschichte ~

Auf einen Wunsch hin hier noch einmal meine
Steinwellengeschichte:

In einem fernen Land lebte einmal ein kleiner Junge,
der kein anderes Spielzeug besaß,
als einen kleinen, weissen Stein, den er hütete, wie seinen Augapfel.
Kein anderes Kind aus dem Dorf des Jungen, konnte verstehen,
wie kostbar der Stein für Ihn war.
Sie lachten über Ihn.
Keiner wusste schließlich,
dass dieser Stein etwas ganz besonderes war.

Eines Tages, der Junge war durstig in den Bergen umhergelaufen,
um die einzige Erwerbsquelle seiner Familie zu suchen,
eine entlaufene Ziege, deren Milch sie an wohlhabendere Nachbarn verkauften.

Der Wasserbehälter des Jungen war seit Stunden leer getrunken.
Die heiße Mittagssonne brannte auf seinem Haupt,
als ihn ein plötzlicher Schwindel überkam.
Er setzte sich auf einen Felsvorsprung und betete,
Gott möge ihm ein Zeichen geben, um die Ziege finden zu können
oder wenigstens etwas Wasser.
Als der Junge sich ein wenig erholt hatte,
und sich entschieden hatte zurückzukehren zu seiner Familie,
ihnen die schlechte Nachricht zu überbringen,
dass die Ziege, nicht auffindbar sei,
konnte er die enttäuschten Gesichter seiner Eltern
bereits vor seinem geistigen Auge erkennen.

Da sah er etwas in der Sonne glitzern, sehr schwach,
aber mit einer gewaltigen Anziehungskraft,
der Junge überlegte, dass es ihn noch mehr Kraft kosten würde,
diesem glitzernden Etwas zu folgen, aber seine Neugier war stärker.
Er stieg einige Felsen hinab.
Das Leuchten wurde immer heller,
und die Umrisse des glitzernden Etwas immer besser zu erkennen.

Es war ein Stein.
Er sah aus wie jeder andere Stein, der sich in dieser Gegend in Gebirgsbächen befand.
Ein Stein, der halb bedeckt von kristallklarem Wasser, die Sonnenstrahlen reflektierte.
Der Junge freute sich, er war gerettet.
So stieg er den letzten Felsen hinab, und füllte sein Gefäß mit Wasser,
er trank einen kräftigen Schluck,
bevor er sich bückte, um seinen besonderen Stein aufzuheben.
Er hielt den Stein fest in seiner Hand und küsste ihn.
Als er seinen Blick hob, um sich auf den Heimweg zu machen,
sah er einige Meter weiter seine Ziege, aus dem Bach trinken.
Er dachte, wie gut es ihr wohl tun musste,
dieses so seltene, klare Wasser zu trinken,
so dass er für einen Augenblick überlegte, ohne Ziege zurückzukehren, zu seiner Familie.
Doch wovon sollte die Familie, dann leben?
Noch bevor er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte,
bewegte die Ziege sich in seine Richtung
und folgte ihm freiwillig durch die felsige Berglandschaft
zurück zur alten Hütte seiner Eltern.

Den Stein trug der Junge, während des gesamten Weges,
ganz nah an seinem Herzen.
Seine Eltern empfingen ihn sehnsüchtig,
und waren froh, dass er die Ziege gefunden hatte und heil heimgekehrt war.
Nachdem der Junge seinen Eltern erzählte, was geschehen war,
gerieten sie in einen regelrechten Freudentaumel.
Von nun an gingen sie Tag für Tag zum Bach
 um sich selbst und ihre Ziege zu tränken.
Die von nun an auch gleich ein Vielfaches ihrer Milch gab,
so dass die Familie bald mehrere Ziegen kaufen konnte,
und stetig reicher wurde.
Es dauerte ein Jahr,
bis die Familie in ein richtiges Haus ziehen konnte,
der Junge ein eigenes Zimmer bekam, und die Ziegen einen Stall.
Seit dem Tag in den Bergen trug der Junge seinen Stein,
stets in seinem Lederbeutel bei sich.
Er holte ihn nur zum spielen heraus,
und da keines der anderen Kinder etwas mit seinem Spiel anfangen konnte,
spielte er meist allein.
Manchmal tröstete der Stein - der ihn manchmal einsam werden ließ -
mit seiner grenzenlosen Schönheit über seine Einsamkeit hinweg.

Als der Junge eines Tages wieder einmal allein auf einem Felsen saß
und seinen Stein betrachtete, hörte er aus der Ferne ein leises weinen.
Der Junge kletterte den Felsen hinab und folgte dem immer lauter werdenden Geräusch.
An dem Bach, wo er einst seinen Stein gefunden hatte,
saß ein kleines Mädchen und weinte bitterlich.
"Warum weinst Du?" fragte der Junge.
Das Mädchen sah überrascht auf.
"Du wirst über mich lachen, wie all die anderen Kinder."
sagte das Mädchen immer noch weinend.
"Nein, ich werde nicht über Dich lachen,
das verspreche ich Dir, ich verrate Dir mein Geheimnis,
über das die anderen Kinder auch immer lachen,
damit Du weisst, dass Du mir vertrauen kannst."
Das Mädchen sah den Jungen immer noch etwas misstrauisch
und dennoch neugierig an.
"Ein Geheimnis?" fragte sie erstaunt.
"Ja, schau mal!"
Der Junge öffnete seinen Brustbeutel,
zeigte dem Mädchen seinen Stein und erzählte ihr seine Geschichte.
Es wunderte ihn sehr, dass sein Geheimnis sie nicht beruhigte,
sondern sie stattdessen immer mehr weinte.
Ratlos sah der Junge sie an.
Als sie schluchzend zu erzählen began,
dass sie auch einen solchen Stein hatte,
sie habe ihn in einem unachtsamen Augenblick fallen lassen
und nun läge er im Bach zwischen all den anderen Steinen
und sie könne nun nicht mehr erkennen, welcher ihrer sei.
Der Junge lächelte.
Er bat das Mädchen aufzustehen und mit ihm gemeinsam
einen kleinen Schritt vom Bachufer zurückzutreten.
Als die beiden sich ein wenig entfernt hatten,
und sich zeitgleich wieder umdrehten,
glitzerte am Ufer des Baches ein einziger Stein, leuchtend in der Sonne.
 "Mein Stein."
Das Mädchen lächelte, sie hob ihn auf,
und drückte ihn voller Freude an ihr Herz.
Sie dankte dem Jungen und umarmte ihn.
Von nun an spielten die beiden,
beinah täglich gemeinsam mit ihren Steinen
und freuten sich einander begegnet zu sein.


~ Daniela Buchholz, Juli 2014 ~






Dienstag, 29. Dezember 2015

~ Besondere Ereignisse ~

Weihnachten ohne Schnee, noch nicht einmal der Himmel zeigte
sich in grau. Er bot ein schillerndes Farbenspiel aus blau, weiss
und den verschiedensten violett bis rot Tönen die mit
den schönsten Wolkenformationen Bilder malten.
So intensiv hatte sie den Himmel schon lange nicht mehr
wahrgenommen, überhaupt war dieses Weihnachten anders.
Zu den beinah frühlingshaften Temperaturen gesellte sich
eine innere Ruhe und Klarheit, wie sie sie in dieser Jahreszeit
noch nie gespürt hatte. Immer wieder, wenn ihr zwischen kochen,
spielen mit den Kindern, Gesprächen mit den Gästen und
Weihnachtsspaziergängen Zeit blieb, liess sie ihre Gedanken
schweifen. Wellen der Freude erreichten sie, hin und wieder
einige Tränen und wenn sie in der Nacht bei kalter Luft,
auf dem Balkon ihre letzte Zigarette rauchte, sich der Rauch
zu lustigen Kringeln formte und sich am klaren Nachthimmel
mit einem atemaberaubenden Blick auf den Vollmond aufzulösen
schien, fühlte sie sich angekommen. Angekommen in einem
Leben, wie sie es sich wünschte. Vieles was sie noch in den
vergangenen Monaten umtrieb, fügte sich plötzlich wie ein Puzzle,
das sich in ihr selbst zusammenzufügen schien.
Ein Bild entstand, dass sie für den Augenblick glücklich
machte und in tiefer Dankbarkeit an Ereignisse, Menschen,
Augenblicke zurückdenken liess, die sie auf ihrem Weg begleiteten
oder ihr einen Impuls gaben, ihrem Weg zu folgen, der in
den letzten Jahren auch immer mal von dem wegzuführen schien,
was sie sich gewünscht hatte. Sie lächelte.
Letztlich waren es genau diese Wege, die so weit weg
schienen, von dem wo sie hin wollte, die sie am Ende
ein ganzes Stück näher an ihr Ziel brachten.
Sie war glücklich und sie bekam eine immer klarere Vorstellung
davon, wie sie ihr Leben zukünftig gestalten müsste, um
sich selbst glücklich zu machen. Sie folgte ihrer Freude,
das war ihr vielleicht niemals so bewusst wie in diesem Augenblick.
Sie fühlte sich umgeben von ganz besonders kostbaren Menschen,
die sie liebten wie sie war und die sie lieben konnte, wie sie waren.
Sie tat woran sie Freude hatte und ihr kam ganz plötzlich
in den Sinn, dass es da noch etwas gab, was sie zu tun hatte,
wofür es sich lohnte einen kleinen Teil der bisher gelebten Freiheit
aufzugeben, um einen anderen Teil mehr zu erfahren.
Darum würde sie sich als nächstes kümmern
und sie freute sich darauf.


