Samstag, 9. Mai 2015

~ WellenL(I)EBEN ~

Ich sitze in einem Café am Fluss.
Vom Himmel strahlt die Sonne, vor mir eine Tasse meines Lieblingskaffees.
Meine Töchter sitzen bewaffnet mit einem Eis neben mir
und erzählen mir die neuesten Neuigkeiten, wir planen den Geburtstag
meiner älteren Tochter, den sie gerne in diesem Jahr gemeinsam mit
ihren Freunden im Schwimmbad feiern möchte.
Wieder einmal wird mir bewusst, wie schnell die Zeit vergeht.
Die letzten 9 Jahre sind vorbei geflogen, so kommt es mir
im ersten Augenblick vor und dennoch enthalten sie so
viel Leben, so viel Liebe, so viel Freude, auch Schmerz
und Kummer, den wir als Familie stets gemeinsam meisterten,
irgendwie. Zusammen haben wir es geschafft, die turbulenten
Wellen zu tanzen, meine Töchter und ich.
Wie gut es ist, dass wir, ihr Papa und ich, es schafften,
nach unserer Trennung dennoch Eltern zu bleiben,
für unsere Töchter und dass es jetzt auch noch so ist,
und hoffentlich bleibt. Ich denke an den Augenblick,
als er den Kindern mitteilte, dass er noch einmal Papa würde.
Im ersten Augenblick war es mir so, als würde mein Herz stehen bleiben.
Nicht, weil ich es ihm nicht von Herzen wünsche, mit seiner neuen Familie,
glücklich zu sein, sondern weil sich in mir sofort das kleine Mädchen meldete,
das ich einmal war, die Ängste zurückkehrten, die ich hatte, nach
der Trennung meiner Eltern, dass mein Vater noch einmal ein Kind bekommen
könnte, mich ersetzen würde.
Er tat es nicht und dennoch schlummerte da wohl insgeheim diese Angst
immer noch in mir.
Vielleicht nicht ganz ohne Grund, denn durch diese Erinnerung
wurde mir ziemlich deutlich bewusst, was meine Kinder in dieser Situation
brauchen, um diese Ängste nicht in der Form zu entwickeln.
Viele Gespräche, eine behutsame Vorbereitung auf die neue, veränderte
Situation, viel Raum für offene Fragen und Gefühle und die konstante
Aufmerksamkeit von Mama, Papa und seiner neuen Partnerin.
Ich habe meinen Teil so gut es geht erfüllt, auch wenn ich in dieser Zeit,
einige Male gern explodiert wäre.
Im großen und ganzen betrachtet haben wir es wieder geschafft,
als Eltern durch diese Situation zu begleiten. Nun freuen
sich meine Töchter über einen kleinen Halbbruder und ich freue mich
darüber, dass sie es tun.
Im Sommer wird meine "kleine" Tochter in die Schule gehen und
auch darauf freue ich mich und ein wenig grummelt es auch in der Magengegend.
Schliesslich konnte ich mir bisher zumindest in den Kuschelzeiten
noch einreden, dass sie ja irgendwie noch mein Baby ist.
Am Ende dieser Wellengedanken bleibt mir wie so oft nur zu sagen,
wie dankbar ich bin, für meine Kinder, mein Leben, die Liebe die mich trägt  und
all die Wellen die es so spannend und lebendig machen.
Für die Menschen, die mit mir sind und für all die Möglichkeiten,
die sich mir in den vergangenen Jahren geboten haben,
ein solches Leben zu führen.
Ich fühle mich gesegnet.

Ich wünsche Euch ein wundervolles Wochenende!

HERZlich ~ Daniela




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