Als ich vorhin zu schreiben begann,
dachte ich es wäre schön etwas über die Vorweihnachtszeit zu
schreiben,
die angenehme Atmosphäre, die sich in den Herzen
ausbreitet,
den Duft von Zimt und Anis, der mir beim Gedanken an
diese Zeit in den Sinn kommt,
die Nachmittage bei Kerzenschein mit
meinen Kindern und Weihnachtsgeschichten.
Ich liebe diese Zeit und
genieße sie, so gut es geht.
So gut es eben geht, weil sie auch
bedeutet sich in überfüllten Konsumtempeln,
Zügen oder stundenlang
im Stau aufzuhalten.
Der Besuch eines Weihnachtsmarktes entwickelt
sich zu einem Geschiebe von einem Glühweinstand zur nächsten
Würstchenbude.
Hier riecht irgendwie nichts nach Weihnachten,
wie
ich es verstehe und BeSINNlichkeit kann ich nicht spüren.
Das mag auch an meiner eigenen
derzeitigen Stimmung liegen,
die mir zum Ende des Jahres noch einmal
eine richtig bewegte Sturmflut schickt.
Ehrlich gesagt fühle ich
mich ein wenig am Ende meiner Kräfte angelangt
und könnte BeSINNung
gut gebrauchen.
Immer wieder geht es um mein Gleichgewicht, um
Stabilisierung
und darum eigene ungelebte Anteile zu erkennen,
anzunehmen und letztlich darum sie auszudrücken, ohne sie zu
bewerten oder gar zu richten. Es geht um unterdrückte Gefühle, um
unbestimmte Sehnsucht und es geht immer wieder auch um Tod, um
Verlust, um Angst und darum auch diese anzunehmen.
Es geht um innere Kämpfe und darum sie
loszulassen.
Mir wird immer bewusster, wie überlebenswichtig es für
mich war,
bestimmte Gefühle abzuspalten, die es jetzt noch einmal neu
zu durchleben gilt.
Es fällt mir nicht immer leicht, nicht aktiv in
diese Prozesse einzugreifen.
Jedoch stellen sich bei jedem Versuch
mich selbst zu überholen körperliche Schmerzsymptome ein, oder die
scheinbar unbedeutendste Handlung meines äußeren Umfeldes triggert
mich zu emotionalen Sturmfluten, deren Intensität mich sehr schnell
daran erinnert in mich zu gehen um zu schauen, was da wirklich
passiert in mir.
Ich erlebe Momente der tiefen
Traurigkeit und Verzweiflung, ebenso wie Augenblicke der puren
Freude und Dankbarkeit, für jeden weiteren Schritt hinaus aus einem
Konstrukt, welches mich schützen und halten sollte, dessen
Strukturen mich aber gleichermaßen begrenzen.
In dieser Zeit wird mir wieder einmal
bewusst, wie gut es tut, dass da Menschen sind, die in Liebe mit mir
sind, mich immer mal wieder daran erinnern, dass es sich bei meinem
Weg nicht um Hochleistungssport handelt.
Bei aller LIEBE & allen LICHTvollen
Augenblicken, die mir in dieser Intensität wahrzunehmen geschenkt
werden, bei allem Vertrauen in mich und meinen Weg, bleiben eben auch
diese Momente und bei allem annehmen was ist und wie es ist, bleiben
eben auch Verhaltensweisen, Einstellungen, Bewertungen, Menschen, die
in meiner Welt keinen Platz haben.
Mein Wegweiser in dieser Zeit und
eigentlich immer, ein Zitat von Richard Bach aus seinem großartigen
Buch Illusionen.
"Your only obligation in any lifetime is to be true to yourself."
… wenn es mir dazu noch
gelingt einen liebevollen Blick auf meine Wahrheit zu behalten, bin
ich mir sicher auch aus dieser Sturmflut wohlbehalten und gereift
aufzutauchen.
Uns allen wünsche ich
eine beSINNliche, friedvolle & wahrhaftige Vorweihnachtszeit! ♥
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