Montag, 11. April 2016

~ Wenn es nicht befreit, ist es keine Liebe!? ~

Wenn es nicht befreit ist es keine Liebe!
Einer dieser Sätze, die für mich beinah schon so etwas wie ein Wegweiser
geworden sind, eine Überzeugung, ein Gedanke, ein Gefühl,
das es mir zu jeder Zeit erlaubt, mich zu orientieren.
Wer seiner Freude folgt, sein Leben ausrichtet auf Entfaltung,
persönliches Wachstum und dessen Wunsch es ist, dass jeder Mensch,
in sich die Fähigkeit entwickelt, Schöpfer seiner eigenen Welt zu sein,
sich ebenfalls zu entfalten und sich einen Weg der Freude, ein Leben
im Bewusstsein der eigenen Wünsche und Ziele zu schaffen,
der kommt einfach nicht drumrum sich irgendwann mit der "Liebe"
zu beschäftigen, als sich zu fragen, was Liebe ist, wie sie sich für
mich anfühlt und letztlich ob sie sich tatsächlich definieren lässt,
begrenzen in Worten oder Gedankenkonstrukten.
Ich habe vor ein paar Tagen gelesen, dass es gar nicht so wenige
Menschen gibt, die Gefühle denken. Geht denn sowas? Ein Gefühl
ist doch ein Gefühl, war mein erster Gedanke dazu, der mich auch gleich
ein wenig schmunzeln liess. Klar, lassen sich Gefühle denken, das weiss ich
ziemlich genau, aus eigener Erfahrung, aber auch durch meine tägliche
Beobachtung der Menschen um mich herum. Sie lassen sich sogar
wunderbar herbeidenken, wegdenken, zerdenken. Ich kann mir also
ein Gefühl denken, und dann werde ich es spüren, ich kann es in Beziehung
setzen zu meiner Lebenssituation und daran glauben, dass es wirklich damit zu
tun hat. Das kann ich mitunter Jahrzehnte tun und mich damit in eine Situation
bringen, die alles andere als befreiend ist, mich mit Menschen umgeben,
deren Anwesenheit in meinem Leben auf vielem gründet, aber sicher
nicht auf einem Gefühl. Nun ist Liebe für mich mehr als ein Gefühl,
es ist eine Lebenseinstellung, um mal all die mehr oder weniger mystifizierenden,
romantisierenden und begrenzenden Vorstellungen von dem was Liebe zu sein
habe unbeachtet zu lassen. "Um einen anderen Menschen zu lieben, musst Du erstmal
Dich selbst lieben." Kennt ihr auch alle, diesen Satz, oder? Ich finde er ist quatsch.
Ich kann einen Menschen, ein Tier, die Natur, mein Leben auch lieben, wenn ich
mich nicht vollumfänglich selbst lieben kann. Oder andersherum, vielleicht lerne
ich durch diese Liebe ja sogar einen weiteren Teil von mir zu lieben und wenn nicht,
dann kann ich vielleicht auch einfach mal annehmen, dass es mir nicht gelingt,
schliesslich befinde ich mich während ich lebe in einem ständigen Prozess des
Werdens. Was ich allerdings brauche, ist meine Liebesfähigkeit, die Bereitschaft,
mich auf ein Leben einzulassen, dass diesem Weg der Freude, des Wachstums,
der Entfaltung folgt. Das wird mir allerdings nicht oder nur mäßig gelingen,
wenn ich permanent Gefühle herbei oder wegdenke.
Wir alle tragen die Fähigkeit in uns zu lieben, viele von uns spüren den
"Wind" des Werdens, fühlen sich angezogen durch die Freiheit, das "gute Gefühl"
der Bewegung, doch nicht jeder traut sich diesen Weg in voller Konsequenz zu gehen.
"Kein Mensch, der spürt, dass sein Leben vom "sich entfalten" "sich ausdehnen" handelt,
wird es an einem Ort mit Menschen aushalten, der/die ihn am wachsen hindert/n."
Ich weiss nicht, ob es jemals einen Satz gegeben hat, der mich so sehr erreicht hat,
wie dieser. Ich weiss auch nicht, ob ihr dieses unbestimmte Gefühl der Beklemmung kennt,
dass sich psychisch wie physisch auf so viele unterschiedliche Weisen zeigt,
aber ich weiss, dass es wahr ist: Wir alle sind nicht auf dieser Welt um zu leiden,
um begrenzt zu werden oder uns selbst und andere zu begrenzen. Wir alle sind aber
in unterschiedlichem Maße leidensfähig, sogar leidenswillig und einigen von
uns ist genau dieses Leid, im Umkehrschluss der Motor, dem eigenen Leben
in der Konsequenz die Richtung zu geben, in die es naturgemäß geht.
Ein ewiges Werden und Vergehen. Und wieder kommt mir als erstes
das Bild der Wellen in den Sinn, ich kann sie lieben, die Wellen, die manchmal
fast ruhige See, die Sturmfluten, den Ozean so wie er ist, oder ich kann versuchen
dagegen anzukämpfen, die Wellen zu stoppen, die ruhige See zu bewegen,
ob mir das allerdings gelingen wird, wage ich stark zu bezweifeln und wozu
auch die Natur in ihren Bewegungsabläufen manipulieren?
Wenn ich das Leben liebe, liebe ich es in allen Facetten, wenn ich die Natur liebe,
liebe ich auch das Vergehen und das Werden und wenn ich Menschen liebe,
dann liebe ich den Menschen in seiner Ganzheit, die Einzelheiten mögen sein,
wie sie wollen. Liebe ist demnach auch immer eine Entscheidung!
Eine Entscheidung die befreit, sowohl von Sicherheits, und Kontrollillusionen,
als auch von Allmachtsphantasien.
Liebe zwischen Menschen begrenzt nicht, ganz im Gegenteil, sie bereichert
und befreit, wenn wir sie lassen.


Alles LIEBE ~ Daniela ~




1 Kommentar:

  1. Zum immer wieder reinschauen ...

    Ach ja und den Satz ...wie oft er einem doch begegnet

    Danke
    Sonnige Grüße

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