Dienstag, 3. Dezember 2013

~ vorweihnachtliche Sturmflut ~

Als ich vorhin zu schreiben begann, 
dachte ich es wäre schön etwas über die Vorweihnachtszeit zu schreiben, 
die angenehme Atmosphäre, die sich in den Herzen ausbreitet, 
den Duft von Zimt und Anis, der mir beim Gedanken an diese Zeit in den Sinn kommt, 
die Nachmittage bei Kerzenschein mit meinen Kindern und Weihnachtsgeschichten. 
Ich liebe diese Zeit und genieße sie, so gut es geht.

So gut es eben geht, weil sie auch bedeutet sich in überfüllten Konsumtempeln, 
Zügen oder stundenlang im Stau aufzuhalten. 
Der Besuch eines Weihnachtsmarktes entwickelt sich zu einem Geschiebe von einem Glühweinstand zur nächsten Würstchenbude. 
Hier riecht irgendwie nichts nach Weihnachten, 
wie ich es verstehe und BeSINNlichkeit kann ich nicht spüren.

Das mag auch an meiner eigenen derzeitigen Stimmung liegen, 
die mir zum Ende des Jahres noch einmal eine richtig bewegte Sturmflut schickt.
Ehrlich gesagt fühle ich mich ein wenig am Ende meiner Kräfte angelangt 
und könnte BeSINNung gut gebrauchen. 
Immer wieder geht es um mein Gleichgewicht, um Stabilisierung 
und darum eigene ungelebte Anteile zu erkennen, anzunehmen und letztlich darum sie auszudrücken, ohne sie zu bewerten oder gar zu richten. Es geht um unterdrückte Gefühle, um unbestimmte Sehnsucht und es geht immer wieder auch um Tod, um Verlust, um Angst und darum auch diese anzunehmen.

Es geht um innere Kämpfe und darum sie loszulassen. 
Mir wird immer bewusster, wie überlebenswichtig es für mich war, 
bestimmte Gefühle abzuspalten, die es jetzt noch einmal neu zu durchleben gilt. 
Es fällt mir nicht immer leicht, nicht aktiv in diese Prozesse einzugreifen. 
Jedoch stellen sich bei jedem Versuch mich selbst zu überholen körperliche Schmerzsymptome ein, oder die scheinbar unbedeutendste Handlung meines äußeren Umfeldes triggert mich zu emotionalen Sturmfluten, deren Intensität mich sehr schnell daran erinnert in mich zu gehen um zu schauen, was da wirklich passiert in mir.

Ich erlebe Momente der tiefen Traurigkeit und Verzweiflung, ebenso wie Augenblicke der puren Freude und Dankbarkeit, für jeden weiteren Schritt hinaus aus einem Konstrukt, welches mich schützen und halten sollte, dessen Strukturen mich aber gleichermaßen begrenzen.

In dieser Zeit wird mir wieder einmal bewusst, wie gut es tut, dass da Menschen sind, die in Liebe mit mir sind, mich immer mal wieder daran erinnern, dass es sich bei meinem Weg nicht um Hochleistungssport handelt.

Bei aller LIEBE & allen LICHTvollen Augenblicken, die mir in dieser Intensität wahrzunehmen geschenkt werden, bei allem Vertrauen in mich und meinen Weg, bleiben eben auch diese Momente und bei allem annehmen was ist und wie es ist, bleiben eben auch Verhaltensweisen, Einstellungen, Bewertungen, Menschen, die in meiner Welt keinen Platz haben.

Mein Wegweiser in dieser Zeit und eigentlich immer, ein Zitat von Richard Bach aus seinem großartigen Buch Illusionen.

"Your only obligation in any lifetime is to be true to yourself."



wenn es mir dazu noch gelingt einen liebevollen Blick auf meine Wahrheit zu behalten, bin ich mir sicher auch aus dieser Sturmflut wohlbehalten und gereift aufzutauchen.


Uns allen wünsche ich eine beSINNliche, friedvolle & wahrhaftige Vorweihnachtszeit! ♥



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