Freitag, 13. Juni 2014

~ Stolperwort: NORMAL ~

Habt ihr Euch auch schon einmal gewünscht,
dass Menschen einfach "normal" mit Euch umgehen?

Ich hatte gestern ein Gespräch zu genau diesem Thema
und dabei ist mir aufgefallen,
dass meine Einstellung zu normal sich komplett verändert hat,
im Laufe der Zeit. :-)

Vorab, dieser Wunsch ist mir ziemlich bekannt,
allerdings hat mich vor einigen Jahren mal jemand
aufgeklärt, wie es sich mit diesem "normal" verhält,
in zwischenmenschlichen Begegnungen.

Damals ging es um verstehen,
und darum wie es geschehen kann,
dass einige Menschen auf Anhieb verstehen,
was ich meine, manchmal sogar ohne Worte,
und  ohne, dass sie mich wirklich gut kennen.
Ich hatte damals den Eindruck,
diese Menschen könnten nichts von mir wissen.
Ich habe gelernt, dass VERSTEHEN im Gefühl geschieht.

Im Gegensatz dazu gibt es Menschen,
die mich nicht ansatzweise verstehen,
obwohl ich sie sehr lange kenne,
und in der Vergangenheit,
ziemlich häufig versucht habe MICH Ihnen zu erklären.
Erfolglos!

Woran das liegt?

Meiner Ansicht nach liegt es an "normal",
und daran wie ein Mensch dieses normal in der Tiefe erlebt.

Blöd ist es, wenn ich mir noch nie die Frage gestellt habe,
was für mich eigentlich "normal" ist.
Dann werde ich nämlich immer dann unsicher,
wenn ein Mensch mir erklärt, was eigentlich "normal" sein müsste,
weil er offenbar sein "normal" ziemlich klar hat, für sich.

Nun gibt es und damit zurück zum eingangs erwähnten Gespräch Menschen,
die ihr eigenes "normal" sehr gut kennen.
Die darüberhinaus irgendwann einmal damit begonnen haben
sich zu hinterfragen, eigene Definitionen zu finden,
zu bestimmten Wortgefühlen,
Menschen denen ihr eigenes Verständnis von "normal" nicht nur
als unbestimmtes Gefühl zugänglich ist,
sondern durch oben beschriebenen Hinterfragungsprozess
sehr bewusst ist.

Heikel kann´s werden, wenn diese Personen,
die sich nun sehr bewusst sind, was sie als normal empfinden,
bemerken, dass Menschen in ihrem näheren Umfeld ein völlig
anderes "normal" erleben.
Dass all die Ping - Pong ähnlichen Wortgefechte,
die eine solche Verbindung zwangsläufig mit sich bringt,
wenn man ständig versucht sich selbst verständlich zu machen,
und die Sprache des anderen nicht verstehen kann,
selbst wenn man es noch so sehr versucht,
weil einfach ein völlig anderes erleben von normal stattfindet.

Wenn es sich nun noch um eine Liebesbeziehung handelt,
man sich von Herzen wünscht,
der andere möge einen doch bitte verstehen,
oder wenigstens "normal" mit einem umgehen,
wird´s richtig kompliziert, ODER?

Der andere Mensch geht ja "normal" mit einem um,
es ist nur eben ein anderes "normal" als das eigene.
Wie weit die Empfindungen hier ausseinander liegen können,
hat vielleicht jeder von uns schon mal erlebt.
Ich jedenfalls kenne das sehr gut
& habe mich irgendwann dazu entschlossen,
das "normal" von anderen Menschen zu akzeptieren.
Ich habe gelernt, dass es manchmal bedeutet,
dass ich mich von Menschen trennen muss,
weil zwei völlig unterschiedliche Wahrnehmungen von einem
"normalen" Umgang miteinander existieren,
dass jeder Versuch, jedes Gespräch, jeder Erklärungsansatz in einem Desaster
endet, weil die Fronten so verhärtet sind, dass man unbemerkt in die verteilten
Rollen übergeht.

Es lohnt sich immer um eine Beziehung zu kämpfen,
wenn allerdings die Beziehung der Kampf ist,
worum geht es mir dann wirklich?

Wenn ich Menschen nicht verstehen kann,
es gerne will,
es mir aber beim besten Willen nicht gelingt?

Wir haben keinerlei Einfluss auf die Gefühle anderer Menschen.
Wir können keinen Einfluss darauf nehmen, ob uns jemand versteht.
Wenn "normal" Welten voneinander trennen,  können wir offen sein,
uns fragen, ob wir Teile des anderen "normals" vielleicht als etwas erkennen
können, das gegebenenfalls unsere Perspektive erweitert und damit
ein verbindendes Element darstellt, zwischen 2 Menschenwelten.

Wir können  kein Verständnis erzwingen,
noch kann es von UNS erzwungen werden.

Normal ist eines der interessantesten Worte,
die mir je begegnet sind.

Denn normal sind wir doch irgendwie alle,
zumindest sehen die meisten von UNS sich so.

Was meint IHR dazu?

Ich wünsche UNS allen einen HERZlich beLEBten TANZ mit den WUNDERvollen WELLEN des FREITAGs und finde das ziemlich NORMAL! ;-)














1 Kommentar:

  1. Liebe Daniela,

    vielen Dank für die schön geschriebenen Gedanken. Bei der Frage nach dem Normalen stellt sich für mich stets die Frage, wieviel Eigen- und Fremdbestimmung wir dem Normalen zugestehen:

    http://silentlyblogged.blogspot.com/2014/03/uber-normalitat.html

    LG

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