Samstag, 20. Juni 2015

~ LebensBrüche ~

Wundersame Dinge geschehen, wenn Menschen sich offen begegnen.
So habe ich auch in dieser Woche wieder in der Begegnung, dem
Austausch mit einem tollen Menschen eine spannende Erkenntnis
gewonnen, die ich gern mit Euch teilen möchte.
Mich interessieren Menschen, Lebensgeschichten, Strukturen,
und besonders interessieren mich Brüche, die es in einem jeden
Leben gibt. Positiv wie negativ.
Was mich daran wirklich interessiert ist gar nicht so sehr,
der Bruch als solches, sondern die Entwicklung die ein Mensch
anhand eines solchen Bruchs vollzieht.
Die Essenz dessen, was er daraus gelernt hat,
wie er es geschafft hat diesem Bruch zu begegnen und was
er mit den Bruchstücken anfängt.
Es gibt Menschen, die so lange bei einem Bruch verweilen,
dass es ihnen häufig sehr spät, wenn überhaupt auffällt,
dass sie sich nicht bewegen, dass sie ständig um diese Bruchstelle
kreisen, ohne auch nur eine nennenswerte Erkenntnis daraus
zu ziehen, die ihnen hilft mit dem Erlebten jetzt umzugehen,
und eine befreite Zukunft anzusteuern.
Die jegliche Impulse verweigern, innere wie äussere sich
der Aufgabe zu stellen, die da vor ihnen liegt und sich von
einem Pseudo - Verarbeitungsversuch zum nächsten hangeln,
ohne sich jemals wirklich in Kontakt mit sich selbst zu befinden,
oder sich zu öffnen, defensiv und destruktiv sich selbst und
den Menschen gegenüber, die sie häufig aufsuchen unter eben
dem Vorwand, sie mögen diesen Bruch bearbeiten.
Meine eigenen Brüche gehen mir durch den Kopf und
meine automatischen Programme, die hilfreichen und die,
die mir unmittelbar in diesen Situationen sicher dienten,
mich im weiteren Verlauf jedoch eher bremsten und meine
persönliche Entwicklung hemmten.
So fiel mir auf, dass ich bei jedem Bruch, der sich vollzog
in meinem Leben bisher nach dem Schock in so etwas wie
einen automatischen Funktionsmodus schaltete, der mich in der
Rückbetrachtung beinah erschaudern lässt, weil es damit einher ging,
dass ich Zugang zu meinen Gefühlen verweigerte, anderen Menschen
und vor allem mir selbst. Manchmal waren es nur bestimmte Emotionsareale,
die ich mit Funktionalität betäubte und bei meinem "Bruch" der Brüche war
es dann mein komplettes Gefühlsspektrum.
Ich erkenne heute, dass es wahnsinnig wichtig war für mich, für meine Seele
automatisch in diesen Modus zu schalten.
Ich erkenne aber auch, dass ich den Punkt verpasst habe,
mich zurückzubesinnen, mich meinen Gefühlen wieder anzunähern,
so dass ein erneuter Bruch, so etwas wie ein Durchbruch stattfinden musste,
der mir dazu verhalf in Kontakt zu kommen mit meinem Gefühl,
Schritt für Schritt und Schicht für Schicht, musste die versteinerte Kruste
von diesen Wunden, die ja offen darunterlagen, weil sie gar nicht die Möglichkeit
erhielten von selbst zu heilen abgetragen werden.
Zu diesem Punkt kam ich aber nicht durch eine Erkenntnis,
sondern durch einen Totalausfall meiner körperlichen Gesundheit,
Symptome, die ich einfach nicht überhören oder übersehen konnte.
Und durch einen Menschen, in dem Fall meine Heilpraktikerin,
die mir im richtigen Augenblick begegnete und mich allein durch
eine Frage in Kontakt mit einem Gefühl brachte, nämlich Traurigkeit
und zwar der Traurigkeit darüber festzustellen, dass ich in den letzten
Monaten (es war ein schleichender Prozess) gar nichts mehr gespürt
habe und um das zu erkennen, genügte mir die Frage,
ob ich den Wind angenehm finde.
Und auch hier fällt mir in der Rückbetrachtung etwas auf,
wann immer sich mir die Möglichkeit bot
einen Weg zu gehen, der mich in Kontakt mit mir brachte,
der mich ein wenig befreien konnte, bin ich ihn gegangen,
über Berge hinweg, mitten durch´s Feuer und am Ende
habe ich den Weg in die Wellen gewählt mit all dem,
was sie mit sich bringen.
Ich würde es immer wieder tun und ich bin tief dankbar,
für all die Brüche, die es mir ermöglichen der Mensch zu sein,
der ich bin und weiter zu werden, mit jeder Sturmflut,
jedem Feuer und jedem Berg, der da noch kommen mag
und natürlich mit den Brüchen.

HERZlich ~ Daniela 


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