Dienstag, 9. Februar 2016

~ Frei & verbindlich ~

Wie kann etwas verbindlich sein, wenn es frei ist
und wie kann etwas frei sein, das verbindlich ist?

Komische Fragen, findet ihr?
Sehr gut, ich liebe komische Fragen.
Und ich mag Menschen, die sich trauen komische Fragen zu stellen.
Ich mag Menschen, die frei sind, und ich wage zu behaupten, dass jeder
Mensch, der frei ist auch verbindlich ist, es sogar sein muss, um seiner
Freiheit treu zu bleiben.
Frei bleibt man nicht für immer, zumindest dann nicht,
wenn man aufhört die eigene Freiheit zu hinterfragen, sie ist
ein Prozess, der Verbindlichkeit fordert und zwar in erster Linie mal
von und zu uns selbst.
In zwischenmenschlichen Beziehungen gestaltet sich das schon ein wenig komplexer.
Kann ich da Freiheit und Verbindlichkeit gleichermaßen einfordern?
Es käme vielleicht auf einen Versuch an und auch auf die Frage, wie
bereit ich selbst bin, Freiheit zu geben und gleichzeitig verbindlich zu sein.
Immer wieder, wenn es um das Thema Freiheit geht kommt mir
eine Textzeile von Curse dazu in den Sinn: "FREIHEIT muss man
ausatmen!"
Also ist vielleicht Freiheit gar nichts, was wir einander geben können,
sondern in erster Linie mal etwas, das wir uns nehmen?
Verbindlichkeit hingegen geben wir, uns selbst, einem anderen Menschen,
einer Situation, wenn es unser Wert ist.
Folglich scheint es unter bestimmten Bedingungen, möglich zu sein,
beide Werte gleichermaßen und nebeneinander zu leben, auch in zwischenmenschlichen
Beziehungen, wenn, ja wenn zwei Menschen diese Werte teilen
und bereit sind, sie miteinander zu leben.


Alles Liebe ~ Daniela 




2 Kommentare:

  1. Beide Werte sind gleichsam wichtig, und doch werden sie oft als Gegensätze verstanden. Ich kann mich verbindlich äußern und verhalten, ohne mich oder andere in der Freiheit einzuschränken. Wenn ich frei eine verbindliche Entscheidung getroffen habe, hält es mich natürlich dabei, sie auch umzusetzen. Zwischen der freien Entscheidung, die hinter mir liegt, und deren Umsetzung liegt logischerweise eine Zeit der Einschränkung meiner Freiheit. Die ist aber unbedeutend, weil ich mich ja zuvor frei entschieden habe. Umgekehrt finde ich es schwieriger: Wenn ich meine Freiheit von einem anderen Menschen eingeschränkt erlebe, kann deren Erlangung mir Probleme bereiten. Sie führt oftmals über erkennbar verbindliches Handeln. Zu abstrakt? Vielleicht.

    Herzliche Grüße
    Ernst

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  2. Nein, nicht zu abstrakt. Sehr klar & treffend, in meinem Verständnis. Herzlichen Dank für Deine Gedanken.

    Daniela

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