Dienstag, 10. November 2015

~ Aufstehen? ~

Warum ich morgens aufstehe?
Ich stehe auf, weil mein Wecker klingelt,
der klingelt zunächst einmal, weil meine Kinder pünktlich
zur Schule gehen.
Ich stehe also auf, bereite mir einen Kaffee zu und trinke
ihn in Ruhe mit Genuss, bevor ich meine Kinder wecke.
Ich finde, das ist ein guter Grund aufzustehen.
Nun gibt es auch Tage, an denen meine Kinder nicht
da sind, vielleicht ist es auch Wochenende oder
ich habe mal keine wichtigen Verpflichtungen ( Dinge, zu denen
ich mich selbst entschieden habe, oder die aus meinen Entscheidungen
resultieren).
Nun scheinen einige Menschen, die Ansicht zu vertreten, solche
Gründe aufzustehen, seien Missbrauch an Personen und Projekten.
Ich finde, liegen zu bleiben wäre Missbrauch an diesen Personen
oder Projekten und nebenbei bemerkt auch an mir selbst!
Denn, wenn es mir nicht wichtig wäre, würde ich vielleicht liegen
bleiben, was ich auch getan habe, in einer Phase meines Lebens,
als es diese mir "wichtigen" Aufgaben und Personen nicht gab.
Heute stehe ich auch an den Tagen gerne auf, an denen es nichts
zu tun gibt, an denen ich allein bin, mich alleine fühle,
einfach weil ich mir selbst wichtig geworden bin,
weil meine Zeit mir wichtig ist,
weil ich Freude daran habe aufzustehen und meinen Tag zu gestalten.
Mal mehr und mal weniger!
Manchmal bleibe ich eine Stunde länger liegen,
andere Tage verplemmpere ich mit Tätigkeiten, die anderen
Menschen sinnlos erscheinen mögen.
Was ich eigentlich sagen will mit diesen Worten ist,
dass das Leben eben so viel Sinn hat, wie wir ihm zu geben
im Stande sind.
Dass eine Aufgabe, eine Aufgabe ist, wenn wir sie TUN und
nicht, wenn wir drüber nachdenken, ob es nun sinnvoll
ist aufzustehen für etwas, wenn wir uns gerade selbst mal nicht
so wichtig sind. Dann sind es nämlich mitunter
genau solche "unbedeutenden" Aufgaben, solche wichtigen Menschen,
die uns daran erinnern, wofür es sich lohnt aufzustehen,
wie wichtig wir uns sein können, weil wir wichtig sind.
Wie sehr wir uns selbst brauchen um eben diese Menschen
nicht zu missbrauchen, sie nicht auszusaugen,
sondern uns aus uns selbst heraus zu füllen,
mit Liebe, Freude, Leidenschaft und sie fliessen
zu lassen zwischen Dir und mir und ihnen und Euch.
Wenn ich natürlich liegen bleibe, mir meine Aufgaben
nicht wichtig genug, ich mir nicht wichtig
genug bin aufzustehen und auch die Menschen um mich herum
mir nicht wichtig genug sind aufzustehen, dann kann ich das
auch Depression nennen und mir einen Therapeuten/Coach suchen,
der mich anleitet Aufgaben zu finden und mir selbst wichtig zu sein,
Verantwortung zu übernehmen, für mein Leben und meine Zufriedenheit,
insofern der Leidensdruck mir dann "wichtig" genug erscheint,
aufzustehen und mir "Hilfe" zu suchen.
Andernfalls bleibe ich eben liegen und leide
so lange, wie ich es eben aushalte(n) will!







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