~ Daniela Buchholz, Dezember 2015 ~


Sonntag, 27. Dezember 2015

~ Zwischen den Jahren ~

Das Weihnachtsfest ist vorbei und für mich war es eines der schönsten.
Nun beginnt die Zeit zwischen den Jahren.
Eine gute Gelegenheit abzuschliessen, mit dem was war
und einzuladen, was kommt.
Ich nehme den Geist der Weihnacht, die Liebe mit.
Mit in die nächsten Tage und mit ins nächste Jahr.
Mein Jahr war ruhiger, weniger turbulent als die vergangenen Jahre.
Besonnener.
Manchmal schien es auch so, als würde ich an bestimmten
Kreuzungen meines Lebens noch einmal kurz vorbeischauen,
so als wolle das Leben prüfen, ob und was ich gelernt habe
aus den bewegten Jahren, den schicksalhaften Situationen.
Ich habe gelernt und ich habe auch wieder das eine oder andere
Schlupfloch aufgedeckt, in das ich mich immer wieder mal
flüchte, wenn´s mal zu unbequem wird.
Das alles ist mir ein guter Wegweiser ins nächste Jahr.
Auch in diesem Jahr bin ich wirklich tollen Menschen
begegnet. Andere habe ich verabschiedet aus meinem Leben,
zum Beginn des Jahres mit einer turbulent tanzenden Welle
und zum Ende des Jahres still.
Einige essenzielle Verbindungen haben sich vertief, andere
erneuert und in ihrer Form verändert.
Darüber freue ich mich besonders.
Es erinnert mich an die beständige Bewegung der Wellen
und welche Ruhe genau darin zu finden sein kann,
nämlich dann wenn es einfach so sein darf.
Menschen frei sind, sich zu bewegen, zu entwickeln wohin
auch immer sie wollen. Liebe ist frei und sie wächst dort wo
Menschen ihr einen Nährboden bieten.
Ich freue mich auf das neue Jahr, auf all die besonderen Augenblicke,
die Menschen denen ich begegnen werde, die Stolpersteine,
und auf die Worte, die ich finden werde um zu beschreiben,
was da geschieht in meinem persönlichen ~ Wellentanz ~ .

Genießt Eure Zeit und die Zwischen(t)räume!!

~ Daniela ~



Samstag, 26. Dezember 2015

~ Das WeihnachtsKonzert ~

Es muss nicht perfekt sein, wenn es echt ist.
Wenn wir etwas aus dem Herzen tun, weil es uns erfreut,
uns beglückt, wir uns selbst begeistern, wenn wir es tun,
dann muss es nicht perfekt sein und doch werden wir
in einer solchen Herzensangelegenheit wachsen, wir werden
unaufhörlich lernen, uns weiterentwickeln wollen in dem
was wir tun, neue Facetten einbinden.
Künstler tun das ständig.
Sind wir nicht alle Künstler?
Lebenskünstler in jedem Fall.
In den letzten Wochen, waren mir meine Kinder
wieder einmal die besten Lehrmeister in diesen Dingen.
Meine große Tochter hofft seit der zweiten Klasse
auf ein Solo im Chor (dem sie ganz freiwillig und voller
Vorfreude beitrat). Nun ist sie bereits im vierten Schuljahr und
durfte zum Sommerkonzert ihr erstes Solo singen.
Eine kurze Strophe, die sie wirklich toll umsetzte.
Zum Weihnachtskonzert wünschte sie sich nun einen
längeren Text und bekam ihn auch.
So nervös, wie in den Tagen vor dem Konzert hatte ich
sie noch nie erlebt, sie übte in jeder freien Minute und lernte
das Stück sogar begleitend auf dem Klavier zu spielen (sonst nicht gerade
ihre Lieblingsbeschäftigung derzeit), um das Tempo zu halten
und die Betonung des Textes der nicht ganz einfachen Melodie anzupassen.
Ich weiss nicht, wie oft wir dieses Lied vorab gemeinsam gesungen
haben.
Am Abend des Konzertes dann, war es ihr wichtig schon sehr früh
in der Kirche zu sein, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen.
Sie wurde äusserlich ungewöhnlich ruhig, aber ihre Augen und
auch ihr Herz, das für mich fast sichtbar pochte, verrieten mir,
wie es in ihr aussah.
Das Konzert begann und sie sang leidenschaftlich alle
Lieder mit, bis dann ihr Lied an der Reihe war.
Mittlerweile klopfte auch mein Herz und als ich
sie da so stehen sah, vor "ihrem" Publikum, wurde
es mir heiss und kalt, ich dachte, dass ich wohl keinen
Ton herausbekommen würde. Meine Tochter hingegen nahm
ganz souverän ihren Platz vor dem Mikrofon ein und atmete
tief ein und verzauberte mich (und offenbar auch das Publikum)
vom ersten Augenblick. So gefühlvoll hatte ich sie noch nie
zuvor singen hören, es schien als hätte sie alles um sich herum
ausgeblendet und singe in erster Linie mal für sich selbst.
Natürlich füllten sich meine Augen mit Tränen.
Ich bin soo stolz auf meine Töchter und so unglaublich froh,
dass sie sich dem was sie gerne tun mit einer solchen Hingabe
öffnen und dass es ihnen ganz von selbst wichtig genug ist,
etwas dafür zu tun, zu üben, zu lernen.

Nach dem Konzert machten wir noch einen Spaziergang
über den an die Kirche grenzenden Weihnachtsmarkt,
als plötzlich ein Herr mittleren Alters meine Tochter ansprach
und ich bereits in Abwehrhaltung folgende Worte an mein
Kind gerichtet hörte: "Ich habe Dich gerade in der Kirche singen
hören und Du hast das so toll gemacht. Du hast mein Herz berührt
mit Deiner Stimme. Danke. Ich bin sein mehr als 20 Jahren
Musiker und möchte Dir raten weiter zu singen."
Meine Tochter sah mich ganz entgeistert an, wurde ein klein
wenig rot und antwortete dem Mann: "Danke. Das mache ich auch,
weil es mir nämlich großen Spaß macht!"

"Mama hast Du gehört, was der gesagt hat?"

Ja, das habe ich und vor allen Dingen habe ich sie singen
gehört und dabei erkannt, dass es nicht perfekt sein
muss, wenn es aus dem Herzen kommt, denn dann ist
es echt.


Folge Deiner Freude!!! <3


Alles Liebe ~ Daniela




Freitag, 25. Dezember 2015

~ Weihnachten mit Hesse ~

Müde & glücklich nach einem echt schönen heiligen Abend im Kreise
der Menschen, die ich liebe, lasse ich nun den Tag Revue passieren
und freue mich nun auf die Stille der Nacht.

Weihnachten von Hermann Hesse habe ich Euch heute mitgebracht:

Ich sehn' mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub', ich hab's einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei's Sonnnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön'
ein's jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd' still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, daß war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb' bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!

Alles Liebe ~ Daniela







Donnerstag, 24. Dezember 2015

~ Schöne Weihnachten ~

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch allen ein wundervolles, besinnliches Weihnachtsfest
im Kreise der Menschen, die ihr liebt und die Euch lieben.
Ich habe Euch heute eine Weihnachtsgeschichte mitgebracht,
die mich bereits als Kind begeistert hat und mittlerweile zum geliebten
Ritual meiner Kinder geworden ist, während wir auf´s Christkind warten.
Die Geschichte ist von Astrid Lindgren und nein, es handelt sich
nicht um Michel und auch nicht um Pelle oder Lotta,
sondern um Madita und ihre kleine Schwester Elisabeth.
Habt viel Freude:



Weihnachten auf Birkenlund

Birkenlund ist die Heimat von Madita, die dort zusammen mit ihren Eltern,
ihrer kleinen Schwester Lisabet, dem Kindermädchen Alva
und einigen anderen Bediensteten lebt. Birkenlund ist ein wohlhabendes Anwesen, da Maditas Vater als Herausgeber einer Zeitung auch ein wohlhabender Mann ist.
Neben Birkenlund wohnt aber auch noch Abbe (auf Waldesruh), der ein wenig älter ist als Madita und den diese sehr verehrt. Abbe allerdings lebt in völlig anderen Verhältnissen. Das Geld ist meistens knapp, weil der Vater ein wahrer Taugenichts ist, der das Geld gerne mal in Spirituosen umsetzt. Abbe backt in seiner Küche die Zuckerbrezel, die seine Mutter später auf dem Markt verkauft.

Nun ist also auch auf Birkenlund Weihnachten und bei Madita und Lisabet ist alles wunderschön für den morgigen Heiligen Abend vorbereitet. Jeder Winkel ist blitzeblank geputzt, es liegen neue Flickenteppiche bereit und alles ist mit rotem und grünem Seidenpapier geschmückt. Im Wohnzimmer duftet es nach dem Tannenbaum, der dort schon aufgestellt ist und noch darauf wartet geschmückt zu werden.

Im Keller wartet das ganze leckere Weihnachtsessen nur darauf gegessen zu werden und Alva fragt sich, wer das nur alles essen soll. Papa wird noch die Weihnachtsgarben für die Vögel in den Baum hängen und rund um Birkenlund sind die Wege freigeschaufelt worden, damit man auch noch Holz aus dem Schuppen holen kann. Und natürlich auch der Weg zum Fluss und am ganzen Fluss entlang. Und das ist auch gut so, denn dort kommt schließlich auch der Weihnachtsmann her und es wäre doch sehr schade, wenn ausgerechnet der Weihnachtsmann mit seinen Geschenken im Schnee stecken bleiben würde, wo sich Madita und Lisabet doch so auf Weihnachten freuen.

Jetzt am Abend vor Heiligabend besucht Madita noch einmal Abbe auf Waldesruh. Und sie staunt nicht schlecht, als sie Abbe dabei antrifft, wie er den Küchenboden schrubbt. Und noch mehr staunt sie, als sie sich umsieht. Denn wirklich weihnachtlich sieht es nun wirklich nicht aus. Gardinen und Fenster sind nicht geputzt und auch ist die Küche nicht geschmückt. Aber Abbe meint, natürlich sei alles vorbereitet und er nimmt Madita mit in die kleine Stube neben der Küche. Hier hat er an die Wand einen kleinen Papierstreifen mit Wichtelmänner geklebt.

Aber einen Weihnachtsbaum gibt es nicht und auch sonst findet Madita es nicht wirklich weihnachtlich in Waldesruh. Aber Abbe selbst ist guten Mutes. "Man hofft, solange man lebt." sagt Abbe immer nur. Und Abbe hofft. Auf Tannenbaum und Geschenke. Er selbst hat für seine Eltern eine neue Petroleumlampe als Geschenk gekauft. Aber trotz Wichtelmännergirlande und Lampe als Geschenk findet Madita es überhaupt gar nicht weihnachtlich bei Abbe und das macht sie sehr traurig.

