Dienstag, 18. November 2014

~ Dramahauptbesetzung ~

Es wird mal wieder Zeit für Dramaqueens & Kings,
oder die Frage: Wieviel Drama braucht ein Mensch,
bis es ihm (meist durch einen ziemlich harten Aufprall)
wie Schuppen von den Augen fällt?
Bis er in einer Art Schockstarre realisiert, in welchem
Film er in den letzten Jahren die Hauptrolle spielte.

Wer selbst schon einmal in einer ähnlichen Inszenierung mitwirkte,
weiss sicher ziemlich genau, was ich damit meine.
Manchmal muss es weh tun,
möglicherweise ist es notwendig zu fallen,
um fliegen zu lernen.
Nun ist es gerade in dieser Schockstarre nicht immer leicht,
den Hintern zusammenzukneifen und sein Leben zu regeln.
Mal abgesehen von der Desillusionierung, die im Augenblick
der erwachens stattfindet.
Häufig handelt es sich um Beziehungsdramen, die
einen vorhersehbaren Verlauf nehmen.
Aussenstehende sehen es bereits vorher kommen,
doch niemand kann den Film eines anderen Menschen anhalten.
Wenn dieser sich nicht einmal bewusst ist,
dass er eine Hauptrolle besetzt.
Ernüchternd und knallhart ist die Erkenntnis,
das man mitgespielt hat.
Sich benutzen liess, und sich an ein Drehbuch hielt,
dass man nicht einmal gelesen hat.
So wirkt es zumindest auf den ersten Blick.
Man ist Opfer.
Der andere ist Täter.
So einfach ist es in dem Fall aber nicht.
Okay, ausgehend davon, dass wir alle mal in einem Zustand
geistiger Umnachtung verharren, sind wir aber nicht dauerumnachtet.
Wir liefern uns aus und mal ehrlich, wirkt es nicht auch erstaunlich unschuldig,
sich einem solchen Spiel zu ergeben
und spielen wir nicht in Wahrheit auch gerne mit?
Und ist es nicht vielleicht so, dass uns das Spiel irgendwann entgleitet,
wir reagieren, uns gegenseitig hochpushen, uns verletzen,
unnötig Porzellan zerschlagen und uns in den "wachen" Augenblicken
einreden, es handele sich ja nur um eine Phase, die sicherlich irgendwann
wieder vorbei geht?
Spätestens hier ist das Kind dann in den Brunnen gefallen
und wir können nur noch darauf hoffen, dass der "große" Knall nicht
so lange auf sich warten lässt, bis wir als seelische Wracks vor den Trümmern
unseres Lebens stehen.
Meiner Ansicht nach braucht Neuordnung das Chaos
und erwachen setzt schlafen voraus.
Demnach beginnt in dieser Phase
das Aufräumen, das langsame Realisieren,
die Trauer, die Wut und die Neuordnungsphase.
Das Leben stellt Fragen,
einige von diesen Fragen fühlen sich richtig beschissen an,
aber nur wenn wir den Mut haben zu fragen,
uns trauen der Wahrheit und uns selbst ins Gesicht zu sehen,
all den erschreckenden Bildern, die kein Mensch gern sieht,
nur dann werden wir einen Weg heraus finden aus überzogenen
Endlosdramen.
Nur dann werden wir Verantwortung übernehmen
und handeln. 
Am Ende entscheiden wir, welches Drama wir spielen
oder schreiben und so manche Tragödie
wandelt sich im weiteren Verlauf zur Komödie,
so dass es gelingt mit einem Schmunzeln Abschied zu nehmen
und mit Abstand zu betrachten, die Dramen gehen weiter,
wiederholen sich womöglich,
aber WIR SIND RAUS! :-)


Einen herrlich undramatischen Dienstag wünsche ich uns allen!

HERZlich ~ Daniela




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen