Sonntag, 20. September 2015

~ WortGefühl: Leid(en) ~

Kampf, Leid, Trauer, Wut, Aggression,
all diese Worte, die Gefühle, von denen wir uns so leicht
abwenden, die wollen wir nicht.
Nicht sehen, nicht hören, nicht spüren.
Besonders das Leid(en), hat es uns angetan,
stelle ich immer wieder fest.
Menschen leiden oder haben schon einmal gelitten, Du, ich,
jeder von uns. Und wann immer wir einen Menschen
erleben, der leidet, erinnert er uns an unser eigenes Leid,
das überwundene und besonders das, das da so unberührt
in uns liegt, tief verborgen, wie all die unerwünschten Gefühle.
Bemitleidet werden wollen wir schon schon gar nicht,
hilft ja auch nichts, ganz großmütig erklären wir uns
empathisch, haben mitGEFÜHL, aber leiden, nein,
jemandem sein Leid zugestehen, niemals und mit ihm
leiden schon gar nicht.
Wir tun es alle, ob wir uns das nun eingestehen wollen
oder nicht und in Wahrheit betrauern wir alle auch
unser eigenes Leid.
"Ist doch alles gar nicht so schlimm."
"Du schaffst das schon."
Nur zwei, der völlig überflüssigen Sätze in
diesen Situationen.
Woher willst Du wissen, wie schlimm (intensiv) ich leide?
Klar, schaffe ich das, nur fühlt es sich eben JETZT Scheisse an.
Zugegebenermaßen leiden wir hier in unserem Teil der
Welt schon auf sehr hohem Niveau und dennoch leiden
wir und das lässt sich auch nicht wegdiskutieren,
affirmieren, suggestieren, zumindest nicht auf Dauer.
Schon beim Wort Leidenschaft muss man ja mittlerweile
in Anwesenheit von Erleuchtungspraktikern vorsichtig sein,
denn schliesslich darf das LIEBE LICHT nicht leiden.
Nein, es muss ganz fix dafür herhalten all das Leid in der Welt zu heilen.
Welch ein Bullshit, oder willkommen auf der Erde!
Wer nicht leidet, lebt auch nicht und wer nicht lebt kann schwerlich lieben,
würde ich ganz frech antworten, auf solche Weisheiten.
Kann Liebe heilen? Ziemlich sicher sogar.
Ist Liebe Heilung? Nö, Liebe ist Liebe.
So wie Leid, Leid ist und Leidenschaft Brennstoff für`s Leben.
Manchmal fühlt es sich eben an wie ein Kampf
und dann macht es Sinn uns da durch zu kämpfen für
einen Augenblick.
Wir sind traurig, wir werden wütend und von Zeit
zu Zeit auch mal aggressiv, was nicht heissen soll,
dass wir völlig affektiv handeln sollen,
aber wahrnehmen könnten wir schon, dass es all diese Gefühle
in uns gibt und ausdrücken können wir sie auch,
übrigens auch an anderen annehmen, ohne uns gleich abzuwenden,
weil es uns gerade nicht beliebt an derartige Gefühle erinnert zu werden.
Auch das verstehe ich unter Empathie!

HERZlich ~ Daniela







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