Samstag, 9. August 2014

~ SamstagsWELLE mit Mascha Kaleko ~

Zwei Gedichte von Mascha Kaleko möchte ich heute mit Euch teilen,
jedes berührt mich auf besondere Weise,
wenn ihr mögt, lasst sie einfach einmal auf Euch
wirken:

Die frühen Jahre

Ausgesetzt 
In einer Barke von Nacht
Trieb ich 
Und trieb an ein Ufer.
An Wolken lehnte ich gegen den Regen.
An Sandhügel gegen den wütenden Wind.
Auf nichts war Verlaß.
Nur auf Wunder.
Ich aß die grünenden Früchte der Sehnsucht,
Trank von dem Wasser das dürsten macht.
Ein Fremdling, stumm vor unerschlossenen Zonen,
Fror ich mich durch die finsteren Jahre.
Zur Heimat erkor ich mir die Liebe.

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 Sonne

Ich tat die Augen auf und sah das Helle,
Mein Leid verklang wie ein gehauchtes Wort. -
Ein Meer von Licht drang flutend in die Zelle,
Das trug  wie eine Welle mich hinfort.

Und Licht ergoß sich über jede Stelle,
Durchwachte Sorgen gingen leis zur Ruh. -
Ich tat die Augen auf und sah das Helle,
Nun schließ ich sie so bald nicht wieder zu.


~ Aus: Sei klug und halte Dich an Wunder, Mascha Kaleko ~

Einen bezaubernden TANZ mit den lyrischen WELLEN des Samstags wünsche ich UNS - HEUTE!

... ~♥~ ...




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