Mittwoch, 2. Oktober 2013

~ FREUNDSCHAFT ~

Ich denke, an Verbindungen mit Menschen, die meine Freunde sind.
Ich frage mich, ob Freundschaft etwas mit der Dauer dieser Verbindung zu tun hat und beantworte mir dies mit einem klaren Nein. Ja, es gibt Freunde, die mich bereits mehr als die Hälfte meines Lebens begleiten. Einige sogar bereits mein ganzes Leben und es gibt Freunde die neu dazu kommen. In letzter Zeit treffe ich auf Menschen, die einmal meine Freunde waren, bis man sich aus den Augen verlor, weil jeder von uns verschiedene Lebenswege ging, einige dieser Begegnungen sind wundervoll und fühlen sich an, als sei man nie getrennt gewesen. Andere hingegen fühlen sich fremd an. Eine zu große Distanz ist zwischen zwei Menschenwelten. Da mir Small Talk nicht liegt, dauern diese Begegnungen auch nicht allzu lang.


Freundschaften trägt Vertrauen.
Vertrauen in diese verschiedenen Verbindungen,
die auf so unterschiedlichen Ebenen stattfinden, wie die Menschen,
die meine Freunde sind, unterschiedlicher nicht sein könnten.


Ich erlebe Freundschaften mit einer erstaunlichen Tiefe,
so begleitet mich meine „Herzensfreundin“ seit 21 Jahren und oft schon fragten wir uns,
was den Unterschied macht, zwischen unserer Verbindung und den Freundschaften,
die wir in all den Jahren, zu anderen Menschen hatten und haben,
die nur Augenblicke oder einige Jahre dauerten.
Wir stellten gemeinsam fest, dass es auch hier das unerschütterliche Vertrauen
in dieses Band der Freundschaft ist. Es ist unsichtbar und es ist unglaublich dehnbar.
Die ersten Jahre unserer Freundschaft waren anders.
Wir waren in der Blüte unserer Jugend, als wir uns kennenlernten und meine Freundin sagt mir heute,
wir waren halt so anders, deshalb haben wir uns gefunden.
Ja, wir waren anders und wir waren wunderbar unterschiedlich. Wenn ich an meine Freundin denke, sehe ich ein engelsgleiches Geschöpf, mit Blumen im blondgelockten Haar und das strahlendste Lächeln,
das ich jemals gesehen hatte. Noch heute, wenn sie mich besucht, spüre (und höre) ich sie leuchtend und voller fröhlicher Energie, die Treppen hinaufsteigen und wenn ich sie ansehe, erscheint es mir, als wären zwischen damals und heute nur Wochen vergangen.
Sie sagt, Daniela, wenn ich an unsere ersten Begegnungen denke, sehe ich schwarz und ich sehe es leuchten, ich sehe ein wunderschönes Mädchen, in schwarzer Kleidung,
mit den tiefsten Augen, die mir je begegnet sind.
Es begann eine wundervolle, intensive, turbulente und alles andere als harmonische Zeit.
Wir lernten einander so gut kennen, dass wir beide uns wünschten, diese Facetten der Anderen nie kennengelernt zu haben. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter uns einmal bat,
das Haus zu verlassen und im Wald weiter zu streiten, da man uns einige Straßen weiter schreien höre.
Wir waren Beide für Augenblicke still, entschieden uns dann voller Wut, dass weiter geschrien werden müsse -  im Wald. Also machten wir uns auf den Weg.
Dort angekommen, war die Wut verpufft und wir lachten, bis wir keine Luft mehr bekamen.
Einige Jahre später, bat uns ein Taxifahrer nach einem Discobesuch erst freundlich und später eher bedrohlich unsere Diskussionen doch bitte weiterzuführen, wenn wir angekommen sind.
Ich erinnere mich heute noch genau an den Blick meiner Freundin, der nichts Gutes verhieß.
Im Bruchteil einer Sekunde holte sie Luft und begann den Taxifahrer anzubrüllen, was er sich eigentlich einbilde, sich in die Gespräche seiner Fahrgäste einzumischen.
Mir war nicht sehr wohl dabei, da wir uns in der Pampa befanden und Handys zu dieser Zeit nicht existierten. Mit Engelszungen beschwichtigte ich den Taxifahrer, was die Wut meiner Freundin auf mich ins unermessliche steigerte. Ich erinnere mich daran, dass wir wohlbehalten zu Hause ankamen, jedoch nicht an den Ausgang dieses Konflikts oder weshalb er entstand.


