Donnerstag, 9. Juli 2015

~ Brücken bauen? ~

Was denn nun Brücke bauen oder einreissen?
Diese Frage geht mir nach einer heiteren "Arbeitsbesprechung" mit
einer  sehr lieben Reisebegleiterin durch den Kopf.
Ich baue ja so gern Brücken, von mir zu Dir,
von Dir zu ihm und zu ihr,
wer nun diese Brücken betritt und was Menschen
aus den Brücken machen, liegt ja in ihrem eigenen ermessen,
aber wie gern begehe ich eigentlich Brücken.
Also zunächst erscheinen mir ehrlicherweise meine eigens konstruierten
Brücken am sichersten. Manche so stelle ich allerdings
immer wieder fest, werden mit der Zeit morsch.
Es gibt welche die mir zu einseitig begangen werden,
dann wieder gibt es welche, die so gut wie gar nicht
genutzt oder gepflegt werden und somit langsam aber sicher verfallen,
einige werden mutwillig zerstört und andere sind einfach überbelastet.
Viele dieser Brücken benötigen von Zeit zu Zeit eine Generalüberholung
oder auch einfach ein wenig Zeit sich zu regenerieren,
andere sind einfach nicht mehr tragfähig,
die reisse ich mittlerweile mit Freude ab,
was nicht bedeutet, dass man sie nicht vielleicht neu bauen kann,
bei Bedarf, aber für den Augenblick sind sie einfach kaputt.
Nun habe ich mal hin zu einer realen Brücke ja tatsächlich
ein wenig Brückenangst. Also Angst davor, dass eine Brücke nicht tragfähig
ist und unter mir zusammenstürzt. Merkwürdig, ich habe zum Beispiel
keine Angst vor Höhe an sich und auch keine Flugangst nur eben dieses Brückending.
Vertrauen & Kontrolle kommen mir in den Sinn.
Manchen Brücken, beziehungsweise Brückenbauern vertraue ich auf anhieb,
ich betrete die Brücke und komme heil auf der anderen Seite an.
Hin und wieder allerdings gehe ich die ersten Schritte und
bemerke bereits, ein leises Beben unter mir, welches dazu
führt, dass ich sofort stehenbleibe und einen Augenblick abwarte,
ob es sich verändert. Wenn es schlimmer wird kehre ich um.
Wenn die Intensität kostant bleibt, gehe ich noch ein Stück weiter
um zu schauen, was dann passiert. Es kann vorkommen,
dass ich so die gesamte Brücke überquere, heil und unbeschadet,
und am Ende Vertrauen hinzugewonnen habe.
Eine andere Möglichkeit ist, dass das Beben aufhört,
oder möglicherweise nur in meiner "Befürchtung" existent war,
dann überquere ich die Brücke mittlerweile ganz souverän.
Bin ich übervorsichtig im Überqueren bestimmter Brücken?
Wahrscheinlich ist das so, denn immer noch erinnere
ich mich an Augenblicke in denen Brücken unter mir zusammenbrachen.
Ich habe es überlebt, kommt mir in den Sinn und dass es gut
war genau das zu erleben, zu lernen.
Um eben heute sehr genau zu prüfen, welche Brücke ich
wirklich überqueren möchte. Wann ich meiner Freude folge
über die Brücke hinweg und wann ich einfach Brücken betrete
um über Brücken zu gehen, die möglicherweise einfach nicht
dorthin führen, wo ich hin will.
Natürlich können wir nie so genau wissen,
was uns auf dem Weg oder auf der anderen Seite erwartet,
aber zwischen Mut und Leichtsinn liegt ein sehr schmaler Grat,
den es für mich auszuloten gilt.
Nicht dass ich nicht auch den einen oder anderen Einsturz erleben
würde, aber ich gehe die Brücken bewusster und ich muss
einfach nicht mehr zwingend jede Brücke betreten.


HERZlich ~ Daniela



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