Donnerstag, 2. Oktober 2014

~ WellenGeDANKEn ~

Nebelschwaden über den entfernten Hügeln.
Ich sitze am Küchentisch und schreibe,
über mir löst sich der Nebel langsam auf.
Von Minute zu Minute zeigt sich das zarte blau
des Himmels ein wenig mehr.

Im Hintergrund spielt leise Musik.
Die erste WELLE des Tages war laut,
schreiend, überwältigend.
Wütende Trauer, kuntergraudunkelbunt eben.

Nun weicht sie der mir gut bekannten, zarten Melancholie.
Ein sanfte Welle von Dankbarkeit,
mischt sich in ein trauriges Gefühl von
los lassen, gehen lassen, verzeihen,
vor allem mir selbst.

Manchmal ist es ganz leicht,
JETZT, wo mir bewusst ist,
wie wenig Einfluss andere Menschen
wirklich auf unsere Gefühle haben.
Wir sind es, die ständig wählen - wählen können - wie wir uns fühlen wollen.

Wie einfach es ist,
diesen Gedanken immer wieder von uns weg zu schieben,
kommt mir in den Sinn.
Die anderen sind Schuld, wie können die uns nur so "behandeln".
Was für ein Wort, denke ich gerade.
Wenn ich eine Behandlung will,
gehe ich zum Arzt, zum Therapeuten,
von mir aus auch zu einer Massage -
oder KosmetikBehandlung.

Ergo: Ich entscheide, ob ich mich behandeln lassen möchte und gegebenenfalls WIE!!!
Ich entscheide IMMER, auch wenn es erst einmal nicht danach aussieht.
Oft entscheiden wir eben, dass wir uns nicht entscheiden, übergeben die
Verantwortung in andere Hände, lassen uns behandeln und verteilen dann großzügig
die Schuldkarte an andere.
Ich auch!

Wir suhlen uns im Leid(en), vielleicht schmieden wir wütende Rachepläne,
oder verdammen den Menschen, der uns - was auch immer - angetan hat.
Wir machen uns kontinuierlich zu Opfern, gefallen uns nur zu gut
in der Rolle der "heiligen Unschuld".
Manchmal dämmert uns vielleicht, dass wir uns gerade eine
ziemlich illusionäre Seifenblase erschaffen, in der
wir erhaben über all den "Schuldigen" herumschweben.

Klingt hart, oder?
Desillusionierung ist hart.
Eigenverantwortung übernehmen auch.
Für DICH, für MICH, für UNS alle!!!
Doch meines Erachtens ist es der einzige Weg sich selbst zu befreien.
Ich habe mich nicht nur einmal sehr erschrocken,
beim Anblick dessen, was ich mir selbst angetan habe,
denn dieser Gedanke bleibt übrig,
wenn ich die Verantwortung übernehme für mich & mein Leben.
Ich habe es nicht besser gewusst,
aber JETZT weiss ich es,
weil ich mich entschieden habe zu lernen.

Weil ich MICH kennengelernt habe.
DAS war und IST nicht immer ein Vergnügen,
denn immer wieder begegne ich Anteilen,
Schatten, die sich plötzlich überdimensional und
furchteinflössend vor mir aufbäumen,
dass ich lieber vor ihnen flüchten würde,
als mir bewusst zu machen,
dass auch dieser Teil zu mir gehört.
Aber flüchten, gilt nicht, zumindest nicht für mich,
denn es nutzt eh nichts.
Irgendwann klopfen diese "Dinger" ;-) eh wieder an
und fordern ihr Recht ein integriert zu werden,
in eine - in meine - Persönlichkeit. 

Den Heiligenschein abzulegen ist nicht immer schön,
aber ehrlich gesagt macht es irgendwann FREUDE.
Mir jedenfalls, nachdem ich verziehen habe,
MIR und allen ANDEREN.

Wieder schaue ich in den Himmel über mir,
und der Nebel ist kaum noch zu sehen,
er hat sich verzogen,
ebenso, wie die laute WELLE heute morgen.

Nun ist es RUHIG,
der HIMMEL ist blau mit einigen Quellwolken,
so wie MEIN HIMMEL in mir,
mein OZEAN,
die WELLEN die kommen und GEHEN
und so wie sie eben sind
GETANZT werden WOLLEN.

Manchmal sind die leisesten Augenblicke,
die lebendigsten.

D a n k e  LEBEN!!!

HERZlich ~ Daniela







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