Dienstag, 12. August 2014

~ LichtWELLE mit Paulo Coelho ~

Heute mag ich einige Textstellen aus dem
"Handbuch des Kriegers des Lichts" von Paulo Coelho mit
Euch teilen, die mich besonders berühren und mich
immer wieder einmal inspirieren:

~ 27~


Ein Krieger des Lichts tut immer Außergewöhnliches.

Er tanzt beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit auf der Straße. 
Oder blickt einem Unbekannten in die Augen und spricht sofort von Liebe. 
Er verficht eine Idee, die lächerlich wirken mag. 
Der Krieger des Lichts erlaubt sich derlei Dinge.

Er fürchtet sich weder, über vergangenen Schmerz zu weinen, 
noch, über Neuentdecktes zu jauchzen.

Wenn er spürt, dass die Stunde gekommen ist, 
lässt er alles zurück und bricht zu dem Abenteuer auf, 
von dem er immer geträumt hat. 
Wenn er erkennt, dass er an der Grenze seiner Widerstandskraft angekommen ist, 
verlässt er den Kampf, ohne sich deswegen Vorwürfe zu machen.

Ein Krieger verbringt seine Tage nicht damit, 
eine Rolle zu spielen, die andere für ihn ausgesucht haben.

~ 41~
Ein Krieger des Lichts teilt seine Welt mit den Menschen, die er liebt.

Wenn sie mutlos sind, wird er versuchen, sie darin zu bestärken, ihren Träumen zu folgen. 
In solchen Augenblicken erscheint der Gegner und hält zwei Tafeln in der Hand.

Auf einer steht geschrieben: »Denk mehr an dich. 
Behalte die Segnungen für dich selbst, sonst wirst du am Ende alles verlieren.«

Auf der anderen Tafel steht: 
 »Wie kommst du dazu anderen zu helfen? Siehst du etwa deine eigenen Fehler nicht?«

Ein Krieger weiß um seine Fehler. 
Aber er weiß auch, dass er nicht allein wachsen kann 
und sich nicht von seinen Gefährten absondern darf.

Daher schleudert er beide Tafeln zu Boden, selbst wenn er glaubt, 
dass sie ein Körnchen Wahrheit enthalten. 
Sie werden zu Staub, und der Krieger fährt fort, diejenigen anzuspornen, 
die ihm nahe sind.

~ 46 ~

Ein Krieger des Lichts braucht Liebe.

Zuneigung und Zärtlichkeit gehören zu seiner Natur wie Essen, Trinken 
und die Lust am guten Kampf. 
Wenn der Krieger angesichts des Sonnenuntergangs kein Glück empfindet, 
stimmt etwas nicht.

In diesem Augenblick unterbricht er den Kampf und sucht sich Gefährten, 
um gemeinsam mit ihnen die Dämmerung zu erleben.

Wenn er nicht auf Anhieb welche findet, fragt er sich: 
 »Hatte ich Angst, mich jemandem zu nähern? 
Habe ich Zuneigung bekommen und es nicht bemerkt?«

Ein Krieger des Lichts nutzt die Einsamkeit, 
lässt sich aber nicht von ihr benutzen.

~ 57 ~
Ein Krieger des Lichts braucht zugleich Geduld und Schnelligkeit.

Die zwei größten strategischen Fehler sind: 
vor der Zeit handeln oder eine Gelegenheit vorübergehen zu lassen. 
Um dies zu verhindern, behandelt der Krieger jede Situation als 
etwas Einmaliges und wendet auf sie weder Formeln noch Rezepte 
oder fremde Meinungen an.

Der Kalif Moauiyat fragte Omr Ben Al-Aas, 
welches das Geheimnis seiner großen politischen Erfolge sei, 
und bekam zur Antwort:

»Ich habe mich nie auf etwas eingelassen, 
ohne nicht vorher einen Rückzug durchdacht zu haben. 
Andererseits bin ich nirgendwo eingetreten mit der Absicht, 
gleich wieder davonzurennen.«

~ 61 ~
 
Intuition ist dem Krieger des Lichts sehr wichtig.

Während des Kampfes hat er keine Zeit, um über die Paraden seines Feindes nachzudenken. Dann benutzt er seinen Instinkt und gehorcht seinem Engel.

In Friedenszeiten entziffert er die Zeichen, die Gott ihm schickt.