Jahre später, wir waren beide Anfang 20 und jede von uns in einer ersten tiefen Krise, uferte einer unserer Konflikte so aus, dass wir beinahe handgreiflich geworden wären.
Wir wohnten zusammen, in einer der intensivsten Phasen unseres Lebens und nichts könnte Unterschiede deutlicher machen, als so nah beieinander zu sein.
Nach dieser Eskalation trennten sich unsere Wege eine Weile.
Das war wichtig und reinigend, für uns beide.
Bis ich einige Monate später ein so merkwürdiges, ungutes Gefühl spürte, beim Gedanken an meine Freundin, dass ich meine Verletzung für einen Augenblick vergaß und sie anrief.
Sie meldete sich in Tränen aufgelöst und von diesem Tag an, wurde unsere Freundschaft tiefer und freier.
Es gab einfach nichts mehr, dass sich vor der Anderen verbergen ließ.
Die dunkelsten Nächte hatten wir miteinander verbracht, die hellsten und freudvollsten Augenblicke geteilt. Wir waren immer da, wenn wir einander wirklich brauchten und darüber hinaus teilten wir die Freude über verschiedenste Entwicklungen in unseren Leben, die bisweilen so weit auseinander gingen, dass Aussenstehende uns immer wieder fragten, wie wir eigentlich zueinander passen und uns über so viele Jahre - Höhen und Tiefen - hinweg so nah verbunden fühlen können.


Ich denke das können wir, weil wir frei sind, weil es keinen Unterschied macht, wo auf der Welt sich die Andere gerade befindet, oder mit wem.
Weil jeder von uns die Andere so liebt wie sie ist und jede Entscheidung, die sie für ihr Leben trifft vorbehaltlos akzeptiert, obwohl es nicht immer leicht fällt, dabei zuzusehen, wie die Andere sich immer tiefer ins Unglück stürzt. Dabei haben wir beide zugesehen und uns letztlich aufgefangen, weil es das Einzige ist, das wir tun können für einen Freund.
Das heisst nicht, dass wir solche Befürchtungen nicht vorher miteinander besprechen.
Das tun wir und wir schätzen die ehrliche Ansicht des Anderen, entscheiden aber eben für uns allein.
Ehrlichkeit und Offenheit sind ebenfalls tragende Kräfte dieses Bandes, zu jeder Zeit.
Wir schonen uns nicht und können die Wahrheit des Anderen gut aushalten.
Ich glaube, das kann in dieser Weise nur gehen, wenn Menschen sich tief vertrauen.
Loyalität, auch ein wichtiger Bestandteil dieser Verbindung.
Keiner von uns erkennt einen Grund an der Anderen zu zweifeln, auch dann nicht, wenn andere Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen versuchen diese Zweifel zu nähren.
Wir sind offen miteinander und meistens lachen wir, weil es uns einfach schon so oft begegnet ist.
Ich bin tief dankbar für diese Freundschaft, die alle Partnerschaften, meine Ehe und diverse Lebenskrisen überdauert und ich fühle, dass es eben eine dieser Freundschaften ist, die im Himmel geschlossen wurde und ich wünsche uns Beiden, dass das unsichtbare Band uns weiter erhalten bleibt durch viele Augenblicke Leben.


D a n k e für Deine Liebe Alina!


Es gibt weitere Freundschaften, die mir sehr am Herzen liegen, mit Menschen, die so wundervoll sind und alle ein Teil meines Lebens, die mir oft auf eine ungewöhnliche Weise begegnen, fast so, als hätte sie der Himmel geschickt und sie überdauert den Moment, indem der Himmel diesen Menschen zurückholt. Ich freue mich von Herzen darüber, dass aus Freundschaften, die zu einer Liebesbeziehung wurden, wieder echte Freundschaften werden konnten. Ich bin dankbar, mit dem Vater meiner Töchter in Freundschaft verbunden sein zu dürfen, das macht so vieles leicht, wenn der Schmerz vorüber ist.


Ich danke der unkompliziertesten Freundin ever, dafür, dass sie so ist, wie sie ist und mich mit ihrer ehrlichen Direktheit, bis ins Mark trifft, um von dort in schallendes Lachen über meine eigenen komplizierten Gedankenknoten auszubrechen. Die mich schwanger im Urlaub erlebte und sich noch heute fragt, wie mein Mann es mit mir aushielt. Ich knutsch DICH!


Ich danke meiner Freundin mit dem besonderen Draht nach Oben, für die wundervolle Zeit, die wir miteinander verbringen und verbrachten. Dafür, dass sie mich schon als Kind und Teenager mit der allercoolsten Musik berührte und für ihre unerschöpfliche Quelle der Inspiration, ich liebe DEIN Lachen und Deinen Herzblick!


Danke auch Euch ihr Facebook Begegnungen, die ihr mir Freunde geworden seid.
DU energetische Quelle der Liebe, die DU exakt spürst, wann meine Sturmflut einsetzt und mich beschenkst mit Deinem Licht und Deiner unerschütterlichen, grenzenlosen Verbundenheit mit ALLEiNs.


Und DU strahlendes Wesen, die DU mit Deiner Stimme, emotionale Welten in Bewegung setzt und alle Dämme brechen lässt.

Danke DIR, die Du mich immer wieder auch meine Schatten erkennen lässt und mich meine eigene Unsicherheit so stark spüren lässt, die DU mir immer wieder die Möglichkeit gibst mich in mir Selbst zu erkennen und für Deinen Blog, der mich nun seit Jahren begleitet, auch wenn das, was ich da lese sich oft grauenhaft anfühlt für mich. Es bewegt.


Ich bin gesegnet mit EUCH! D a n k e!




… danke auch allen Menschen, die noch FREUNDE werden oder es in der STILLE bereits sind.


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