Freitag, 10. Juli 2015

~ Wellenmelancholie ~

Weinen reinigt ja bekanntlich von Innen,
demnach heule ich einfach mal was das Zeug hält.
Warum?
Weil Melancholie in der Luft liegt, in meiner jedenfalls,
so nehme ich die Welle, die wieder einmal ein Lied
in mir auslöste, das mich tief berührte und weine
die Tränen, die bisher ungeweint blieben,
um Menschen, die mir fehlen,
die mit Gedankenbildern und Gefühlen aus mir heraus
fliessen. Ihr salziger Geschmack erinnert mich ans Meer,
was sonst und so lasse ich sie kommen und gehen, die Wellen.
Und genieße dabei die Freiheit, sie einfach zuzulassen.
Während mir die Fanatiker des positiven Denkens in den
Sinn kommen, und ich mich daran erinnere, wie viel Druck
das erzeugen kann und wie unfassbar unsensibel einige dieser
"Glücksmaschinen" mit dem Gefühl anderer Menschen spielen.
Mein Anliegen ist es mich selbst anzunehmen wie ich bin
und damit nehme ich auch die wunden Punkte,
die Erinnerungen an wirklich schmerzvolle Momente
und an Tiefschläge meines Schicksals an.
Heute frage ich mich ehrlich gesagt eher, wie es dazu kommen
konnte, dass ich solche Momente so lange verdrängt habe,
dass ich einfach weiter gemacht habe, so als wäre etwas banales
geschehen. "Puh, das hast Du erlebt?"
Ja, das habe ich und bin deshalb der Mensch, der ich eben bin.
Mit all den Fähigkeiten, die ich aufgrund genau dieser Tiefschläge
entwickeln durfte und all den Unterdrückungsstrategien,
die es möglich gemacht haben, irgendwie weiter zu machen,
ohne mich selbst komplett zu zerstören oder  in Alkohol und Drogensümpfe
zu flüchten.
Man könnte auch sagen, ich ziehe mir die Realität rein,
das habe ich schon immer so gemacht und werde es hoffentlich
auch immer tun, auch und besonders wenn diese sich in der Rückbetrachtung
immer und immer wieder als Illusion darstellt.
Das Leben hält für uns alle ungeahnte Überraschungen
und auch Tiefschläge, Herausforderungen bereit,
ebenso wie Wunder, Glücksfälle und einen Haufen
magischer Augenblicke.
Mein Anliegen ist Euch zu sagen, dass kein Mensch immer
stark sein kann und wir müssen es auch nicht sein.
Erlauben wir uns diese schwachen Augenblicke
und seien wir stark, wenn das Leben uns herausfordert.
Weinen wir, wenn uns zum weinen ist
und lachen wir, wenn uns zum lachen zumute ist.
Wir haben nur dieses eine Leben wozu
also die Zeit mit unterdrückten Emotionen verplempern.
Lassen wir sie fliessen, und leben wir alle Seiten
an uns, und alle Seiten dieses Lebens.


Herzlich ~ Daniela



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