Freitag, 24. Oktober 2014

~ MusikMENSCHenWELLE: Hubert Kah ~

Kürzlich habe ich ein Lied gehört.
Eines, das in meiner Kindheit sehr häufig im Radio lief,
irgendwie ist mir der Refrain im Sinn geblieben:
"Wenn der Mond die Sonne berührt ..."
Erinnert ihr Euch an Hubert Kah?
Ich habe mir weitere Musik von ihm angehört,
viele Stücke in Englisch und ehrlich gesagt finde ich
einige davon grenzgenial. Sowohl die Texte als
auch die Melodie, die Synthesizer Klänge
in Verbindung mit der stellenweise sphärischen Stimme,
berühren mich sehr & schaffen eine mystisch verträumte Atmosphäre.
Nun bin ich ja immer auch interessiert an Menschen,
aber von Herrn Kah hatte ich seit den 80er Jahren wenig gehört.
Bis auf diese Songs eben, die im Jahre 2005 entstanden und
auf seinem Album Seelentaucher zu finden sind.
Bei meinen Recherchen stieß ich zunächst auf einen Artikel,
der mich darüber informierte, dass Herr Kah vor nicht allzu langer Zeit
Bewohner des Big Brother Containers war und dort die Gemüter erhitzte.
Später fand ich einen Beitrag über einen Talkshowauftritt von Herrn Kah,
der dort ziemlich detailliert und schonungslos über seine letzten 30 Jahre
sprach, in denen er an schweren Depressionen litt.
Er schilderte den Augenblick des Erkennens dieser,
und den weiteren Verlauf der Krankheit-
Er erzählte seinen Therapieverlauf und von der Unfähigkeit zu arbeiten
in den schlimmsten Phasen.
Sofort kamen mir die melancholischen Texte und
die teilweise wehmütige Stimmung in seinen Liedern in den Sinn
und die Frage, wie hält es ein Künstler aus, seine Kreativität nicht
mehr leben zu können, sich nicht mehr auszudrücken,
gefangen in einer Welt aus Schwermut und Dunkelheit,
und nach eigenen Angaben nicht therapierbar, weil er die Krankheit,
als eine Art "Strafe" angesehen hat.
Ein konstantes Schuldgefühl für "geschenkten" Erfolg!
Mich hat es sehr bewegt wie offen, der so verschroben wirkende
und dennoch nüchtern betrachtende Mensch seinen Leidensweg
und seinen anhaltenden Kampf aus der Depression heraus schilderte,
mit wiederholten Aufenthalten in psychiatrischen Kliniken und
hoch dosierten Psychopharmaka, die ihm nach eigenen Angaben
ermöglichen ein relativ freies Leben zu führen.
Ich wünsche Ihm, wie jedem mit dieser Erkrankung leben
müssenden Menschen viel Kraft und einen anhaltenden Therapieerfolg.
Vor allem aber wünsche ich ihm, die Möglichkeit, seine Kreativität
zu leben.

Einen schönen FREItag für EUCH!

HERZlich ~ Daniela 

Hubert Kah ~ No Rain




2 Kommentare:

  1. Hallo Daniela! Du sprichst mir von der Seele. Seit Februar dieses Jahres habe ich Hubert Kah neu für mich entdeckt und das Lied "Wenn der Mond die Sonne berührt" hat mich ebenso tief berührt, wie dich. Auch viele andere Stücke lassen mich einfach nicht los. Die Texte, die Melodien und Huberts Stimme lassen mich träumen und inspirieren. Ich krieg ihn einfach nicht aus dem Kopf. Ein besonderer Mensch ist das, mit besonderen Fähigkeiten, das hat mir seine Biografie offenbart. Unglaublich was für tiefe seelische Qualen er durchleben musste, um da zu stehen, wo er gerade ist. Ich fühle mit ihm und hoffe, dass er das Talent, welches ihn damals in den 80ern so groß gemacht hat, wieder neu für sich erfindet.

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  2. Übrigens danke für deinen Artikeln. Anscheinend bin ich nicht der einzige Mensch, der genauso fühlt. Ich habe mich ebenso über ihn und seinen Werdegang informiert und bin weiterhin daran interessiert, was er sich als nächstes einfallen lässt. Für mich ist er ein Genie. ��

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