Samstag, 14. November 2015

~ Entschleunigt ~

Irgendwann schrieb ich bereits einmal, dass es häufig
die leisesten Momente sind, die sich am tiefsten eindrücken.
Es sind manchmal die Pausen zwischen den Worten,
welche dem Gesagten Kraft geben.
Die Phasen zwischen den Ereignissen, die uns reifen
lassen und ihre Bedeutung zumessen.
In unserer Welt geht es so oft darum lauter zu sein,
als die anderen, schneller zu leben,
dass ich manchmal den Eindruck habe,
wir leben mit dieser Schnelligkeit an den
wertvollen Augenblicken vorbei und damit
nebenbei bemerkt auch an der Bedeutung vieler Ereignisse.
Wir überhören im Alltagslärm die leisen Töne
der Natur, übersehen im grellen Licht,
die bezaubernden Schattierungen im Zwischenraum.
Mich überkommt dieser Eindruck wiederholend
zum Ende des Jahres, in der Zeit, in der sogar
die Natur langsam augzuklingen scheint, stiller
wird. Das krächzen der Raben auf meinem Dach
wechselt, das bunte Pfeifkonzert der Vögel ab.
Das Geräusch der raschelnden Blätter unter
meinen Fußsohlen weicht den lautlosen Schritten
auf gefrorenem Boden.
Spätherbstabende bei Kerzenschein,
verheissen die baldige Adventszeit und die spärlichen
Sonnenstrahlen des Tages schenken hin und wieder
den Gedanken an warme Sommertage.
Ich freue mich und werde auch dieses Jahr
wieder sanft ausklingen lassen, so sanft es mir
eben möglich ist und mich aus dem dröhnenden Lärm,
der Hektik der Menschen, die das Gefühl haben,
alles was sie bisher nicht geschafft haben noch zwanghaft
in dieses Jahr packen zu müssen, bevor sie endgültig
dem Weihnachtsstress (was immer das sein mag)
erliegen.
Ich entschleunige! Zumindest dann, wenn es mir gelingt
und genieße die Zeit bewusst.
Alles hat seine Zeit, wofür sonst hätte die Natur wohl
Jahreszeiten eingerichtet?


Alles LIEBE
~ Daniela ~



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