Aber auf Birkenlund ist es nun wirklich Weihnachten geworden. Papa weckt Madita und Lisabeth mit brennenden Kerzen in der Hand, denn draußen ist es noch stockdunkel. Und aus dem Wohnzimmer hören die Mädchen schon Mama auf dem Klavier ein Weihnachtslied spielen. Schnell flitzen die beiden die Treppen herunter und stürmen ins Wohnzimmer. Oh, wie schön alles ist. Der Tannenbaum strahlt im Kerzenschein, ein Feuer brennt im Kachelofen und dann toben Madita und Lisabeth vor lauter Freude durch das Zimmer. Bis Alva mit dem Weihnachtskaffee kommt. Dann setzten sich alle zusammen an das Feuer und trinken den Kaffee. Und Madita ist so glücklich, dass Weihnachten ist und alles so, so schön.

Aber auch auf Birkenlund geht der Tag von Heiligabend einfach nicht rum. Es wird und wird nicht Abend. Also versucht Mama Madita und Lisabeth abzulenken. So gehen sie zu Linus-Ida und bringen ihr den Weihnachtskorb, den Mama gepackt hat. Darin ist vom ganzen Weihnachtsessen ein bisschen und Kerzen und Kaffee. Erst hat Madita sich ja Sorgen gemacht, dass Linus-Ida gar nicht Weihnachten feiern will, weil sie ja ganz alleine ist, ohne ihre Töchter, die in Amerika leben. Aber die Sorgen waren ganz umsonst. Denn Linus-Ida sitzt gemütlich am Feuer und ruht ihre Füße aus und freut sich, dass sie sich nun ganze drei Tage ausruhen kann und so gutes Essen bekommen hat.

Zu Hause essen alle zusammen in der Küche den Weihnachtsschinken und danach verpacken Madita und Lisabeth ihr Geschenke und siegeln sie mit rotem Siegellack. Und das alles muss es auch geben, findet Madita, denn sonst ist es doch kein richtiges Weihnachten. Madita hat auch ein Geschenk für Abbe (eine Mundharmonika), obwohl sie sich sonst nichts schenken. Aber Madita hat sich solche Sorgen gemacht, dass Abbe sonst keine Geschenke bekommt, dass sie ihm einfach etwas kaufen musste.

Also, rennt sie, als es dunkel wird, hinüber nach Waldruh. Aber wie sieht es da denn aus? Die Nilssons sitzen wie gewöhnlich in der Küche, wobei Onkel Nilsson wie gewöhnlich auf der Küchenbank liegt. Und Abbe hat gar keine Augen für Madita, denn er sieht nur auf die neue Lampe auf dem Küchentisch und seine Augen leuchten mit der Lampe um die Wette. Und Tante und Onkel Nilsson sind so stolz auf Abbe. Dass er ein Geschenk gekauft und einen Tannenbaum besorgt hat und die Girlande aufgehängt hat. Aber ein Geschenk für Abbe, das haben sie glatt vergessen und eigentlich ist auch kein Geld dafür da. Da ist es ja gut, dass Madita die Mundharmonika für Abbe hat. Und wie sehr dieser sich freut und sofort darauf zu spielen beginnt.

Nun ist es doch noch Abend geworden. Aber bevor der Weihnachtsmann kommt, gibt es erst Essen. Und es ist auch wirklich wunderschön in der festlich geschmückten Küche. Der Tisch biegt sich fast unter all dem guten Essen, aber Madita und Lisabet sind so aufgeregt, dass sie gar nicht ans Essen denken können. Erst als Papa die Kerzen am Baum anzündet und Mama am Klavier sitz und sie alle Weihnachtslieder singen, die sie kennen, kommen die Mädchen ein wenig zur Ruhe. Bis Papa sagt, dass sie sich die Mäntel anziehen sollen, denn nun kommt gleich der Weihnachtsmann.

Schnell, schnell laufen sie alle zusammen raus, runter zum Fluss. Aber noch ist es stockdunkel und als erstes hören sie das leise Glockengeläut. Langsam sieht man den Schein einer Fackel an der Flussbiegung und dann hält der Weihnachtsmann den Schlitten bei Madita und ihrer Familie an. "Gibt es hier auch brave Kinder?", fragt der Weihnachtsmann und Papa antwortet, dass die Mädchen von Birkenlund ganz artige, kleine Goldspatzen seien. Und dann reicht der Weihnachtsmann Papa den großen Sack, ruft noch "Fröhliche Weihnachten" und wendet seinen Schlitten.

Aber auch der schönste Tag geht einmal zu Ende und so liegen Madita und Lisabet irgendwann satt und müde in ihren Betten, die Geschenke neben sich, aufgebaut und sind so, so glücklich und noch voller schöner Weihnachtsgefühle.

~ Astrid Lindgren ~


Mittwoch, 23. Dezember 2015

~ Zaubernächte ~

Spürt ihr ihn auch schon, den Zauber, der besonders in den Nächten
zwischen den Jahren spürbar ist?
Der heilige Abend nähert sich samt Vollmond,
der kürzeste Tag des Jahres ist bereits vorbei und
passend zu den Rauhnächten fegt hier nachts der Wind ums Dach.
Ich liebe diese Nächte, und den Zauber, die Einkehr, die Besinnung
dieser Zeit.
Die Rückschau auf das vergangene Jahr und die Vorfreude auf´s Nächste.
Das sortieren, verabschieden, loslassen und neu einladen.
Den Blick auf die Dinge gerichtet, die das alte Jahr mir geschenkt hat.
Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren erschien mir dieses eher
ruhig, klar, gab es auch die eine oder andere Sturmflut, aber
insgesamt erschien es mir harmonischer.
Nun, sind mir gerade gegen Ende des Jahres doch noch einmal
der eine oder andere Stolperstein entgegengerollt und auch
dort gilt es noch einmal genauer hinzuspüren, ob ich mir den
nicht möglicherweise selbst in den Weg gelegt habe,
schliesslich erliege ich, wie jeder andere Mensch auch
von Zeit zu Zeit mal meinen Automatismen, die sich so
nebenbei einschleichen und sich dann ganz wie von selbst abspielen,
was auch gar nicht so schlimm ist, schliesslich gibt es immer noch etwas
zu lernen. Für mich eben immer wieder Aufmerksamkeit & Achtsamkeit
für mich selbst.
Das werde ich tun in den nächsten Tagen & Nächten.
Achtsam sein, mir und meinen Lieben Aufmerksamkeit schenken
und noch ein wenig mehr zur Ruhe kommen, um Energie zu tanken
und kraftvoll mit alten & neuen Ideen in das neue Jahr zu starten.
Und ich fange nach einem anstrengenden & erfüllten Tag genau
JETZT damit an!

Alles Liebe ~ Daniela



Dienstag, 22. Dezember 2015

~ Kinder ~

Mein Baby wird heute 7 Jahre alt, eine gute Gelegenheit
mir mal wieder folgende Worte Khalil Gibrans zu Gemüte
zu führen, während sich mir erfüllt von  Dankbarkeit
& Liebe die letzten 7 Jahre in Momentaufnahmen
vor meinem geistigen Auge abspielen und eine Freudenträne
die Wange herabtropft ...


Eure Kinder sind nicht eure Kinder. 
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber. 
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch, und obwohl sie mit euch sind, 
gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, 
aber nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. 
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen, 
denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, 
das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen. 
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, 
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. 
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern. 
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden. 
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, 
und er spannt euch mit seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen. 
Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein; 
denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist. 


~ Khalil Gibran ~


Sonntag, 20. Dezember 2015

~ DER Blick ~

Vor einiger Zeit, genauer gesagt im Juli 2014
bat mich ein mir sehr wertvoller Mensch mal einen Blog über
"Den Blick" zu schreiben.
Heute fiel er mir zufällig in die Hände, oder besser gesagt
in den BLICK, natürlich teile ich ihn gern mit Euch:

Hui ... ich versuch´s mal.
Ich weiss nämlich genau welchen Blick, er meint.
Es ist NICHT der Dackelblick.
Es ist KEIN verliebter Blick,
vor allen Dingen ist es aber KEIN LEERer Blick,
es ist kein verblendeter Blick
und Spaß macht der Blick auch nicht unbedingt
immer,
es ist aber auch kein trauriger Blick.

Es ist die lebendige TIEFE,
das FEUER im Blick eines Menschen,
der sich dem Leben und einer Aufgabe hingegeben hat.
Dieser Blick ist interessiert, wissensdurstig,
da ist LIEBE in den Augen des Menschen.
WAHRHAFTIGKEIT, die einem unter die Haut geht.
FREUDE erkenne ich auch in diesem Blick,
SEHNSUCHT & ENTSCHLOSSENHEIT.
ENTHUSIASMUS.

Ich glaube jeder Mensch, der schon einmal
in solche Augen gesehen hat,
weiss ziemlich genau,
was ich hier mit Worten zu beschreiben
versuche.

Ein solcher Blick kann Angst machen,
mir hat er jedenfalls einmal Angst gemacht
und ich glaube so langsam zu verstehen weshalb.

Mir ist und war zu diesem Zeitpunkt
dieser Blick nicht NEU.
Immer wieder begegnete ich in meinem Leben
Menschen, die etwas ganz besonderes in ihrem Blick
hatten, was mir zu beschreiben, nicht gelang.
Aber ich weiss, dass es genau diese Blicke waren,
die mein Interesse weckten.
Menschen, deren Augen Geschichten erzählen.

Allerdings, ist "der BLICK" noch anders,
es kommt etwas hinzu, ein "FUNKELN"
eine KLARHEIT, eine Energie,
die einem das GEFÜHL gibt,
da schaut jemand in die SEELE eines Menschen.
Nicht zuletzt ist dieser Blick auch ein Spiegel,
ein Spiegel dafür, was in jedem Menschen steckt,
der all das in einem ... DIESEM BLICK erkennen kann,
wenn er es sehen will.
Eine EINLADUNG die REISE anzutreten in seine eigene SEELENWELT,
um dort das zu finden, was diesen BLICK ausmacht,
nämlich die Leidenschaft, das Feuer, den Enthusiasmus,
die tief bewegende FREUDE seinem eigenen Ursprung zu folgen,
Wahrheit zu erkennen und zu leben
und nicht zuletzt die LIEBE,
die immer Beweggrund ist,
diesen seinen eigenen  WEG zu GEHEN.