Die Leute sagen: »Er ist verrückt.«

Oder aber: »Er lebt in einer Phantasiewelt.«

Oder aber auch: »Wie kann er sich auf Dinge verlassen, 
die jeder Logik entbehren?«

Doch der Krieger weiß, dass die Intuition das Alphabet Gottes ist, 
und horcht weiter auf den Wind und redet mit den Sternen.

~ 67 ~

Der Krieger weiß, dass kein Mensch eine Insel ist.

Er kann nicht allein kämpfen. Wie auch immer sein Plan aussieht, er wird andere Menschen brauchen. Er braucht jemanden, den er um Hilfe bitten, mit dem er seine Strategie besprechen und dem er in ruhigen Augenblicken am Lagerfeuer Geschichten über den Kampf erzählen kann.

Doch er lässt nicht zu, dass die Leute seine Zugänglichkeit mit Unsicherheit verwechseln. Er ist durchschaubar in seinen Handlungen und verschwiegen seinen Plänen.

Ein Krieger des Lichts tanzt mit seinen Gefährten, aber er überträgt niemandem die Verantwortung für seine Schritte.

~ 72 ~
Ein Krieger des Lichts glaubt.

Weil er an Wunder glaubt, geschehen auch Wunder. Weil er sich sicher ist, dass seine Gedanken sein Leben verändern können, verändert sich sein Leben. Weil er sicher ist, dass er der Liebe begegnen wird, begegnet ihm diese Liebe auch.

Manchmal wird er enttäuscht, manchmal verletzt.

Und dann hört er Kommentare wie diesen: »Wie naiv er doch ist!«

Aber der Krieger weiß, dass es sich lohnt. 
Für jede Niederlage gibt es zwei Siege. Alle, die glauben, wissen das.

~ 100 ~
Und ich sage es abermals:

Die Krieger des Lichts erkennen einander am Blick. 
Sie leben in der Welt, gehören zur Welt 
und wurden ohne Rucksack oder Sandalen in die Welt geschickt. 
Häufig sind sie feige, glauben, sie könnten nicht wachsen. 
Die Krieger des Lichts halten sich manchmal eines Segens 
oder eines Wunders für unwürdig.

Die Krieger des Lichts fragen sich häufig, was sie hier eigentlich tun. 
Es kommt auch vor, dass ihr Leben keinen Sinn hat.

Das macht sie zu Kriegern des Lichts. 
Dass sie sich irren. 
Dass sie fragen. 
Dass sie einen Sinn suchen. 
Und ihn am Ende finden.

 ~ 113 ~
Für das innere Wachstum kennt ein Krieger des Lichts eine höchst wirksame Übung: 
er achtet auf die Dinge, die er automatisch macht, 
wie atmen, mit den Augen zwinkern oder die Dinge um ihn herum wahrnehmen.

Er wiederholt die Übung jedes Mal, wenn er verwirrt ist. 
Damit befreit er sich von Spannungen und lässt seine Intuition freier arbeiten, 
ohne von seinen Ängsten und Wünschen beeinflusst zu werden. 
Bestimmte Probleme, die ihm unlösbar vorkamen, finden eine Lösung, 
bestimmte Schmerzen, die er für unbesiegbar hielt, verschwinden plötzlich.

Wann immer er sich vor eine schwierige Situation gestellt sieht, 
wendet er diese Technik an.

~ 124 ~
Ein Krieger des Lichts gibt, bevor man ihn bittet.

Einige seiner Gefährten meinen dazu: »Wer etwas will, kann doch bitten.«

Doch der Krieger weiß, dass es viele Menschen gibt, 
die das nicht können, die einfach nicht um Hilfe bitten können. 
In seiner Umgebung leben Menschen, deren Herz so zerbrechlich ist, 
dass es beginnt, krankhafte Lieben zu durchleben. 
Sie dürsten nach Zuneigung und schämen sich, es zu zeigen.

Der Krieger versammelt sie um das Feuer, erzählt Geschichten, 
teilt seine Nahrung, betrinkt sich mit ihnen. 
Am nächsten Tag fühlen sie sich besser.

Diejenigen, die das Unglück anderer gleichgültig lässt, 
sind die Allerunglücklichsten.

Einen GEISTreich beWEGten TANZ mit den FREUDIGen WELLEN des Dienstags wünsche ich UNS - HEUTE! ... ~♥~ ...




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