Freitag, 7. November 2014

~ AngstFREI ~

Heute kam mir der Gedanke, wenn ich keine der Brücken
überquert hätte, vor denen ich Angst hatte,
hätte sich mein Bewegungsradius wohl erheblich eingeschränkt.

Es gab tatsächlich mal eine Zeit, in der ich diese Brücken gemieden
habe, sinnbildlich & real.
Ich nahm Umwege in Kauf und im Zweifel fuhr ich halt
zurück auch wenn das bedeutete, dass ich mein gewünschtes Ziel nicht
erreichen konnte.

Eine ganze Weile war es für mich in Ordnung so zu leben
und meine Fahrten ohne Brücken zu planen.
Bis es mich irgendwann so einschränkte,
dass ich mich entschloss mich dieser Angst zu stellen.

Ich fragte mich, was im schlimmsten Fall passieren könnte,
die Brücke könnte unter mir zusammen brechen,
ich könnte zusammenbrechen.

Naja, die Wahrscheinlichkeit des Brückenzusammenbruchs
ist wohl eher gering und beim Gedanken daran fiel mir
plötzlich ein, dass dann wohl jede Bewegung die ein Mensch macht
ebenso gefährlich sein kann wie eine Brückenüberquerung.

Ich fragte mich dann, wovor ich eigentlich Angst habe.
Vor dem was mich auf der anderen Seite erwarten könnte?
Nein, diese Angst hatte ich nicht, ganz im Gegenteil,
ich war oft gespannt, wie etwas am anderen Ende der Brücke sein
würde.

War es das Wackeln der Brücke, bei Erschütterungen?
Naja. ein mulmiges Gefühl machte es mir schon,
aber war es wirklich der Grund?
Mir fiel dann auf, dass es mir leichter fällt mit dem Auto
eine Brücke zu überqueren, als zu Fuß und ich
ahnte, dass ich Angst hatte den Halt zu verlieren.

Diese Angst machte mich wahnsinnig und wie so häufig
in meinem Leben, war es letztlich die Begrenzung,
der eingeschränkte Bewegungsradius, der mich zu einer Veränderung
ermutigte.

Ich begann also, wann immer es mir irgendwie möglich war,
zu Fuß über Brücken zu gehen.
Erst sehr behutsam, über sehr massive und kurze Brücken,
mit Herzrasen und Luftnot und später dann immer sicherer
und auch mal über unbefestigte Brücken.
Über Hängebrücken,
über sehr lange und sehr hohe Brücken.

Meine Lieblingsbeschäftigung wird das wohl nie werden,
und Angst kommt auch immer mal wieder zurück,
aber diese Angst schränkt mich nicht mehr ein.
Sie hat keine Macht über mich.

Wann immer ich nun in Situationen gerate,
die mir Angst machen, frage ich mich wovor ich
Angst habe und begegne dieser Angst.
Die da ist, die ich nicht wegdiskutieren kann.
Die auch noch da ist, wenn ich flüchte
und all die Dinge vermeide, vor denen ich Angst habe.

Ich möchte Leben nicht vermeiden,
also mache ich mir die möglichen Konsequenzen bewusst
und entscheide dann, ob ich etwas trotz Angst tue,
oder mich gegebenenfalls dagegen entscheide.
Meistens jedoch ist es so,
dass es sich für mich auf Dauer viel schlechter anfühlt,
mich von dieser Angst leiten zu lassen,
als mich ihr zu stellen.

Habt einen angstFREIen Freitag ihr Lieben & viel FREUDE im AugenBLICK!

HERZlich ~ Daniela



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