"Krieger des Lichts erkennen einander am BLICK"
 schreibt Paulo Coelho & mal abgesehen davon, dass dieser Begriff
"Krieger des Lichts" mittlerweile von der Esoterikszene in Beschlag genommen
wurde und dort mit Attributen belegt wurde, die nichts mit dem zu tun haben,
was Coelho in seinem "Handbuch des Kriegers des Lichts" beschreibt,
finde ich, er hat RECHT.

Sie erkennen sich und sie begleiten sich,
weil sie offen sind und weil sie genau spüren,
dass es in jeder dieser Begegnungen etwas großartiges
zu entdecken gibt und das jede Verbindung von Menschen,
die aus ihrer eigenen Tiefe leben,
eine Inspiration sein kann für andere Menschen,
diese Fähigkeiten in sich zu finden.

Kennt IHR den BLICK?
Wisst IHR was ich meine?





Würde ich heute übrigens immer noch genauSO (be)schreiben!
Einen freudvollen 4ten Advent wünsche ich Euch von Herzen!

Alles Liebe ~ Daniela














Samstag, 19. Dezember 2015

~ Felsen am Meer ~

Sie schlenderte an der Promenade entlang.
Eigentlich mied sie diesen Weg, aufgrund der Touristen,
die dort im Schneckentempo geschwätzig umher liefen,
während ihr schmilzendes Eis auf ihre Shirts tropfte
und sie nichts, aber auch gar nichts von dieser traumhaften
Umgebung mitzubekommen schienen.
Die dunkle Felswand mit ihren unzähligen Schlupflöchern -
aus denen hin und wieder Streifenhörnchen hinausblickten,
sich zuzunicken schienen, bevor sie flink ihre Eingänge tauschten,
wenn sie nicht unterwegs vom klicken der Kameraknöpfe, ooohs und aaaahs,
oder schmierigen Händen, die ihnen Eis oder ähnlich artfremdes Essen
entgegen schleuderten - umrahmte den Weg auf der einen Seite,
die andere Seite trennte eine kniehohe Mauer vom weissen Sandstrand
und dem Meer, dessen Rauschen in dem Stimmengewirr kaum mehr
wahrnehmbar war. Spürbar war es, in jedem Augenblick, den sie
auf der Insel verbrachte. 4 Monate war sie nun bereits auf der Insel
und wenn es nach ihr ginge, würde sie auch dort bleiben,
aber im Augenblick sah es so aus, als wäre ihr großer Traum
nicht länger realisierbar. Ihr Auftrag auf der Insel war spätestens
zum Ende des nächsten Monats ausgeführt und für den Augenblick
fehlten ihr sowohl die Ideen was sie hier tun könnte, als auch
das nötige Kleingeld um sich auf der Insel zur Ruhe zu setzen.
Die Schulungen der Mitarbeiter des Hotel Spas waren schon nicht
das gewesen, was sie mit Freude tat, aber es war die Möglichkeit
für einige Monate auf dieser - auf ihrer - Insel zu leben.
Wann immer es ihr möglich war, verlegte sie die Trainings nach draussen,
und nicht selten fand sie sich mit den Mitarbeitern in einer einsamen
Bucht um auch während der Arbeit diesen Zauber, der die
Insel umgab einzuatmen.
Nun war der Auftrag beinah beendet und wenn ihr nicht
bald eine zündende Idee kam, würde sie sich spätestens am Ende des
nächsten Monats in einer kalten deutschen Großstadt wiederfinden,
schlechtestenfalls in einem Unternehmen, das denen glich für die sie bisher gearbeitet
hatte. Bei dem Gedanken daran sank ihre Freude gen Null.
Sie hatte in ihrem alten Unternehmen gekündigt um genau das nicht
mehr zu tun.
Deshalb hatte sie heute diesen Weg gewählt, sie hatte sich vorgenommen,
in das kleine Fischerdorf zu laufen, das am Ende der Promenade
lag und von dort die 476 Treppen den Felsen hinauf zu steigen
um von dort oben, mit Blick aufs Meer, über die Nachbarinseln hinweg,
am Horizont die Nordafrikanische Küste erahnend, nachzudenken,
auf eine Eingebung zu warten oder im schlechtesten Fall einfach
den Blick in diese unendlich anmutende Weite zu genießen,
die Meeresluft zu atmen und die Wellen leise gegen die Felsen schlagen
zu hören ...


~ Daniela Buchholz, Dezember 2015 ~





Donnerstag, 17. Dezember 2015

~ Das Rufen eines Vogels ~

Und dann wieder Hesse. Ein Gedicht.
Worte, die mich tief berühren und eintauchen lassen,
in einen Zwischenraum, einen Raum in dem die Worte
klingen und die Gefühle dazu tanzen, indem neue Bilder
entstehen, eigene Bilder, die sich zu neuen Worten formen,
Worte die dann etwas später, aus dem Zwischenraum zurück
sich an dieser oder anderer Stelle in meinen Texten finden.
Habt Freude mit Hermann Hesse, wenn ihr mögt: 

Manchmal, wenn ein Vogel ruft
oder ein Wind in den Zweigen
oder ein Hund bellt im fernsten Gehöft,
dann muß ich lange lauschen und schweigen.

Meine Seele flieht zurück,
bis wo vor tausend vergessenen Jahren
der Vogel und der wehende Wind
mir ähnlich und meine Brüder waren.

Meine Seele wird ein Baum
und ein Tier und ein Wolkenweben.
Verwandelt und fremd kehrt sie zurück
und fragt mich. Wie soll ich Antwort geben ?


Alles Liebe ~ Daniela





Mittwoch, 16. Dezember 2015

~ Begegnungen mit Fremden ~

Manchmal bleibt mir Luft weg,
bei all den Einzelschicksalen, die mir so täglich begegnen.
Nehmen wir uns eigentlich alle nicht ein wenig zu wichtig?
Ja, wir alle haben so manche Hürde zu überwinden in unserem
Leben, so manchen Stein ins Rollen zu bringen und so manche
Welle zu tanzen. Sehr klug und scheinbar weitsichtig befassen
wir uns mit dem Leid in der Welt, pflegen unsere Wunden,
suhlen uns im Leid, dem anderer Menschen und unserem Eigenen.
Aber was verändern wir wirklich?
Ich frag mich seit Wochen, was das herumjammern bringen soll,
dass sich an allen Ecken abspielt.
Parallel dazu denke ich an die Begegnungen mit Menschen in
den letzten Wochen: Die ältere Supermarktkassiererin die bei der Arbeit
weinend zusammenbricht, weil sie sich dem Druck nicht mehr gewachsen
fühlt, aber den Job braucht um zu überleben.
Woher ich das weiss? Weil zufällig ich gerade an der Reihe
war mit meine Einkäufe zu bezahlen und einfach den Verkehr angehalten
habe, indem ich stehenblieb und ihr zuhörte.
Der ältere Herr im Bus, der sich zu uns setzte und uns seine Lebensgeschichte
erzählte, und wie traurig er sei, dass er Weihnachten nicht mit seiner Familie
verbringen könnte.
Die nette junge Frau von Gegenüber, die sich so sehr verändert hat
und mir kürzlich während eines Spaziergangs mit dem Hund erzählte,
dass sie an Krebs erkrankt wäre.
Apropos Spaziergänge, die alte Dame, die mir auf meiner täglichen
Morgenrunde begegnete, kommt mir in den Sinn, die mittlerweile
schwer an Demenz erkrankt in einem Pflegeheim verweilt,
und die mich zuletzt immer mit dem Namen eines Menschen
ansprach, den sie vor langer Zeit zu kennen schien und mit
dem sie scheinbar noch etwas zu klären hatte.
Der junge Mann mit dem wachen Geist, der zufällig neben mir
steht, als ich auf den Zug warte und der mir (s)eine Lebensgeschichte
erzählt, bei der ich mir denke, würde er die aufschreiben,
wäre es die repräsentative aus dem Leben gegriffene Geschichte dafür,
was Unaufmerksamkeit, Projektionen und Gewalt der Eltern
anrichten in einer wachen und begabten Kinderseele.
Mich lassen diese Menschen, diese Schicksale nicht kalt.
Ja, es gibt viel Leid zu sehen in dieser Welt, Terror, Krieg.
Es schmerzt uns alle, es lässt uns alle spüren, was Gewalt auslöst,
wozu Perspektivlosigkeit führt, dass es Augenblicke gibt,
wo es um das nackte Überleben geht und es ist gut und wichtig,
dass wir hinsehen und helfen.
Vielleicht ist es aber auch ähnlich wichtig, dass wir mit offenen Augen
durch die Welt gehen, und uns mal umschauen und fragen,
wie es sein kann, dass sich so viele Menschen einsam fühlen,
dass sie einsam sind!?


