Samstag, 27. Februar 2016

~ Entscheidend & Intuitiv? ~

Es gibt Augenblicke im Leben, da können wir entscheiden,
wir müssen es sogar, wenn wir unser Leben selbstbestimmt und
glücklich leben wollen und dann wieder gibt es Momente,
in denen es nichts zu entscheiden gibt, auch wenn wir uns
selbst immer wieder vorgaukeln, beziehungsweise ein innerer Druck
uns dazu bewegt JETZT sofort eine Entscheidung zu treffen.
Wenn eine Entscheidung wirklich ansteht, dann werden wir sie treffen
und zwar umgehend, wenn wir nicht gerade zu den chronischen
Entscheidungsmuffeln gehören.
Die Augenblicke oder Phasen in denen wir nicht entscheiden,
können einfach auch mal ein Reifeprozess sein, eine Phase, die
es zu durchleben gilt, bis entweder die Entscheidung sehr klar wird,
oder das Leben uns - wie auch immer - in die Karten spielt.
Nun bin ich sicherlich nicht der geduldigste Mensch, zumindest
nehme ich mich selbst nicht so wahr, aber mit den Jahren habe
ich zumindest gelernt, dass die Entscheidungen, die ich unter Druck
getroffen habe selten die klügsten waren, was in der Rückbetrachtung Sinn
macht, denn wie sonst hätte ich das jemals herausgefunden?
So gelingt es mir immer besser auch einfach mal ganz gelassen
den Druck zu beobachten, den ich mir gegebenenfalls selbst mache,
oder auch mal "tiefengechillt" ins Leben und meine Urteils -
und Entscheidungfähigkeit zu vertrauen und auf den richtigen Zeitpunkt.
Noch ein Aspekt kommt mir dazu in den Sinn, weil ich ihn an jeder Ecke immer
wieder höre, nämlich die Intuition, die meines Erachtens viel zu häufig
lapidar mit "Bauchgefühl" oder gar "Herzensentscheidung" gleichgesetzt wird.
Intuition ist meines Erachtens viel komplexer, als ein "vages" Gefühl oder
eine emotionale Kurzschlussreaktion, sondern so etwas wie ein tieferes Wissen,
das sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt, nämlich aus Gefühlen,
Gedanken und Erfahrungen, die uns ohne groß daran herumanalysieren zu müssen
(dürfen) in ihrere Kombination recht deutlich zeigen, wo es für uns weitergeht
und wo nicht.Und da wo es für uns nicht weitergeht, kann es auch immer mal sein,
dass unsere Intuition, die eben auch Erfahrungen, positive wie negative enthält uns einfach vor etwas schützen will, das einer Situation ähnelt, die wir bereits einmal erlebt haben,
die wir aber aus heutiger Sicht und mit unseren heutigen Lifeskills viel leichter lösen könnten,
beziehungsweise, die keine "Gefahr" mehr für uns darstellt. 
"Hast Du ein klares gutes Gefühl dabei?"
Solche Fragen stellen Menschen mir immer wieder und manchmal habe ich
das tatsächlich. Hin und wieder allerdings, habe ich kein klares, gutes Gefühl
und spüre, dass es auch nicht klarer oder deutlicher werden wird, wenn
ich genau dort bleibe wo ich bin, gedanklich oder physisch, dann bewege
ich mich trotzdem und zwar in die Richtung des Widerstandes, den ich spüre,
denn dort habe ich ziemlich oft etwas gefunden, das mir entweder das Gefühl
klarer gemacht hat oder verdeutlichte, wozu es diesen Widerstand zu überwinden
gilt und das fühlt sich halt nicht immer gut an, zumindest nicht, wenn gut
als ausschliesslich leicht und rosa wattierter Glückstaumel verstanden wird.
Es ist also gar nicht so simpel, wie häufig angenommen
zu wählen, wann es etwas zu entscheiden gibt und wann eher nicht,
wann Geduld gefragt ist und wann handeln nötig ist.
Seien wir achtsam, vor allem auch an dieser Stelle mit unseren
Selbstsaboteuren.

Alles Liebe ~ Daniela



1 Kommentar:

  1. Intuition und Herzensentscheidung würde ich auch unterscheiden, denn bei letzter spielt der Verstand keine Rolle. Ein Bauchgefühl vereint nach meiner Vorstellung Herz und Verstand zu - Intuition.

    Ernst

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