Freitag, 10. April 2015

~ Herz, Verstand & nicht so stille Beobachter ~

Man könnte wirklich annehmen manche Menschen schicken täglich
ihren Verstand & ihr Herz in den Ring und lassen sie kämpfen.
Unerbittlich und mit unlauteren Mitteln, während sich der
"stille Beobachter" (ich habe immer noch nicht ganz kapiert, wer das eigentlich sein
soll) in den Zuschauerrang setzt und wechselnd applaudiert oder mal entrüstet
aufschreit, je nachdem auf welche Seite er sich für den Augenblick eingeschossen
hat. Und schon an dieser Stelle wird klar, diesen "stillen" Beobachter gibt es gar nicht,
zumindest ist er nicht still.
Wie auch? Er ist ja in uns und damit untrennbar mit uns verbunden.
Nun werden möglicherweise ganz findige Menschen unter uns einwenden,
dass dieser Beobachter von einer anderen Ebene fungiert.
Das ist möglich, vielleicht gibt er sich sogar von dort, wo er
unter Umständen verweilt, die größte Mühe unbeteidigt, nicht wertend, objektiv
zu tun, was ihm obliegt, nämlich beobachten.
Die Frage ist hier meines Erachtens, wie objektiv kann ein Beobachter
sein, der in uns mit all dem Erlebten, Erfahrenen in uns verbunden ist,
wenn er auch über den Gefühlen und Gedanken zu schweben scheint,
wirklich sein?
Was macht der Beobachter dann, mit dem wahrgenommenen?
Welches ja nun auch wieder aus Gefühlen & Gedanken besteht?
Einige Menschen würden nun sagen, er tut nichts.
Meines Erachtens ist das nicht wahr.
Er tut sehr wohl etwas, wenn auch unbewusst.
"Das darf sich dann von ganz allein lösen!"
Höre ich oft in diesem Zusammenhang.
Von ganz allein, also automatisch?
Bestimmt lösen sich ganz viele Dinge, aber ganz sicher nicht vom beobachten allein.
Wir alle gehen um mit dem was wir wahrnehmen.
Wir alle erhalten emotionale Impulse, die Gedanken aktivieren,
in einem ewigen Kreislauf.
Wenn der Beobachter also die Informationen, die er erhält über einen solchen
Kreislauf nicht in Beziehung setzt zu diesem Schaltkreis,
wenn er das Wahrgenommene, nicht aktiv nutzt um überholte Kreisläufe
zu unterbrechen, wozu beobachtet er dann?
Wenn es darum geht passiv zu bleiben in Situationen,
die einen aktiv daran hindern am Leben teilzunehmen,
wozu ist dieser Beobachter dann gut?
Ist er in dem Fall nicht nur ein weiteres Mittel,
um mögliche Entscheidungen NICHT oder unbewusst zu treffen?
Nochmal zurück zum Ringkampf.
Wozu verfeinden wir Herz & Verstand, wenn wir genau
die brauchen, um zu fühlen und zu denken, zu entscheiden
und zu handeln? Sie lassen sich nicht voneinander trennen.
Also warum lassen wir sich nicht füreinander, miteinander wirken,
anstatt ein Feindbild zu konstruieren, welches eine Illusion ist.
Was mache ich mit einem Gefühl, welches ich nicht bestimmen kann,
weil ich mir meinen Verstand zum Feind mache, und was mache ich
mit einem Verstand, der keine Gefühle einbezieht, weil er sie allein
für seine mögliche Misere verantwortlich macht?
Da wird mir wohl auch kein Beobachter helfen, der gar nicht so still
über all dem zu schweben scheint und wartet, dass sich hier von ganz allein
etwas ändert!

HERZlich ~ Daniela


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