Alles Liebe ~ Daniela





Dienstag, 15. Dezember 2015

~ Wenn das Leben kommt ~

"Olá. Das Leben kommt."
Einer seiner Sätze, die ihr immer wieder in den Sinn kamen,
wenn ihr das Leben mal wieder innerhalb einer sehr kurzen
Zeit verdeutlichte, wie wenig Sinn es machte, sich zu vielen
Gedanken, zu vielen Analysen einer Situation hinreissen zu lassen,
weil das Leben sich eben nicht vorausberechnen liess.
So wurde es ihr immer bewusster, dass sie sowohl ihre
kostbarsten, als auch ihre schrecklichsten Augenblicke
nie vorausberechnen konnte. Sie trafen sie einfach,
kamen mit dem Leben, wie manche Welle, unberechenbar
und mit nachhaltigem Veränderungswert.
Wie häufig ihr in den letzten Jahren sein Satz in den Ohren klang,
konnte sie nicht sagen, wie die vielen anderen Sätze, die ihr wie
Wegweiser an den Gabelungen ihres Lebens erschienen.
Sie fragte sich nicht mehr, ob sie all dem eine zu große
Bedeutung zumaß, wie es ihr immer wieder Menschen zu suggerieren
versuchten. Es war eine Tatsache, dass sich durch diese Begegnung,
durch all seine Fragen, durch die scheinbar Bedeutungslosen,
aber perfekt positionierten Nebensätze ihr Leben nachhaltig
verändert hatte. All das was noch zuvor so unbenannt als
vages Gefühl tief in ihr brodelte, sie in die
Tiefe zu verbannen versuchte, wann immer es an die Oberfläche
zu kommen drohte. Das sie verwirrte, sie in der Annahme bestärkte,
wenn es jemals durchbrach, würde es einen Stein ins Rollen
bringen, der sich nicht stoppen lassen würde, ihr Leben
aus den so wohl geordnet anmutenden Bahnen werfen würde,
die sie zwar nicht glücklich machten, aber ihr zumindest Sicherheit
gaben, die sie offenbar in sich nicht finden konnte.
Bis zu dieser Begegnung mit diesem Menschen, der ihre Fragen stellte,
die sich nun nicht mehr zurück in die Tiefe drängen liessen,
der diese Nebensätze so klug & weise anbrachte, dass diese Fragen
sie nicht einmal mehr verwirrten.
Sie bewegten sie und sie befreiten sie, mit einer Leichtigkeit,
die sie im rasantesten Tempo durch ihre verborgenen Emotionen,
ihre Abgründe leitete, dass selbst diese, so schwer und dunkel
sie zunächst erschienen so leicht zu erhellen waren.
Sie lernte die Verantwortung zu übernehmen
für all das was in ihrem Leben geschehen war, sich selbst
klarer zu sehen und sich letztlich zu vergeben, für die Verletzungen,
die sie sich selbst und mehr oder weniger bewusst anderen Menschen
zugefügt hatte.
Ihr gesamtes Leben sah sie plötzlich mit anderen Augen.
Wie ein Puzzle, dass sich wie von selbst zusammenzufügen schien,
und jedes einzelne Teil schien plötzlich einen Sinn zu erhalten.
Demut spürte sie und tiefe Dankbarkeit für dieses, für ihr Leben
und all das, was sie bisher erleben durfte und noch erleben
würde. Eine ungeahnte, eine tiefe und lebendige Freude breitete
sich in ihr aus. Erfüllte sie so sehr, dass sie sie am liebsten
herausschreien wollte. Alle Menschen daran teilhaben lassen
wollte, ihnen die Augen öffnen für die überwältigende
Schönheit dieses Lebens. Zu diesem Zeitpunkt ahnte sie nicht,
wie ernüchert sie schon bald feststellen würde, dass Menschen
zu vielem fähig sind, aber zur wahren Freude, waren verhältnismäßig
wenige Menschen bereit.

Sie liess ihren Blick durch das Dachfenster in den Himmel schweifen,
zündete sich eine Zigarette an und nahm einen Schluck von dem
heissen Milchkaffee, der vor ihr stand.
Zwischen dem was ihr da gerade durch den Kopf ging und diesem
Augenblick lagen nun 4 Jahre. Vier Jahre eines Lebens,
dass sie sich so niemals vorgestellt hatte.
Mit vielen besonderen Begegnungen, wundervollen Augenblicken,
mit niederschmetternden Sturmfluten. Wie ein Leben in dieser
Intensität aussehen würde, das hatte sie nicht geahnt, aber
um nichts in der Welt würde sie jemals auch nur eine Sekunde missen
wollen. Im Gegenteil, sie wünschte diese Begegnung hätte früher stattgefunden,
so wäre ihnen vielleicht mehr Zeit geblieben, aber letzlich hatte sie
verstanden, dass das Leben eben kommt & jeder Zeitpunkt
ein guter Zeitpunkt ist, um den Mut, die Kraft und die Liebe
aufzubringen uns selbst all die unbequemen Fragen zu stellen,
die uns wirklich bewegen, in die abgelegenen Ecken unserer
Seele zu blicken und uns die Antworten zu geben, die
uns ein erfülltes Leben ermöglichen.

~ Daniela Buchholz, Dezember 2015 ~




Sonntag, 13. Dezember 2015

~ WellenWeihnachtsZeit ~

Schon der dritte Advent.
Nun ist es nicht mehr weit bis zum "Fest der Liebe",
ein guter Zeitpunkt mal zu reflektieren, wieviel Liebe
wir denn in das vergangene Jahr gesteckt haben,
wie liebevoll wir mit uns selbst und unserem Umfeld
umgegangen sind und vielleicht eine kleine Vorschau darauf,
wie wir dieses Fest verbringen werden.
Nachdem ich mich ja im letzten Jahr entschlossen hatte den
heiligen Abend und auch die Feiertage weitestgehend ausschliesslich
mit meinen Kindern zu verbringen, ist mir in diesem Jahr
nach Familie. Kein großes BimBamBorium, sondern einfach
Zeit für und mit den Menschen, die ich derzeit gern um mich habe.
Das passt auch zum Verlauf des vergangenen Jahres,
das mich an manchen Stellen sehr bei mir selbst ankommen liess,
mich an anderen Stellen weit zurückwarf, manchmal so scheint mir,
ist es notwendig mal einen oder auch mehrere Schritte zurückzugehen,
um dort etwas zu erkennen, dass uns vielleicht nicht aufgefallen wäre,
wenn wir immer nur schnurstraks vorwärts kämen.
Letztlich bin ich glücklich über all die Wellen,
die da mal wieder tanzten mit mir, mal in liebevoller Begleitung
und mal allein. Mehr Liebe geht ja immer, demnach widme
ich mich den Rest des Jahres der Reflexion, der Besinnung
und der Vorfreude auf das nächste Jahr, das sicher wieder so
einige Wellen mit sich bringen wird.
Bedanken möchte ich mich heute schon einmal bei Euch,
es ist eine echte Freude zu wissen, dass es Menschen gibt,
die sich erreicht fühlen mit Themen die mir persönlich am Herzen liegen,
auf der Seele brennen, oder mich auch einfach mal aufregen.
Danke dafür & für Eure herzlichen, geistreichen und ermutigenden Worte.
Danke besonders auch der Ella & der Vicky für´s gemeinsame tanzen
des WellenRaums.

Ich wünsche Euch einen besinnlichen dritten Advent!


Alles Liebe ~ Daniela



Samstag, 12. Dezember 2015

~ Inneres Land ~


Heute habe ich Euch wieder einen Impuls in Form
eines Gedichtes mitgebracht:


Mein inneres Land


mein inneres
unbekanntes land
mir zum entdecken anvertraut.
ich sehe einen großen tiefen
see und hohe berge .
mit schluchten und einen
fluss, der durch den see fließt.
ich denke, jeder mensch arbeitet
an der landkarte für seine seele
eines tages entdeckt er dann
den see seiner bedürftigkeit
die höhle seiner begierden
die insel seiner zärtlichkeit
seine gedanken und gefühle
sind wie kieselsteine
an den strand des tagesbewusstseins gespült.
ich muss sie nur
auflesen
einsammeln
sortieren.
dann kann ich mir
ein bild machen
von meinem inneren land

~ Dr. Johannes Heiner ~







Freitag, 11. Dezember 2015

~ Liebe? ~

Hin und wieder, wenn man hinter die Fassade der großen
Lieben, Seelenpartner, oder wie auch immer Menschen
ihre Beziehungen zu einem Partner nennen wollen,
die sich aufopfernd umeinander kümmern, ihr eigenes
Leben dem des Partners unterordnen und sich zu
jeder sich bietenden Gelegenheit öffentlich ihre Liebe
bekunden blickt, wird das Bild plötzlich grauer.
Ich frage mich zum Beispiel sehr häufig, wie viele
dieser Partnerschaften einzig aus dem Bedürfnis nach
Befriedigung oder Erfüllung eines Wunsches resultieren,
den wir uns ausschliesslich selbst erfüllen könnten.
Ja, sie klingen wunderbar diese Mythen von den
2 Seelenteilen, die sich spalten und dann zusammenfügen
um "endlich" EINS zu sein, sich "ganz" zu fühlen.
Der Engel mit einem Flügel, der den zweiten Flügel
braucht um zu fliegen, der dann in Form eines Menschen
erscheint. Sehnsucht, Wunschdenken, ein Traum,
aber für viele Menschen scheint so etwas Wahrheit zu sein.
Es ist toll, wenn man sich in einer Partnerschaft gegenseitig
unterstützt, dem anderen hilft aufzustehen, wenn er gefallen
ist. Sich das jedoch zur Aufgabe zu machen, halte ich nicht
nur für falsch, sondern noch dazu für egoistisch.
Kann es nicht sein, dass wir schon ganz sind, dass unsere
Seelen miteinander verbunden sind, möchte ich nicht bestreiten,
aber sind sie es dann nicht sowieso und gilt es nicht dann
uns als ganzes zu fühlen und unserem Partner zuzugestehen,
das ebenfalls zu tun. Bedeutet Liebe zwischen Menschen
nicht, den Menschen in seiner "Ganzheit" zu lieben?
Ich bin nicht auf dieser Welt um einen anderen Menschen
zu erfüllen, und mal ehrlich hätten wir nicht auch wirklich
alle genug damit zu tun uns selbst zu erfüllen, uns unseren
eigenen Höhen und Tiefen zu stellen?
Waren es noch vor ein paar Jahren die offenkundigen
Beziehungen zu Drogenabhängigen zum Beispiel,
in denen die Partner Co - Abhängige waren und damit
Erfüllungsgehilfen erscheint es mir heute so, als
würde in der Esoterik genau so etwas geschaffen.
So sind Seelenpartner Spiegel, Beziehungen Trainingsplätze,
und sogenannte Dual - Seelen Herausforderer, die
einen das lieben unter den turbulentesten Umständen lehren sollen.
Was ich mich frage ist, wo da eigentlich der Mensch bleibt,
mit dem ich es zu tun habe, wenn ich mich ständig im Partner bespiegele
und wo zwischen all diesen hin und her gespiegelten Bildern
ist Platz für Liebe und einfach sein?
Könnten auf diese Weise nicht mehr blinde Flecken entstehen,
als uns lieb ist und treibt uns diese begrenzte Weise uns selbst
und einen Menschen zu erfassen nicht wieder in eine Abhängigkeit,
in dem Fall dann von Spiegeln, in denen wir uns erkennen
und spüren können?
Genügt es nicht eine zwischenmenschliche Beziehung mit
einem Menschen einzugehen, mich darauf einzulassen,
muss ich daraus einen Sport entwickeln, nur damit ich
am Ende eine neue Ausrede habe, wenn´s schief geht?
"Es war eben ein Training, eine Vorbereitung auf das was
kommt." Nur blöd, wenn ich ewig gleich trainiere und mich
dann wundere, dass ich am Ende verliere, war halt immer
der falsche Trainingspartner, gell?
Und der Dual - Seelen Herausforderer, ist er das wirklich,
der mir ähnlich und doch ganz anders zu sein scheint,
mich genau deshalb fasziniert und mich daran erinnert,
was auch noch in mir steckt?
Ich lese immer wieder diese "herzzerreissenden" Geschichten
über "Seelenlieben", in denen Menschen sich aufopfern,
jahrelang einem Menschen verfallen, der scheinbar
unerreichbar ist und frage mich dann, ob es wirklich
eine Seele sein kann, die dazu ermutigt oder nicht viel
mehr eben die eingangs erwähnte Sehnsucht nach
einem Erfüllungsgehilfen.
Meiner Ansicht nach tut Abhängigkeit (welcher Form auch immer)
keiner Beziehung gut und Menschen als Spiegel zu gebrauchen,
Beziehungen als Trainingslager zu sehen oder Seelen als
etwas unvollständiges, das nur durch einen Partner erlöst
werden kann, erscheint mir sehr fragwürdig!

