Samstag, 26. Dezember 2015

~ Das WeihnachtsKonzert ~

Es muss nicht perfekt sein, wenn es echt ist.
Wenn wir etwas aus dem Herzen tun, weil es uns erfreut,
uns beglückt, wir uns selbst begeistern, wenn wir es tun,
dann muss es nicht perfekt sein und doch werden wir
in einer solchen Herzensangelegenheit wachsen, wir werden
unaufhörlich lernen, uns weiterentwickeln wollen in dem
was wir tun, neue Facetten einbinden.
Künstler tun das ständig.
Sind wir nicht alle Künstler?
Lebenskünstler in jedem Fall.
In den letzten Wochen, waren mir meine Kinder
wieder einmal die besten Lehrmeister in diesen Dingen.
Meine große Tochter hofft seit der zweiten Klasse
auf ein Solo im Chor (dem sie ganz freiwillig und voller
Vorfreude beitrat). Nun ist sie bereits im vierten Schuljahr und
durfte zum Sommerkonzert ihr erstes Solo singen.
Eine kurze Strophe, die sie wirklich toll umsetzte.
Zum Weihnachtskonzert wünschte sie sich nun einen
längeren Text und bekam ihn auch.
So nervös, wie in den Tagen vor dem Konzert hatte ich
sie noch nie erlebt, sie übte in jeder freien Minute und lernte
das Stück sogar begleitend auf dem Klavier zu spielen (sonst nicht gerade
ihre Lieblingsbeschäftigung derzeit), um das Tempo zu halten
und die Betonung des Textes der nicht ganz einfachen Melodie anzupassen.
Ich weiss nicht, wie oft wir dieses Lied vorab gemeinsam gesungen
haben.
Am Abend des Konzertes dann, war es ihr wichtig schon sehr früh
in der Kirche zu sein, um sich mit der Umgebung vertraut zu machen.
Sie wurde äusserlich ungewöhnlich ruhig, aber ihre Augen und
auch ihr Herz, das für mich fast sichtbar pochte, verrieten mir,
wie es in ihr aussah.
Das Konzert begann und sie sang leidenschaftlich alle
Lieder mit, bis dann ihr Lied an der Reihe war.
Mittlerweile klopfte auch mein Herz und als ich
sie da so stehen sah, vor "ihrem" Publikum, wurde
es mir heiss und kalt, ich dachte, dass ich wohl keinen
Ton herausbekommen würde. Meine Tochter hingegen nahm
ganz souverän ihren Platz vor dem Mikrofon ein und atmete
tief ein und verzauberte mich (und offenbar auch das Publikum)
vom ersten Augenblick. So gefühlvoll hatte ich sie noch nie
zuvor singen hören, es schien als hätte sie alles um sich herum
ausgeblendet und singe in erster Linie mal für sich selbst.
Natürlich füllten sich meine Augen mit Tränen.
Ich bin soo stolz auf meine Töchter und so unglaublich froh,
dass sie sich dem was sie gerne tun mit einer solchen Hingabe
öffnen und dass es ihnen ganz von selbst wichtig genug ist,
etwas dafür zu tun, zu üben, zu lernen.

Nach dem Konzert machten wir noch einen Spaziergang
über den an die Kirche grenzenden Weihnachtsmarkt,
als plötzlich ein Herr mittleren Alters meine Tochter ansprach
und ich bereits in Abwehrhaltung folgende Worte an mein
Kind gerichtet hörte: "Ich habe Dich gerade in der Kirche singen
hören und Du hast das so toll gemacht. Du hast mein Herz berührt
mit Deiner Stimme. Danke. Ich bin sein mehr als 20 Jahren
Musiker und möchte Dir raten weiter zu singen."
Meine Tochter sah mich ganz entgeistert an, wurde ein klein
wenig rot und antwortete dem Mann: "Danke. Das mache ich auch,
weil es mir nämlich großen Spaß macht!"

"Mama hast Du gehört, was der gesagt hat?"

Ja, das habe ich und vor allen Dingen habe ich sie singen
gehört und dabei erkannt, dass es nicht perfekt sein
muss, wenn es aus dem Herzen kommt, denn dann ist
es echt.


Folge Deiner Freude!!! <3


Alles Liebe ~ Daniela




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