Samstag, 31. Mai 2014

~ Rosarot & kuntergraudunkelbunt ~

"Ich mag Menschen die polarisieren."

Ein gefühlt unterdrücktes Lachen am anderen Ende der Leitung.

"Das habe ich herausgefunden und irgendwie war das schon immer so."

"Das ist interessant, Daniela." (seltsamer Unterton)

"Hm, wenn ich es mir recht überlege, polarisiere ich vielleicht auch."

"Vielleicht ... " ... ab hier konnte ich dann nichts mehr verstehen,
weil der Mensch am anderen Ende der Leitung in schallendes Lachen ausbrach.

Zunächst war ich ein wenig verwirrt,
bis ich dann auch lachen musste und zwar HERZlichst.

Manchmal ist es aber auch echt eine schwere Geburt,
dieses "Selbsterkennungsdings".
Da dachte ich bis zu einem bestimmten Zeitpunkt immer,
ich sei ein durch und durch freundlicher Mensch,
angepasst, geduldig & möglichst unauffällig,
bewertungsfrei & ganz nett.
Dieses Bild von mir hatte ich jedenfalls einmal.
& schwupps ist es plötzlich ganz anders.

Wobei so ganz habe ich mir diese Rolle nie wirklich geglaubt
und mir vertraute Menschen ebensowenig,
stellte sich im weiteren Gesprächsverlauf heraus.
Was mich dann auch gleich an einige Situationen erinnert,
die mich beinah verzweifeln liessen,
zwischen dem Wunsch gut hineinzupassen in das Bild anderer Menschen,
und meinem eigenen Empfinden zu diesen Situationen.

Rosarot weichgespült gegen frei & direkt & kuntergraudunkelbunt!

Rosarot ist geblieben, in Form von tief empfundener Herzlichkeit
& einem guten Gefühl zu einem achtsamen Umgang mit Menschen.
Es gibt aber auch eben kuntergraudunkelbunt,
ein Farbton, der mir liegt,
weil er viel mit mir und meinem Gefühl zu tun hat.
Er begegnete mir in einem Liedtext von Casper,
einige Zeilen daraus möchte ich gern mit Euch teilen:

Dort im Mondschein erfüllt nen' bisschen Raum
Hier zu Haus - im Verlorenen der Welt
Immer leben für's Fliegen
Doch sind geboren, um zu rennen
Ich tätowier' mir deinen Namen über's Herz
Mit Ankern, damit jeder weiß wo meins' hingehört
'Nen Leuchtturm daneben
Egal wie neblig, es leitet mich
Schwalben an den Hals
Dass jeder sieht wie frei wir sind
Wir liegen lachend in den Trümmern und fühlen uns frei
Wir sind 30 Fuß high und steigend
Zu Hause ist da, wo man sich vermisst
Doch wir glauben an ein Licht, das niemals erlischt
Eines Tages Vegas, Baby
Buchen den Flug und weg
Setzen auf Rot
so perfekt unperfekt
Die Welt - unser Bett
Leben in den Tag - Licht nur vom Testbild
Und immer wieder diese süßen Endorphine-Schübe
Fliegen über den Dingen
Leben die Lieder, die wir lieben
Die Pläne, die wir schmieden
Wir malen uns die Welt in 

kuntergraudunkelbunt


Ob das nun wieder polarisiert?
Ich weiss es nicht.

Was ich aber weiss ist:
Es gibt eben Dinge & Menschen,
die sich jenseits meiner Toleranzgrenze befinden.
Das bedeutet nicht,
dass ich ein gesteigertes Interesse daran habe mich mit diesen
Menschen näher zu befassen, wozu auch?
Ich versuche einfach jeden Menschen zu akzeptieren, wie er ist,
wenn er das dann auch mit mir so handhabt,
find ich das super.
Man muss sich ja nicht zwingend begegnen,
in der Weite dieser Welt.
Für einen gewissen Zeitraum,
gelingt es mir sogar Menschen zu ignorieren,
die sich auf merkwürdige Weise Zugang zu meiner Welt verschaffen,
und das zwanghafte Bedürfnis verspüren,
mich von Ihrer Sichtweise zu überzeugen.
Irgendwann allerdings,
ist meine Toleranzgrenze dann auch echt erreicht.
Nämlich spätestens dann,
wenn ich mir wieder einmal die Frage nach meinem
Raumschiff stelle, das mich zurück bringt zu dem
Planeten, wo Menschen meine Sprache sprechen.
Übrigens:
Ich lerne unglaublich gern ... auch Fremdsprachen,
aber verstehen geschieht meines Erachtens im Gefühl,
Berührung findet statt.


BEGRENZT ...
ist dann auch gleich das Stichwort.
Es hilft nichts,
so sehr ich auch versuche mich grundliebend über Begrenzungen
im DENKEN & FÜHLEN anderer Menschen zu (und jetzt wird´s spannend)
"erheben". (denn so wirkt auf mich oft der verzweifelte Versuch völlig bewertungsfrei wirken zu wollen)

Es gelingt mir nicht,
was mir aber gelingt ist ehrlich zu mir selbst zu sein,
immer häufiger jedenfalls
&
es gelingt mir damit ehrlich zu den Menschen zu sein,
die mir begegnen.
Ich könnte noch ein wenig klarer & sicherer werden, daran arbeite ich.

Mehr als das, kann ich dann auch schon fast nicht mehr tun,
denn ich habe irgendwann damit aufgehört mich Menschen zu erklären,
die mich nicht verstehen können, oder wollen.

Meinen Heiligenschein (zumindest den selbstgebastelten)
habe ich bereits vor einiger Zeit
abgelegt & seitdem auch nicht vermisst.

Meines Erachtens ist Bewertungsfreiheit eine Illusion,
ich bewerte sobald ich denke,
und wenn ich Bewertungsfreiheit fordere,
bewerte ich eben Bewertung.

Was über diesen "pseudo - erleuchteten Bewertungsfreiheitsquatsch" gut hinweg hilft,
ist die eigene Urteilsfähigkeit
die ich mir allerdings nicht aneigne,
indem ich mich selbst begrenze oder keine Haltung (Bewertung)
zu etwas habe,
sondern indem ich mich selbst in dieser Welt wahrnehme,
ausprobiere und DENKE ... auch mal um die eine oder andere Ecke,
indem ich meine GeFÜHLE wahrnehme und meine eigene Wahrheit erkenne,
und zu mir stehe & wertekongruent handle.

Dann gelingt es mir mich in meiner Welt zu orientieren,
meine Perspektiven gegebenenfalls zu erweitern und zu mir selbst zu stehen,
ohne andere Menschen bekehren, erleuchten, oder was auch immer zu wollen.
Darüberhinaus, wähle ich damit auch was, wann und wem ich meine Zeit
& meine Aufmerksamkeit schenke
und verwende meine Energien immer mehr auf die Dinge,
die mir wirklich wichtig sind!

Blogs schreiben zum Beispiel! :-)

HEUTE wünsche ich UNS einen HERRLICH LEBENdigen TANZ mit den WELLEN des Samstags! ~♥~


 ups ... verschwommen in rosarot - kuntergraudunkelbunt! :-)





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