 Alles Liebe ~ Daniela




Donnerstag, 10. Dezember 2015

~ Schattensprünge ~

Dass es nicht leicht ist, über den eigenen Schatten zu springen,
haben wir wohl alle schon einmal festgestellt, in unserem Leben.
Der eine Schattensprung ist vielleicht nur ein kleiner Hüpfer,
oder gar kein Sprung, sondern letztlich nur ein Schritt auf
einen anderen Menschen, ein Ziel zu und andere Sprünge erfordern
eben ein wenig mehr Mut, Mut sich dem eigenen Schatten
zu stellen und mal nicht kontrollieren zu können, wo genau wir hinspringen.
Wann seid ihr zum Letzten Mal über Euren Schatten gesprungen?
Ich habe festgestellt, dass es immer leichter wird,
je häufiger ich diese Sprünge wage.
Dinge, die mir noch vor einigen Jahren als völlig unmöglich
erschienen, sind heute eben nur einen Schattensprung entfernt.
Einfach, weil ich irgendwann einmal damit begann über die
kleinen Schatten zu springen. Manchmal und das war wirklich
auch interessant und ermutigend festzustellen, war da, wo ich
glaubte springen zu müssen bereits eine Brücke, die mir
ein anderer Mensch gebaut hatte, die hätte ich aber nie erkannt,
wenn ich mich nicht herangewagt hätte, an den Schatten.
Manchmal musste ich ein kleines Hindernis überspringen,
und manchmal musste ich springen, ohne zu wissen,
wohin dieser Sprung mich führen würde, ob ich sanft landen
würde. Bereut habe ich keinen einzigen Sprung, selbst die nicht,
die nicht das gewünschte Ergebnis brachten.
Ich hatte den Mut aufgebracht zu springen und wusste nun wie es
hinter dem Schatten aussah, was immer lehrreich war.
Nun haben viele von uns Angst ihre gewohnten Bahnen zu verlassen,
anders zu agieren, als erwartet, oder aber auch Angst vor der eigenen
Courage, Mut steht nicht im Rollenplan könnte man annehmen.
Solange wir uns aber diesen Rollen ergeben, sie nicht einmal
hinterfragen, solange werden wir uns auch selbst sabotieren,
den Schattensprung zugunsten der Bedienung einer Rolle
unterlassen und vielleicht gar nicht bemerken,
wie sehr sich unser Handlungsspielraum immer mehr einschränkt.
Einige Menschen halten diese beengte Lebensweise irgendwann nicht
mehr aus und entscheiden sich aufgrunddessen sich ihren Schatten
und dem Sprung zu stellen.
Andere flüchten sich in Abhängigkeiten, Traumwelten, die sie
dann mit einer Hingabe gestalten, die erkennen lässt,
was sie zu tun fähig wären, wenn sie ihre Energie stattdessen
ihrem Leben schenken würden, aber genau das würde
eben diesen Sprung erfordern, der diesen Menschen offenbar
mehr abverlangt als die ewige Flucht vor sich selbst.


Alles Liebe ~ Daniela




Mittwoch, 9. Dezember 2015

~ Wellenfund ~

Ihr wisst ja mittlerweile wie sehr ich es liebe in
Antiquariaten herumzustöbern, neben einigen anderen
Kostbarkeiten ist mir bei meinem letzten Besuch ein
Gedichtband in die Hände gefallen, als ich es öffnete,
schlug sich die Seite mit folgendem Gedicht auf:


Stets trotzen wird ein Stein der Flut,
Ein Baum im Wind wird ewig rauschen:
So folg auch du dem eignen Mut,
Mit keinem Andern kannst du tauschen:

 

Was stets sich fremd, was nie sich gleich,
Wie sollte dem der Gleiche gelten?
Darfst du den zarten Busen weich,
Darfst du den harten grausam schelten?

 

Gesetze sprechen über dich,
Doch läßt Natur sie bald vergessen;
Trägt jeder nicht sein Maß in sich,
Und dürft ihr ihn mit eurem messen?

 

Was innerlich du bist und hast,
Nach außen wird sich's frei bewegen;
Kein Zaudern hilft und keine Hast,
Du gehst dir ewig selbst entgegen.



~ August Graf von Platen ~ 

Ein schöner Impuls für den heutigen Tag, wie ich finde.


Alles Liebe ~ Daniela

Dienstag, 8. Dezember 2015

~ TraumGedanken ~

Es gibt ja diese Tage, an denen man sich einfach davon
träumen möchte, kennt ihr auch, oder?
Mein Vorschlag ist: Einfach mal machen!
Also ich meine, nachdem wir die wichtigen Dinge
des Alltags erledigt haben und auch sonst FREI
genug sind uns unseren Gedanken zu widmen,
die wir einfach mal ziehen lassen und zwar genau
dahin wo es uns beliebt. An Orte unserer Phantasie,
oder Plätze an denen wir viel lieber wären, als dort wo
wir gerade sind. Mit Menschen, die wir gern um uns hätten
oder Wesen die es vielleicht auch gar nicht gibt.
Manchmal erscheint es mir so, als hätten wir diese Art zu denken,
völlig vergessen. Erinnert ihr Euch noch, wie ihr als Kinder
Phantasewelten erschaffen habt, Figuren erschaffen habt,
mit denen ihr dann gespielt habt?
Irgendwann sind wir dann wieder aufgetaucht, in diese Welt,
die "reale" Welt und haben hier einfach weitergemacht.
Heute scheint es so zu sein, dass Menschen entweder nur
in Traum oder Phantasiewelten leben, die unserer realen Welt
zum verwechseln ähneln und dummerweise ihre Figuren nicht
neu erschaffen, sondern existente Personen in irgendwelchen
Rollen besetzen, die sie dann versuchen mit Kraft der Gedanken zu
steuern, ohne zu bemerken, dass sie gerade in einer Phantasiewelt leben.
Oder eben im Gegensatz dazu die Menschen, die gar nicht träumen,
die sich lediglich an Fakten halten und alles was darüber hinausgeht
als bekloppt abstempeln. Schade irgendwie.
Letztlich leben wir hier in dieser Welt und müssen uns alle - wie auch immer -
mit den gegebenen Umständen auseinandersetzen,
ist es da nicht schön einfach mal abzuheben, einzutauchen in die
eigenen Träume und Phantasien und geben sie uns nicht
vielleicht die Kraft, diese realen Katastrophen zu überstehen?
Ist es nicht auch so, dass diese Träume manchmal gar nicht
so weit weg sind, von der Realität, so dass wir sie auch leben
könnten, wenn wir wollten und den Mut dazu hätten und
bringen wir nicht vielleicht auch genau deshalb irgendwann den
Mut auf uns einen Traum wahr zu machen?
Lernen wir zu unterscheiden, zwischen einem Traum,
den wir träumen um uns für einen Augenblick in eine andere Welt
zu begeben, die wir so nicht leben können oder wollen,
den Träumen, die es sich lohnt wahr zu machen
und den Träumen, die wir benutzen um uns eine Parallelwelt
zu erschaffen, um uns unserer Verantwortung zu entziehen,
in dieser Welt etwas zu bewegen.


