Sonntag, 13. Juli 2014

~ WELLENantWORT ~

Sonntagswellen hatten wir schon einmal, oder?
Vollmondwellen auch, obwohl die ja vielleicht auch
immer noch ihre Wirkung haben könnten!?
Möglicherweise ist es aber auch ganz anders,
wie alles ja auch immer ganz anders sein kann.
Jedenfalls ist es Nacht,
ich bin wach und schreibe meinen Blog.
Xavier Naidoo & Kool Savas sind ja der Ansicht,
"Schreiben geht immer durch die Nacht."

"Du klingst irgendwie traurig heute!"
Hörte ich vor ein paar Stunden von einem Menschen,
der mich recht gut KENNT.

Hm, ich fühle mich nicht traurig,
ich fühle mich auf dem Weg,
was ja auch nicht so ganz spektakulär ist,
weil man ja immer irgendwie unterWEGs ist.

Ein wenig wellt es da noch oder wieder in mir 
und fast könnte ich den Eindruck bekommen,
eine Frage zu überhören, die das Leben an mich
stellt.

Es könnte aber auch einfach daran liegen,
dass ich begonnen habe, an dem Text weiterzuschreiben,
der in einer merkwürdigen Situation aus mir
herausfloss und mir auf ziemlich deutliche Weise
gezeigt hat, was es da noch zu tun gibt, für mich.

Kürzlich begegnete mir eine Antwort,
die sich für MICH sehr WAHR anFÜHLt,
die möchte ich gern mit EUCH teilen:

 "Warum man schreibt, ist eine Frage, die ich leicht beantworten kann, 
da ich mich das so oft selbst gefragt habe. 
Ich glaube, man schreibt, weil man eine Welt erschaffen muss, 
in der man leben kann. 
Ich konnte in keiner der Welten leben, die mir angeboten wurden: 
die Welt meiner Eltern, die Welt Henry Millers, 
die Welt Gonzalos oder die Welt der Kriege. 
Ich musste meine eigene Welt schaffen mit einem Klima, 
einem Land, einer Atmosphäre, in der ich atmen, 
herrschen und mich erneuern konnte, wenn mich das Leben zerstörte. 
Das ist, glaube ich, der Grund für jedes Kunstwerk. (…)
Wir schreiben auch, um unsere Kenntnis des Lebens zu erweitern,
wir schreiben, um andere zu locken und zu verzaubern und zu trösten,
wir schreiben, um unseren Liebsten ein Ständchen zu bringen.
Wir schreiben, um das Leben doppelt zu kosten, im Augenblick und in der Rückschau.
Wir schreiben, wie Proust, um die Dinge zu verewigen und uns zu überzeugen,
dass sie ewig sind. Wir schreiben, um die Grenzen unseres Lebens zu überschreiten,
um darüber hinaus reichen zu können. Wir schreiben, um uns selbst zu lehren,
mit anderen zu sprechen, um die Reise in das Labyrinth aufzuzeichnen.
Wir schreiben, um unsere Welt zu erweitern,
wenn wir uns stranguliert fühlen oder eingeengt oder einsam.
Wir schreiben so, wie die Vögel singen, wie die Primitiven ihre Riten tanzen.
Wenn das Schreiben für dich nicht atmen ist, nicht Aufschrei oder Gesang,
dann schreibe nicht, denn unsere Kultur hat dafür keine Verwendung.
Wenn ich nicht schreibe, fühle ich, wie meine Welt schrumpft.
Ich fühle mich wie in einem Gefängnis.
Ich fühle, wie ich mein Feuer und meine Farbe verliere.
Das Schreiben sollte eine Notwendigkeit sein,
so wie das Meer sich aufbäumen muss, und ich nenne das atmen."

Anaïs NIN, Brief an einen Autor, der fragte: „Warum scheibt man“?
Danke, Anaïs Nin - für Einblicke in eine Welt, Beschreibungen und Wortgefühle, 
die mir alles andere, als fremd erscheinen.

  Einen angenehmen Tanz mit den WELLEN des SONNTAGS wünsche ich UNS - HEUTE!
 ... ~♥~ ...


http://vimeo.com/54191465


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