Mittwoch, 13. April 2016

~ Bestimmt unbestimmbar! ~

Manchmal braucht es ja einen Anstoß, eine Inspiration, um sich mit Themen
zu befassen, die wir entweder bereits abgehandelt hatten, oder bis jetzt
eben noch gar nicht bedacht hatten. Bei mir war es in den letzten Tagen,
ein Film, (ja tatsächlich, sogar die können hin und wieder Fragen aufwerfen bei
mir).
Die erste Frage, die ich mir diesbezüglich stellte, war nämlich die Frage
nach der Kategorie. Ein "Science Fiction" Film, der sich mir neben einigen
überzeichneten und effektvollen Bildern in seiner Handlung als ziemlich
nah an der Realität darstellte. Meiner Realität, so wie ich sie erlebe.
Wie eigentlich immer, wenn mich etwas sehr erreicht, ging es um Menschen,
um Systeme, in denen wir leben, denen wir uns zugehörig fühlen, und
vor allen Dingen um die Frage, wer diese Menschen sind, nach welchen
Beweggründen sie ihre Entscheidungen treffen.

Zunächst einmal habe ich noch nie einen Menschen getroffen, der sich nicht
einem System anschließt. Was ich allerdings ernüchternderweise feststelle
ist, dass es meistens die selbsternannten "Systemgegner" sind, die in
einem Subsystem dieses Systems gegen das sie sich auflehnen komplett aufgehen.
Ungeachtet dessen, dass auch dieses Subsystem abhängig ist von dem System,
dass sie zu bekämpfen versuchen, denn wogegen sollten sie sich auflehnen,
wenn es das System nicht geben würde? Wohin würden sie ihre Energien dann
leiten? In das Subsystem, das dann zum neuen System würde, das Menschen
vorgaukelt die einzige Wahrheit zu sein???

Wir alle gehören automatisch einem System an, wir werden hineingeboren
in Familien, in eine Gesellschaft, in ein soziales Gefüge, das uns gleichermaßen
prägt und  konditioniert. Offensichtlich können sich aber nicht alle an dieses
System anpassen, sich einfügen und diese Systeme mittragen. Wie auch,
wenn wir Menschen sind, die fühlen können, die des Denkens mächtig sind
und deren innerer Motor Selbstentwicklung ist?

Nun beginnen wir vielleicht innerhalb dieses Systems nach
Systemen zu suchen, denen wir uns zugehörig fühlen können,
bilden Interessengemeinschaften, die zum Beispiel auf Einstellungen,
Musik oder Ideologien beruhen. Hier findet so mancher ein System,
dem er sich zugehörig fühlen kann, in dem er die Rolle bekleidet,
die ihm gefällt oder zugewiesen wurde. Damit könnte ja dann alles gut sein,
oder? Happy Ends, das ist doch wonach wir uns alle sehnen, oder?

Das Leben bleibt nur nicht stehen, Menschen entwickeln sich weiter,
die meisten zumindest und werden sich im Laufe der Zeit bewusst
darüber, dass sie sich wieder in einem System befinden, welches irgendwelchen
Regeln und Normen folgt. Welches sich über bestimmte innere oder äußere
Erkennungszeichen definiert und letztlich bestimmte Teile unseres Wesens
begrenzt oder negiert. Anpassung ist hier gefragt und das tun wir dann
auch ganz bereitwillig, oder? Schliesslich haben wir ja jetzt hier
einen Platz gefunden, möglicherweise sind wir sogar wer, innerhalb
dieses Gefüges, da kann man dann ja auch schonmal verdrängen,
dass man eigentlich tut, was man an anderen, denen da oben,
oder denen da unten so hasst, denn WIR machen das schliesslich
ganz anders, unter anderen Bedingungen, mit anderen Beweggründen und
die sind natürlich lupenrein und glasklar, zumindest solange wir uns
selbst weismachen wollen, dass es so ist.

Was aber, wenn das nicht geht? Was wenn wir immer wieder feststellen,
dass wir im Laufe der Zeit an den gleichen Begrenzungen landen?
Was wenn uns bewusst ist, dass wir alle automatisch Teil eines Systems sind,
und das alle Bemühungen neue Systeme zu erschaffen, einzig dem Ziel
folgen uns ein soziales Gefüge zu bauen, das uns dient bis es uns begrenzt?

Was wenn wir begreifen, dass jeder Mensch ein eigenes System ist,
das bestimmten Regeln und Normen folgt, was wenn wir beginnen,
zunächst einmal genau diese zu hinterfragen und dabei feststellen,
dass wir häufig von Automatismen gesteuert, von längst überholten
Denkmustern geleitet REAGIEREN. Was wenn wir unser Wertesystem
hin und wieder mal hinterfragen und erneuern und beginnen danach
zu HANDELN?

Auch dann sind wir automatisch ein eigenes System, Teil übergeordneter 
Systeme. Nur sind wir uns darüber bewusst, dass wir es sind.
Möglicherweise wird uns dabei auch klar, dass es unsere Bestimmung
ist unbestimmbar zu sein und dennoch Persönlichkeitsanteile zu
bestimmen und integrieren.
Ausgehend davon, dass wir alle in unterschiedlichem Maße alle
Wesenszüge in uns tragen, wozu begrenzen wir uns nur
auf ein Minimum, auf die Seiten, die von dem System in
dem wir uns gerade befinden gewünscht werden, oder vorausgesetzt,
um ein Teil davon zu sein?

Meines Erachtens steckt dahinter eine basale Angst, nämlich
die nicht mehr Teil eines sozialen Gefüges zu sein, oder Teil eines
Systems zu sein, das man ablehnt, dessen Mitglied man automatisch
ist, einfach weil man lebt. So schaffen wir uns Alternativsysteme
und leben glücklich & angstfrei bis ans Ende ... ODER?


Alles Liebe ~ Daniela ~ 




 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen