Mittwoch, 21. August 2013

~ Nachtgedanken ~


Gedanken zur NACHT


Was ist es, das Menschen so fasziniert, an der Nacht, das auch mich immer wieder in sie hinein tauchen lässt. Die Nacht birgt einen besonderen Zauber, den Zauber der Ruhe, sie lädt mich ein, das im oft grellen Licht des Tages erlebte zu reflektieren. In besonderen Nächten ist da ein Gefühl der absoluten Seelenruhe. Ja, die Seele findet Ruhe. Es sind Augenblicke des Erkennens, des Verstehens, die die Nacht uns schenkt, Stille, wenn wir sie fühlen wollen. Ich liebe Nächte unter freiem Sternenhimmel. Alle Belanglosigkeiten des Lebens verschwinden und nur der Augenblick erhält Bedeutung. Hast Du schon einmal einen Stern beobachtet, eine ganze Nacht hindurch? Er leuchtet unbeirrbar und erstrahlt in atemberaubender Schönheit. Alle Fragen, die sich mir sonst stellen ans Leben finden ihre Ruhe in der Betrachtung eines Sternes.


Dann gibt es noch andere Nächte, sie schreien in ihrer Bedrohlichkeit. Sie fordern mich heraus, sie lassen Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Sie sind laut und kalt, sie saugen mich ein, in die Dunkelheit meiner eigenen Seele. Sie rauben den Schlaf und bitten zum Kampf. Ich habe keine Angst mehr vor solchen Nächten, dennoch verbrauchen sie wertvolle Lebensenergie. Diese Nächte hinterlassen ihre Schatten, in der Seele und um die Augen. Sie machen dunkel, sie färben ab und ihre Dunkelheit zieht sich durch die folgenden Tage. Oft fragte ich mich, wie ich solche Nächte verhindern kann. Im Ergebnis wurden es immer mehr. Ich wollte mich dieser, meiner eigenen Dunkelheit nicht stellen, ich wollte leuchten, wie ein Stern, Nächte hindurch, ich wollte am Tage strahlen wie die Sonne, an jedem Tag. Woher könnte wohl die Energie kommen, die mich ewig leuchten lässt, fragte ich mich und verbrauchte dabei so viel Energie, dass die nächtliche Dunkelheit meine Tage durchzog. Irgendwann in einer der dunkelsten Stunden, änderte ich die Frage. Ich fragte mich, wofür sie gut sind, diese Nächte, was sie mir wohl zu geben haben und ich ließ mich hinein fallen, in die Dunkelheit. Ich ließ sie wirken, Nacht für Nacht ihr Werk tun. Ich weinte vor Schmerz, ich schrie, vor Angst und mein Körper zitterte vor Schreck, beim Anblick all dieser schrecklichen Bilder, die sich in Träumen offenbarten. In einer dieser Nächte passierte etwas merkwürdiges, mich erreichte unerwartet ein Gefühl von Wärme. Ich wagte mich aufzustehen, aus meinem Bett, um zu spüren woher diese Wärme kommt. Ich sah zum Fenster hinaus und was ich dort sah, ließ mich weinen, Tränen der Befreiung, am Himmel stand ein riesiger voller Mond, der in seiner strahlenden Schönheit den Himmel erleuchtete und mir eine Kraft offenbarte, die mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekannt war , sie fühlte sich irreal an, diese Kraft. Ich weiss nicht mehr, wie lange ich dort stand, es müssen Stunden vergangen sein, bis es mir möglich war, meinen Blick zu lösen von diesem hellen weissen Licht.


Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich klar, erstaunlich klar und mir erschloss sich ein wunderbar erfüllendes Gefühl, nämlich, dass es immer und überall
Kräfte gibt, die FÜR einen Menschen wirken.




 

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