Sonntag, 6. Dezember 2015

~ UnKonventionell? ~

"Mir sind Konventionen egal."
Habe ich das gesagt? Ja, das habe ich, während eines Gespräches
kam das so aus mir herausgeschossen.
(Ganz konventionell haben wir übrigens gestern gemeinsam Stiefel,
geputzt und vor die Tür gestellt, damit der Nikolaus sie befüllt,
ganz unkonventionell werden wir den heutigen Sonntag verbringen,
aus der Sicht der meisten Menschen.)
Nun sind solche Sätze ja häufig mal leicht daher gesagt,
da ich aber in solchen Themen sehr sensibel bin
und "egal" auch immer gleich mal dazu einlädt genauer
hinzuschauen, hab ich mir mal Gedanken darüber gemacht
ob das auch wirklich so zutrifft und tatsächlich ist es so,
Konventionen sind mir egal. Also sie interessieren mich nicht
(mehr) sonderlich. Ich mache mir auch in meinem alltäglichen
Leben wenig Gedanken darüber, ob etwas konventionell ist,
oder nicht, sonder orientiere mich in dem was ich tue
an meinem eigenen Wertesystem, welches dann schon
hin und wieder mit Konventionen kollidiert, was mich dann
im ersten Augenblick ein wenig verwirrt, halte ich doch
für ziemlich normal was ich tue. Das zeigt mir aber im Umkehrschluss
auch, dass mir nun nicht zwanghaft daran gelegen ist unkonventionell
zu sein, oder zu handeln.  Ich mache mir tatsächlich wenig bis keine
Gedanken darüber. In der Begegnung mit anderen Menschen,
interessieren mich Lebensentwürfe, Lebensgeschichten und
spannend finde ich wie Menschen miteinander leben,
welchen Weg sie für sich wählen und wie bewusst sie es tun.
Allerdings scheinen Konventionsschubladen für mich nicht zu existieren,
andere schon, den jeder Mensch, kategorisiert automatisch in dem
Augenblick, in dem wir abwägen, welche Werte sind uns ähnlich,
welche eher nicht.
Demnach ist Kategorisierung nicht per se schlecht, und in vielen
Situationen unseres Lebens unabdingbar.
Was genau unkonventionell sein soll an bestimmten Lebensentwürfen
frage ich mich immer wieder, eigentlich schon mein ganzes Leben,
wieso können Menschen nicht einfach frei wählen, wie, wo und mit wem
sie Leben, und wer entscheidet eigentlich, was zur Konvention wird,
an der sich dann ein Haufen Menschen orientieren, um nicht durch´s
Konventionsraster zu fallen?
Schaffen wir uns nicht selbst dies Konventionen, einige Menschen
leben ihren Entwurf und andere halten den für erstrebenswert,
weil er ihnen erfolgversprechend vorkommt, aber ist etwas
mit dem andere Menschen Erfolg haben, glücklich sind,
automatisch erfolgversprechend für jeden beliebigen Menschen?
Das wage ich offen Gestanden zu bezweifeln.
Wir alle sind so individuell geprägt, ausgestattet mit so verschiedenen
Fähigkeiten und Werten, dass was meinen Nachbarn glücklich macht,
mich noch lange nicht glücklich machen muss, ob mein Nachbar nun
konventionell lebt, oder nicht, ist dabei völlig unwichtig, zumindest
in meinem Erleben ist das so. Wenn mein Geschäftspartner,
Mitarbeiter, Freund erfolgreich ist, mit einer bestimmten Strategie,
heisst das nicht, dass ich damit genau so erfolgreich sein muss,
möge sie so unkonventionell sein, wie sie will, wenn ich nicht davon
überzeugt bin sondern sie um des Erfolg willens wähle, aber völlig
verkrampfe, weil eben sein Weg NICHT mein Weg ist, dann
werde ich wahrscheinlich nicht lange erfolgreich sein, mit dem
was ich tue.
Wozu ist dieses konventionell/unkonventionell also wirklich wichtig
hervorzuheben?
Möglicherweise ist es wichtig für die Menschen, die sich viele
Gedanken darüber machen Konventionen zu entsprechen,
beziehungsweise es eben unter keinen Umständen zu wollen.
Vielleicht dient es uns, dazu uns abzugrenzen, uns unser eigenes
Wertesystem zu bauen und immer wieder zu hinterfragen.
Glück und Erfolg sind sehr persönliche Begriffe, die
ein jeder von uns für sich selbst definieren sollte,
sofern er wirklich glücklich und erfolgreich sein will.

Alles Liebe ~ Daniela


Einen beSINNlichen 2. Advent wünsche ich Euch mit einem
ziemlich unkonventionellen Bild für diesen Tag! ;-)






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