Donnerstag, 22. Mai 2014

~ LEBEnsBLÜTE ~

"Und es kam der Tag, da das Risiko in der Knospe zu verharren
schmerzlicher wurde, als das Risiko zu blühen."

~ Anaïs Nin ~

Ich verwende dieses Zitat nicht zum ersten Mal in meinen Blogs.
Dafür gibt es einen guten Grund.
Abgesehen von der Tatsache,
dass diese Worte für mich eine sehr tiefe & beFREIende Bedeutung haben,
fragte ich mich heute, ob es wohl Menschen gibt, die ihr ganzes Leben
in dieser Knospe verbringen, ohne jemals geblüht zu haben
und ob es sich für alle Menschen gleich schmerzlich anfühlt,
in dieser Knospe.
Es könnte ja auch sein, dass einige von uns sich wohl fühlen,
zusammengefaltet in einer Art Schutzmantel!?

Ich bemerke, wie schwierig es ist, mir das vorzustellen.
Ich betrachte die Natur im Wandel der Jahreszeiten und sehe,
wie eine karge Winterlandschaft sich innerhalb weniger Wochen in
ein grünes Frühlingsmeer verwandelt,
wie die Knospen sprießen
und wie wieder einige Wochen später
ein buntes Blütenparadies entsteht,
bevor es sich herbstlich färbt, die Blumen verblühen,
das Laub von den Bäumen geweht wird um
in eine karge Winterlandschaft überzugehen.

So wiederholt es sich ständig in der FREIEN, WILDEN Natur.

Was aber, wenn ich eine Blume verpflanze, an einen anderen Ort,
in eine andere Umgebung, in einen Blumentopf zum Beispiel,
wo ihre Wurzeln sich nur noch begrenzt ausdehnen können?
Dann braucht meine Blume Pflege,
ich muss mich um sie kümmern,
dafür sorgen, dass sie einen ihr angenehmen Platz erhält,
dass sie genug Wasser bekommt,
sie von Zeit zu Zeit einmal umtopfen,
wenn ich bemerke, dass sie zu wenig Raum hat.
Sonst wird sie krank,
und stirbt vielleicht in ihrer Knospe ohne jemals geblüht zu haben.

Ich bin traurig,
wenn es mir nicht gelingt meinen Pflanzen die Pflege
zukommen zu lassen,
die sie benötigen um in ihrer vollen Blüte zu leben.

Ebenso geht es mir mit meiner eigenen Blüte,
wohlwissend, dass die Jahreszeiten sich verändern
und am verblühen kein Weg vorbei geht.
Manchmal, denke ich mir,
könnte ich ein sonnigeres Plätzchen vertragen im Winter,
im Sommer wünsche ich mir etwas mehr Wasser,
und sowohl das eine, als auch das andere,
weiss ich, kann nur ich selbst mir geben, wenn ich es WILL.
Was ich mir allerdings NICHT vorstellen KANN & WILL,
ist in einer KNOSPE zu verharren ohne jemals erBLÜHt zu SEIN!

Dieses Zitat begleitet mich nun schon so viele Jahre auf meinem Weg,
und es erinnert mich immer wieder daran,
dass uns die Zeitspanne des Wachstums sehr lange vorkommen kann,
- vom Samen der gesät wurde bis zur grünen Pflanze,
die irgendwann Knospen trägt -
es erinnert mich an eine Zeit,
in der ich in dieser Knospe verharrte,
aus Angst zu blühen, zu verblühen vielleicht,
oder mich schutzlos ausliefern zu müssen.
Mich berührbar, verletzlich zu zeigen.
Für mich kam irgendwann der Zeitpunkt,
da mir das Risiko in der Knospe zu verharren
spürbar schmerzlicher wurde,
als das Risiko zu blühen.
Immernoch entdecke ich Blütenblätter,
die gefaltet und verknickt um Erlaubnis
bitten sich öffnen zu dürfen
Immernoch kann ich das Risiko zu blühen fühlen,
und immernoch spüre ich den Schmerz als Widerstand.
Bis mir bewusst wird,
dass es absolut sinnlos ist etwas verhindern zu wollen,
das natürlicherweise in UNS angelegt ist.

"Es ist so schön Dir dabei zusehen zu dürfen,
wie Du langsam zu blühen beginnst."

Diesen Satz werde ich nie vergessen,
ebenso wenig den Sinn,
der sich mit ihm plötzlich für mich erschloss,
in diesen Worten, von Anais Nin
die ein so intensives Gefühl in mir auslösten,
all die Jahre.

~ Sehnsucht ~

zu BLÜHEN!
 

Ich wünsche UNS HEUTE einen BLÜHEnd LEBENdigen TANZ mit den WELLEN des TAGES!

... ~♥~ ...





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