Alles Liebe ~ Daniela



Sonntag, 6. Dezember 2015

~ UnKonventionell? ~

"Mir sind Konventionen egal."
Habe ich das gesagt? Ja, das habe ich, während eines Gespräches
kam das so aus mir herausgeschossen.
(Ganz konventionell haben wir übrigens gestern gemeinsam Stiefel,
geputzt und vor die Tür gestellt, damit der Nikolaus sie befüllt,
ganz unkonventionell werden wir den heutigen Sonntag verbringen,
aus der Sicht der meisten Menschen.)
Nun sind solche Sätze ja häufig mal leicht daher gesagt,
da ich aber in solchen Themen sehr sensibel bin
und "egal" auch immer gleich mal dazu einlädt genauer
hinzuschauen, hab ich mir mal Gedanken darüber gemacht
ob das auch wirklich so zutrifft und tatsächlich ist es so,
Konventionen sind mir egal. Also sie interessieren mich nicht
(mehr) sonderlich. Ich mache mir auch in meinem alltäglichen
Leben wenig Gedanken darüber, ob etwas konventionell ist,
oder nicht, sonder orientiere mich in dem was ich tue
an meinem eigenen Wertesystem, welches dann schon
hin und wieder mit Konventionen kollidiert, was mich dann
im ersten Augenblick ein wenig verwirrt, halte ich doch
für ziemlich normal was ich tue. Das zeigt mir aber im Umkehrschluss
auch, dass mir nun nicht zwanghaft daran gelegen ist unkonventionell
zu sein, oder zu handeln.  Ich mache mir tatsächlich wenig bis keine
Gedanken darüber. In der Begegnung mit anderen Menschen,
interessieren mich Lebensentwürfe, Lebensgeschichten und
spannend finde ich wie Menschen miteinander leben,
welchen Weg sie für sich wählen und wie bewusst sie es tun.
Allerdings scheinen Konventionsschubladen für mich nicht zu existieren,
andere schon, den jeder Mensch, kategorisiert automatisch in dem
Augenblick, in dem wir abwägen, welche Werte sind uns ähnlich,
welche eher nicht.
Demnach ist Kategorisierung nicht per se schlecht, und in vielen
Situationen unseres Lebens unabdingbar.
Was genau unkonventionell sein soll an bestimmten Lebensentwürfen
frage ich mich immer wieder, eigentlich schon mein ganzes Leben,
wieso können Menschen nicht einfach frei wählen, wie, wo und mit wem
sie Leben, und wer entscheidet eigentlich, was zur Konvention wird,
an der sich dann ein Haufen Menschen orientieren, um nicht durch´s
Konventionsraster zu fallen?
Schaffen wir uns nicht selbst dies Konventionen, einige Menschen
leben ihren Entwurf und andere halten den für erstrebenswert,
weil er ihnen erfolgversprechend vorkommt, aber ist etwas
mit dem andere Menschen Erfolg haben, glücklich sind,
automatisch erfolgversprechend für jeden beliebigen Menschen?
Das wage ich offen Gestanden zu bezweifeln.
Wir alle sind so individuell geprägt, ausgestattet mit so verschiedenen
Fähigkeiten und Werten, dass was meinen Nachbarn glücklich macht,
mich noch lange nicht glücklich machen muss, ob mein Nachbar nun
konventionell lebt, oder nicht, ist dabei völlig unwichtig, zumindest
in meinem Erleben ist das so. Wenn mein Geschäftspartner,
Mitarbeiter, Freund erfolgreich ist, mit einer bestimmten Strategie,
heisst das nicht, dass ich damit genau so erfolgreich sein muss,
möge sie so unkonventionell sein, wie sie will, wenn ich nicht davon
überzeugt bin sondern sie um des Erfolg willens wähle, aber völlig
verkrampfe, weil eben sein Weg NICHT mein Weg ist, dann
werde ich wahrscheinlich nicht lange erfolgreich sein, mit dem
was ich tue.
Wozu ist dieses konventionell/unkonventionell also wirklich wichtig
hervorzuheben?
Möglicherweise ist es wichtig für die Menschen, die sich viele
Gedanken darüber machen Konventionen zu entsprechen,
beziehungsweise es eben unter keinen Umständen zu wollen.
Vielleicht dient es uns, dazu uns abzugrenzen, uns unser eigenes
Wertesystem zu bauen und immer wieder zu hinterfragen.
Glück und Erfolg sind sehr persönliche Begriffe, die
ein jeder von uns für sich selbst definieren sollte,
sofern er wirklich glücklich und erfolgreich sein will.

Alles Liebe ~ Daniela


Einen beSINNlichen 2. Advent wünsche ich Euch mit einem
ziemlich unkonventionellen Bild für diesen Tag! ;-)






Samstag, 5. Dezember 2015

~ Mistral ~

Für mich das wohl schönste und bewegendste aller Nietzsche Gedichte.


An den Mistral
Ein Tanzlied


Mistral-Wind, du Wolken-Jäger,
Trübsal-Mörder, Himmels-Feger,
Brausender, wie lieb ich dich!
Sind wir zwei nicht Eines Schoßes
Erstlingsgabe, Eines Loses
Vorbestimmte ewiglich?


Hier auf glatten Felsenwegen
Lauf ich tanzend dir entgegen,
Tanzend, wie du pfeifst und singst:
Der du ohne Schiff und Ruder
Als der Freiheit freister Bruder
Über wilde Meere springst.


Kaum erwacht, hört ich dein Rufen,
Stürmte zu den Felsenstufen,
Hin zur gelben Wand am Meer.
Heil! da kamst du schon gleich hellen
Diamantnen Stromesschnellen
Sieghaft von den Bergen her.


Auf den ebnen Himmels-Tennen
Sah ich deine Rosse rennen,
Sah den Wagen, der dich trägt,
Sah die Hand dir selber zücken,
Wenn sie auf der Rosse Rücken
Blitzesgleich die Geißel schlägt, -


Sah dich aus dem Wagen springen,
Schneller dich hinabzuschwingen,
Sah dich wie zum Pfeil verkürzt
Senkrecht in die Tiefe stoßen, -
Wie ein Goldstrahl durch die Rosen
Erster Morgenröten stürzt.


Tanze nun auf tausend Rücken,
Wellen-Rücken, Wellen-Tücken -
Heil, wer neue Tänze schafft!
Tanzen wir in tausend Weisen.
Frei - sei unsre Kunst geheißen,
Fröhlich - unsre Wissenschaft!


Raffen wir von jeder Blume
Eine Blüte uns zum Ruhme
Und zwei Blätter noch zum Kranz!
Tanzen wir gleich Troubadouren
Zwischen Heiligen und Huren,
Zwischen Gott und Welt den Tanz!


Wer nicht tanzen kann mit Winden,
Wer sich wickeln muß mit Binden,
Angebunden, Krüppel-Greis,
Wer da gleicht den Heuchel-Hänsen,
Ehren-Tölpeln, Tugend-Gänsen,
Fort aus unsrem Paradeis!


Wirbeln wir den Staub der Straßen
Allen Kranken in die Nasen,
Scheuchen wir die Kranken-Brut!
Lösen wir die ganze Küste
Von dem Odem dürrer Brüste,
Von den Augen ohne Mut!


Jagen wir die Himmels-Trüber,
Welten-Schwärzer, Wolken-Schieber,
Hellen wir das Himmelreich!
Brausen wir ... o aller freien
Geister Geist, mit dir zu zweien
Braust mein Glück dem Sturme gleich. -


- Und daß ewig das Gedächtnis
Solchen Glücks, nimm sein Vermächtnis,
Nimm den Kranz hier mit hinauf!
Wirf ihn höher, ferner, weiter,
Stürm empor die Himmelsleiter,
Häng ihn - an den Sternen auf!


~ Friedrich Nietzsche ~

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen richtig schönen 
WellenTanz in & durch Euren Samstag! 

Alles Liebe ~ Daniela 


Donnerstag, 3. Dezember 2015

~ Aufmerksam bleiben ~

Erinnert ihr Euch noch, was ihr heute vor 4 Jahren getan habt?
Ich hätte mich wahrscheinlich nicht exakt daran erinnert,
wenn ich nicht gezielt in meinen Tagebuchnotizen gesucht hätte,
aber neuerdings erinnert mich Facebook.
Während ich manchmal herzlich lachen muss,
über spirituell leicht abgehobene Posts,
oder Gedankengänge, die sich heute ein wenig merkwürdig
anfühlen, bin ich heute an etwas sehr schönes erinnert
worden, nämlich an eine sehr glückliche Zeit in meinem Leben.
Interessanterweise deckt sich das mit einer bewegenden Frage,
die ein sehr guter Freund mir vor einigen Tagen einmal stellte.
Er erinnerte mich daran, dass sich etwas sehr verändert hat mit mir
und er hat recht. Nach einem einschneidenden Erlebnis,
scheinen sich ganz langsam und behäbig Glaubensmuster,
Verhaltensmuster und Gedanken eigeschlichen zu haben,
die mir sehr bekannt sind, mir aber schon lange nicht mehr dienen,
so dachte ich zumindest, bis er mir diese Frage stellte
und sich für mich heute noch einmal der Unterschied zwischen
damals und heute bildhaft darstellte.
Nun verändern wir uns ständig.
Wir lernen dazu, beschäftigen uns mit uns selbst,
mit anderen Menschen, manche von uns tun das aus Freude,
andere auch beruflich. Mir war nie bewusster, als in den
letzten Tagen, dass wir soviele Methoden und Techniken
lernen können, wie wir wollen, wenn wir nicht in Kontakt mit
uns selbst sind, bringt uns all unser Wissen rein gar nichts.
Wir können es auf uns und andere Menschen anwenden,
können uns Selbst coachen oder coachen lassen,
bis wir grün werden, denn schliesslich wissen wir das eh alles
schon. Wir durchschauen die Methodik, belächelnvielleicht innerlich
sogar den "netten Versuch" unseres Coachs oder Mentors
und bleiben dennoch betriebsblind für unsere Kernthemen.
Ich glaube, dass das tatsächlich die größte Gefahr für uns alle,
die wir im therapeutischen, beratenden, persönlichkeitsentwickelnden
Bereich tätig sind und dass es wirklich wichtig ist, immer wieder in
Kontakt zu kommen mit uns selbst, uns zu orientieren,
ganz bewusst wahrzunehmen und uns eben auch mal zuzugestehen,
dass wir es trotz all dieser wunderbaren Instrumente, Methoden,
Theorien oder gerade deswegen nicht allein schaffen.
Gut tun dann eben Menschen, Freunde, Familie, Partner,
die einen auf einer ganz menschlichen Ebene mal wieder erden können,
ohne irgendwelche Ratschläge, Hinterfragen oder Entwicklungsmethoden
uns ohne Umschweife sagen, wie es ist, wie ihre Wahrnehmung ist.
Für mich stellt sich damit gerade sehr deutlich dar, was dazu
geführt hat, dass ich mich eben vor vier Jahren sehr viel glücklicher
gefühlt habe, als in den letzten paar Wochen und nun kann ich
wieder einmal genau schauen, was ich brauche um mich glücklicher
oder besser "leichter" zu fühlen und noch aufmerksamer werden,
für die Momente in denen ich den Kontakt mit mir
selbst und meinen Gefühlen blockiere oder verliere.

