Samstag, 23. Januar 2016

~ MeerSeen ~

Nichts bleibt wie es ist.
Wie könnte es auch, wenn doch alles lebt und sich bewegt
auf diesem Planeten?
Täglich verändern wir uns, verändern sich die Gegebenheiten,
reagieren wir auf Veränderungen und das einzig beständige daran
ist die Veränderung selbst. Die Bewegung, der Rhytmus,
der Fluss inden wir springen mit unserer Geburt.
Nun haben wir auf diesem Weg so viele Möglichkeiten,
wir wählen und entscheiden ständig wie wir uns bewegen,
wohin und mit wem.
Wir gestalten die verschiedensten zwischenmenschlichen Beziehungen,
wir leben, wir lieben, wir leiden und bewegen uns immer weiter.
Wir gestalten unser zu Hause, unseren Beruf, wir gestalten unsere Freizeit.
Sofern wir Lust, Kraft und Mut haben das zu tun.
Nach vielen Gesprächen mit Menschen in der vergangenen Woche
kommt mir der Gedanke, dass es Menschen gibt, die gar nicht so gern
selbst gestalten, dass es Menschen gibt, die sich bewusst gegen
einen Wellentanz und für ein relativ unbewegtes Leben auf einem
ruhigen See entscheiden. Ein See auf dem von allen Seiten die anderen Ufer
leicht einsehbar und erreichbar scheinen. Dann wieder gibt es Menschen,
die sich auf´s offene Meer wagen, sich den Stürmen stellen,
der Ebbe und Flut folgen, hin und wieder mal abtauchen und
mit neuen Ideen, Plänen, Gedanken wieder auftauchen.
Das Leben auf dem See erscheint mir auf den ersten Blick reizvoll,
alles ist so schön planbar, keine großen Veränderungen scheinen stattzufinden,
ausser denen die von aussen hinzugefügt werden oder aus natürlichen
Umständen resultieren, so ziehen die Jahreszeiten vorbei und der Blick
auf das gegenüberliegende Ufer zeigt sich mal in seinem feinsten goldgelben
Herbstkleid, oder im satten frühlingsgrün. Im Sommer glitzern die Sonnenstrahlen
auf dem See und im Winter gefriert er für eine Weile.
Damit lässt es sich gut leben, oder?
Dann wieder gibt es Menschen, die es an, auf oder in das Meer zieht,
das sich aus sich selbst heraus ständig verändert, indem die Bewegung
ständig spürbar ist, welches weniger berechenbar, planbar und kontrollierbar
ist. Diese Menschen beginnen irgendwann sich der Bewegung anzupassen,
die Sturmfluten zu nutzen, mit den Wellen zu tanzen, eine Welle zu werden.
Die mal voller Wucht gegen Klippen schlägt und mal sanft und ruhig an den Strand
spült. Was diese Wellen anspülen ist nie ganz vorhersehbar. Mal sind
es die schillernsten Muscheln und Perlen und mal ist es tiefer, dunkler Schlamm,
der sich am Strand findet und dort liegen bleibt, bis die nächste Welle sich
wiederholt, was dort hin und wieder unbeachtet liegt.
Damit lässt es sich auch gut leben, zumindes erscheint mir das so.
Was ich mich allerdings frage ist, können Menschen die sich einmal
für ein solches Leben entschieden haben, sich wohl fühlen damit,
und den Wert dessen zu schätzen gelernt haben zurück an den See,
und wenn ja, was ist wenn einmal ein Orkan wütet und an den Ufern
ein Bild der Zerstörung hinter lässt, wenn der See austrocknet,
oder die Sehnsucht nach dem Meer größer ist, als das scheinbar so
unveränderliche Bild der Ufer?

Alles Liebe ~ Daniela






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