Freitag, 8. Mai 2015

~ Metamorphosen und ihre Möglichkeiten ~

Ich habe heute ein sehr eindrückliches Video
über die Metamorphose einer Raupe zu einem Schmetterling gesehen.
Mir schossen die Tränen in die Augen, beim Gedanken daran,
wie dieses Wesen verpuppt in seinem Kokon kämpft,
unter Aufwendung aller seiner Kräfte,
weil es muss.
Weil es keine Wahl hat, oder doch?
Haben wir die nicht alle?
Entscheiden wir uns nicht alle an jedem Morgen neu?
Ist nicht jede noch so kleine Entscheidung die wir treffen eine Entscheidung
für oder gegen das Leben?
Ist es nicht in Wahrheit so, dass wir alle im Laufe unseres Lebens
unzählige solcher Metamorphosen durchlaufen?
Vielleicht, so denke ich gerade, glaubt dieser Schmetterling im Verlauf
seiner Verwandlung auch, dass ihm die Kraft fehlt durchzuhalten,
vielleicht ist es sein Urinstinkt, sein Überlebenstrieb,
der ihn am aufgeben hindert.
Ein Freiheitsdrang, heraus aus diesem dunklen beengenden Kokon.
Der Drang, einmal befreit aus dieser Hülle ganz langsam und behutsam
seine Flügel zu entfalten und erste Flugversuche zu machen.
Zieht sich das nicht durch die gesamte Natur, frage ich mich?
Ich denke an die Vogelkinder, die derzeit hungrig ihre Schnäbel aus den
Nestern halten, in freudiger Erwartung der Fütterung, nachdem sie
sich unter größten Kraftanstrengungen aus ihrem Ei kämpften.
Mit jeder dieser Metamorphosen die wir erleben gewinnen wir
ein wenig mehr Freiheit, ein wenig mehr Ahnung davon,
worum es wirklich geht in diesem Leben,
mit jeder Hülle, die wir ablegen, jeder Enthäutung,
jedem Durchbruch, werden wir mehr, fliegen wir
ein kleines Stück höher, springen wir ein wenig weiter,
öffnen wir uns etwas mehr und lernen wir uns und unsere
Fähigkeiten etwas deutlicher einzuschätzen, werden wir weiter,
tiefer.
Lernen wir uns mit der Welt zu bewegen, weil es andersherum
einfach immer weniger Sinn macht.
Wir können die Wellen nicht anhalten,
wir können die Welt nicht stoppen,
aber wir können lernen unsere natürlichen Kräfte,
unsere Fähigkeiten zu verwenden um etwas gutes,
etwas nachhaltiges zu erschaffen, im Sinne der natürlichen Entwicklung
und der Entfaltung.
Wenn wir für einen Augenblick darüber nachdenken,
dass jeder von UNS diese Metamorphosen erlebt,
durchlebt, überwindet, bekommen wir dann nicht einen
erstaunlichen Einblick in die Kraft, die Energie,
die wir gebündelt und geteilt wunderbar dafür verwenden könnten
eine Welt zu gestalten, in der wir NEBENeinander, MITeinander,
FÜReinander leben, statt GEGENeinander und damit auch gegen uns selbst?

HERZlich ~ Daniela


 

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