Dienstag, 29. Dezember 2015

~ Besondere Ereignisse ~

Weihnachten ohne Schnee, noch nicht einmal der Himmel zeigte
sich in grau. Er bot ein schillerndes Farbenspiel aus blau, weiss
und den verschiedensten violett bis rot Tönen die mit
den schönsten Wolkenformationen Bilder malten.
So intensiv hatte sie den Himmel schon lange nicht mehr
wahrgenommen, überhaupt war dieses Weihnachten anders.
Zu den beinah frühlingshaften Temperaturen gesellte sich
eine innere Ruhe und Klarheit, wie sie sie in dieser Jahreszeit
noch nie gespürt hatte. Immer wieder, wenn ihr zwischen kochen,
spielen mit den Kindern, Gesprächen mit den Gästen und
Weihnachtsspaziergängen Zeit blieb, liess sie ihre Gedanken
schweifen. Wellen der Freude erreichten sie, hin und wieder
einige Tränen und wenn sie in der Nacht bei kalter Luft,
auf dem Balkon ihre letzte Zigarette rauchte, sich der Rauch
zu lustigen Kringeln formte und sich am klaren Nachthimmel
mit einem atemaberaubenden Blick auf den Vollmond aufzulösen
schien, fühlte sie sich angekommen. Angekommen in einem
Leben, wie sie es sich wünschte. Vieles was sie noch in den
vergangenen Monaten umtrieb, fügte sich plötzlich wie ein Puzzle,
das sich in ihr selbst zusammenzufügen schien.
Ein Bild entstand, dass sie für den Augenblick glücklich
machte und in tiefer Dankbarkeit an Ereignisse, Menschen,
Augenblicke zurückdenken liess, die sie auf ihrem Weg begleiteten
oder ihr einen Impuls gaben, ihrem Weg zu folgen, der in
den letzten Jahren auch immer mal von dem wegzuführen schien,
was sie sich gewünscht hatte. Sie lächelte.
Letztlich waren es genau diese Wege, die so weit weg
schienen, von dem wo sie hin wollte, die sie am Ende
ein ganzes Stück näher an ihr Ziel brachten.
Sie war glücklich und sie bekam eine immer klarere Vorstellung
davon, wie sie ihr Leben zukünftig gestalten müsste, um
sich selbst glücklich zu machen. Sie folgte ihrer Freude,
das war ihr vielleicht niemals so bewusst wie in diesem Augenblick.
Sie fühlte sich umgeben von ganz besonders kostbaren Menschen,
die sie liebten wie sie war und die sie lieben konnte, wie sie waren.
Sie tat woran sie Freude hatte und ihr kam ganz plötzlich
in den Sinn, dass es da noch etwas gab, was sie zu tun hatte,
wofür es sich lohnte einen kleinen Teil der bisher gelebten Freiheit
aufzugeben, um einen anderen Teil mehr zu erfahren.
Darum würde sie sich als nächstes kümmern
und sie freute sich darauf.


~ Daniela Buchholz, Dezember 2015 ~


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