Samstag, 17. Januar 2015

~ Lösungsscheuklappen ~

Ich frage mich wieder einmal wie viel Sinn es wohl macht,
ein Problem mit den selben Mitteln lösen zu wollen, durch die es erst
entstanden ist? Im großen Ganzen, wie im kleinen Individuellen!?

Mal angenommen meine Schneckenhaustaktik hätte mich
in die Isolation geführt und nun verkrieche ich mich hinein,
weil ich mich einsam und unverstanden fühle.

Oder, ich wäre mit meinen unbedachten Kamikazehandlungen
schon diverse Male vor eine Mauer gerannt,
nun tut mir alles weh, um die Schmerzen
zu lindern, werde ich nun wieder Hyperaktiv und knalle gegen die
Mauer.

Meine Schmerzen werde ich wohl so nie los.
Im Schneckenhaus werde ich wohl auch keine Lösung für meine
Angst vor Menschen oder Situationen finden,
schon allein weil mir dort keine begegnen.

Ein anderes Beispiel.
Einer steht auf und verbreitet seine sensationellen Neuigkeiten,
propagandiert irgend einen geistig verwirrten gefährlich Quatsch,
zieht aber damit tausendende Menschen in seinen Bann,
er verschafft sich Gehör.
Ich finde das falsch, starte eine Gegenbewegung, greife aber auf genau
die gleichen Mittel zurück.
Welche Menschen spreche ich damit wohl an?
Wohl nicht gerade die, die gewillt sind differenziert und eigenständig zu denken.

Diese Liste liesse sich beliebig weiter führen,
was ich mich nur frage ist,
bin ich tatsächlich an einer Veränderung interessiert,
wenn ich wohlwissend immer wieder die gleichen Wege gehe?
Kenne ich vielleicht gar keine anderen Lösungswege?
Woran liegt das, dass ich sie nicht kennen LERNE?

Wenn ich ein Wollknäuel verknote,
werde ich den Knoten nicht lösen,
indem ich neue Knoten binde.

Wenn ich einen Kuchen backe,
der mir zehn mal nicht gelingt,
wird er mir auch beim elften mal nicht gelingen,
wenn ich nichts am Rezept oder der Backtemperatur ändere.

Nein, der Mensch muss nicht alles Verändern,
aber spätestens wenn er immer am selben unerwünschten Ziel ankommt,
könnte er sich einmal fragen, ob er vielleicht den falschen Weg richtig,
oder den richtigen Weg falsch gegangen ist.

Ich kenne kaum ein Problem, dass nur durch eine einzige
Möglichkeit zu lösen wäre.
Wenn ich allerdings nicht bereit bin andere Lösungsmöglichkeiten
in Betracht zu ziehen, zu erkennen oder mir andere Perspektiven anzuschauen,
dann bin ich ewig auf eben diese einzige Lösungsmöglichkeit angewiesen.

Es mag ja Menschen geben, die sich wohl fühlen in Hamsterrädern
und sich ständig wiederholenden Kreisläufen.

Ich wünsche Euch ein tolles Wochenende mit perspektiverweiternden
Eindrücken!

HERZlich ~ Daniela










 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen