Sonntag, 5. Juli 2015

~ SommerNachtsLyrik ~

Hach, ich liebe sie, die Sommernächte, 
ihr auch?
Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Leuchtkäfer durchschwirren den dunkeln Grund
Wie Träume, die einst zu guter Stund'
Das sehnende Herz mir erfreuten.

Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Die Sterne funkeln so fern und groß,
Sie spiegeln so hell sich im Meeresschoß,
Wie die Lieb' in der Tiefe der Zeiten.

Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Die Nachtigall schlägt aus dem Myrtengesträuch,
Sie schlägt so schmelzend, sie schlägt so weich,
Als säng' sie verklungene Leiden.

Die Sommernacht hat mir's angetan,
Das ist ein schweigsames Reiten,
Das Meer geht wild, das Meer geht hoch;
Was braucht's der verlorenen Tränen noch,
Die dem stillen Reiter entgleiten?

~ Joseph Victor von Scheffel~



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