Samstag, 17. Oktober 2015

~ WellenRuhe & Novecento ~

Am Himmel ist es immer noch grau,
aber meine innere Ruhe kehrt zurück,
was mich gerade sehr freut und mich auch meine
Zeit so viel produktiver gestalten lässt.
Nun sind die Herbstferien beinah vorüber und ich
freue mich auf 2 Seminarwochen.
Es bewegt sich ja doch immer alles weiter
und zwar derzeit ziemlich rasant und wechselhaft.
Mir ist übrigens mal wieder ein so schönes Büchlein begegnet,
dass ich Euch, wenn auch ganz kurz davon berichten muss,
falls ihr es nicht eh schon kennt, weil es bereits verfilmt ist
und schon viele Jahre alt, aber offenbar an mir vorüber gegangen.
Also es handelt sich um "Novecento - die Legende vom Ozeanpianisten"
von Alessandro Barrico, eine wirklich berührende Geschichte,
die sich innerhalb weniger Stunden genussvoll lesen lässt.
Es handelt von einem Pianisten, der als Baby auf einem
Schiff ausgesetzt wird und es ein Leben lang nicht verlässt.
Es geht um den Menschen "Novecento" um seine einzigartige Musik,
die Menschen zu verzaubern vermag. Es geht auch um Ängste,
um Feingefühl und um die Beweglichkeit eines Geistes,
der scheinbar alle Orte dieser Welt bereits bereist, gesehen
und erfasst hat, obwohl er eben das Schiff nie verlassen
hat.
"Er konnte zuhören, er konnte lesen. 
Nicht in Büchern, das kann jeder, er las in den Menschen, 
in dem, was sie in sich trugen: Orte, Geräusche, Gerüche, ihr Land, ihre Geschichte 
... alles stand in ihnen geschrieben."

und noch ein weiteres Zitat:

"Also, keiner ist verpflichtet, mir das zu glauben, 
und ehrlich gesagt, ich selbst würde es auch nie glauben, 
wenn man es mir erzählte, aber Tatsache ist, daß dieses Klavier
anfing, über das Parkett des Ballsaals zu gleiten, 
und wir immer hinterher, mit Novecento, der spielte und 
keinen Blick von den Tasten wandte, er schien woanders
zu sein, während das Klavier den Wellen folgte, 
hin und her, es drehte sich im Kreis, steuerte genau auf die Glastür zu, 
und als es sie fast schon erreicht hatte, hielt es an 
und glitt allen Ernstes sacht zurück, es sah aus, als würde das Meer
es wiegen und auch uns wiegen, und ich begriff überhaupt nichts mehr, 
und Novecento spielte, er ließ sich überhaupt nicht beirren, und es war
klar, daß er nicht bloß spielte, sondern daß er dieses Klavier lenkte, okay?,
mit den Tasten, mit den Tönen, was weiss ich, er lenkte es, wohin er
wollte, es war verrückt, aber so war´s. Und während wir zwischen den Tischen 
kreiselten und Lüster und Sessel streiften, begriff ich, dass wir in diesem Augenblick, 
dass wir in diesem Augenblick mit dem Ozean tanzten, 
wir mit ihm, verrückte und perfekte Tänzer, engumschlungen
in einem wirren Walzer auf dem goldenen Parkett der Nacht.
Oh yes!"

Herzlich ~ Daniela



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