Freitag, 21. August 2015

~ Hirngrütze ~

Unterschriftensammlung gegen die Unterbringung von Flüchtlingen
in unserem Stadtteil! Mir wird ganz übel bei dem Gedanken daran,
dass "unser" privilegierter Stadtteil sie nicht haben will,
die MENSCHen, die in einer Schulsporthalle zusammengepfercht
unter Polizeischutz stehen.
Selbstverständlich kommuniziere ich das, wann immer das Thema
zur Sprache kommt und auch die dahintersteckenden Ängste der
Menschen, die da lauthals verkünden, dass "die Asylanten" einfach
nicht hierher gehören. Man sieht doch, wie die sich benehmen,
was ja auch alles nur daraus resultiert, dass wir ihnen hier das Geld
in den Rachen werfen. Wir sind einfach zu sozial!
Argumentieren hilft nicht in der Kommunikation mit diesen
Menschen, zu tief sitzt der geschürte Hass, auf "die".
"Die" sind wahlweise Flüchtlinge, Politiker, Wirtschaft,
oder eben Menschen, die eine andere Haltung zu bestimmten
Themen haben.
Von tiefen eigenen Ängsten wollen die Menschen nichts hören,
auch nicht von Instrumentalisierung.
"Du bist es doch, die sich instrumentalisieren lässt, Du wirst
noch sehen was Du davon hast, wenn Deine Kinder
von denen bedroht werden, wenn Deutsch zur Fremdsprache wird,
im eigenen Land!"
Perfekt, denke ich mir und schwupps* sind diese Ängste und alles
was mit ihnen verbunden ist in die nächste Generation verpflanzt,
weitere Gehirne die gefüttert werden mit der Angst vor Andersartigkeit,
der absoluten Bremse Menschen und Kulturen zu begegnen.
"Blauäugig bist Du und naiv, scheinheilig in Deinem Gutmenschentum!"
Puh ... wieder dreht sich mein Magen, hier scheint echt jede Form der
weiteren Kommunikation sinnlos und doch kann ich nicht anders
als immer weiter zu fragen, mir dieses hirnverbrannte Gedankengut
in seinen perversesten Auswüchsen anzuhören.
Denn scheinbar hört ihnen sonst niemand zu,
was man auch niemandem vorwerfen kann,
mir wird ganz schwindelig von all der breiigen braunen
Grütze, die da herrausfließt.
Angst, Angst habe ich in erster Linie vor Euch, ihr minderbemittelten
Idioten, denke ich mir und wie ich wohl meine Kinder
vor so viel Hirnrissigkeit, vor diesen wichtigtuenden Menschenhassern
schützen kann.
Wie kann ich Menschen auf eine so kreischende Unmenschlichkeit vorbereiten?
Du kannst ihnen begegnen wie Kindern, ihnen konstruktive
Fragen stellen, sie provokativ herausfordern, es kommt nur Gülle
aus diesen Gehirnen, falls sie überhaupt mit etwas gefüllt sind.

Auswandern auf eine einsame Insel?

Als äusserste Notfalloption lasse ich diese Möglichkeit mal
in meinem Hinterkopf.
Bis dahin mache ich einfach weiter wie bisher,
versuche dem Menschen als Mensch zu begegnen,
den Idioten die Stirn zu bieten
und meinen Kindern immer wieder zu erklären,
dass Fremdenhass aus Ängsten und Minderwertigkeitskomplexen resultiert.
Ihnen vorzuleben, dass es auch anders geht.
Mich selbst mit Menschen umgeben, die des Selbstdenkens mächtig sind
und Lösungswege finden und aufzeigen, die eine konstruktive,
lebensbejahende, gestaltende Haltung bewahren,
statt mit ihrem fehlgeleiteten Selbsthass sich
selbst und die Welt zu zerstören, in der wir leben.

Wir als Land haben ein großes Problem, und dieses
Problem verantworten wir alle zu gleichen Teilen ,
Du, ich und WIR,
restlos jeder von uns hat seinen Anteil an dieser Situation,
auch und besonders Menschen, die keine Haltung haben
zu dieser Thematik.

HERZlich ~ Daniela












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