Sonntag, 29. September 2013

~ friedvolle Mitte ~

Ich stolperte über ein Wort, ein Gefühlswort, einen Geisteszustand,
der mir einen Augenblick des Friedens schenkte.
Das Wort heisst Mitte und bezog sich in diesem Fall auf die sogenannte „Innere Mitte“.
Ich kenne diesen Ort, ein Gefühl des Friedens, der Ruhe und des LEICHT Seins im Augenblick.
In diesem Zustand kann ich bei mir und gleichzeitig mit anderen Menschen sein,
ohne, mich zu sehr in den Gefühlswelten meiner Mitmenschen zu verlieren.


Es muss also an dem Wort Mitte liegen, welches meine Dämonen zum Tanz auffordert.
Was ist das also mit der Mitte, die mich taumeln lässt?
Meine ersten Assoziationen zu Mitte sind Taubheit, Anpassung und die Bilder zu einer Zeit,
in der ich mich in dieser Mitte befand.


Herzlich Willkommen Mitte!


Sofort schleicht sich der Gedanke ein, dass ich es mir nicht erlaube,
meine Mitte zu finden, aus Angst, dort zu landen, wo ich schon einmal war, in der Gefühlstaubheit.
Das gefällt mir ganz und gar nicht, denn ich mag diesen Zustand des bei mir Seins sehr gern.


Angst & Begrenzung hingegen machen mich erst mal wütend und wenn ich diese Wut nicht gleich als schöpferische Kraftquelle nutze, werde ich traurig.


Selbstverständlich begegnet mir dieses Wort „MITTE“ nun beinah täglich.
Die damit verbundenen Gefühle kämpfen gegen meine entspannte Vorfreude
und liebende Grundhaltung an.
Sowas nenne ich dann innere Sturmflut und die hat nichts gemeinsam mit der friedvollen Mitte.
Es geht rauf und runter, Welle für Welle und jede sich bietende Welle wird von mir gesurft,
ob es nun meine eigene ist, oder die von anderen Menschen,
das strengt an und ist dem friedvollen Zustand in mir nicht gerade zuträglich.


Nun sagen mir immer wieder Menschen, Du musst Dich abgrenzen, von den Menschen, deren Wellen Du surfst, damit sich Dein Eigenes nicht mit Ihrem Eigenen vermischt. Fühlt sich für mich nicht stimmig an, denn Abgrenzung bedeutet Trennung und damit begrenze ich mich schon wieder Selbst, indem ich mich von anderen Erlebniswelten abschneide und meine eigene Suppe separiere, ich glaube das endet auf Dauer in der Isolation und trennt das Gefühl ab von der Verbundenheit des Ganzen.


Wo befindet sich diese innere Mitte, frage ich mich und wie gelingt es mir, dort zu bleiben,
wenn ich mir erlaube, sie als das zu fühlen, was sie wirklich ist?


Meine Mitte befindet sich dort,
wo ich mir im Augenblick nah bin.

Wenn ich genau fühle, wie ich bei mir sein kann,
wozu entferne ich mich dann von mir?


Weil es unbewusste Programme gibt, die sich gern mal abspielen, wenn es mir auf Dauer „zu gut“ geht.


Etwas in mir schreit z.B. Flugverbot, wenn der Flug gerade am schönsten ist, und warum?


… weil man immer gehen soll, wenn´s am schönsten ist … schallt es aus der Tiefe,
… oder wer hoch fliegt, fällt auch tief.


Etwas in mir schreit: VORSICHT, wenn mir ein Mensch sehr nah kommt, wozu?


… Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser ... höre ich es rufen.

In mir brodelt es.
Wenn´s also nicht schön ist, kann´s auch nicht unschön werden? 
So ein Quatsch, wenn´s nicht schön ist, ist es entweder langweilig,
oder von Beginn an Unschön, und das sollte mich nun davon abhalten zu fliegen?
Oder dass ich abstürzen könnte?
… wenn ich nicht fliege, kann ich nicht abstürzen und lernen kann ich dann auch nicht,
demnach bleibe ich mein Leben lang an der selben Stelle stehen und hoffe,
dass das Leben, welches an mir vorbeizieht mich verschont?

Beklemmungen bekomme ich bei dem Gedanken.


Welche Kontrolle?
Ich glaube nicht im geringsten daran, dass es ausserhalb des eigenen Handelns eine Möglichkeit der Kontrolle gibt, auf diesem Planeten.
Mein Handeln richtet sich am liebsten danach, ob sich etwas stimmig anfühlt für mich.


Könnte es also sein, dass ich in meiner friedvollen, inneren Mitte bin,
wenn ich all das in mir anerkenne. mich einfach nicht mehr auf diese programmierten Abläufe in mir,
oder die freundlichen Hinweise von Aussen einlasse?


Hier fühlt es sich für mich gerade liebevoll mittig und nach innerem Frieden an,
freuderfüllt - alles andere als taub.

2 Kommentare:

  1. Suche dir bewusst Zeiten der
    Stille und Ruhe. In einer hektisch
    lärmenden Welt braucht es die
    Ruhe, um die Kraft zu entdecken,
    die in Dir liegt. Menschen, die
    die Stille erfahren, werden wieder
    gestärkt für den Alltag.

    Mitte ist Stille!!
    lg Joe

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