Mittwoch, 25. März 2015

~ Willst Du müssen? ~

"Ich muss nix müssen!" ... so stand einmal meine Tochter mit 3 Jahren,
verschränkten Armen und mit dem Fuß wild aufstampfend vor mir,
als ich ihr vorschlug bei minus 7 Grad
doch lieber Strumpfhose und Stiefel statt Sandalen zum Kleid anzuziehen.
Recht hat sie, dachte ich mir damals und dass der Mensch echt wenig müssen muss,
nur der Konsequenzen bewusst sein, sollte er sich, ab einer bestimmten Entwicklungsstufe.
Ich schlug damals vor kurz auf der Terasse zu testen, wie sich nackte Beine bei Minusgraden
im Schnee anfühlen. Es dauerte nicht einmal eine Minute, da entschied sie sich freiwillig für
den Schneeanzug.
Heute begegnen mir immer wieder einmal erwachsene Menschen, mit eben jener Einstellung.
Hin und wieder frag ich mich dann, bis zu welchem Alter solche Phasen anhalten können!?
Schön ist doch, wenn man müssen kann, weil man will, oder?
Ich meine damit, wenn ich nicht müssen will und damit die Haltung eines 3 jährigen Kindes
einnehme, weil ich das Gefühl habe, alles was ich muss, muss ich für andere,
hat da wohl jemals eine Entwicklung stattgefunden?
Versteht mich nicht falsch, in jedem von uns steckt ja dieses Kind, und müssen müssen
ist jetzt auch keine meiner favorisierten Lieblingsbeschäftigungen.
Allerdings kann ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen,
nichts müssen zu wollen.
Wenn ich nicht weiss, was ich will, weiss ich auch nicht, was ich MUSS um
zufrieden zu sein, und wenn ich nicht weiss, was ich muss,
kann ich nicht müssen wollen so viel ich will, ich werde mich immer daran
orientieren, was ich in den Augen anderer müssen sollte und wenn ich dabei eben
grundsätzlich die Haltung eines trotzigen Kindes einnehme, weil ich eben nicht müssen
will, was die anderen sagen.
Das Paradoxe daran ist, dass ich nie genau wissen kann, ob ich das nicht vielleicht gerne
müssen würde, weil es in Wahrheit meiner Zufriedenheit dient.
Meine Haltung wird zu einer Kriegserklärung an andere Menschen und
dient damit nicht meiner Entwicklung!
Zu wissen, was ich nicht will, nicht müssen will, ist ein guter Anfang,
wenn ich mir darüberhinaus die Frage stelle, was ich will, was ich kann,
was ich tue und es FÜR MICH tue und nicht gegen jemand anderen,
die Gesellschaft, oder was auch immer!
Ist es denn so viel leichter eine Haltung gegen etwas einzunehmen,
als für sich selbst einzustehen und mit jeder möglichen Konsequenz,
seinen eigenen Weg zu gehen?
Mir scheint, es ist bisweilen die bequemere Lösung, ob sie
einen Menschen allerdings auch nur einen kleinen Schritt weiterbringt,
oder gar Freude bringt, wage ich zu bezweifeln.
Ich muss gar nix, Du bist doof und ich hab recht, deshalb
bleib ich wie angewurzelt stehen, verschränke meine Arme,
stampfe mit dem Fuß auf und warte womöglich darauf,
dass der nächste kommt, der mir über den Kopf streichelt,
mir bestätigt, dass ich ein armes Mädchen bin und mir gleich
mal zeigt wo lang ich gehen MUSS.
Aber immer dran denken: "Ich muss nix müssen!"
Da könnte man auf die Idee kommen, die Katze beisst sich in den Schwanz,
oder man könnte einfach so tun, als müsste man nix müssen! :-)


Einen heiteren MITTwoch wünsche ich EUCH!

HERZlich ~ Daniela





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