Montag, 16. Mai 2016

~ Liegen lassen!? ~

Wir müssen nicht alles aufheben, was direkt vor unseren Füßen landet.
Schon gar nicht dann, wenn es uns von anderen Menschen achtlos dorthin
geworfen wird. Wie irrwitzig, dass es meistens die Menschen sind,
die sich selbst für unfassbar reflektiert halten, die anderen Menschen
ihren seelischen Müll ungefiltert (oder ist das vielleicht schon die gefilterte Variante?)
zumuten. Nein, mir geht es nicht um einen erhobenen Fingerzeig. Den finde
ich nämlich mittlerweile erstaunlich lachhaft angesichts der Tatsache,
dass es mir einfach nicht (mehr) liegt, Menschen zu belehren, bekehren,
oder ihnen meine Wahrheit aufzudrängen, dazu scheint nämlich der in der Esoterikszene so viel zitierte "Adlerblick" geradezu einzuladen.
Der beobachtende Blick - erhoben - abgehoben - immer leicht über den Dingen schwebend und im Augenblick des totalen Abflugs scheint sich dann so etwas wie ein Guru - Lehrer - Führer Mechanismus einzustellen, der gleich auch die Patentrezepte zur totalen Weltrettung mitliefert. 
Unter Beobachten verstehe ich etwas anderes. Sich selbst für einen Augenblick
in diese Position zu bringen, um sich einen umfassenderen Überblick zu verschaffen,
einen Moment innehalten und sich ein um die neuen Informationen ergänztes Bild
zu machen, das verstehe ich unter dieser Adlerposition.
Wenn sie allerdings dazu führt, dass wir jedem ganz ungefragt unser Weltbild
vor die Füße knallen, unseren Frust über das, was wir möglicherweise erkannt haben,
anderen Menschen (der Menschheit - klingt gleich ein wenig kollektiver, gell?)
in die Schuhe zu schieben, dann geht es in meinem Verständnis um etwas ganz
anderes, als "Beobachtung!" Wie bereits im Eingangssatz erwähnt, haben wir - zum Glück -
die Wahl, ob wir uns tatsächlich auf diese Art von Manipulation, beziehungsweise
ist es vielleicht eher (weichgespült für all jene, die der eigenen Wahrheit halt doch nicht so
ganz verpflichtet sind) ein Spiel einlassen. Um uns selbst in die Lage zu versetzen
unter diesen Umständen eine Wahl zu erkennen müssen wir zunächst eines sein
und zwar: eigenverantwortlich. Dann bringen wir uns viel seltener in eine Situation,
die uns scheinbar dazu verpflichtet, den Frust, die Aufforderung, den Ball aufzuheben,
der da eben gerade vor unseren Füßen landet und werden möglicherweise sogar
resistent gegen etwaige versteckte Versuche, uns in Spiele verwickeln zu lassen, die
mit Sicherheit nicht unsere sind. Also, einfach mal den Mut haben, Menschen und ihre
Bälle sich selbst zu überlassen, das kann sehr heilsam sein - für beide Seiten! ;-)


Alles Liebe ~ Daniela



2 Kommentare:

  1. "Schenk es ihr" ... den Satz hörte ich oft an Tisch 26
    Lernprozess
    und heute ist es etwas - was einfach "passiert" und mich zum lächeln bringt

    Danke
    für den Blog
    LG aus "Wolkenhausen"

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