Alles Liebe ~ Daniela


Mittwoch, 2. Dezember 2015

~ Unverschnörkelt ~

Viele Menschen bevorzugen ein Leben in Samthandschuhen,
wattiert, weichegspühlt, abgefedert und ich kann sogar
nachvollziehen, dass es sich so erheblich angenehmer lebt,
für viele von uns. Auch für mich übrigens für einen gewissen
Zeitraum, allerdings ertrage ich diese Zustände nicht so
lange. In Kompfortzonen entsteht keine Bewegung,
und Stillstand ist eben echt nicht mein Ding.
Mir sind Menschen sehr lieb, die den Mut haben,
die Wahrheit zu sagen, klar und deutlich.
Die ihren Punkt anbringen, ohne Schnörkel,
auch wenn´s eben mal weh tut, der Wahrheit ins Auge zu sehen.
Für den Moment ist mir dann hin und wieder mal
nach Feuer spucken, oder danach diesem Menschen
die Tür vor der Nase zuzuknallen, den Hörer einzuhängen
oder ihn gleich ganz aus meinem Leben zu verbannen.
(Zurück in die Kompfortzone, ist doch so muckelig da.)
Nur geht das eben nicht mehr so leicht, wenn man mal
über einen bestimmten Punkt in der eigenen Etwicklung
hinaus ist, nämlich über den Punkt alles immer wahnsinnig persönlich
und ablehnend zu sehen oder eine Opferhaltung einzunehmen,
die es ermöglicht diesen "bösen Menschen" zu beschuldigen
einen verletzen zu wollen. Das kann auch sein, aber wenn ich
mich so getroffen fühle, dann scheint es, als hätte dieser Mensch
etwas erfasst, was ich lieber nicht sehen würde.
Möglicherweise fühle ich mich ertappt und will das vor ihm
und mir verbergen. Zum Glück habe ich einmal entschieden
ehrlich zu mir selbst zu sein und damit die Möglichkeit
zu hinterfragen, was mich eigentlich so ärgert und
wenn ich mich selbst ertappe, wie ich gegen mein
eigenes Wertesystem arbeite, kann ich sofort damit aufhören,
wenn nicht, dann scheint der andere Mensch mit meinem
Wertesystem zu kollidieren und ich kann wählen,
wie ich gegebenenfalls damit umgehe.
Ich bin dankbar für jeden Menschen, der wahrhaftig ist,
der die Wahrheit sagen kann und auch mit den möglichen
Konsequenzen gut zurecht kommt.
Mich hat mal jemand gefragt, wie direkt ich es hören möchte,
daraufhin fragte ich ihn, wie direkt er denn sein könnte/möchte.
Er war ziemlich direkt, sehr ehrlich und wenig weichgespült.
Das kann nicht jeder und wir Menschen sind einfach
auch verschieden, leben in verschiedenen Wertesystemen
und bevorzugen verschiedene Umgehensweisen, vielleicht
ist es das, was uns die Kommunikation miteinander so schwer macht.
Warum fragen wir nicht einfach viel öfter, wie ehrlich, direkt,
oder eben sanft jemand sie hören möchte, die Wahrheit, nach der
wir gefragt werden!?


Alles Liebe ~ Daniela


Dienstag, 1. Dezember 2015

~ Leben im Bildschirmmodus? ~

Was steckt dahinter, dass Menschen ihr gesamtes Leben auf Facebook
offenlegen? Das scheinbar jedes Detail einer Liebesbeziehung,
eines Lebens dargestellt, inszeniert werden muss, von Menschen,
die scheinbar nicht einmal beruflich davon profitieren.
Manchmal bekomme ich wirklich Angst, wenn ich sehe,
wie Menschen mit dieser virtuellen Welt zu verschmelzen scheinen.
Das Haus, das Boot, die Frau, der Mann, die Kinder, der Hund,
das Mittagessen, die Toilettenlektüre, die Ankündigung der Scheidung,
die Liebserklärung, alles findet öffentlich und sichtbar für
jeden statt und jeder hat auch plötzlich `ne Meinung dazu,
oder sogar mehrere, eine öffentliche, die meistens gerade so ausfällt,
wie es von der Mehrheit gewünscht wird, eine private, die hinter
vorgehaltener Hand und jenseits der Öffentlichkeit kundgetan wird
und vielleicht sogar noch eine, die vor dem Menschen selbst bestand
hat, der sich eine Meinung oder besser ein Urteil bildet.
Nein, ich werde Euch jetzt nicht sagen, dass Facebook und Co.
die Beziehungskiller Nummer Eins sind, oder, dass wir ja schon fast
gezwungen werden mitzumachen, bei diesem Schaulaufen.
Dass Seelenstriptease  doch irgendwie dazu gehört und der ewig
wechselnde Beziehungsstatus ja auch irgendwie wichtig ist,
um immer gleich informiert zu sein, ob man mit der Tür ins Haus fallen
kann, oder lieber die charmanten Umwege über die dämlichsten aller
Fragestellungen nimmt.
Wir sind nämlich hoffentlich alle schon reif und urteilsfähig genug,
um zu unterscheiden, dass das hier bestenfalls eine anonymisierte Spiegelung
des echten Lebens ist. Dass wir es größtenteils mit Menschen zu tun haben,
die sich hier mal so ganz anders zeigen, als sie in Wahrheit sind,
weil es anscheinend so viel leichter ist sich in einem scheinbar
anonymisierten Medium so zu geben, wie man eigentlich schon immer
gerne wäre, wenn man sich nur trauen würde.
Aber mal im Ernst, wie ECHT können diese Momentaufnahmen denn sein,
wenn in jedem entscheidenden Augenblick die Kamera gleich dabei ist
und gewollt oder gekonnt, sicher aber gezielt Menschen, Orte,
Situationen ablichten, die natürlich auch den Augen aller "Freunde", "Follower",
standhalten. Ich frage mich das schon immer, denn irgendwie hatte ich
in den bedeutendsten Stunden meines Lebens keine Kamera griffbereit,
noch habe ich in diesen Situationen daran gedacht und selbst bei
Konzerten scheint es so zu sein, dass Menschen das Handy mit Teleskopstange
in der einen Hand, die E - Zigarette in der anderen Hand, auf ihre Monitore
starren auf der Jagd nach dem perfekten Bild
und gar nicht mehr berührbar sind, für das was da gerade passiert.
In Gesprächen mit anderen Menschen auf´s Handy starren, um mal
eben noch `ne E- Mail zu verfassen.
Sich nicht mehr in die Augen sehen, stattdessen aber in jeder Sekunde checken,
ob sich ein Profilbild verändert hat oder wer gerade einen Beitrag
kommentiert hat.
Nein, ich verteufele diese Sozialen Neztwerke nicht, nutze ich
einige von ihnen doch selbst regelmäßig und bisher auch
aus der Überzeugung, dass es ein Weg ist Menschen zu begegnen.
Was hin und wieder sicher auch geschieht, nur und das gilt es wirklich
zu unterscheiden, sind diese Begegnungen keine realen Begegnungen.
Ich höre keine Stimme, sehe keine Mimik, keine Gestik
ich kann erahnen, welcher Mensch sich hinter welcher Maske
verbirgt, aber ich werde es erst dann sicher wissen können,
wenn Begegnungen auch in der Realität stattfinden und da ist
es dann meiner Erfahrung nach so, dass die wenigsten Menschen
wirklich so sind, wie sie sich in diesen sozialen Netzwerken darstellen,
wie auch, es sind ja immer nur Augenblicksaufnahmen,
Schokoladen oder Gruselseiten, die wir von uns zeigen,
eben gerade je nach Stimmung oder wie man sich eben selbst am liebsten
wahrnimmt.
Ganz sicher haben wir alle, die wir diese Medien benutzen einen guten
Grund das zu tun, mancher erschliesst sich mir jedoch nicht.

Geben wir alle gut Acht, dass wir neben all den Inszenierungen
und dem vermeintlichen teilhaben lassen auch noch etwas
von dem Leben mitbekommen, das in jeder Sekunde dort stattfindet,
wo wir uns eben befinden, mit den Menschen, die um uns sind
und den bezaubernden Augenblicken, die viel kleiner werden,
durch den Sucher oder Monitor! ;-)


Alles LIEBE ~ Daniela




Sonntag, 29. November 2015

~ Wellenadvent ~


 Haus und Hof sind dekoriert, die ersten Plätzchen Gebacken,
der Adventskranz gesteckt, die Adventskalender befüllt und
der weihnachtliche Geruch erfüllt die Räume.
"Ich bin nicht in Weihnschtsstimmung" oder
"Ich mag Weihnachten nicht" höre ich in den vergangenen Tagen
sehr häufig und denke mir dann so: Gut, dass ich mit Kindern
lebe, denn irgendwie springt die (Vor)Freude so auf mich über.
Die Freude auf Weihnschtskonszerte meiner Töchter,
auf gemütliche Nachmittage, adventliche Spaziergänge, Schlittschuhlaufen,
und ja sogar den Weihnachtsmarkt.
Ob ich das alles ebenso genießen würde, ohne die Begleitung
dieser zwei funkelnden Augenpaare die dem heiligen Abend
entgegenfiebern? Ich weiss es nicht.
Was ich allerdings weiss ist, dass es für uns in den letzten
Jahren tatsächlich eine besinnliche Zeit geworden ist,
die nicht mehr in Stress ausartet und wir uns auch nicht
mehr vom Stress der Menschen um uns herum anstecken lassen.
Und weil ich auch die Winternächte so sehr liebe, mag
ich noch ein Gedicht mit Euch teilen:


Es gibt so wunderweiße Nächte

Es gibt so wunderweiße Nächte,
drin alle Dinge Silber sind.
Da schimmert mancher Stern so lind,
als ob er fromme Hirten brächte
zu einem neuen Jesuskind.

Weit wie mit dichtem Demantstaube
bestreut, erscheinen Flur und Flut,
und in die Herzen, traumgemut,
steigt ein kapellenloser Glaube,
der leise seine Wunder tut. 


~ Rainer Maria Rilke ~ 

Ich wünsche Euch eine besinnliche Adventszeit!

Alles Liebe ~ Daniela