Donnerstag, 3. Dezember 2015

~ Aufmerksam bleiben ~

Erinnert ihr Euch noch, was ihr heute vor 4 Jahren getan habt?
Ich hätte mich wahrscheinlich nicht exakt daran erinnert,
wenn ich nicht gezielt in meinen Tagebuchnotizen gesucht hätte,
aber neuerdings erinnert mich Facebook.
Während ich manchmal herzlich lachen muss,
über spirituell leicht abgehobene Posts,
oder Gedankengänge, die sich heute ein wenig merkwürdig
anfühlen, bin ich heute an etwas sehr schönes erinnert
worden, nämlich an eine sehr glückliche Zeit in meinem Leben.
Interessanterweise deckt sich das mit einer bewegenden Frage,
die ein sehr guter Freund mir vor einigen Tagen einmal stellte.
Er erinnerte mich daran, dass sich etwas sehr verändert hat mit mir
und er hat recht. Nach einem einschneidenden Erlebnis,
scheinen sich ganz langsam und behäbig Glaubensmuster,
Verhaltensmuster und Gedanken eigeschlichen zu haben,
die mir sehr bekannt sind, mir aber schon lange nicht mehr dienen,
so dachte ich zumindest, bis er mir diese Frage stellte
und sich für mich heute noch einmal der Unterschied zwischen
damals und heute bildhaft darstellte.
Nun verändern wir uns ständig.
Wir lernen dazu, beschäftigen uns mit uns selbst,
mit anderen Menschen, manche von uns tun das aus Freude,
andere auch beruflich. Mir war nie bewusster, als in den
letzten Tagen, dass wir soviele Methoden und Techniken
lernen können, wie wir wollen, wenn wir nicht in Kontakt mit
uns selbst sind, bringt uns all unser Wissen rein gar nichts.
Wir können es auf uns und andere Menschen anwenden,
können uns Selbst coachen oder coachen lassen,
bis wir grün werden, denn schliesslich wissen wir das eh alles
schon. Wir durchschauen die Methodik, belächelnvielleicht innerlich
sogar den "netten Versuch" unseres Coachs oder Mentors
und bleiben dennoch betriebsblind für unsere Kernthemen.
Ich glaube, dass das tatsächlich die größte Gefahr für uns alle,
die wir im therapeutischen, beratenden, persönlichkeitsentwickelnden
Bereich tätig sind und dass es wirklich wichtig ist, immer wieder in
Kontakt zu kommen mit uns selbst, uns zu orientieren,
ganz bewusst wahrzunehmen und uns eben auch mal zuzugestehen,
dass wir es trotz all dieser wunderbaren Instrumente, Methoden,
Theorien oder gerade deswegen nicht allein schaffen.
Gut tun dann eben Menschen, Freunde, Familie, Partner,
die einen auf einer ganz menschlichen Ebene mal wieder erden können,
ohne irgendwelche Ratschläge, Hinterfragen oder Entwicklungsmethoden
uns ohne Umschweife sagen, wie es ist, wie ihre Wahrnehmung ist.
Für mich stellt sich damit gerade sehr deutlich dar, was dazu
geführt hat, dass ich mich eben vor vier Jahren sehr viel glücklicher
gefühlt habe, als in den letzten paar Wochen und nun kann ich
wieder einmal genau schauen, was ich brauche um mich glücklicher
oder besser "leichter" zu fühlen und noch aufmerksamer werden,
für die Momente in denen ich den Kontakt mit mir
selbst und meinen Gefühlen blockiere oder verliere.

Alles Liebe ~ Daniela


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