Donnerstag, 19. März 2015

~ Pfützen hüpfen mit tanzenden Sternen ~

Nasse Füße haben noch kein Kind davon abgehalten in eine Pfütze zu springen.
Denke ich mir während ich meine Kinder dabei beobachte, mit welcher Freude
sie es immer wieder tun, während ich bewaffnet mit Regenschirm und der
Sorge im Kopf, sie könnten sich erkälten darüber sinniere, wie übertragbar
diese Situation doch auf so viele Bereiche des Lebens ist.
Ersteinmal erinnere ich mich aber daran, dass ich auch einmal Kind war,
dass es mir große Freude bereitete die Welt zu erkunden, dass ich mit Begeisterung
in Pfützen gehüpft bin und mich weder durchnässte Schuhe und Strümpfe
noch kalte Füße davon abhalten konnten es zu tun.
Ich schaue an mir herunter, sehe meine Schuhe und sofort kommt mir ihr Preis
in den Sinn, welch ein Irrsinn. Ich klappe den Regenschirm zu, schaue in den grauen
Himmel und lasse mir den Regen ins Gesicht prasseln während meine Kinder
quietschvergnügt von Pfütze zu Pfütze hüpfen.
Irgendwie ist es ja ähnlich wie mit meinen (unseren) Wellen denke ich mir
und an den letzten Urlaub am Meer, an den Respekt in den Augen meiner Kinder,
vor den gewaltigen Wellen.
Bis zu den Knien standen sie im Ozean für eine Weile, um die Kraft
genauer einschätzen zu lernen.
An meiner Hand wagten sie sich Schritt für Schritt weiter,
bis sie nach ein paar Stunden gar nicht mehr herauszubekommen
waren, aus den tobenden Fluten.
Warum mir all das in diesem Augenblick durch den Kopf geht?
Weil mir bewusst wird wie viel wir lernen können von unseren Kindern,
wie viel ich bereits gelernt oder wiederentdeckt habe mit meinen Kindern.
Wie einfach es sein kann Lösungen zu finden, wie wertvoll Augenblicke sind,
wie leicht Mut geht und wie wenig es wirklich braucht für Freude.
Ich lege also meinen Schirm zur Seite, nehme Anlauf und hüfe in eine der Pfützen.
"Mamaaa, Du hast uns nass gespritzt ... warte!"
Im nächsten Augenblick ist meine Hose von oben bis unten voller Schlammspritzer,
ich schaue an mir herunter und wir lachen Tränen, nachdem sie mit voller Wucht neben
mir gelandet sind.
Auf dem Rückweg frieren meine nassen Füße und einige Menschen
schauen uns ein wenig verwirrt an.
Nichts auf dieser Welt, so denke ich in diesem Augenblick,
ist mit dem Glück vergleichbar Mama zweier so wundervoller Kinder zu sein. 
Nietzsche kommt mir in den Sinn:
Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.

Und Chaos mit 2 tanzenden Sternen braucht auf der einen Seite Nerven 
und ist auf der anderen Seite das wertvollste und liebevollste Geschenk
meines Lebens an mich. 

Danke!

Herzlich ~ Daniela 





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