Dienstag, 28. April 2015

~ Vertrauen in der SturmFLUT ~

Wieder einmal fühle ich mich zurückgeworfen auf die existenziellste aller Fragen,
die Frage nach dem Urvertrauen!
Ich meine damit das Vertrauen ins Leben,
in mich selbst, meine Lebensenergie und die Frage
wie es mir gelingt, dieses von mir so lange vermisste,
mühevoll ausgegrabene, vom Schlamm befreite,
und ans Licht gebrachte Vertrauen zu halten.
In Zeiten, in denen der Boden unter meinen Füßen ganz weich
wird, ich zu sinken drohe, einfach weil Dinge geschehen,
Leben passiert und es nicht danach fragt, ob ich bereit dazu bin.
Wenn etwas ausserhalb meiner Kontrolle liegt,
sich diese Ereignisse häufen.
Wenn sich nicht mehr die Frage danach stellt, wie ich
mit bestimmten Themen wie Krankheit, Tod, Verlust
umgehen würde.
Sondern wenn ich damit umgehen muss.
Jeder von uns muss sich diesen Themen im Laufe seines Leben stellen,
und jeder Mensch geht mit diesen Themen unterschiedlich um.
Häufig haben wir das Gefühl, wir müssten andere Menschen schützen,
ihnen die Wahrheit ersparen, sie schonen.
Ich habe viel darüber nachgedacht, ob es gut ist das zu tun.
Es kommt sicher immer sehr auf die Situation und den Menschen an,
um den es im Einzelfall geht, aber was mich betrifft, so ist
mir jede schonungslose Wahrheit lieber, als mich am Ende zu fragen,
warum mir Menschen eigentlich nicht zutrauen, mit einer solchen Wahrheit
umzugehen.
Zurück zum Thema Vertrauen:
Entwickeln wir nicht unser Vertrauen, indem uns etwas zugetraut wird?
Indem wir uns etwas zutrauen?
Lernen wir nicht dem Leben zu vertrauen, wenn wir annehmen,
dass eben auch Themen wie Krankheit, Tod, Verlust, Zerstörung dazu gehört?
Orientieren wir uns doch an der Natur, die es uns täglich auf so eindrückliche
Weise vormacht.
Mir kommt gleich das Bild des Orkans im letzten Sommer in den Sinn.
Ich konnte dabei zusehen, wie Bäume einfach umfielen, Äste durch die Gegend schossen.
Von fliegenden Motorrädern und ähnlichen Gegenständen mal ganz abgesehen.
Als ich am nächsten Tag den Wald betrat bot sich mir ein Bild der Zerstörung.
Es ist erschütternd das zu sehen und gleichermaßen erstaunlich, wie schnell
sich die Natur darauf einstellt, sich regeneriert.
Das Alte, das Morsche gehen lässt und Raum schafft für Neues.
Nun sind wir Menschen, wir fühlen und denken.
Unser Denken führt uns manchmal zu der Annahme, dass es gesund sei,
die schmerzvollen Themen auszuklammern, besonders wollen wir unsere
Kinder schützen vor all den Grausamkeiten, die das Leben so mit sich bringt.
Ich würde das auch gern.
Da es mir aber niemals gelingen wird, als einzelne Person und mit der Kraft meiner
Gedanken, Zerstörung, Krankheit, Tod, Krieg und was es da sonst noch so gibt
an Themen, die uns ängstigen, ewig von meinen Kindern fernzuhalten,
bleibt mir nur, sie vor Dingen zu schützen, die tatsächlich in den Bereich fallen,
den ich kontrollieren kann und sie so gut es geht stärken und ermutigen
einen Platz in diesem Leben, dieser Welt zu finden, an dem sie sich mit
Freude entwickeln können, trotz all der Widrigkeiten, die einem das Leben
immer wieder bietet, ihren eigenen Weg zu gehen, in ihre Fähigkeiten zu vertrauen,
sich selbst zu vertrauen und zu wissen es geht immer irgendwie weiter,
bis zum Schluss.
Denn: Schmerz, Abschied, Tod, Krankheit, sind nicht das Gegenteil von Leben, sondern
ein Teil des Lebens. Ob ich das nun will oder nicht.
Also warum Zeit und Energie darauf verschwenden die Wahrheit vor anderen und sich
selbst zu verbergen?
Am Ende bleibt uns allen nur, die Welle zu tanzen, die gerade unser Leben
überschwemmt, das Beste aus ihr zu machen und uns selbst Halt & Vertrauen schenken,
wenn es uns irgendwie gelingt und wenn nicht um Hilfe zu bitten,
Hilfe in Anspruch zu nehmen von Menschen die uns dabei helfen,
dieses Vertrauen in uns zu finden.

HERZlich ~ Daniela




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